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Krone,

Sinnbild der Königswürde, der Macht und Herrlichkeit. Daher Gott Vater selbst oft auf alten Bildern mit der Krone des deutschen Kaisers oder mit der Lilienkrone der französischen Könige erscheint. Vgl. Gott. Zuweilen auch mit der dreifachen Krone des Papstes. Diese bedeutet die Herrschaft über Himmel, Erde und Hölle. In der Offenbarung Johannis 19, 12. trägt Gott viele Diademe zugleich, was auf die vielerlei Reiche hinweist, die seiner Macht unterworfen sind.

Christus trägt die offene deutsche Königskrone, wenn Gott der Vater die geschlossene deutsche Kaiserkrone trägt. Sehr oft wurde Christus überhaupt, selbst am Kreuz, mit einer goldnen Krone als König des Lebens dargestellt, gerade um zu zeigen, dass er wirklich der höchste König war, indess die Juden ihn in der Dornenkrone als angeblichen König verspotteten. Der Krone Christi wurde ein eigenes Jahresfest gewidmet, am 11. August.

Kronen sind auch das Zeichen der Tugenden, Brautkronen, jungfräuliche Kränze das Zeichen der Unschuld. Eine Krone der Gerechtigkeit kommt vor 2. Timoth. 4, 8., der Ehren 1. Petri 5, 4. „Die Furcht des Herrn ist eine schöne Krone.“ Sirach 1, 11. Daher sollen die Seligen Kronen empfangen zum Lohne ihrer Tugend. „Die Gerechten [532] sollen empfangen ein herrliches Reich und eine schöne Krone von der Hand des Herrn.“ Buch der Weisheit 5, 17. „Sey getreu bis in den Tod, so will ich dir die Krone des ewigen Lebens geben.“ Offenb. Joh. 2, 10. Vgl. Buch der Weisheit 5, 17. — Die heilige Elisabeth hat drei Kronen der Tugend zum Attribut, als Jungfrau, Gattin und Wittwe. Molani, hist. imag. p. 365. Drei Kronen über einander trägt auch ein Engel auf dem Grab einer Mutter mit ihren beiden Töchtern. Didron, annales III. 283.

Beide Begriffe, die Krone der Herrschaft und die Krone des Lohnes, fallen zusammen in der Krönung der heiligen Jungfrau. Maria trägt die Krone als Königin des Himmels, empfing dieselbe aber zum Lohne ihrer Heiligkeit auf Erden. Nach altdeutscher Sage soll es dieselbe Krone seyn, die zuvor dem Lucifer, dem erstgeschaffenen Engel, bestimmt gewesen war, der sie aber nicht verdient hatte. Wartburgkrieg, herausg. von Ettmüller S. 135. Auf dem berühmten Genter Altar ist es ausschliesslich die Krone der Jungfräulichkeit, zusammengesetzt aus Juwelen in Blumenform. Vgl. den Artikel Jungfrau. — Die Krönung Mariens ist herkömmliches und sehr oft wiederholtes Sinnbild 1) der Belohnung der Gerechten, daher häufig dargestellt in Grabkirchen und Grabkapellen; 2) der triumphirenden Kirche. In ersterer Beziehung erscheint Christus als der Krönende und die Gekrönte kniet vor ihm betend und in tiefer Demuth. In der zweiten Beziehung ist es die heilige Dreieinigkeit, welche die Krönung vollzieht, und die Jungfrau ist sich als Königin des Himmels ihrer Würde mehr bewusst. Nur selten ist der Krönende ein Engel, z. B. auf einem Bilde von Prado in Toledo und auf einem von Botticelli in Florenz. Auf dem letztern stehen unter der Gekrönten die vier Doctoren der Kirche, es handelt sich also auch hier nur um den Triumph der Kirche, vornehmlich der Lehre, und der Engel bedeutet die geistige Kraft.

Auf den mystischen Bildern, auf welchen Maria als Personification der Kirche von dem Herrn der Kirche im Himmel [533] empfangen und gekrönt wird, ist in Marien die Gesammtheit der Seligen vertreten und die Mutter des Menschen wird zur Braut Gottes erhoben. Die Symbolik geht hier in die des hohen Liedes über. Ihr entsprechen auch die Bilder, auf denen Maria, indem sie gekrönt wird, nicht kniet, sondern neben Gott dem Vater thront und sitzend aus dessen Hand die Krone empfängt. So das Bild zu Ramersdorf, copirt im Taschenbuch vom Rhein 1847. Eben so das Boisserée'sche Bild. Kunstblatt 1821, Nr. 24. Auf den meisten Bildern betheiligen sich alle drei Personen der Gottheit bei der Krönung Mariä. Alle drei in vollkommen gleicher Gestalt, als Christusse zu Amiens. Didron, icon. 456. Desgleichen zu Schleisheim. E. Förster, d. Kunst II. 251. Auf einem Bilde zu Brixen gibt Gott der Vater ihr das Scepter, während der Sohn ihr die Kaiserkrone aufsetzt. Blainville, Reise I. 439. Am häufigsten jedoch halten Vater und Sohn zugleich die Krone über dem Haupt der knienden Jungfrau und mitten darüber schwebt die Taube. Auf dem berühmten Bilde des Königs René ist die Krönung Mariens von Himmel und Hölle umgeben. Vgl. Kunstblatt 1843, S. 234; 1846, S. 155.

Eine zerbrochene Krone ist Attribut des heiligen Zeno. Dieser Bischof von Verona im 4ten Jahrhundert trieb den Teufel aus der besessenen Tochter des Fürsten Galenus. Dieser nahm aus Dankbarkeit die Krone vom Haupte und gab sie dem Heiligen, der sie zerbrach und unter die Armen vertheilte. 12. April. Seine Legende in plattdeutscher Sprache. Rosenkranz, deutsche Poesie im Mittelalter S. 202. Genthe, Dichtungen des Mittelalters S. 321.