Der Letzte

Textdaten
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Autor:	Rainer Maria Rilke
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Titel:	Der Letzte
Untertitel:
aus:	Das Buch der Bilder 1. Buch Teil 2, S. 44
Herausgeber:
Auflage:	Zweite sehr vermehrte Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum:	1906
Verlag:	Axel Junker Verlag
Drucker:	{{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort:	Berlin / Leipzig, Stuttgart
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle:	Commons, E-Text von eLib Austria Projekt
Kurzbeschreibung:
Signatur ÖNB 665257-B.Neu-Mag
Artikel in der Wikipedia
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[44]

Der Letzte

Ich habe kein Vaterhaus,
und habe auch keines verloren;
meine Mutter hat mich in die Welt hinaus
geboren.

5

Da steh ich nun in der Welt und geh

in die Welt immer tiefer hinein,
und habe mein Glück und habe mein Weh
und habe jedes allein.
Und bin doch manch eines Erbe.

10

Mit drei Zweigen hat mein Geschlecht geblüht

auf sieben Schlössern im Wald,
und wurde seines Wappens müd
und war schon viel zu alt; –
und was sie mir ließen und was ich erwerbe

15

zum alten Besitze ist heimatlos.

In meinen Händen, in meinem Schooß
muß ich es halten bis ich sterbe.
Denn was ich fortstelle,
hinein in die Welt,

20

fällt,

ist wie auf eine Welle
gestellt.