Der Redner
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Der Redner.
Wenn mein Inniggeliebter im Kreise der Hörenden auftritt;
Welch ein himmlischer Glanz gehet den Hörenden auf!
Liebliches Morgenroth deckt seine Wange; sein Antlitz
Strahlet göttlichen Geist, glänzt in gefälliger Huld.
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Jetzt entschließet die Lippe sich ihm; Gedanken erscheinen, Wie sie die heutige Zeit neidet, die alte begrüßt.
Schön ists anzuschauen, wie tausend Seelen gefeßelt
Hangen an seinem Wort, folgen dem lieblichen Laut
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Seiner Stimme, die jegliches Herz bezwinget und fortzieht –
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Glaubet die Nachwelt einst, daß mich die Liebe getäuscht,O so zeuge, du Rom, bezeugt es, die ihr ihn hörtet,
Hört und sahet, daß ich lange zu wenig gesagt.