Textdaten
<<< >>>
Autor: Johann Peter Hebel
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Der Käfer
Untertitel:
aus: J. P. Hebels sämmtliche Werke: Band 1, S. 105–107
Herausgeber: {{{HERAUSGEBER}}}
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1834
Verlag: Chr. Fr. Müller’sche Hofbuchhandlung
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Karlsruhe
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
[[index:|Indexseite]]

[105]

Der Käfer.

Der Chäfer fliegt der Jilge zue,
es sizt e schönen Engel dört!
er wirthet gwis mit Bluemesaft,
und ’s chostet nit vil, hani g’hört.

5
     Der Engel seit: „Was wär der lieb?“ –

„Ne Schöpli Alte hätti gern!“ –
Der Engel seit: „Sell cha nit sy,
sie hen en alle trunke fern.“

     „So schenk e Schöpli Neuen i!“ –

10
„Do hesch eis!“ het der Engel gseit.

Der Chäfer trinkt, und ’s schmeckt em wohl,
er frogt: „Was isch mi Schuldigkeit?“

[106]

     Der Engel seit: „He ’s chostet nüt:
Doch richtsch mer gern e Gfallen us,

15
weisch was, se nimm das Bluememehl,

und tragmers dört ins Nochbers Hus!“[a 1]

     „Er het zwor selber, was er bruucht,
Doch freut’s en, und er schickt mer au
mengmol e Hämpfeli Bluememehl

20
mengmol e Tröpfli Morgethau.“


     Der Chäfer seit: „Io frili, io!
Vergelts Gott, wenn de z’friede bisch.“
Druf treit er’s Mehl ins Nochbers Hus,
wo wieder so en Engel isch.

25
     Er seit: „I chumm vom Nochber her,

Gott grüeß di, und er schickt der do
au Bluememehl!“ Der Engel seit:
„De hättsch nit chönne iuster cho.“

[107]

     Er ladet ab; der Engel schenkt

30
e Schöpli guete Neuen i.

Er seit: „Do trink eis, wenn de magsch!“[a 2]
Der Chäfer seit: „Sell cha scho sy!“

     Druf fliegt er zue si’m Schätzli heim,
’s wohnt in der nöchste Haselhurst.

35
Es balgt und seit: „Wo blibsch so lang?“

Er seit: „Was chani für mi Durst?“

     Iez luegt er’s a, und nimmts in Arm,[a 3]
er chüßts, und isch bim Schätzli froh.
Druf leit er si ins Todtebett,

40
Und seit zuem Schätzli: „Chumm bal no!“


     Gell Sepli, ’s dunkt di ordeli?
De hesch au so ne lustig Bluet.
Ie, so ne Lebe, liebe Fründ,
es isch wohl für e Thierli guet.

Ausgabe I.

  1. „und tragmers gschwind ins Nochbers Hus!“
  2. Er seit: „Chumm, trink eis, wenn de magsch!“
  3. Iez stoht er uf, er nimmts in Arm,