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Geld,

Verführungsmittel zur Sünde, daher im Dienste des Teufels. Das vergötterte Geld selbst, der Götze des Geldes ist der Teufel. „Ihr könnt nicht (zugleich) Gott dienen und dem Mammon.“ Matth. 6, 24. Im 16ten und 17ten Jahrhundert, als man überhaupt in Allegorien schwelgte, classificirte man auch die Teufel nach den verschiedenen Lastern, denen sie vorstehen, und so wurde auch der Geldteufel oft beschrieben, abgemalt und in Knittelversen besungen. In Russland ist er noch jetzt eine beim gemeinen Volk sehr beliebte Karikatur, ganz in Pelz gehüllt, aus dem es durch alle natürlichen Oeffnungen Geld regnet, welches die Menschen begierig auffangen. Ausland 1839, Nr. 178.

Daraus erklärt sich das Verbot für die Apostel, Geld bei sich zu tragen (ausser Judas Ischarioth, dem Cassier), Matth. 10, 9, und das gleiche Verbot für die Bettelorden, irgend Geld zu besitzen oder nur zu berühren, und die strengen Kirchengesetze gegen Simonie, d. h. Verkauf geistlicher Aemter und jede Art von Einmischung des Geldinteresses in Sachen der Kirche. Selbst das in guter Meinung der Kirche dargebrachte Geld soll abgewiesen werden, wenn es mit Unrecht erworben ist. St. Cletus, römischer Bischof im ersten Jahrhunderte, wurde einst zum Kaiser gerufen, [325] der ihm befahl, sich von seinen Schätzen mitzunehmen, wie viel er wolle, und eine Kirche zu bauen. Cletus aber sagte: „Da sey Gott vor, dass ich Geld nehme, an dem das Blut der Armen klebt.“ Der Kaiser fuhr zornig auf; aber Cletus brach ein Goldstück entzwei, und siehe, es war voll Blut. 26. April, besungen von Castelli und Rassmann (in den Purpurviolen VI. 61.). Das Nämliche that Franz de Paula, als ihm König Ferdinand von Neapel Geld zum Kirchenbau anbot. – Von der heiligen Ida sagt die Legende, sie habe kein Geld ansehen können. Als Kaiser Conrad I. das Kloster St. Gallen besuchte, freute er sich an den jüngsten Klosterschülern, liess die Kinder zu sich emporheben und steckte jedem ein Geldstück in den Mund. Als das Jüngste das Geldstück nicht nehmen wollte, weinte und es wieder ausspie, sagte der Kaiser: „Aus dir wird ein guter Mönch werden.“ v. Arx, Gesch. von St. Gallen I. 115.

Die Erhabenheit des Reiches Gottes über das gemeine Geldinteresse gibt sich kund in dem schönen Ausspruche Jesu über den Zinsgroschen: „Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist.“ Matth. 22, 15. Auch in dem Gleichniss vom Groschen der armen Wittwe, der mehr werth ist, als die Schätze der Pharisäer. Luk. 21, 2. Desgleichen in Wundern. Der Gläubige soll nie um Geld verlegen seyn, wenn er ein Geldstück braucht, wird er es im Munde des Fisches finden, wie Petrus den Stater. Matth. 17, 27. St. Sura hatte nur drei Groschen, baute aber davon eine Kirche, indem sich ihre drei Groschen beständig erneuerten. Als die Arbeiter sie aus Geiz erschlugen, fanden sie nur drei Groschen bei ihr, die sich aber nicht mehr vermehrten. Der heilige Coswianus hatte nur einen Kreuzer, als er ihn aber einem Armen gab, waren es drei.