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Balsam,

ein wohlriechendes Baumharz, welches dem arabischen Balsambaum entfliesst und welches man schon im hohen Alterthum theils zur Heilung von Wunden, theils zum Einbalsamiren der Leichen, theils zu Wohlgerüchen gebrauchte. Tacitus (hist. V. 6.) erwähnt einer seltsamen Vorstellung des Alterthums, wonach der Balsambaum, wenn man ihn mit Eisen angreifen wolle, sich verschliesse und wie Demant verhärte, während er sich mit einem Steine leicht aufweichen lasse. Soll damit vielleicht gemeint seyn, der wohlthätige Baum wolle gebeten, nicht gezwungen seyn? Das apokryphische Evangelium infantiae Christi 24 lässt die Balsamstaude aus dem Schweisse wachsen, der dem Christkind auf der Flucht nach Aegypten entträufelt. Nach Conrad von Megenberg sub voce wächst der Balsam an einer Quelle im Feld Engadi, worin die heilige Jungfrau das Christkind wusch, und dessen Wasser davon einen solchen Wohlgeruch angenommen habe, dass er sich den umwachsenden Bäumen mittheile. Sehr schön sagt er vom Balsambaum, sofern aus seinem ausfliessenden Safte der heilende Stoff entfliesst: er lasse sich [105] verwunden, um Anderer Wunden zu heilen. Ueber die älteren Vorstellungen vom Balsam s. noch Paullini kur. Cabinet, 827 und Happel, relat. cur. ΙII. 682. In dem nämlichen Sinne wird der Balsam, den Maria Magdalena über das Haupt des Heilandes ausschüttet, indem sie das Salbgefäss im Liebeseifer zerbricht, mit dem Blut aller Martyrer verglichen.