<<< Kreuzschnabel >>>
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Der Kreuzschnabel

ist Christo geheiligt, weil er um Weihnachten brütet. Seinen krummen, wie Scheeren gedrehten Schnabel erklärt man daraus, dass er den Heiland am Kreuz gerne habe befreien und die Nägel aus seinen Händen und Füssen herausziehen wollen, wobei er sich den Schnabel verdrehte. Wie Christus alle Krankheiten der Seele, so soll der Kreuzschnabel alle Krankheiten [529] des Leibes heilen, indem er sie an sich zieht und für die Leiden stirbt, wie Christus für die Menschen gestorben ist. Deswegen hält man ihn gern in Häusern. Büsching, Volkssagen S. 395. Museum des Wundervollen I. 93. Die rechtsgeschnäbelten helfen in Männer-, die linksgeschnäbelten in Weiberkrankheiten. – In Thüringen glaubt man, wer einen im Hause habe, dem schlage der Blitz nicht ein. Herzog, Taschenbuch für Dresden und d. Thür. Gegend S. 131. – Die Sage vom Kreuzschnabel wurde poetisch behandelt von Julius Mosen, Elise Kulmann, C. von Plönnies.