Das Sonntagskind
[163] Das Sonntagskind
Stets naht das Glück in lichter Sonnenpracht,
Gleichgültig, kalt vorüber mir zu wandern.
Mein junges Morgenrot verschlingt die Nacht,
Indes ein heller Freudenschimmer lacht
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In den verklärten Augen eines Andern.
Ein Sonntagskind! – Mir war sie niemals hold,
Die blinde Dame mit den vollen Händen.
So manchen Opferdienst ich ihr gezollt,
Sie schwebt dahin, um Gold und Minnesold
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An ihren Gunstbeglückten zu verschwenden.
O der verruchten Ungerechtigkeit!
Verzweifelnd reiß’ ich ihr vom Haupt die Binde:
„Sieh Göttin, sieh auch Diesen dir geweiht!“ –
Sie starrt mich schaudernd an, sie bebt, sie schreit
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Und flieht entsetzt zu ihrem Sonntagskinde.