<<< Schweisstuch >>>
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[355]
Schweisstuch.

Nach der Legende reichte die heilige Veronica, Matrone zu Jerusalem, dem Heiland auf seinem schweren Gange nach Golgotha ihr Tuch, dass er sich Schweiss und Blut abtrocknen konnte, und siehe, es bildete sich davon unverzüglich sein [356] Angesicht in dem Tuche ab. 4. Februar. Einige glauben, sie sey das blutflüssige Weib gewesen, welches durch ihren Glauben geheilt worden, daher die Weiber sie in allen Menstrualleiden anrufen. Das Tuch kam mit Titus nach Rom. Titus selbst soll durch den blossen Anblick desselben vom Aussatz geheilt worden seyn. Nach Andern brachte es die heilige Veronica selbst nach Rom und heilte damit den kranken Tiberius. Das Tuch ist in St. Peter aufbewahrt und wird dem Volke jährlich einmal gezeigt. — Man hat den Namen der Heiligen durch vera icon (das wahre Bild unsers Heilands) erklären wollen. Vgl. W. Grimm, Christusbilder S. 5.

In den Kirchen wird das Schweisstuch mit dem Kopf insgemein auf die Rückseite der Predella (Altarstaffel), meist schwebend von Engeln getragen, gemalt. Beim Umgang um die Altäre wird das Bild berührt und ein Kreuz vor die Stirn gemacht.

Die Veronica kommt einigemal auf grössern Darstellungen der Kreuzschleppung vor. Noch öfter wird sie gemalt, wie sie das Tuch mit dem Kopf emporhält. Das reizendste Bild der Heiligen in dieser Art ist das bewunderte Werk des Kölner Meisters Wilhelm, ehemals in der Boisseréeschen Sammlung, jetzt in München (Kunstbl. 1833, S. 39. Passavant, England 408.). Einer schönen Veronica mit dem Schweisstuch von Hemling in Brügge gedenkt Schnaase in den niederl. Briefen S. 354. Einer von Albri in Madrid Viardot 17.

Nach einer Sage bei Beda opp. III. p. 365. Colon. 1688 wurde das heilige Schweisstuch nach der Auferstehung Christi von einem Juden gestohlen. Als er starb, liess er seinen beiden Söhnen die Wahl, welcher das Tuch, welcher das übrige reiche Vermögen erben wolle. Der nun das Geld nahm, wurde arm; der aber das Tuch behielt, reich. Später entstand unter den Erben Streit über das Tuch, und der Chalif Moawia befahl, seine Echtheit und wem es gebühre, durch’s Feuer zu erproben. Man legte es also in’s brennende Feuer. Da flog es auf und einem frommen Christen [357] in den Schooss. Seitdem wurde es in Jerusalem aufbewahrt und hochverehrt.