Der Räuber und seine Söhne (1850)

Textdaten
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Autor: Brüder Grimm
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Titel: Der Räuber und seine Söhne
Untertitel:
aus: Kinder- und Hausmärchen. Große Ausgabe. Band 2.
S. 480-489
Herausgeber:
Auflage: Sechste vermehrte und verbesserte Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1850
Verlag: Verlag der Dieterichschen Buchhandlung
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Erscheinungsort: Göttingen
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: ULB Düsseldorf und Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
1843–1850: KHM 191
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Bearbeitungsstand
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Begriffsklärung Andere Ausgaben unter diesem Titel siehe unter: Der Räuber und seine Söhne.


[480]
191.
Der Räuber und seine Söhne.

Es war einmal ein Räuber, der hauste in einem großen Walde und lebte mit seinen Gesellen in Schluchten und Felsenhöhlen, und wenn Fürsten, Herrn und reiche Kaufleute auf der Landstraße zogen, so lauerte er ihnen auf und raubte ihnen Geld und Gut. Als er zu Jahren kam, so gefiel ihm das Handwerk nicht mehr und es gereute ihn daß er so viel Böses gethan hatte. Er hub also an ein besseres Leben zu führen, lebte als ein ehrlicher Mann, und that Gutes wo er konnte. Die Leute wunderten sich daß er sich so schnell bekehrt hatte, aber sie freuten sich darüber. Er hatte drei Söhne, als die herangewachsen waren: rief er sie vor sich und sprach „liebe Kinder, sagt mir was für ein Handwerk wollt ihr erwählen, womit ihr euch ehrlich ernähren könnt?“ Die Söhne besprachen sich mit einander und gaben ihm dann zur Antwort „der Apfel fällt nicht weit vom Stamm, wir wollen uns ernähren, wie ihr euch ernährt habt: wir wollen Räuber werden. Ein Handwerk, wobei wir von Morgen bis Abend uns abarbeiten und doch wenig Gewinn und ein mühseliges Leben haben, das gefällt uns nicht.“ „Ach, liebe Kinder,“ antwortete der Vater, „warum wollt ihr nicht ruhig leben und mit wenigem zufrieden sein; ehrlich währt am [481] längsten. Die Räuberei ist eine böse und gottlose Sache, die zu einem schlimmen Ende führt: an dem Reichthum, den ihr zusammenbringt, habt ihr keine Freude: ich weiß ja wie es mir dabei zu Muth gewesen ist. Ich sage euch es nimmt einen schlechten Ausgang: der Krug geht so lange zu Wasser bis er bricht; ihr werdet zuletzt ergriffen, und an den Galgen gehenkt.“ Die Söhne aber achteten nicht auf seine Ermahnungen und blieben bei ihrem Vorsatz.

Nun wollten die drei Jünglinge gleich ihr Probestück machen. Sie wußten daß die Königin in ihrem Stall ein schönes Pferd hatte, das von großem Werth war: das wollten sie ihr stehlen. Sie wußten auch daß das Pferd kein ander Futter fraß als ein saftiges Gras, das allein in einem feuchten Wald wuchs. Sie giengen also hinaus, schnitten das Gras ab und machten einen großen Bündel daraus, in welchen die beiden ältesten den jüngsten und kleinsten so geschickt versteckten, daß er nicht konnte gesehen werden, und trugen den Bündel auf den Markt. Der Stallmeister der Königin kaufte das Futter, ließ es zu dem Pferd in den Stall tragen und hinwerfen. Als es Mitternacht war und jedermann schlief, machte sich der Kleine aus dem Grasbündel heraus, band das Pferd ab, zaumte es mit dem goldenen Zaum und legte ihm das goldgestickte Reitzeug an: und die Schellen, die daran hiengen, verstopfte er mit Wachs, damit sie keinen Klang gäben. Dann öffnete er die verschlossene Pforte und ritt auf dem Pferd in aller Eile fort nach dem Ort, wohin ihn seine Brüder beschieden hatten. Allein die Wächter in der Stadt bemerkten den Dieb, eilten ihm [482] nach, und als sie ihn draußen mit seinen Brüdern fanden, nahmen sie alle drei gefangen und führten sie in das Gefängnis.

Am andern Morgen wurden sie vor die Königin geführt, und als diese sah daß es drei schöne Jünglinge waren, so forschte sie nach ihrer Herkunft und vernahm daß es die Söhne des alten Räubers wären, der seine Lebensweise geändert und als ein gehorsamer Unterthan gelebt hatte. Sie ließ sie also wieder in das Gefängnis zurückführen und bei dem Vater anfragen ob er seine Söhne lösen wollte. Der Alte kam und sagte „meine Söhne sind nicht werth daß ich sie mit einem Pfennig löse.“ Da sprach die Königin zu ihm „du bist ein weitbekannter, verrufener Räuber gewesen, erzähle mir das merkwürdigste Abenteuer aus deinem Räuberleben, so will ich dir deine Kinder wiedergeben.“

Als der Alte das vernahm, hub er an „Frau Königin, hört meine Rede, ich will euch ein Ereignis erzählen, was mich mehr erschreckt hat als Feuer und Wasser. Ich brachte in Erfahrung daß in einer wilden Waldschlucht zwischen zwei Bergen, zwanzig Meilen von den Menschen entfernt, ein Riese lebte, der einen großen Schatz, viel tausend Mark Silber und Gold besäße. Ich wählte also aus meinen Gesellen so viele aus, daß unser hundert waren, und wir zogen hin. Es war ein langer mühsamer Weg zwischen Felsen und Abgründen. Wir fanden den Riesen nicht zu Haus, waren froh darüber, und nahmen von dem Gold und Silber so viel wir tragen konnten. Als wir damit uns auf den Heimweg machen wollten, und ganz sicher zu sein glaubten, da kam der Riese mit zehn andern Riesen unversehens daher und nahm uns alle gefangen. Sie [483] theilten uns unter sich aus: jeder erhielt zehen von uns, und ich fiel mit neun meiner Gesellen dem Riesen zu, dem wir seinen Schatz genommen hatten. Er band uns die Hände auf den Rücken und trieb uns wie Schafe in seine Felsenhöhle. Wir waren bereit uns mit Geld und Gut zu lösen, er aber antwortete „eure Schätze brauche ich nicht, ich will euch behalten und euer Fleisch verzehren, das ist mir lieber.“ Dann befühlte er uns alle, wählte einen aus und sprach „der ist der fetteste, mit dem will ich den Anfang machen.“ Dann schlug er ihn nieder, warf das zerschnittene Fleisch in einen Kessel mit Wasser, den er über das Feuer setzte, und als es gesotten war, hielt er seine Mahlzeit. So aß er jeden Tag einen von uns, und weil ich der magerste war, so sollte ich der letzte sein. Als nun meine neun Gesellen aufgezehrt waren, und die Reihe an mich kam, so besann ich mich auf eine List. „Ich sehe wohl daß du böse Augen hast,“ sprach ich zu ihm, „und am Gesicht leidest: ich bin ein Arzt, und bin in meiner Kunst wohl erfahren, ich will dir deine Augen heilen, wenn du mir mein Leben lassen willst.“ Er sicherte mir mein Leben zu, wenn ich das vermöchte. Er gab mir alles was ich dazu verlangte. Ich that Öl in einen Kessel, mengte Schwefel, Pech, Salz, Arsenik und andere verderbliche Dinge hinein, und stellte den Kessel über das Feuer, als wollte ich ein Pflaster für seine Augen bereiten. Sobald das Öl im Sieden war, mußte der Riese sich niederlegen, und ich goß ihm alles, was im Kessel war, auf die Augen, über den Hals und den Leib, so daß er das Gesicht völlig verlor und die Haut am ganzen Leib verbrannte und zusammenschrumpfte. Er fuhr mit entsetzlichem Geheul [484] in die Höhe, warf sich wieder zur Erde, wälzte sich hin und her, und schrie und brüllte dabei wie ein Löwe oder ein Ochse. Dann sprang er in Wuth auf, packte eine große Keule, und in dem Haus umher laufend, schlug er auf die Erde und gegen die Wand und dachte mich zu treffen. Entfliehen konnte ich nicht, denn das Haus war überall von hohen Mauern umgeben, und die Thüren waren mit eisernen Riegeln verschlossen. Ich sprang aus einem Winkel in den andern, endlich wußte ich mir nicht anders zu helfen, ich stieg auf einer Leiter bis zu dem Dach, und hieng mich mit beiden Händen an den Hahnenbalken. Da hieng ich einen Tag und eine Nacht, als ich es aber nicht länger aushalten konnte, so stieg ich wieder herab und mischte mich unter die Schafe. Da mußte ich behend sein, und immer mit den Thieren zwischen seinen Beinen hindurchlaufen ohne daß er mich gewahr ward. Endlich fand ich in einer Ecke unter den Schafen die Haut eines Widders liegen, ich schlüpfte hinein und wußte es so zu machen, daß mir die Hörner des Thiers gerade auf dem Kopf standen. Der Riese hatte die Gewohnheit, wenn die Schafe hinaus auf die Weide gehen sollten, so ließ er sie vorher durch seine Beine laufen. Da zählte er sie, und welches am feißtesten war, das packte er, kochte es und hielt damit seine Mahlzeit. Ich wäre bei dieser Gelegenheit gerne davon gelaufen und drängte mich durch seine Beine, wie die Schafe thaten: als er mich aber packte und merkte daß ich schwer war, so sprach er „du bist feißt, du sollst mir heute meinen Bauch füllen.“ Ich that einen Satz und entsprang ihm aus den Händen, aber er ergriff mich wieder. Ich entkam nochmals, aber er packte mich aufs neue, und [485] so gieng es siebenmal. Da ward er zornig und sprach „lauf hin, die Wölfe mögen dich fressen, du hast mich genug genarrt.“ Als ich draußen war, warf ich die Haut ab, rief ihm spöttisch zu daß ich ihm doch entsprungen wäre und höhnte ihn. Er zog einen Ring vom Finger und sprach „nimm diesen goldenen Ring als eine Gabe von mir, du hast ihn wohl verdient. Es ziemt sich nicht, daß ein so listiger und behender Mann unbeschenkt von mir gehe.“ Ich nahm den Ring und steckte ihn an meinen Finger, aber ich wußte nicht daß ein Zauber darin lag. Von dem Augenblick an, wo er mir am Finger saß, mußte ich unaufhörlich rufen „hier bin ich! hier bin ich!“ ich mochte wollen oder nicht. Da der Riese daran merken konnte wo ich mich befand, so lief er mir in den Wald nach. Dabei rannte er, weil er blind war, jeden Augenblick gegen einen Ast oder einen Stamm und fiel nieder wie ein mächtiger Baum: aber er erhob sich schnell wieder, und da er lange Beine hatte und große Schritte machen konnte, so holte er mich immer wieder ein, und war mir schon ganz nahe, denn ich rief ohne Unterlaß „hier bin ich! hier bin ich.“ Ich merkte wohl daß der Ring die Ursache meines Geschreies war und wollte ihn abziehen, aber ich vermochte es nicht. Da blieb mir nichts anderes übrig, ich biß mir mit meinen Zähnen den Finger ab. In dem Augenblick hörte ich auf zu rufen, und entlief glücklich dem Riesen. Zwar hatte ich meinen Finger verloren, aber ich hatte doch mein Leben behalten.“

„Frau Königin,“ sprach der Räuber, „ich habe euch diese Geschichte erzählt, um einen meiner Söhne zu erlösen, jetzt will ich, [486] um den zweiten zu befreien, berichten was sich weiter zutrug. Als ich den Händen des Riesen entronnen war, irrte ich in der Wildnis umher und wußte nicht wo ich mich hinwenden sollte. Ich stieg auf die höchsten Tannen und auf die Gipfel der Berge, aber wohin ich blickte, weit und breit war kein Haus, kein Acker, keine Spur von menschlichem Dasein, überall nichts als eine schreckliche Wildnis. Ich stieg von himmelhohen Bergen herab in Thäler, die den tiefsten Abgründen zu vergleichen waren. Mir begegneten Löwen, Bären, Büffel, Waldesel, giftige Schlangen und scheußliches Gewürm; ich sah wilde, behaarte Waldmenschen, Leute mit Hörnern und Schnäbeln, so entsetzlich, daß mir noch jetzt schaudert, wenn ich daran zurückdenke. Ich zog immer weiter, Hunger und Durst quälten mich, und ich mußte jeden Augenblick befürchten vor Müdigkeit umzusinken. Endlich, eben als die Sonne untergehen wollte, kam ich auf einen hohen Berg, da sah ich in einem öden Thal einen Rauch aufsteigen, wie aus einem angezündeten Backofen. Ich lief so schnell ich konnte den Berg herab nach dem Rauch zu: als ich unten ankam, sah ich drei todte Männer, die waren an dem Ast eines Baumes aufgehängt. Ich erschrack, denn ich dachte ich würde in die Gewalt eines anderen Riesen kommen, und war um mein Leben besorgt. Doch faßte ich mir ein Herz, gieng weiter, und fand ein kleines Haus, dessen Thüre weit offen stand: bei dem Feuer des Herds saß da eine Frau mit ihrem Kinde. Ich trat ein, grüßte sie, und fragte warum sie hier so allein säße und wo ihr Mann sich befände; ich fragte auch ob es noch weit bis dahin wäre, wo Menschen wohnten. Sie antwortete [487] mir, das Land, wo Menschen wohnten, das läge in weiter Ferne, und erzählte mit weinenden Augen in voriger Nacht wären die wilden Waldungeheuer gekommen und hätten sie und das Kind von der Seite ihres Mannes weggeraubt und in diese Wildnis gebracht. Dann wären sie am Morgen wieder ausgezogen und hätten ihr geboten das Kind zu tödten und zu kochen, weil sie es, wenn sie zurückkämen, aufessen wollten. Als ich das gehört hatte, empfand ich großes Mitleid mit der Frau und dem Kinde und beschloß sie aus ihrer Noth zu erlösen. Ich lief fort zu dem Baum, an welchem die drei Diebe aufgehängt waren, nahm den Mittelsten, der wohlbeleibt war, herab und trug ihn in das Haus. Ich zertheilte ihn in Stücke und sagte der Frau sie sollte ihn den Riesen zu essen geben. Das Kind aber nahm ich, und versteckte es in einen hohlen Baum, dann verbarg ich mich selbst hinter das Haus, so daß ich bemerken konnte wo die wilden Menschen herkämen und ob es Noth wäre, der Frau selbst zu Hilfe zu eilen. Als die Sonne untergehen wollte, sah ich die Ungeheuer von dem Berge herablaufen: sie waren gräulich und furchtbar anzusehen, den Affen an Gestalt ähnlich. Sie schleppten einen todten Leib hinter sich her, aber ich konnte nicht sehen wer es war. Als sie in das Haus kamen, zündeten sie ein großes Feuer an, zerrissen den blutigen Leib mit ihren Zähnen und verzehrten ihn. Darnach nahmen sie den Kessel, in dem das Fleisch des Diebes gekocht war, vom Feuer, und zertheilten die Stücke unter sich zum Abendessen. Als sie fertig waren, fragte einer, der ihr Oberhaupt zu sein schien, die Frau ob das, was sie gegessen hätten, das Fleisch ihres [488] Kindes gewesen wäre. Die Frau sagte „ja.“ Da sprach das Ungeheuer „ich glaube du hast dein Kind versteckt und uns einen von den Dieben gekocht, die an dem Ast hängen.“ Er ließ drei von seinen Gesellen hinlaufen und ihm von einem jeden der drei Diebe ein Stück Fleisch bringen, damit er sähe daß sie noch alle dort wären. Als ich das hörte lief ich schnell voraus und hieng mich mit meinen Händen, mitten zwischen die zwei Diebe, an das Seil, von dem ich den dritten abgenommen hatte. Als nun die Ungeheuer kamen, schnitten sie einem jeden ein Stück Fleisch aus den Lenden. Auch mir schnitten sie ein Stück heraus, aber ich duldete es ohne einen Laut von mir zu geben. Ich habe zum Zeugnis noch die Narbe an meinem Leib.

Hier schwieg der Räuber einen Augenblick und sprach dann „Frau Königin, ich habe euch dies Abenteuer erzählt für meinen zweiten Sohn, jetzt will ich euch für den dritten den Schluß der Geschichte berichten. Als das wilde Volk mit den drei Stücken Fleisch fortgelaufen war, so ließ ich mich wieder herab und verband meine Wunde mit Streifen von meinem Hemd so gut ich konnte; doch das Blut ließ sich nicht stillen, sondern strömte an mir herab. Aber ich achtete nicht darauf, sondern dachte nur wie ich der Frau mein Versprechen halten, und sie und das Kind retten wollte. Ich eilte also wieder zu dem Haus zurück, hielt mich verborgen, und horchte auf das was geschah, aber ich konnte mich nur mit Mühe aufrecht erhalten: mich schmerzte die Wunde, und ich war von Hunger und Durst ganz abgemattet. Indessen versuchte der Riese die drei Stücke Fleisch, die ihm gebracht waren, und als er das [489] gekostet hatte, welches mir ausgeschnitten und noch blutig war, so sprach er „lauft hin und bringt mir den mittelsten Dieb, sein Fleisch ist noch frisch und behagt mir.“ Als ich das hörte, eilte ich zurück zu dem Galgen und hieng mich wieder an das Seil zwischen die zwei Todten. Bald darauf kamen die Ungeheuer, nahmen mich von dem Galgen herab und schleiften mich über Dornen und Distel zu dem Haus, wo sie mich auf den Boden hinstreckten. Sie schärften ihre Zähne, wetzten ihre Messer über mir und bereiteten sich mich zu schlachten und zu essen. Eben wollten sie Hand anlegen, als plötzlich ein solches Ungewitter mit Blitz, Donner und Wind sich erhob, daß die Ungeheuer selbst in Schrecken geriethen und mit gräßlichem Geschrei zu den Fenstern, Thüren und zum Dach hinausfuhren und mich auf dem Boden liegen ließen. Nach drei Stunden begann es Tag zu werden, und die klare Sonne stieg empor. Ich machte mich mit der Frau und dem Kinde auf, wir wanderten vierzig Tage durch die Wildnis und hatten keine andere Nahrung als Wurzeln Beeren und Kräuter, die im Walde wachsen. Endlich kam ich wieder unter Menschen und brachte die Frau mit dem Kinde zu ihrem Mann zurück: wie groß seine Freude war, kann sich jeder leicht denken.“

Damit war die Geschichte des Räubers zu Ende. „Du hast durch die Befreiung der Frau und des Kindes viel Böses wieder gut gemacht,“ sprach die Königin zu ihm, „ich gebe dir deine drei Söhne frei.“