Textdaten
<<< >>>
Autor: Johann Gottfried Herder
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Das offne Auge des Todten
Untertitel:
aus: Zerstreute Blätter (Vierte Sammlung) S. 70–71
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1792
Verlag: Carl Wilhelm Ettinger
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Gotha
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Google und Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite


[70]

 Das offne Auge des Todten.

     Ein König sah im Traum einst seiner alten
     Vorfahren Einen, der vor hundert Jahren
     regieret hatte. Asche war sein Leib;
     doch seine Augen, offen in dem Sarge,

5
     sie blickten hell umher. – Er fragt die Weisen,

     was das bedeute? Und ein Frommer sprach:
     „Mit offnen Augen siehet er sein Reich
     in fremden Händen, ohne Rast und Ruh.

O wie viele, wie hochberühmte decket die Erde;

10
     Und sie verließen auf ihr keine wohlthätige Spur!

Aber Nuschirwan lebt, noch unvergessen im Tode,
     Er, der gerechte Fürst, Er, der gutthätige Mann.

[71]

Folge Nuschirwan Du, und gewinne das Leben zum Wohlthun,
ehe die Stimme ruft: „nun ist auch Dieser nicht mehr.“