Textdaten
Autor: Gottfried August Bürger
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Titel: Der Bauer (Späte Fassung)
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aus: Gedichte. Theil 1. Seite 98–99
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1789
Verlag: Johann Christian Dieterich
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Erscheinungsort: Göttingen
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Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
Die frühe Fassung: „Der Bauer an seinen Fürsten“ entstand 1773 und wurde im Vossischen Musenalmanach 1776, S. 171 abgedruckt. Siehe Freiburger Anthologie
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[98]

 Der Bauer.

     An seinen Durchlauchtigen Tyrannen.

     Wer bist du, Fürst, daß ohne Scheu
Zerrollen mich dein Wagenrad,
Zerschlagen darf dein Roß?

     Wer bist du, Fürst, daß in mein Fleisch

5
Dein Freund, dein Jagdhund, ungebläut

Darf Klau’ und Rachen hau’n?

     Wer bist du, daß, durch Saat und Forst,
Das Hurrah deiner Jagd mich treibt,
Entathmet, wie das Wild? –

10
     Die Saat, so deine Jagd zertritt,

Was Roß, und Hund, und Du verschlingst,
Das Brot, du Fürst, ist mein.
[99]
     Du Fürst hast nicht, bey Egg’ und Pflug,
Hast nicht den Erntetag durchschwitzt.

15
Mein, mein ist Fleiß und Brot! –


     Ha! du wärst Obrigkeit vor Gott?
Gott spendet Segen aus; du raubst!
Du nicht von Gott, Tyrann!


Anmerkungen (Wikisource)

Auch in: Günter Häntzschel / Hiltrud Häntzschel Gottfried August Bürger. Sämtliche Werke. Hanser-Verlag, München 1987, S. 73. Freiburger Anthologie