Textdaten
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Autor: –r.
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Titel: Der Kinder Osterfest
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aus: Die Gartenlaube, Heft 14, S. 233, 239
Herausgeber: Ernst Ziel
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1885
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[233]

Der Kinder Osterfest.
Originalzeichnung von Prof. F. Wanderer.

[239] Der Kinder Osterfest. (Mit Illustration S. 233.) Wie Weihnachten, so ist auch Ostern ein Freudenfest für die Jugend geworden, welche an beiden Tagen Geschenke einheimst. Bekommen im Norden unseres Vaterlandes am ersten Ostertage die Kinder, wenn sie in der Frühe mit ihren vorher im Zimmer mühsam zum Grünen gebrachten Birkenreisern zu Bekannten „schmackostern (mit den Ruthen die womöglich im Bette Ueberraschten schlagen) gehen, ihren Lohn in gefärbten oder süßen Ostereiern, Zuckerlämmchen u. dergl., so bringt im Süden der „Osterhase“ seine reichen Gaben unaufgefordert ins Haus. Welch ein Jubel herrscht in der kleinen Welt, wenn die sorgfältig versteckten Ostereier gefunden werden, wie glücklich wird der süße Osterhase oder das Osterlamm mit seiner Kreuzesfahne und dem Heiligenscheine an das pochende Kinderherz gedrückt, wie stolz werden gegenseitig die Schätze gezeigt und ausgetauscht, und wie geschickt, wie verschmitzt versteht es mancher, beim „Klopfen“ mit der Spitze seines Eies das des Gegners zu zerbrechen, letzteres dann als Gewinn einsackend. Ja, Osterzeit fröhliche Zeit, und wenn die Weidenkätzchen, die „Palmen“ der Kinder, ihr silbergraues Sammetkleid angelegt haben, dann erschallt auch bald die echte Schalmei des Frühlings, die Weidenpfeife, mit ihren jubelnden Tönen in Wiese und Busch, dann ist der Winter geschlagen, dann feiert die Natur Auferstehung. – r.