Christliche Symbolik/Regen
Sinnbild des göttlichen Segens. Gottes Worte sind Werke. Der Regen kehrt nicht zum Himmel zurück, sondern wird Frucht auf Erden, Jesaias 55, 10. Als Sinnbild der Werke im Gegensatz gegen blosse Worte wird der Regen auch aufgefasst in den Sprichwörtern Salomonis 25, 14: „Versprechen und nicht halten ist eine Wolke ohne Regen.“ — In der [264] Legende wird oft von Heiligen berichtet, sie seyen, während sie dem Volke predigten, oder auf der Reise waren, oder im Freien ausruhten, im heftigsten Platzregen trocken geblieben. So die Heiligen Albinus, Aidanus, Bernard, Kentigern, Marius, Nilus, Odo, Petrocus etc. Vgl. die Register der Acta SS. sub voce: pluvia. St. Adalbert von Prag betete einmal in Böhmen bei grosser Dürre auf einem Berge und auf einmal kam ein Regen und verwandelte das ringsum dürr und wüst liegende Land in das schönste Grün. — St. Hergeir, Apostel in Schweden, ahmte das Beispiel des Elias mit den Baalspriestern nach, indem er mit den heidnischen Priestern ein Wettbeten einging, um Regen abzuwenden. Die Priester wurden nun mit einem desto stärkern Guss überschüttet, er aber stand trocken. Afzelius, schwedische Volkssagen II. 27.