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Autor: Heinrich Gottlob Gräve
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Titel: Der Basilisk
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aus: Volkssagen und volksthümliche Denkmale der Lausitz, S. 82–83
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Erscheinungsdatum: 1839
Verlag: F. A. Reichel
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Erscheinungsort: Bautzen
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Quelle: MDZ München, Commons
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[82]
XXIII. Der Basilisk.

Wenn ein Hahn zwanzig Jahre alt ist, legt er ein Ei in Dünger, welches dessen Wärme ausbrütet und ein Geschöpf in Huhnsgestalt, mit Drachenflügeln, Eidechsenschwanz, Adlerschnabel, Tigerklauen, rother Krone auf dem Kopfe und mit schwarzen Borsten bedecktem Körper, an’s Tageslicht bringt. Seine aus grünen Augen strahlenden Blicke vergiften.

[83] Dieses die bekannte Sage über jenes fabelhafte Thier des Alterthums, dergleichen vor langen, langen Jahren auch eines in Budissin sich hat blicken lassen, und welches eine alte geschriebene Chronik – ohne Jahresangabe – folgendergestalt erzählt:

„Aus dem von den Fleischbänken zur Schülergasse führenden, links die Ecke bildenden Hause (gegenwärtig mit No. 210. bezeichnet), ist ein schrecklicher Basilisk, der mit seinem Anblick viel Menschen vergiftet, auch sonst allerhand Unheil angestiftet, getreten, bis endlich ein kluger Mann sich über und über mit Spiegeln behangen hat, worein das Ungeheuer geblickt, darauf geborsten und somit durch sein eigenes Gift getödtet worden.“