Der Frieden
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Der Frieden.
Lächelnd wie der Sonne Licht
Ruht auf blühendem Gefilde,
So aus diesen Zügen spricht
Sanfte Güte, fromme Milde.
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Neige Dich mit holdem Gruß,Gieb den Herzen Deinen Segen,
Jedem, welcher kämpfen muß
Auf verschlung’nen Lebenswegen;
Jedem, der da irrt und zagt,
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Von der Leidenschaft geblendet,Der umsonst den Himmel fragt,
Wann er ihm Erlösung sendet.
Möge Deine sanfte Hand
Leuchtend das Gewölke spalten,
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Das dem theuren VaterlandDroht mit nächtigen Gewalten!
Hoch mag unser Lorber stehn,
Braust der Sturm des Krieges wieder;
Doch wo Deine Palmen wehn,
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Senkt sich reicher Segen nieder.
Rudolf v. Gottschall.