Der Kranke (Hauff)

Der Kranke.

Blaubeuren 1820.

Zitternd auf der Berge Säume
Fällt der Sonne letzter Strahl,
Eingewiegt in düstre Träume
Blickt der Kranke in das Thal.

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Sieht der Wolken schnelles Jagen

Durch das trübe Dämmerlicht –
Ach, des Busens stille Klagen
Tragen ihn zur Heimat nicht!
Und mit glänzendem Gefieder

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Zog die Schwalbe durch die Luft,

Nach der Heimat zog sie wieder,
Wo ein milder Himmel ruft;
Und er hört ihr fröhlich Singen,
Sehnsucht füllt des Armen Blick,

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Ach! er sah sie auf sich schwingen,

Und sein Kummer bleibt zurück.
Schöner Fluß mit blauem Spiegel,
Hörst du seine Klagen nicht?
Sag es seiner Heimat Hügel,

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Daß des Kranken Busen bricht.

Aber kalt rauscht er vom Strande
Und entrollt ins stille Thal,
Schweiget in der Heimat Lande
Von des Kranken stiller Qual.

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Und der Arme stützt die Hände

An das müde, trübe Haupt;
Eins ist noch, wohin sich wende
Der, dem aller Trost geraubt;
Schlägt das blaue Auge wieder

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Mutig auf zum Horizont,

Immer stieg ja Trost hernieder
Dorther, wo die Liebe wohnt.
Und es netzt die blassen Wangen
Heil’ger Sehnsucht stiller Quell,

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Und es schweigt das Erdverlangen,

Und das Auge wird ihm hell:
Nach der ew’gen Heimat Lande
Strebt sein Sehnen kühn hinauf;
Sehnsucht sprengt der Erde Bande,

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Psyche schwingt zum Licht sich auf.