Das Märchen vom Schneider der in den Himmel kam

Textdaten
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Autor: Gebrüder Grimm
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Titel: Das Märchen vom Schneider der in den Himmel kam.
Untertitel:
aus: Wünschelruthe – Ein Zeitblatt. Nr. 15, S. 60
Herausgeber: Heinrich Straube und Johann Peter von Hornthal
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1818
Verlag: Vandenhoeck und Ruprecht
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Erscheinungsort: Göttingen
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Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Commons
Kurzbeschreibung:
Siehe auch Der Schneider im Himmel
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Bearbeitungsstand
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Begriffsklärung Andere Ausgaben unter diesem Titel siehe unter: Der Schneider im Himmel.


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Das Märchen vom Schneider der in den Himmel kam.

Ein Schneider kam einst in den Himmel, und in dem großen Saal gefiel es ihm gar wohl, denn ringsum standen prächtige rothsammtene Stühle, darauf saßen die Heiligen, und am Ende des Saals stand ein großer goldner Thron, darauf saß Gott der Vater, und die himmlischen Heerschaaren standen um ihn her. Bald darauf hielt unser Herr Gott einen großen Umzug durch den ganzen Himmel, und alle folgten ihm nach. Nur der Schneider versteckte sich, denn er war neugierig und wollte alles recht genau sehen. Wie er sich nun so umsieht am Thron, der ganz von Gold war und von rothem Sammet, entdeckt er einen Laden darunter, und als er ihn aufmacht sieht er durch ein Fenster gerade auf die Erde. Wie er nun so auf der Erde alles übersieht, wird er einen Schneider gewahr, der ein groß Stück Tuch abreißt und in die Hölle wirft. Darüber ergrimmt er so sehr an seinem Himmelsfenster, daß er dem Gottesthron ein Stuhlbein ausreißt und es hinunter wirft nach dem diebische Schneider. Unterdessen kommt die Proceßion wieder zurück, und da Gott der Vater das fehlende Bein gewahr wird, indem der Thron gar nicht fest steht, merkt er gleich was geschehen ist: „Schneiderlein, Schneiderlein, ruft er, wenn ich jedesmal ein Stuhlbein nach dir geworfen hätte, so oft du ein Stück Tuch in die Hölle geworfen hast, so wäre jetzt kein einziges Stuhlbein mehr im ganzen Himmel.“