Das Kind und seine Pflege

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Titel: Das Kind und seine Pflege
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aus: Die Gartenlaube, Heft 26, S. 436
Herausgeber: Adolf Kröner
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1887
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[436] Das Kind und seine Pflege. Populär zu schreiben, ist eine schwierige Kunst, die nicht Jedem gegeben ist. Besonders schwierig aber ist die volksthümliche Darstellung der einzelnen Abschnitte der medicinischen Wissenschaft: sie gleicht einem zweischneidigen Schwerte, welches nützen und schaden kann. Die allgemeinen Regeln zur Erhaltung der Gesundheit und Verhütung von Krankheiten bringen, zum Gemeingut weitester Kreise geworden, sehr großen Nutzen; von ihnen aber öffnet sich dem Laien auch ein verführerischer Weg zu der eigentlichen Heilkunde, zum Eingreifen in ausgesprochenen Krankheitsfällen. Das Selbstkuriren oder unberufene Kuriren der Angehörigen und Freunde hat nun seit jeher unendlichen Schaden gestiftet: denn die Halbbildung und das Halbwissen führen zu Trugschlüssen, die im praktischen Leben zu schwerwiegenden Mißgriffen werden. Der volksthümlich schreibende Arzt muß darum stets auf diese Gefahren der populären Medicin achten und stets das Ziel im Auge behalten, daß er den Laien nur zum Hygieniker und Krankenpfleger ausbilden soll; er muß es aber zugleich vermeiden, daß durch seine Lehren Kurpfuscher großgezogen werden. Namentlich auf dem Gebiete der Pflege des Kindes rächt sich eine derartige Kurpfuscherei, die eben so schlimm ist wie die an dem zarten Körper herumdokternde Ammen- und Basenweisheit. Es giebt in unserer Litteratur nur wenige Bücher, welche den oben aufgestellten Grundsätzen entsprechen, und darum scheint es uns von allgemeinem Interesse zu sein, auf ein Werk hinzuweisen, in welchem der Verfasser alle jene gefährlichen Klippen der populären Heilkunde glücklich zu vermeiden wußte. Es ist dies das Werk: „Das Kind und seine Pflege im gesunden und kranken Zustande“ von San.-Rath Dr. med. Livius Fürst (Leipzig, J. J. Weber), welches bereits in dritter Auflage vorliegt. Der Verfasser, ein angesehener Specialist auf dem Gebiete der Kinderkrankheiten, verfügt über eine außerordentlich gefällige und klare Darstellungsweise; er ist kein langweiliger Lehrer, sondern versteht den Leser stets zu fesseln und entrollt in seinem Buche ein sehr wahrheitsgetreues Bild der Entwickelung des Kindes von dem Säuglingsalter bis zu dem höheren Kindesalter. Mütter, Erzieherinnen und Kindergärtnerinnen finden in demselben die besten und zuverlässigsten Aufschlüsse über alle gesundheitlichen Fragen, welche die Kinder betreffen: sie lernen in rationeller Weise ihre Pfleglinge zur Gesundheit zu erziehen, sie erfahren die Grundsätze der Krankenpflege und finden mit Klarheit und Schärfe die Grenzen gezogen, an welchen ihr selbständiges Eingreifen aufhören und wo der Arzt gerufen werden muß. Kein Wunder also, daß sich das Fürst’sche Buch so rasch in den deutschen Familien eingebürgert hat; es ist ein wahrer Hausschatz, der auch weiterhin gehütet zu werden verdient. *