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Autor: Johann Gottfried Herder
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Titel: Das Grab
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aus: Zerstreute Blätter (Sechste Sammlung) S. 92–94
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Erscheinungsdatum: 1797
Verlag: Carl Wilhelm Ettinger
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Erscheinungsort: Gotha
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Quelle: Google und Commons
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[92]

 Das Grab.

     Erdenge zweier Welten, stilles Grab;
Wie schweiget’s um dich her! Diesseit ist Nacht
Und Staub; ein Häufchen todter Asche nur;
Und jenseit kommt kein Laut zu mir herüber,

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Kein selger Geist, der diesen Staub besucht,

Kein Traumgesicht. –

     Nacht ist es um mich. Hoch
Daroben funkeln Sterne. Glänzet ihr,

[93]

Gestirne droben, dem entschwungnen Geist?

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Und bricht dem Todten, wie dem Schlummernden,

Ein neuer Morgen an?

 Was zweifelst du
In mir? Unsterblicher, der hier am Rath
Und Werke der Natur schon Antheil nahm.

15
Er sann was sie ersonnen, und er trafs,

Aussprechend ihre Regel, ihr Gesetz;
Und bot unausgeschlagen ihr die Hand
Zum edelsten, zu ihrem ewgen Werk,
Dem Ordnen durch Verstand und Güte.

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 Wenn

Sie fortan Dein zu ihrem Dienst bedarf,
(Und sie verschmäht, die reiche Sparerinn,
Die nichts verthut und mit dem Mindesten

[94]

Das Größeste verrichtet, keine Kraft

25
Und Uebung) Wenn sie fortan dein bedarf:

So sage willig: ich bin da! Und web’
In meinem kleinen Winkel emsig fort
An jenem Schleier der Penelope-
Minerva, der unübersehbar dort

30
In Millionen Sternen prächtig glänzt.