Textdaten
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Autor: Friedrich Gottschalck
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Titel: Das Kloster Allerheiligen
Untertitel:
aus: Die Sagen und Volksmährchen der Deutschen, S. 250–251
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1814
Verlag: Hemmerde und Schwetschke
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Erscheinungsort: Halle
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Originalherkunft:
Quelle: Google und Commons
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Das Kloster Allerheiligen.

Bei dem Waldstädtchen Oppenau, in der Ortenau, liegt das Kloster Allerheiligen. Von Bergen eingeengt, die ihre kahlen Häupter in die Wolken erheben, liegt es, wie von der übrigen Erde abgerissen, und nie blüht hier ein Frühling. Im Jahre 1196 wurde es von der Herzogin Uta von Schauenburg gestiftet. Der Sage nach ließ sie, um einen Platz zur Erbauung des Klosters zu finden, in ihrer Burg zu Gaisbach einen Esel mit Geld bepacken, und hingehen, wohin der liebe Gott ihn führen würde. Er ging. Auf der Höhe, wo jetzt noch der Eselsbrunnen mit dem Monument des Esels steht, schlug das gute Thier mit seinem Huf den Boden, und – eine frische Quelle rieselte hervor. Es löschte seinen Durst daran, und schlich weiter bis zur Bergkuppe, auf welcher die Kapelle steht. Hier mochte ihm wohl der schwere Sack zu lästig werden, daher er ihn abwarf, aber er rollte in die jähe Tiefe bis an das Ufer des Nordbachs. Nun war der Ort gefunden, wo das Kloster erbaut werden mußte. Es stieg empor, wurde mit Prämonstratensern aus Erpiboldszell besetzt, und Gerungus, Uta’s einziger Sohn, der erste Vorsteher desselben. Jetzt ist die alte Stiftung aufgehoben, und wenige Menschen bewohnen noch diese Wüste.

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Schreiber, Taschenbuch für Reisende am Rhein.