Das Stundenbuch
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Das Stunden-Buch
enthaltend die drei Bücher:
Vom mönchischen Leben /
Von der Pilgerschaft /
Von der Armuth und vom Tode
Rainer Maria Rilke
Insel-Verlag / Leipzig / im Jahre 1918
WS: Stempel: 528784 B
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[3]Gelegt in die Hände von Lou
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Die Versanfänge | |
Erstes Buch: Das Buch vom mönchischen Leben (1899) | |
Da neigt sich die Stunde und rührt mich an | 7 |
Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen | 7 |
Ich habe viele Brüder in Soutanen | 8 |
Wir dürfen dich nicht eigenmächtig malen | 8 |
Ich liebe meines Wesens Dunkelstunden | 8 |
Du, Nachbar Gott, wenn ich dich manches Mal | 9 |
Wenn es nur einmal so ganz stille wäre | 9 |
Ich lebe grad, da das Jahrhundert geht | 10 |
Ich lese es heraus aus deinem Wort | 10 |
Der blasse Abelknabe spricht | 11 |
Du Dunkelheit, aus der ich stamme | 11 |
Ich glaube an alles noch nie Gesagte | 12 |
Ich bin auf der Welt zu allein und doch nicht allein genug | 13 |
Du siehst, ich will viel | 13 |
Wir bauen an dir mit zitternden Händen | 14 |
Daraus, daß einer dich einmal gewollt hat | 15 |
Wer seines Lebens viele Widersinne | 15 |
Was irren meine Hände in den Pinseln? | 15 |
Ich bin, du Ängstlicher. Hörst du mich nicht | 16 |
Mein Leben ist nicht diese steile Stunde | 16 |
Wenn ich gewachsen wäre irgendwo | 17 |
Ich finde dich in allen diesen Dingen | 18 |
Ich verrinne, ich verrinne | 18 |
Sieh, Gott, es kommt ein Neuer an dir bauen | 19 |
Ich liebe dich, du sanftestes Gesetz | 20 |
Werkleute sind wir: Knappen, Jünger, Meister | 20 |
Du bist so groß, daß ich schon nicht mehr bin | 21 |
So viele Engel suchen dich im Lichte | 21 |
Das waren Tage Michelangelos | 22 |
Der Ast vom Baume Gott, der über Italien reicht | 22 |
[104]
Da ward auch die zur Frucht Erweckte | 23 |
Aber als hätte die Last der Fruchtgehänge | 24 |
So hat man sie gemalt; vor allem einer | 24 |
Mit einem Ast, der jenem niemals glich | 25 |
Ich kann nicht glauben, daß der kleine Tod | 26 |
Was wirst du tun, Gott, wenn ich sterbe? | 26 |
Du bist der raunende Verrußte | 27 |
Du, gestern Knabe, dem die Wirrnis kam | 27 |
Dann bete du, wie es dich dieser lehrt | 28 |
Ich habe Hymnen, die ich schweige | 29 |
Gott, wie begreif ich deine Stunde | 29 |
Alle, die ihre Hände regen | 30 |
Der Name ist uns wie ein Licht | 31 |
Dein allererstes Wort war: Licht | 31 |
Du kommst und gehst. Die Türen fallen | 32 |
Du bist der Tiefste, welcher ragte | 33 |
Ich weiß: Du bist der Rätselhafte | 33 |
So ist mein Tagwerk, über dem | 34 |
Ihr vielen unbestürmten Städte | 35 |
Ich komme aus meinen Schwingen heim | 35 |
Du wirst nur mit der Tat erfaßt | 37 |
Mein Leben hat das gleiche Kleid und Haar | 37 |
Und Gott befiehlt mir, daß ich schriebe | 38 |
Es tauchten tausend Theologen | 39 |
Die Dichter haben dich verstreut | 40 |
Selten ist Sonne im Sobór | 40 |
Da trat ich als ein Pilger ein | 41 |
Wie der Wächter in den Weingeländen | 42 |
Gott spricht zu jedem nur, eh er ihn macht | 42 |
Ich war bei den ältesten Mönchen | 43 |
Du dunkelnder Grund, geduldig erträgst du die Mauern | 44 |
So bin ich nur als Kind erwacht | 45 |
Daß ich nicht war vor einer Weile | 45 |
[105]
Es lärmt das Licht im Wipfel deines Baumes | 46 |
Du Williger, und deine Gnade kam | 47 |
Eine Stunde vom Rande des Tages | 47 |
Und dennoch: mir geschieht | 48 |
Zweites Buch: Das Buch von der Pilgerschaft (1901) | |
Dich wundert nicht des Sturmes Wucht | 51 |
Ich bete wieder, du Erlauchter | 52 |
Ich bin derselbe noch, der kniete | 53 |
Du Ewiger, du hast dich mir gezeigt | 56 |
Dir ist mein Beten keine Blasphemie | 56 |
Und seine Sorgfalt ist uns wie ein Alp | 57 |
Lösch mir die Augen aus: ich kann dich sehn | 58 |
Und meine Seele ist ein Weib vor dir | 58 |
Du bist der Erbe | 58 |
Und du erbst das Grün | 59 |
Ich bin nur einer deiner Ganzgeringen | 60 |
Und doch, obwohl ein jeder von sich strebt | 61 |
Du bist der Alte, dem die Haare | 62 |
Gerüchte gehn, die dich vermuten | 62 |
Alle, welche dich suchen, versuchen dich | 63 |
Wenn etwas mir vom Fenster fällt | 64 |
Du meinst die Demut | 65 |
In diesem Dorfe steht das letzte Haus | 66 |
Manchmal sieht einer auf beim Abendbrot | 67 |
Nachtwächter ist der Wahnsinn | 67 |
Weißt du von jenen Heiligen, mein Herr? | 67 |
Du bist die Zukunft, großes Morgenrot | 69 |
Du bist das Kloster zu den Wundenmalen | 70 |
Die Könige der Welt sind alt | 71 |
Alles wird wieder groß sein und gewaltig | 71 |
Auch du wirst groß sein. Größer noch, als einer | 72 |
Es wird nicht Ruhe in den Häusern | 73 |
[106]
So möcht ich zu dir gehn | 73 |
Du Gott, ich möchte viele Pilger sein | 74 |
Bei Tag bist du das Hörensagen | 74 |
Ein Pilgermorgen. Von den harten Lagern | 74 |
Jetzt reifen schon die roten Berberitzen | 78 |
Du mußt nicht bangen, Gott | 78 |
In tiefen Nächten grab ich dich, du Schatz | 80 |
Drittes Buch: Das Buch von der Armut und vom Tode (1903) | |
Vielleicht, daß ich durch schwere Berge gehe | 83 |
Du Berg, der blieb, da die Gebirge kamen | 83 |
Mach mich zum Wächter deiner Weiten | 84 |
Denn Herr, die großen Städte sind | 84 |
Da leben Menschen, weißerblühte, blasse | 85 |
O Herr, gib jedem seinen eignen Tod | 86 |
Denn wir sind nur die Schale und das Blatt | 86 |
Herr: Wir sind ärmer denn die armen Tiere | 87 |
Mach Einen herrlich, Herr, mach Einen groß | 88 |
Das letzte Zeichen laß an uns geschehen | 89 |
Ich will ihn preisen | 90 |
Und gib, daß beide Stimmen mich begleiten | 90 |
Die großen Städte sind nicht wahr; sie täuschen | 90 |
Denn Gärten sind, – von Königen gebaut | 91 |
Dann sah ich auch Paläste, welche leben | 91 |
Sie sind es nicht. Sie sind nur die Nicht-Reichen | 93 |
Denn Armut ist ein großer Glanz aus Innen | 94 |
Du bist der Arme, du der Mittellose | 94 |
Du, der du weißt und dessen weites Wissen | 95 |
Betrachte sie und sieh, was ihnen gliche | 96 |
Sie sind so still; fast gleichen sie den Dingen | 96 |
Und sieh, wie ihrer Füße Leben geht | 96 |
Und ihre Hände sind wie die von Frauen | 97 |
[107]
Ihr Mund ist wie der Mund an einer Büste | 97 |
Und ihre Stimme kommt von ferneher | 97 |
Und wenn sie schlafen, sind sie wie an alles | 97 |
Und sieh: ihr Leib ist wie ein Bräutigam | 98 |
Denn sieh: sie werden leben und sich mehren | 98 |
Nur nimm sie wieder aus der Städte Schuld | 98 |
Des Armen Haus ist wie ein Altarschrein | 99 |
Die Städte aber wollen nur das Ihre | 100 |
Und deine Armen leiden unter diesen | 100 |
O wo ist der, der aus Besitz und Zeit | 101 |
O wo ist er, der Klare, hingeklungen? | 102 |
[108] Titel, Kopfleiste und Anfangsinitiale dieses Buches zeichnete Walter Tiemann. Der Druck erfolgte in der Offizin W. Drugulin zu Leipzig.
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Inhaltsverzeichnis
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