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aus: Christliche Symbolik
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Cana,

kleines Städtchen in Galiläa, wo die berühmte Hochzeit gefeiert wurde, bei welcher Christus das Wasser in Wein verwandelte, als die armen Brautleute keinen Wein mehr hatten. Es war dies sein erstes Wunder. Daher der Glaube, dass Christus, so oft in der Christnacht sein Geburtsfest gefeiert wird, auch dieses Wunder wiederholt und eine Stunde lang nach Mitternacht alles Wasser in Wein verwandelt ist. Grimm, deutsche Mythologie 551. Wie sich das Wasser zum Wein verhält, so die Taufe als erste Reinigung des Gefässes zum Weine des Abendmahls, als der Füllung des gereinigten Gefässes mit heiligem Geiste. Das erste Wunder Christi musste daher zu seinem höchsten, dem blutigen Mittlertode am Kreuze, in sinnbildlicher Verbindung stehen. Der Wein, den er den Gästen zu Cana vorsetzte, vorbedeutet das Blut des Lebens, durch das er die ganze Welt erlöste. Daher ist dieses Wunder schon auf den ältesten christlichen Grabdenkmalen in den Katakomben dargestellt, und die drei Weingefässe correspondiren gewöhnlich mit den drei Brodtkörben, welche die Speisung der Fünftausend bedeuten. Vgl. die Bilder bei Aringhi, Bottari etc., wo sich diese Symbolik stets wiederholt. [167] Im Evangelium Johannis 2, 4. ist Jesus ungehalten darüber, dass die Mutter ihn gleichsam zu dem Wunder zwingen will. Der Zweck ist nicht würdig genug, das Wunder an sich kleinlich. Erst indem der höhere Sinn hineingelegt wird, verdient es vollbracht zu werden.

Bis zur Niederträchtigkeit gemein ist die rationalistische Auslegung (unter andern im Leben Jesu von Paulus), wonach das ganze Wunder darauf hinauslaufen soll, dass Christus heimlich die Diener in's Wirthshaus geschickt und Wein habe holen lassen. - Nach Olshausen II. 76. schrieb Johannes das Capitel gegen die sogenannten Johannesjünger, die sich übertriebener Ascese hingaben, und wollte sie dadurch erinnern, dass Christus selbst unschuldiger Weltlust nicht abgeneigt gewesen sey, sondern auf einer Hochzeit mit Wein getrunken habe. Auch diese Erklärung verstösst gegen den tiefen Sinn der Handlung.

Nach einer unbeglaubigten und unpassenden Legende war das Paar, das zu Cana Hochzeit machte, Johannes der Evangelist selbst und die schöne Maria Magdalena; betroffen aber durch das Wunder der Weinverwandlung, gelobten sie ein keusches Leben. Nach Ludolf Saxo in Borbergs Apokr. I. 585.

Eine ziemlich unschuldige Spielerei sind die Bilder der Hochzeit zu Cana, auf denen berühmte Personen der spätern Zeit als Gäste portraitirt erscheinen, z. B. das grosse Bild des Paolo Veronese zu Paris, auf dem die Braut das Portrait der habsburgischen Eleonora, Gemahlin Königs Franz I. ist, der als Bräutigam neben ihr sitzt. Daneben die spanische Maria (Königin von England) und Sultan Soliman II. An einem Nebentisch, Befehle gebend, Kaiser Karl V. (Bruder Eleonora's). Der Maler selbst und andere berühmte Maler der Zeit, z. B. Titian, sind in der Musikbande portraitirt. Viel unschicklicher sind die Spässe, die gelegentlich auf solchen Bildern angebracht wurden, z. B. der Schinken unter den aufgesetzten Speisen. Vgl. Kolloff, Paris 36.