Carl Spengler, Crimmitschau, Buckskinfabrik

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Autor: Diverse
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Titel: Carl Spengler, Crimmitschau, Buckskinfabrik
Untertitel:
aus: Die Groß-Industrie des Königreichs Sachsen in Wort und Bild. Zweiter Teil, in: Die Groß-Industrie des Königreichs Sachsen in Wort und Bild.
Herausgeber: Eckert & Pflug, Kunstverlag
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1893
Verlag: Eckert & Pflug, Kunstverlag
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Commons und SLUB Dresden
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Carl Spengler, Crimmitschau
Buckskin-Fabrik.


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Carl Spengler, Crimmitschau
Buckskinfabrik.

Die Firma Carl Spengler in Crimmitschau, deren gegenwärtige Inhaber die Herren Max Fürst und Oscar Spengler sind, gehört mit zu den Veteranen der Buckskin­-Branche. Sie wurde 1837 von Herrn Carl Spengler begründet und hat sich seitdem ununterbrochen der Herstellung dieses beliebten Stoffes gewidmet. Schon in der ersten Zeit ihres Bestehens schwang sie sich zum Hauptvertreter der Crimmitschauer Buckskinfabrikation empor und sie blieb dieser Branche selbst dann noch treu, als 1857 die Hamburger Krisis hereinbrach und die Mehrzahl der Fabrikanten sich der Vigognespinnerei zuwandte.

Das Etablissement erfreute sich von allem Anfang an eines vorzüglichen Renommees in der Geschäftswelt. Es zeichnete sich besonders dadurch aus, daß es nur das im Geschmack gediegenste, in der Qualität beste Fabrikat lieferte und es gehört auch zu jenen Fabriken, die in ihrem Betriebe zuerst die mechanische Weberei einführten.

Einen besonderen Aufschwung nahm das Geschäft, als Mitte der 60er Jahre Herr Oscar Spengler, der Sohn des Begründers, und Herr Max Fürst, Schwiegersohn desselben, in die Firma eintraten. Die beiden jugendkräftigen, energischen Mitarbeiter brachten dieselbe rasch auf eine solche Höhe, daß sie heute sowohl mit zu den bedeutendsten und tonangebenden Groß-Etablissements Sachsens wie Deutschlands gehört, als auch in Bezug auf Geschmack und Solidität der Ware im In- und Auslande allgemeine Anerkennung findet.

Im Jahre 1887 wurden die Fabrikanlagen durch Neubauten wesentlich vergrößert und erweitert, auch wurde deren Leistungsfähigkeit durch Anschaffung neuer Maschinen modernster Konstruktion bedeutend erhöht. Gegenwärtig beschäftigt das Etablissement, das als Rohstoff ausschließlich Wolle verarbeitet, gegen 200 Arbeiter. Es wird durch Dampfkraft getrieben, zu welchem Zwecke eine Maschine von 150 Pferdekräften zur Verfügung steht, und zerfällt in mehrere selbständige Abteilungen, darunter eigene Wollwäscherei, Färberei, Spinnerei, [Ξ] Weberei und Appreturanstalt. Außerdem besitzt es auch elektrische Beleuchtung, die 1887 gelegentlich des Neubaues eingerichtet worden ist. Sein Absatzgebiet erstreckt sich sowohl auf das Inland wie auf das Ausland.

Die Vorzüglichkeit der Fabrikate der Firma fand nicht bloß innerhalb ihres Abnehmer-Kreises Anerkennung, sondern dieselben wurden auch mehrfach prämiiert und öffentlich ausgezeichnet; unter anderem 1851 in London und 1855 in Paris.

Besonders erwähnenswert ist endlich noch das vorzügliche Einvernehmen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Eine ganze Reihe von Arbeitern steht schon länger denn 20 Jahre in dem Dienste der Firma. Erst kürzlich sind wieder einige ihrer Leute mit der silbernen Medaille für „Treue in der Arbeit“ belohnt worden; eine ausnehmend große Anzahl derselben wurde auch durch Diplome des „Vereins der deutschen Wollwarenfabrikanten“ ausgezeichnet.

Möge das altrenommierte Etablissement auch in Zukunft blühen und gedeihen und, wie bisher, ein ebenso charakteristischer wie berufener Vertreter der sächsischen Großindustrie bleiben.