Das Grab (Sechste Sammlung)
Das Grab.
Erdenge zweier Welten, stilles Grab;
Wie schweiget’s um dich her! Diesseit ist Nacht
Und Staub; ein Häufchen todter Asche nur;
Und jenseit kommt kein Laut zu mir herüber,
Kein Traumgesicht. –
Nacht ist es um mich. Hoch
Daroben funkeln Sterne. Glänzet ihr,
Gestirne droben, dem entschwungnen Geist?
Ein neuer Morgen an?
Was zweifelst du
In mir? Unsterblicher, der hier am Rath
Und Werke der Natur schon Antheil nahm.
Aussprechend ihre Regel, ihr Gesetz;
Und bot unausgeschlagen ihr die Hand
Zum edelsten, zu ihrem ewgen Werk,
Dem Ordnen durch Verstand und Güte.
Sie fortan Dein zu ihrem Dienst bedarf,
(Und sie verschmäht, die reiche Sparerinn,
Die nichts verthut und mit dem Mindesten
Das Größeste verrichtet, keine Kraft
So sage willig: ich bin da! Und web’
In meinem kleinen Winkel emsig fort
An jenem Schleier der Penelope-
Minerva, der unübersehbar dort