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Autor: M. Hagenau
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Titel: Das Goldland Alaska
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aus: Die Gartenlaube, Heft 53, S. 884–886
Herausgeber: Adolf Kröner
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Erscheinungsdatum: 1897
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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Das Goldland Alaska.

Von M. Hagenau. Mit Illustrationen von A. Richter.

Vor dreißig Jahren machten die Vereinigten Staaten von Amerika einen großartigen Landkauf. Für den Preis von 7 200 000 Millionen Dollars erwarben sie von Rußland dessen Besitzungen im Nordwesten Amerikas, das gegenwärtige Territorium Alaska, das etwa zweieinhalbmal so groß ist wie das Deutsche Reich. Der Wert dieses unter dem nördlichen Polarkreis gelegenen Landes ist gegenwärtig durch die Entdeckung reicher Goldfelder über alle Erwartungen gestiegen. Wenn dieses Gebiet heute unter den Hammer kommen sollte, so würde man für dasselbe Hunderte von Millionen bieten.

Lager von Goldgräbern am Klondyke.

Vor dreißig Jahren galt Alaska als armes unwirtliches Land. Wohl konnte man an seinen Küsten Fischfang treiben und in seinem Innern kostbare Pelztiere jagen, aber eine Niederlassung in dem äußersten Winkel Amerikas erschien den civilisierten Weißen nichts weniger als verlockend. Das Land ist wohl reich an Naturschönheiten. Es wird von Gebirgen durchzogen in denen sich wahrscheinlich die höchsten Bergspitzen Nordamerikas zum nördlichen Himmel erheben. Der Sockel dieser Berge ist bis zu einer Höhe von 300 m über dem Meeresspiegel mit dichten Waldungen bestanden, im Westen an der Beringsee und im Norden an dem Eismeer, wo das Terrain sich abflacht, gedeiht auf den Tundren ein üppiger Graswuchs. Malerisch ist besonders die Küste Alaskas gestaltet. Sie wird von Inseln umsäumt, die noch niemand gezählt hat, deren Gesamtzahl aber mindestens auf 10 000 geschätzt wird. Durch prachtvolle Kanäle nähert man sich der Festlandküste, über der gewaltige von Schneehäuptern gekrönte Berge emporragen. Mächtige Gletscher ergießen sich krachend und donnernd in das Meer. Der Naturfreund und der Tourist findet hier des Sehenswerten genug, er kann im Bewundern einer eigenartigen, majestätischen Natur aufgehen – aber nur wenige mochten sich bis vor kurzem entschließen, hier für immer Hütten zu bauen.

Das Klima Alaskas ist so rauh, daß nur an einigen wenigen Küstenorten mit Notdurft Sommergetreide gebaut werden kann. Das Land ernährt also den Ansiedler nicht, er müßte denn sonst die Lebensweise der Eingeborenen, der Eskimos und Indianer, annehmen, von Fischen und Wildbret und von allerlei Beeren des Waldes leben. So bestand auch die Bevölkerung dieses großen Gebietes noch im Jahre 1880 nur aus etwa 30 000 Menschen, darunter 20 000 Eskimos und 10 000 Indianer, während die Zahl der Weißen nur 430 betrug. – Die Amerikaner ließen jedoch das einmal erworbene Gebiet nicht brach liegen und gingen eifrig daran, die Schätze des Landes zu heben. Der Pelzhandel wurde fortgesetzt und lieferte beachtenswerte Erträge. Im Jahre 1896 betrug noch der Wert der erlegten Jagdtiere rund eine halbe Million Dollars (etwa 2 Millionen Mark). Erbeutet wurden Füchse aller Farben, rote wie weiße, Silber- und Blaufüchse, Biber, Marder, Hermeline, Moschustiere, Luchse und von Bären wurden noch 1200 zur Strecke gebracht. Zugleich wurden auf den Pribylowinseln Pelzrobben gejagt, von denen nach neueren Gesetzen jährlich 7500 Stück abgeschossen werden dürfen.

Wichtiger noch als die Jagd erwies sich für die amerikanischen Unternehmer die Fischerei, denn der Fischreichtum der Gewässer von Alaska ist geradezu erstaunlich. Nach wie vor wird Walfischfang betrieben; zu besonderer Blüte ist in neuester Zeit der Lachsfang gediehen; schon im Jahre 1893 gab es in Alaska gegen vierzig Etablissements, welche Lachse in Büchsen präservierten, und im letzten Jahre allein betrug der Wert dieser Lachsausfuhr gegen 4½ Millionen Dollars. Außerdem werden Guano und Fischöl erzeugt, und Alaska darf sich rühmen, zu Kilisnoo auf den Admiralityinseln die größte Fischölfabrik der Welt zu besitzen, die übrigens von einem Deutschen geleitet wird. Wie erfreulich diese Entwicklung des Landes auch war, es stand ihm eine noch größere Zukunft bevor, denn es ging die Kunde, daß in dem Schwemmlande an den Ufern seiner Flüsse sich Gold vorfinde. Zu Zeiten der russischen Herrschaft war aber, wie einst auch in der Transvaalrepublik, das Goldsuchen verboten. Die Amerikaner waren anderen Sinnes und bald nach der Uebernahme des Landes erschienen Prospectors oder Goldsucher in Alaska. Anfangs waren die Funde nicht bedeutend, später aber gestalteten sie sich glücklicher, so daß ein regelmäßiger Bergbau auf Gold eingeführt werden konnte.

Ansicht von Juneau in Alaska.

Es war im Jahre 1880, als zwei Prospektors an den Ufern des Lynnkanals goldhaltigen Sand fanden. Sie ließen sich hier nieder und nannten die kleine Bucht, an der sie das erste Blockhaus bauten, „Goldbucht“. Andere folgten ihnen, und so entstand die Stadt Juneau, die heute gegen 9000 Einwohner zählt und den Mittelpunkt für alle Goldunternehmungen in Alaska bildet.

Wie in anderen Gebieten, so kommt auch hier das Gold im Schwemmlande, in Form von Goldklumpen und [885] Goldsand vor. Es wird dadurch gewonnen, daß der Goldsucher in einer Pfanne oder Wiege das Erdreich auswäscht und das zurückbleibende schwerere Gold sammelt. Solche Goldfelder können von einzelnen Goldgräbern ausgebeutet werden, sind aber in der Regel rasch erschöpft. Außerdem kommt das Gold im Quarzfelsen eingeschlossen vor, das Gestein ist mit Goldadern durchsetzt. Um das Edelmetall daraus zu gewinnen, muß man das Gestein zuerst zerkleinern und dann das Gold auswaschen. Pochwerke und größere Anlagen sind zu diesem Bergbau nötig, und diese werden gewöhnlich nicht von einzelnen Goldgräbern, sondern von Gesellschaften, die über größere

Aufstieg von Goldgräbern im Küstengebirge.

Kapitalien verfügen, ins Leben gerufen. In den achtziger Jahren wurde der Bergbau auf Gold in Alaska in Angriff genommen und ist namentlich auf der Douglasinsel gegenüber Juneau zu großer Blüte gelangt. Dort befindet sich auch das Pochwerk der Treadwell Gold Mining Company, das mit 240 Stampfern arbeitet und die größte Goldstampfmühle der Welt ist.

Die Prospektors drangen indessen von der Küste in das zumeist unbekannte Innere des Landes vor. Ihre Mühe blieb nicht vergeblich, an vielen Orten fanden sie das gesuchte Edelmetall und gründeten vor drei Jahren an den Ufern des Yukonstromes im Herzen des Landes Cercle-City, die ihren Namen vom Cercle, d. h. Polarkreis, erhielt, weil sie ungefähr unter demselben liegt. Die Wahl des Ortes für diese Niederlassung war insofern günstig, als der Yukonstrom, einer der größten Flüsse der Welt, als Verkehrsstraße benutzt werden konnte. Freilich beträgt die Länge dieses Wasserwegs von der Mündung des Yukon in die Beringsee bis zu Cercle-City etwa 2200 km. Diese Niederlassung war ein Stapelplatz, nach dem die nötigen Vorräte, Lebensmittel, Kleidungsstücke usw. den Strom aufwärts gebracht wurden, sie war der Stützpunkt der Goldgräber und ihr Winterquartier, in dem sie sich von den Sommerstrapazen des Goldschürfens ausruhten. Und leicht war dieses Gold fürwahr nicht erworben. Fernab von jeder Kultur, inmitten der Wildnis mußte der Goldgräber Entbehrungen aller Art ertragen, in dem kurzen Sommer, wo er arbeiten konnte, war das Klima nicht weniger verderblich als in dem langen Winter, in dem Fröste von 40° C sich einstellten. Trotzdem harrten die Pioniere aus und Cercle-City zählte 2000 bis 3000 Einwohner.

Dieses Centrum der Goldgräberbewegung im Innern Alaskas sollte indessen bald überflügelt werden.

Im August des Jahres 1896 kamen einige Prospektors an einen Nebenfluß des Yukon, der von den Indianern Klondyke, d. h. Fischfluß, genannt wird und an der Grenze von Alaska und Britisch-Nordamerika bereits auf englischem Gebiete liegt. Hier stießen sie auf Goldlager, die alles bisher Gefundene weit übertrafen, die reichsten Funde von Kalifornien schienen überflügelt zu sein. Die Kunde von dem neuen Dorado verbreitete sich zunächst unter den Goldsuchern Alaskas, die alsbald an den Klondyke eilten. An manchen Stellen lag hier das Gold offen zu Tage, so daß die glücklichen Finder es nur aufzulesen brauchten. In Hunderten von Fällen gewannen die Prospektors mit einer Pfanne Flußsand Gold im Werte von 200 bis 400 Mark, in Dutzenden von Fallen ergab eine Pfanne 800 bis 1000 Mark, ja ausnahmsweise betrug die Ausbeute sogar bis 3000 Mark für die Pfanne, dabei ist zu beachten, daß die in Alaska gebräuchlichen Goldgräberpfannen einen Durchmesser von etwa 40 cm bei einer Tiefe von 10 cm haben. Als die glücklichsten unter den Findern im Sommer des Jahres 1897 nach San Francisko mit ihren Schätzen heimkehrten, erregten ihre Berichte von dem neuen Goldlande das größte Aufsehen. Ein wahres Goldfieber erfaßte Tausende und aber Tausende, die nach dem oberen Yukon ziehen und dort ihr Glück versuchen wollten. Die Dampfer der Kompagnien, die den Verkehr mit Alaska vermitteln, konnten alle Passagiere, die sich herandrängten, nicht befördern, und es wurden Segelschiffe zur Fahrt nach dem neuen Dorado ausgerüstet.

Am Klondyke machte indessen das Goldgraben weitere Fortschritte, man drang in die Thäler zweier Nebenflüsse vor, die man Bonanzacreek und Eldoradofluß nannte, beide zeichneten sich durch gleichen Reichtum an Edelmetall aus. Die Indianer, die bis jetzt den gelben Klümpchen und Blättchen keinen Wert beigemessen hatten, erzählten den Weißen, daß es weiter flußaufwärts am Klondyke Schluchten gebe, die noch reicher an Gold seien, namentlich von einer rühmen sie, daß in ihr „alles“ Gold sei.

Außerdem wurden am Klondyke Quarzberge entdeckt, deren Goldreichtum demjenigen der berühmten Mine auf der Douglasinsel bei Juneau durchaus gleichkommt. Mag in den Berichten der heimgekehrten Goldgräber manches auch übertrieben sein, so viel steht doch fest, daß im Yukonthale ein Goldgebiet aufgeschlossen worden ist, das zu den reichsten der Welt zählt.

Am Klondyke, im Mittelpunkte der Goldgegend, ist indessen rasch eine „Stadt“, Dawson-City, erstanden, die bald nach ihrer Gründung im letzten Sommer gegen 6000 Einwohner zählte. Sie ist im großen Stil mit breiten Avenuen und Straßen angelegt, aber die Häuser sind selbstverständlich nur einfache Blockhütten. Bedenkt man, daß das Land fast gar nichts erzeugt, was zum Lebensunterhalt nötig ist, so wird man die Teuerung, die in Dawson-City herrscht, erklärlich finden. Ein Handarbeiter erhielt dort einen Lohn von 8 bis 10 Mark für die Stunde, aber zu derselben Zeit mußte man für ein Pfund Mehl 10 bis 12 Mark bezahlen.

Dawson-City ist reich an Goldgräberschenken, in welchen das sauer erworbene Gold nicht nur vertrunken, sondern auch verspielt wird. Unter den Goldgräbern befinden sich viele Leute mit dunkler Vergangenheit, trotzdem ist bis jetzt die Sicherheit im Yukongebiete nicht gefährdet. Dafür sorgt nicht nur die berittene [886] kanadische Polizei, die im Fort Cudahy in der Nähe der Dawson-City stationiert ist, sondern auch die strenge Zucht, welche die Goldgräber selbst ausüben.

Zu allen Zeiten und in allen Ländern war das Goldgraben ein Wagnis, bei dem Hunderte gewannen, andere Hunderte aber zu Grunde gingen. In Alaska ist das Risiko noch größer als in Südafrika oder Australien. Das Goldgebiet ist schwer zugänglich. Man kann es auf zwei Wegen erreichen. Zunächst führt dorthin der Wasserweg. Von einem der westamerikanischen Häfen, San Francisko, Portland oder Dacoma, reist man zu Schiff nach St. Michael an der Mündung des Yukonflusses und dann mit Flußdampfer den Riesenstrom aufwärts nach Dawson-City. Die Fahrt dauert etwa einen Monat. Diesen Weg benutzen auch die heimkehrenden Prospectors, indem sie auf selbstgezimmerten Flößen rasch stromabwärts treiben um nach dem Klondykegebiet zu gelangen, benutzen sie aber mit Vorliebe den direkten Landweg von Juneau aus, ungeachtet der vielen Beschwerden, die sie auf ihm erleiden müssen. Der Goldgräber kann in das Innere Alaskas keineswegs, wie er geht und steht, vordringen, sondern muß ein großes Gepäck mit sich führen. Es ist unbedingt notwendig, daß er Lebensmittel für mindestens sechs Monate mitnimmt, da er sonst Gefahr läuft, auf den Goldfeldern zu verhungern; auch muß er die nötige Kleidung mit sich führen und darf allerlei Werkzeuge, nicht nur zum Goldgraben, sondern auch zum Holzfällen, Zimmern von Flößen usw. nicht vergessen. Diese Ausrüstung kann er sich in Juneau anschaffen oder auch schon in einer der Hafenstädte an der pacifischen Küste der Vereinigten Staaten besorgen.

Fahrt von Hundeschlitten.

Besondere Vorsicht ist bei der Wahl des Anzuges für den amerikanischen Winter geboten; er besteht außer wollenem Unterzeug aus einem Pelzanzug, Pelzmütze, Pelzstiefeln, über die noch Gummistiefel kommen, seidenen und Pelzhandschuhen und kostet 400 bis 500 Mark. Drei bis vier Centner wiegt die Gesamtausrüstung des Prospektors, die er natürlich selbst nicht tragen kann. Mit Pferden und Hundeschlitten kann er auch nicht überall vorwärts kommen, er muß vielmehr indianische Gepäckträger mieten. Die erste Schwierigkeit, die sich den von Juneau aus in das Herz von Alaska Vordringenden entgegenstellt, ist der Uebergang über den 1300 m über dem Meere gelegenen Chilkoot-Paß. Für einen geübten Bergsteiger bietet der Paß an sich keine besondere Gefahr, obwohl in ihm kein richtiger Weg und Steg angelegt ist. Es ist schon vorgekommen, daß Reisende ihn in zwei Tagen glücklich überwanden. Das ist aber nur bei klarem Wetter möglich. Stellen sich Nebel ein oder herrscht auf der Höhe Schneetreiben, oder gehen Schnee- und Steinlawinen in dem Paß nieder, dann kann der Uebergang acht und vierzehn Tage lang dauern. Oft sind dabei Reisende zu Grunde gegangen, so daß der Paß in bösem Rufe steht. Nicht viel besser ist ein anderer Uebergang über die Gebirgskette, der Weiße Paß, beschaffen. Doch verlautet es, daß er in den letzten Monaten geebnet worden sei und daß nunmehr sogar Reiter über ihn setzen können. Hat der Goldsucher einen dieser Pässe überschritten, so setzt er seine Reise weiter bald zu Lande, bald zu Wasser fort; auf selbstgezimmerten Flößen muß er über Seen, benutzt, wo es angeht, Flußläufe, wobei er Gefahr läuft, von reißenden Stromschnellen und Strudeln erfaßt zu werden. Auf dem Grunde der Gewässer haben schon viele ein vorzeitiges Ende gefunden. Dieses harte Ringen mit den elementaren Gewalten der Natur wird noch durch Scharen von Moskitos erschwert, die den Reisenden peinigen; in dem rauhen Klima stellen sich auch allerlei Krankheiten ein, Fieber und Skorbut bedrohen den Wanderer. Fürwahr, nur abgehärtete Naturen können diese Reise wagen. Nur während des Sommers ist sie möglich. Tritt im Oktober der Winter ein, dann lassen sich wohl kürzere Strecken in Hundeschlitten zurücklegen, aber die Pässe sind verschneit, das Goldland ist von der Kulturwelt so gut wie abgeschnitten. In dem strengen, durch lange Nächte gekennzeichneten Winter muß auch die Arbeit in den Goldwäschen ruhen. Nur die Monate Mai bis September sind wirkliche Erwerbsmonate auf den Goldfeldern von Alaska.

So ist die Reise nach dem neuen Dorado beschwerlich und kostspielig zugleich. Nur der darf's wagen, unter die Goldgräber zu gehen, der neben eiserner Gesundheit über ein Kapital von mindestens 4000 bis 5000 Mark verfügt. Es scheint aber, daß im vergangenen Herbst Tausende, die nicht genügend ausgerüstet waren, in zu später Jahreszeit sich nach dem Goldlande begeben haben. Haben sie alle ihr Ziel glücklich erreicht? Finden sie in Dawson- und Cercle-City genügende Lebensmittel, um über den Winter durchzukommen? Mit Besorgnis sieht man den neuesten Nachrichten aus Inner-Alaska entgegen.

Goldgräberfloß auf dem Yukon.

Inzwischen rüstet man sich in den Vereinigten Staaten und in England zum Erschließen des goldreichen Landes. In das Herz der Wildnis hinein sollen Eisenbahnen gebaut werden, um im Fluge die märchenhaften Goldfelder erreichen zu können. Allem Anschein nach steht Alaska eine glänzende Zukunft bevor, denn nicht nur die Goldwäschereien im Flußsande werden reiche Erträge abwerfen. Auch in den goldhaltigen Quarzgängen dürften viele Millionen stecken, und wenn die Eisenbahn Maschinen zur Goldgewinnung an den Klondyke schafft, dann wird unter dem Polarkreis voraussichtlich für lange Jahre ein lohnender Bergbau erblühen.

Bis aber geordnete Zustände eintreten, werden diese Goldfelder Tausenden schweres Ungemach bringen, denn das Goldgraben bleibt immer ein gewagtes Glücksspiel, in dem wenige gewinnen, viele aber alles verlieren.