Das Goldstück
[158] Das Goldstück
Hier an dieser öden Stätte
Will ich rasten, bis es tagt;
Welker Rasen ist ein Bette,
Wie’s mir eben recht behagt.
Über mir die Wolken sausen,
Keiner milden Stimme Klang
Tönt den düstren Hag entlang.
Alles habt ihr mir genommen,
Nackend bin ich hergekommen,
Nackend bin ich hingetrabt,
Ohne Strümpfe, Stiefel, Hosen –
Meines Lebens lichte Rosen,
Alles, alles ist dahin.
Ob es schon ein Ziel mir setzte,
Zu erforschen vom Geschick,
Werf’ ich in die Luft dies letzte
[159] Daß es, auf des Kopfes Seite
Fallend, meinen Tod bedeute;
Wenn das Bild gen Himmel schaut,
Sei noch bessrer Zeit vertraut.
Sieh, zum Himmel starrt die Zahl!
Mein erbebend Herz umzingelt
Todesangst zum letztenmal. –
Eingedenk der Abschiedsflasche
Ihre Dauer sei mein Maß,
Eins des Andern Stundenglas.
Spät am Tage schlendr’ ich weiter
In der Sonne fahlem Glanz.
Wandrer du im Efeukranz!
Vieles möchtest du versäumen,
Ich darf rasten, ich darf träumen;
Was das Schicksal mir verspricht,