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Autor: Heinrich Gottlob Gräve
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Titel: Der Brunnen
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aus: Volkssagen und volksthümliche Denkmale der Lausitz, S. 122–123
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Erscheinungsdatum: 1839
Verlag: F. A. Reichel
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Erscheinungsort: Bautzen
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Quelle: MDZ München, Commons
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[122]
L. Der Brunnen.

Weiß in der That nicht, wie es kommen mag, daß über den i. J. 1570 zu Kamenz am Schlagflusse verstorbenen Bürgermeister, Andreas Günther, so mancherlei nachtheilige Gerüchte im Schwunge sind. Rührt es etwa daher, weil er zur Zeit des Pönfalls 1547 bei der Versammlung [123] zu Prag, als der Kommissar versicherte, wie kaiserl. Maj. nicht gemeint sey, den geistlichen Aemtern etwas zu entziehen, sagte: „Nun, wo der Kornsack geblieben ist, mag auch das Band zum Zubinden desselben bleiben!“ wodurch die Dörfer Deutschbaselitz und Gölenau für die Stadt verloren gegangen.

Kurz, man erzählt sich unter andern, daß ihm wegen eines schweren Vergehens das Leben sey abgesprochen worden, welches er doch nur dadurch gerettet, daß er den auf dem Kamenzer Marktplatze befindlichen Brunnen, in Form eines Galgens, habe müssen auf seine Unkosten erbauen lassen.[1]


  1. Diesem aber widerspricht schon die darauf befindliche Inschrift, welche also lautet: D. Andreas Güntherus Proconsul Camicianus hunc fontem suis impensis ornari fecit patriae pietatis impulsu A. 1570, so wie das auf den drei Seiten des Brunnens befindliche kaiserl. Wappen, der böhmische Löwe und das Stadtwappen, womit man doch gewiß nicht einen symbolischen Schandpfahl verziert haben würde.
    Und seine in der Klosterkirche in Kamenz befindliche Grabschrift lautet: D. Andreas Güntherus proconsul Camitianus hoc epitaphium fieri fecit in memoriam suae gentilitatis A. 1576 aetat. suae 68, obiit 19 die mens. Decemb. Ao. 70.