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Tropfen.

Das Wassertröpfchen ist als Sinnbild des menschlichen Lebens trefflich aufgefasst in zwei seltsam schönen Dichtungen von Graf Zinzendorf. Einmal lässt er ein Tröpflein himmlischen Thau in’s Meer fallen. Es jammert, im Allgemeinen, in der Gemeinheit verschwimmen zu müssen; allein eine Muschel nimmt es auf und es wird die köstliche Perle, die in den Besitz der Königin Kleopatra kommt. Um jedoch das arme Tröpfchen wieder an die Demuth zu erinnern, trinkt jene Königin die Perle im Essig und das Tröpfchen muss nun auf dem schmutzigsten Wege ausgehen. — In der zweiten Dichtung befindet sich das bescheidene Tröpfchen in einem Sumpf, wird aber von der Sonne aufgesogen und in eine Wolke erhoben. Von hier aus fällt es in den Jordan und dient bei der Taufe des Heilands, an seinem Leibe zitternd vor Ehrfurcht. Später kommt es wieder in die Nähe des Heilands und sieht ohne Neid, wie andere Tropfen mehr begünstigt und in Wein verwandelt werden; glücklich genug, dass es dem Heiland bei der Fusswaschung dient. Bei diesem Geschäft reibt es sich der Heiland selbst, ohne Zuthun des demüthigen Tröpfleins, dermassen ein, dass es in seine eignen Säfte übergeht. Aber auf dem Oelberg in der Angstnacht schwitzt er es, mit Blut vermischt, wieder aus, und ein Engel trägt es mit dem Leidenskelch empor zum Himmel. Das ist die bescheidene, in christlicher Demuth auf Erden geprüfte Seele.