Das Männlein vom See
Uff de Berge, do isch e See,
Es fahrt nie kei Schiffer druff.
’s goht kei Rueder in sini Welle,
Denn er cha si gar verstelle,
Es isch gfehlt, isch ebber druff.
Bi dem See obe stoht e Hus
Im e Thal, so eng un wild.
Hoch vum Kuppe sieht me’s Chöpfli
Wenn der Wind e wenig spielt,
Un vu Berge drum umme ’s Bild.
In dem Hus inne het me sust
As e Männli chönne seh;
Doch nitt lustig un nitt liebli,
Un het nie kei Antwort ge –
Jezen isch es nimmimeh.
Un das Männli, stumm un still,
Duß, in Husgang, unter d’Stege,
Isch es z’Nacht allimol als g’lege,
Uff de Boden un uff’s Strau;
Mengmol het es gessen au.
Isch das Männli zerscht verwacht;
Und was’s ge het, in Buureg’schäfte,
Het es ghulfen us alle Chräfte,
Un het redli au mitgmacht,
„’s mueß e tiefe Chummer ha,“
Meint der Meister, „was es will?
Wenn de’s numme chönntsch au sage,
Wott der gern dra helfe trage;
Wüßt i numme, was es will!“
Un jez endli seit si Frau:
„I glaub, i bi uff der Spur!
’s het so alt un verrisse Plunder,
Daß es luegt allewil so suur;“ –
So seit d’Frau zum Seewibuur.
„Jo, wer weiß, so chönnt es si,
Un des chost’t jo nit alles Geld;
E neu Röckli un sust no Sache,
Was es brucht in Hus un Feld.“ –
Un bim Schnider wird es b’stellt.
Und der Schnider chunnt un bringt’s,
Un sie lege’s unter d’Stege,
Un wenn ’s Männli dermit biwege,
Daß es soll alehrter si;
’s sin au Schüehli no derbi.
Und im Huus het’s durann g’chracht;
Und wu’s Männli si neu Plunder
Jeze findet, un au no drunter
Neui Schueh; o wie het es gmacht,
„O mi Meister! o weh, o weh!
Jez henn er mi jo abglohnt,
Tusig Johr lang han i do gwohnt.
O mi Meister! o weh, o weh!
„O mi Meister! o weh, o weh!
Mi Plunder war jez verheit gli,
Un derno wär i erlöst gsi.
O mi Meister! o weh, o weh!
„O mi Meister! o weh, o weh!
Jez mueß i go vu Afang
Wieder diene, tusig Johr lang.
O mi Meister! o weh, o weh!
Un jez macht es si uffe Weg,
Blibe darf es nimmemeh.
Sither sellem isch’s verschwunde,
Doch in mitternächt’ge Stunde
Un das sifzget: o weh, o weh!