Der Künstler
I.
Ich leb mein Leben schneller, Mensch, als du.
Mich kann der Dinge Schein nicht lange halten.
Mein Blick hat jedes Ding entzwei gespalten.
Ich schmeck den Kern und eile Neuem zu.
Denn ich bin eine von den Kraftgewalten,
die Welt in sich und sich zu Welt gestalten.
So ist mir alles ich und ich bin allem du.
Mich hält nicht Schönheit, Glanz, nicht Glück noch Macht.
Wo euch noch Chaos stürzt, blüht mir schon Kosmos-Pracht.
Ihr staunt, daß gestern ich bei euch gesessen.....
Heut bin ich schon von neuem Trieb besessen
und taumle trunken in die neue Nacht.
II.
das rührt, Geliebte, meine Seele nicht.
Mein Tun und Lassen, Tagwerk und Gedicht
sind bunte Bilder in mein Sein gewoben.
Und leuchten ruhig in ihr eitles Toben.
das blitzgleich in ihr armes Dunkel bricht.
Ich bin so über allem Volk erhoben,
daß jedermann mich sehen muß und sieht,
daß ich dem einen Ziel, dem andern Abscheu bin,
Doch flucht und lockt mich keiner zu sich hin.
Unwandelbar treibt mich der Gottheit Sinn.
Und was durch mich geschehen muß, geschieht!