Textdaten
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Autor: Johann Karl Wilhelm Geisheim
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Titel: Das Fagot
Untertitel:
aus: Gedichte, Zweites Bändchen.
S. 78–79
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Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1839
Verlag: Josef Max & Komp.
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Erscheinungsort: Breslau
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Quelle: Commons, Google
Kurzbeschreibung:
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[78]
Das Fagot.


Viel wird in der Welt geblasen:
Stolze, hochgetrag’ne Nasen
Blasen Anspruch vor sich her,
Als wenn alles Andre schlechter,

5
Und als wenn des Windes Pächter

Die gerümpfte Nase wär’.

Mit der Kleinen dünnen Gaben,
Mit den kleinsten Pfeifen haben
Diese Nasen es gemein;

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Denn die dünnen Pfeifen eben,

Ja die Kleinsten, in dem Leben
Grad’ am allertollsten schrein.

Dieses Blasen, Pfeifen täglich
Wär’ im Leben unerträglich,
Hätte nicht der Winde Gott

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Auch noch ernste, tiefe Geister,

Unter andern nicht den Meister
Edler Tiefe, das Fagot.

[79]
Haltung bringt es, Ernst und Milde,

Ruh’ und Eintracht in die wilde,

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Kecke Pfeifenraserei.

Und, als wenn ein Geist drin schliefe,
Giebt dem Tonwerk es durch Tiefe
Der Bedeutung Grund und Weih’.

Tönet es allein, dann wallen,

25
Wie in ernsten Kirchenhallen,

Stimmen jener Welt dich an.
Über flachen Sinn der Tage
Tönet dir die tiefe Klage,
Trägt der Traum dich himmelan.