Textdaten
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Autor: Johann Karl Wilhelm Geisheim
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Titel: Der Sängerin
Untertitel: An Fr. Schröder-Devrient
aus: Gedichte, Zweites Bändchen.
S. 85–86
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Erscheinungsdatum: 1839
Verlag: Josef Max & Komp.
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Erscheinungsort: Breslau
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Quelle: Commons, Google
Kurzbeschreibung:
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[85]
Der Sängerin.

An Fr. Schröder-Devrient.

Viele meinten: Schlagt die Geigen,
Lauten, Flauten all’ entzwei!
Statt zu singen, lernet schweigen,
Denn mit uns nun ist’ vorbei!

5
Laßt euch nimmermehr bethören,

Ihr zu nah’n in Sang und Klang;
Denn wer will denn euch noch hören,
Seit die Zauberin uns sang.

Aber, regte sie nicht eben

10
Alle Stimmen mächtig an?

Des Gesanges höchstes Leben
Hat sie erst uns aufgethan.
Nun erst wissen wir, was singen,
Was des Menschen Sprache heißt,

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Und wie sie zusammenklingen,

Kunst und Leben, Ton und Geist.

[86]
Wie der Himmel hat der Erde

Seinen Frühling zugesandt,
Daß sie liederkundig werde,

20
Und der Schönheit zugewandt:

Also bist du zu uns kommen,
Daß wir neuen Klang empfahn:
Und nun fangen, neuentglommen,
Wir erst recht zu singen an.