Textdaten
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Autor: Unbekannt
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Titel: Das deutsche Gurkenland
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aus: Die Gartenlaube, Heft 8, S. 259
Herausgeber: Adolf Kröner
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Erscheinungsdatum: 1892
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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[259] Das deutsche Gurkenland. Die größten Gurkenfelder in Deutschland findet man in den Niederungen der Unstrut und der thüringischen Saale bis nach der Elbe hin. Die Orte Großengottern, Heldrungen, Naumburg a. d. S., Weißenfels, Kalbe a. d. S. und Zerbst und deren nächste Umgebung treiben den Gurkenbau und Gurkenhandel im großen. In jenem Abschnitte des Sommers, welchen man mit dem bezeichnenden Namen „Sauregurkenzeit“ belegt hat, beginnt die eigentliche Ernte. In ganzen Wagenladungen, theils mit Pferdefuhrwerk, theils mit der Eisenbahn, werden die Gurken nach den größeren Marktplätzen der Umgegend, nach Erfurt, Leipzig, Halle, Magdeburg, Berlin gebracht, um dort Schock um Schock (1 Schock = 60 Stück) in andere Hände überzugehen, vornehmlich zum Einmachen.

Ein ähnlicher aber minder lebhafter Gurkenhandel besteht in der Pfalz und in dem benachbarten Baden, sowie in einigen anderen Gegenden, in der Nähe von Bamberg, Liegnitz etc.

Ein großes Absatzgebiet in Deutschland hat die holländische Gurke, welche namentlich aus dem Haarlemer Meer und aus der Gegend von Venlo kommt. In der „Frühsaison“ beherrscht sie den Markt bis nach Berlin hin. Ihr eigentliches Absatzgebiet sind aber die volkreichen Gegenden von Rheinland-Westfalen, wo die „Kukumere“ (vom lat. cucumis) ein gesuchter und gut bezahlter Artikel ist. Der Holländer verkauft die Gurken nach dem Hundert.