Textdaten
<<< >>>
Autor: Eduard Brauer
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Der Hexenthurm bei Bühl
Untertitel:
aus: Badisches Sagen-Buch II, S. 137–138
Herausgeber: August Schnezler
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1846
Verlag: Creuzbauer und Kasper
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Karlsruhe
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Commons, Google
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite
[137]
Der Hexenthurm bei Bühl.

Das liebliche Mägdlein, – o Jammer und Graus! –
Führt klagend die Menge zum Thore hinaus.

Sie hat sich den Lüsten des Vogtes versagt,
Drob hat er sie tückisch als Hexe verklagt.

[138]
5
Mit Ränken umspann sie der giftige Wurm,

Bald lag sie gefesselt zu Bühl in dem Thurm.

Sie trug es geduldig und betete fromm:
„Maria, du himmlische Helferin, komm!“

Und als man sie schleppte ins Foltergemach,

10
Da klirrte das Martergeräth und zerbrach.


„Erkennt nun, ihr, die von Unschuld logt,
Sie hat es mit Beelzebub!“ – brüllte der Vogt.

„Unselige Dirne, so trifft dich der Tod!“ –
Schon steht sie am Pfahle, von Flammen umloht.

15
Sie trägt es geduldig und betet so fromm:

„Maria, du himmlische Helferin, komm!“

Da weinen die Engel; vom Regen erfrischt,
Erholt sich das Mägdlein, das Feuer erlischt.

Im Volk nun erhebt sich ein Jubelgeschrei:

20
„Der Herr hat gerichtet, die Jungfrau gebt frei!


Verderben dem Lügner!“ – sie führen im Sturm
Das Mägdlein zur Freiheit, den Vogt in den Thurm.

Dort hat er, entlarvt, zum Bekenntniß gedrängt,
Den Henker noch trügend, sich selber erhängt.

Eduard Bauer.