Dem Barbaren (Lasker-Schüler I)

Textdaten
<<< >>>
Autor: Else Lasker-Schüler
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Dem Barbaren
Untertitel:
aus: Gesammelte Gedichte, S. 196-197
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1917
Verlag: Verlag der Weißen Bücher
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite


[196]

Dem Barbaren

Deine rauhen Blutstropfen
Süßen auf meiner Haut.

Nenne meine Augen nicht Verräterinnen,
Da sie deine Himmel umschweben;

5
Ich lehne lächelnd an deiner Nacht

Und lehre deine Sterne spielen.

Und trete singend durch das rostige Tor
Deiner Seligkeit.

Ich liebe dich und nahe weiß

10
Und verklärt auf Wallfahrtzehen.


Trage dein hochmütiges Herz,
Den reinen Kelch den Engeln entgegen.

Ich liebe dich wie nach dem Tode
Und meine Seele liegt über dich gebreitet –

15
Meine Seele fing alle Leiden auf,

Dich erschüttern ihre schmerzlichen Bilder.

Aber so viele Rosen blühen
Die ich dir schenken will;

[197]

O, ich möchte dir alle Gärten bringen

20
In einem Kranz.


Immer denke ich an dich
Bis die Wolken sinken;

Wir wollen uns küssen –
Nicht?