Textdaten
<<< >>>
Autor: Heinrich Gottlob Gräve
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Der Feuermann
Untertitel:
aus: Volkssagen und volksthümliche Denkmale der Lausitz, S. 193–194
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1839
Verlag: F. A. Reichel
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Bautzen
Übersetzer: {{{ÜBERSETZER}}}
Originaltitel: {{{ORIGINALTITEL}}}
Originalsubtitel: {{{ORIGINALSUBTITEL}}}
Originalherkunft: {{{ORIGINALHERKUNFT}}}
Quelle: MDZ München, Commons
Kurzbeschreibung:
Siehe auch Der Feuermann bei Baruth
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite
[193]
XCIII. Der Feuermann.

Auf dem, bei dem eine und eine halbe Meile von Budissin entfernt liegenden Marktflecken Baruth, nahgelegenen sogenannten Schaafberge zeigt sich in der Andreasnacht zur gewöhnlichen Geisterstunde ein Feuermann, welcher weit und breit seine prasselnden Flammen schleudert.

Hier ist in einer großen eisernen Truhe ein unermeßlicher Schatz vergraben, auf welchem Behälter eine kleine Schatulle von Ebenholz, mit Elfenbein ausgelegt, steht.

Ein Graf v. Gersdorf, Besitzer dieses Guthes, ließ in der letzten Hälfte des 17ten Jahrhunderts unter Leitung eines sachkundigen Jesuiten daselbst nachgraben. Nach langen Mühen und Hindernissen, welche körperliche und gespenstische Wesen dem Sachgelingen entgegenstellten, gewahrte man endlich die Truhe, worüber man sofort dem Grafen Bericht erstattete. Dieser begab sich gleich an den [194] bezeichneten Ort, sahe mit seinen Augen die Truhe und die auf selbiger stehende Schatulle, auf welcher sich ein zusammengerolltes Pergamentblatt befand, das er wegzunehmen befahl. Es enthielt mit großer Schrift die Worte: „Wer dieses Kistchen öffnet, dem kostet es seinen erstgebornen, und wer sich dieser Lade bemächtiget, seinen zweiten Sohn.“ Der Graf, welcher nur zwei Söhne hatte, die er gleichartig liebte, erschrak heftig, ließ die Grube wiederum verschütten und der Schatz blieb ungehoben.