Pfeil Der Titel dieser Seite ist mehrdeutig. Für das Drama von Heinrich von Kleist siehe Das Käthchen von Heilbronn.
Textdaten
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Autor: Louise Otto
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Titel: Das Kätchen von Heilbronn
Untertitel:
aus: Mein Lebensgang. Gedichte aus fünf Jahrzehnten. S. 33–34
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum: 1840–1850
Erscheinungsdatum: 1893
Verlag: Moritz Schäfer
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Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
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Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Google-USA* und Commons
Kurzbeschreibung:
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[33]
Das Kätchen von Heilbronn.


Ihr kennt wohl die alte Märe
Und kennt wohl das schöne Gedicht
Und wißt was vom Kätchen von Heilbronn,
Man immer noch kundet und spricht?

5
Wie einst sie gelaufen dem Ritter,

Dem Wetter von Strahl lange nach,
Bis Lieb seinen Stolz überwunden,
Er plötzlich zu Füßen ihr lag!

Und habt Ihr das Mädchen gescholten,

10
Das der inneren Stimme vertraut

Habt ihr sie doch gern als Prinzessin
Am Ziel ihrer Sehnsucht geschaut.

Ich mache die Mär mir zu Nutze
Erneu sie in jetziger Zeit;

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Auch ich folge treu einem Ritter

Aus meiner Verborgenheit.

Er sitzet gar stattlich zu Rosse,
Hoch flattert der Helmbusch ihm nach,
Es blitzet die mächtige Klinge,

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Der mancher Gewaltge erlag.


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Mich treibt eine innere Ahnung,

Durchzittert ein stürmischer Drang
Ihm immer und ewig zu folgen –
Doch oftmals wie wird mir so bang!

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Wenn alle die Knappen und Ritter

Ich sehe zur Seite ihm ziehn,
Geschmücket auf mutigen Rossen,
Im Glanze die Waffen erglühn: –

Und seh nun mich Arme daneben

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Von Rittern wohl nimmer bemerkt,

Von Knappen gehöhnt und gescholten –
Dann hab ich umsonst mich gestärkt! –

Der Ruhm ist der herrliche Ritter,
Der Ruhm ist Graf Wetter von Strahl!

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Dem werd ich zu folgen getrieben

Aus Ahnung und Drang – nicht aus Wahl!

Doch bleib ich die niedrige Käthe,
Zu klar nur erkennt das mein Sinn,
Wenn ich nicht die Tochter des Kaisers,

40
Des Schöpfers des Genius bin!