[120]

Schauenburg:
Allgemeines Deutsches Kommersbuch
Seite 120, 121
<< Zurück Vorwärts >>
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

     2. Wir heißen Deutsche, was hat uns verbunden? Nicht Unter=
jochung oder Staatsvertrag; im heilgen Kriege haben wir gefunden
der deutschen Einheit heißersehnten Tag, den Feind mit deutschen Hieben
zum Land hinausgetrieben, „Vom Fels zum Meer“, am ganzen deutschen
Rhein wir heißen Deutsche, wollen Deutsche sein.

     3. Wir heißen Deutsche, sind ein Volk in Waffen, und unser neues
Reich ist hergestellt; ein Reich des Friedens wollen wir erschaffen, und
trennen soll uns keine Macht der Welt. Wir sind in Süd und Norden
ein Brudervolk geworden, „Vom Fels zum Meer“, ihr Brüder, schließt
den Reihn, wir heißen Deutsche, wollen Deutsche sein!

Jakob Wahl. 1871.


          129.     Bundeslied des deutschen Reichsvereins zu Zürich.     (IV. 40.)

Suchannek.

     1. Wir schauen nach den trotz=gen Ber=gen, nach al=ter
Fir=ne Eis und Schnee, wir schaukeln, uns=re eig=nen
Fer=gen, auf die=sem hel=len blau=en See. Auf Schweizer=
bo=den schrei=ten wir, als wä=re uns=re Hei=mat
hier, auf Schweizer=bo=den schrei=ten wir, als wä=re
uns=re Hei=mat hier.

[121]

     2. Wir trinken hier als freie Gäste dein Heil, du gute freie Schweiz,
verflogen von dem heimschen Neste, gefesselt von der Fremde Reiz, und
doch den Brüdern draußen gleich, dem Reiche fern und doch im Reich.

     3. Ob wir in Ostseeluft erwachsen, ob, wo die schwäbschen Höhen
blaun, Thüringer, Bayern oder Sachsen, aus Hessen oder rheinschen
Gaun — hier wollen wir nichts anders sein als stolze Deutsche ganz allein.

     4. Uns stören nicht des Tages Kriege, darinnen sich das Reich
entzweit: — daß hoch der deutsche Adler fliege ob all der kleinen Vögel
Streit vom Nordmeer bis zur Alpenwand, ist unsre Sorg im fremden
Land.

     5. Wir stehen hier für Deutschlands Ehre auf deutschem Schweizer=
boden gut, blank unser Schild und blank die Wehre, mit freiem Wort
und festem Mut, ganz heimlich nur von Heimweh weich, — dem Reiche
fern und doch im Reich.

Karl Weitbrecht.


          130.     Siebenbürger Sachsenlied.     (IV. 172.)

     Würdevoll. Joh. Hedwig.

     1. Wir sind ein Volk aus deutschem Blut, ein Volk von ech=tem
Schrot und Korn, und uns=re Kraft und un=ser Mut quillt
aus des Her=zens heil=gem Born: im Glau=ben fest und
durch ihn stark, so baun wir uns=re Flur und Mark, so