Der Spuk im Gewann Hangen bei Ludwigshafen

Textdaten
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Autor: Theodor Lachmann
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Titel: Der Spuk im Gewann Hangen bei Ludwigshafen
Untertitel:
aus: Überlinger Sagen, in: Alemannia, Band XVIII, S. 183
Herausgeber: Anton Birlinger
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1890
Verlag: Peter Hanstein
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Erscheinungsort: Bonn
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Originalherkunft:
Quelle: Google-USA*, Commons
Kurzbeschreibung:
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[183] 18 DER SPUK IM GEWANN HANGEN BEI LUDWIGSHAFEN

Zwischen Ludwigshafen und Bodman dent sich vom Seeufer biß gegen das Dorf Espasingen ein sumpfiger Landstrich aus, welcher den Gewannnamen „Hangen“ fürt und von der Stockacher Aach, die hier in den See mündet, durchloßen wird. Über disen Bach fürt eine Brücke, die sog. „Hutbrücke“. Der Name „Hangen“ soll daher rüren, weil ehedem bei der Brücke der Galgen gestanden. Deshalb ist es auch in disem Gelände nicht geheuer; allerlei Spuk wird da getriben. Eines Abends wollte einmal ein Knabe aus Ludwigshafen auf einem der Nußbäume, die hier am Ufer standen, Nüße holen. Wärend er auf dem Baume saß, kam über das Feld her eine weiße Gestalt, in weißem Gewande und mit weißem Strohhut, gieng dreimal um den Baum herum und dann wider zurück über das Feld. Dem Knaben ward es unheimlich, er ließ die Nüße im Stich, gieng rasch vom Baum herunter und eilte heim. Ein ander Mal wollte nachts bei Mondschein ein Jäger in einem Entenstand, den er hier am Strande errichtet, Enten schießen. Aber es kam ein Fuchs über das Feld daher, gieng immer am Ufer hin und her und ließ so die Enten nicht näher kommen. Da schoß der Jäger auf den Fuchs, der alsdann plözlich verschwunden war. Folgenden Tags erfur der Jäger, daß man im benachbarten Bodman einer alten Frau, welche allgemein als Hexe galt, Schrotkörner aus dem Leib hat schneiden müßen.

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