Boetticher:Zimmermann, Clemens von

Zimmermann, Carl Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Zweiter Band (1901) von Friedrich von Boetticher
Zimmermann, Clemens von
Zimmermann, Emil
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[1055] Zimmermann, Clemens von, Historienmaler, geb. zu Düsseldorf am 8. Nov. 1788, gest. zu München am 24. Januar 1869, begann den Kunstunterricht unter Langer in Ddorf, dem er 1808 nach München folgte, an der dortigen Akademie seine Studien fortsetzend. Nachdem er hier mit seinem „Opfer Noah’s“ 1812 einen zweiten Preis errungen, wurde er 1815 zum Professor u. Director der Kunstschule zu Augsburg ernannt. Im folgenden Jahre besuchte er Rom, wo das Studium der vaticanischen Fresken ihn besonders fesselte. Nach seiner Heimkehr blieb er 1817 bis 1825 der Leiter der Augsburger Kunstschule, übernahm dann aber eine Professur an der Akad. zu München. Nachdem er hier einige Cartons des Cornelius zu den trojanischen Fresken ausgeführt, beteiligte er sich in Gemeinschaft mit Anschütz u. Nilson an der Ausschmückung des Speisesaales der Münch. Residenz mit dem Bildercyclus nach Anakreon u. arbeitete an Ausführung der für den Corridor der alten Pynakothek von Cornelius entworfenen kunsthistorischen Skizzen. Nach Robert v. Langer’s Tode 1846 wurde Clemens Zimmermann Centralgalerie-Director in München u. nach Erbauung der neuen Pinakothek 1853 auch Director dieser Sammlung, während die Direction der alten Pinakothek 1865 an Philipp Foltz überging.

1. Das Opfer Noah’s. Concurrenzarbeit, 1811 entstanden.
2. Bildniss des Grafen Aug. Seinsheim.
3. Theseus, dem seine Mutter die Taten des Vaters erzählt.
2 u. 3 Münch. KA. 1814.
4. Die Flucht nach Aegypten. 1815 in Ddorf gemalt.
5. Portrait des Hofgarten-Intendanten v. Skell, des Schwiegervaters von Clemens Zimmermann.
6. Maria mit dem Kinde u. dem kleinen Johannes in einer Landschaft. In Augsburg gemalt. Im Besitz des Sensals Vannoni.
7. Abschied des jungen Tobias von seinen Schwiegereltern.
4–7 Münch. KA. 1817.
8. Bildniss Maximilian’s I. von Bayern im Krönungsornate. Der König steht in ganzer lebensgrosser Figur, seine Rechte ruht auf der Constitutionsurkunde, die neben Krone u. Scepter auf einem Tische liegt, die Linke berührt das Schwert. Für den Sitzungssaal des Magistrats zu Augsburg. Aufgestellt 1820. Ein Brustbild des Königs Max. I. von Bayern ist nach dem Gemälde Cl. Zimmermann’s von diesem selbst lithographirt worden. Gest. von Bolt in Punktirmanir. Oval kl. 8.
9. Landleute aus der Umgegend Rom’s auf der Pilgerfahrt nach Loretto. Bez: 1820. h. 0,29, br. 0,37. E: Neue Pin. München. – Münch. KA., Oct. 1829.
10. Bildniss der Königin Hortense, Mutter Louis Napoleon’s, während deren Aufenthalt in Augsburg gemalt.

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11. Bildniss der Frau von Stetten in Augsburg, in schwarzem Sammtkleide. Lebensgr. sitzende Figur, Kniestück.
12. Joseph von seinen Brüdern verkauft. Der Carton in lebensgrossen Figuren u. eine kleine Oelskizze befanden sich auf der Münchner KA. 1826.
13. Die Vermählung der h. Catharina. Lith. von Heinrich Kohler. roy. fol. – Münch. KA., Oct. 1829.
14. Pfalzgraf Otto’s I. von Wittelsbach Belehnung mit dem Herzogtum Bayern 1180. Fresko in den Arkaden des K. Hofgartens zu München. h. 8′, br. 10′. Lith. von Hiltensperger; Lith. Umriss in Schorn’s „Kunstblatt“ 1829. (Andresen sagt 1828); Stich von C. F. Wenng; Abb. nach dem Stich in Pecht’s „Geschichte der Münch. Kunst“; Lith. von W. Gaïl im Werk „Freskogemälde aus der Gesch. der Bayern“, 19 Bl. München. qu. fol.
15. Fresken im neuen, 1830 von Klenge vollendeten Palais des Herzogs Max in Bayern, Zimmermann malte die Decke des Tanzsaales mit tanzenden Figuren u. die Krönung der Maria durch zwei Engel, lebensgross, als Altarbild für die Kapelle. Die übrigen Malereien wurden von R. v. Langer u. Kaulbach ausgeführt.
16. Heilige Caecilie mit zwei singenden Engeln. Lith. von G. Scheuerlein. gr. fol. Angek. vom Münch. KV. 1836.
17. Abschied des jungen Tobias u. seiner Frau von deren Eltern. 1837 vollendet. h. etwa 5′, br. 7′. – Hannov. 7. KA. 39; Hamb. KA. Frühj. 39. Holzschnitt im Werk Raczynski.
18. Maria mit dem Kinde, das sie mit beiden Händen umfasst u. küsst. Eine Madonna, das Kind liebkosend, befand sich auch auf der Münch. KA. 1848.
17 u. 18 E: Hofbuchdrucker Rösel in München.
19. Die drei christlichen Tugenden. Angek. von Bolgiano 1840.
20. Cimabue, auf einem Ritt von Florenz nach Vespignano, beobachtet den jungen Giotto, der, von andern Hirten umgeben, ein Schaf in den Sand zeichnet. Bez. 1841. h. 0,87, br. 1,06. E: Neue Pin. München. Gest. von Alex Rordorf. gr. qu. fol. – Münch. KV. Januar 44 u. KA. August 45.
21. Mars, Venus u. Amoretten. 1843 gemalt. – Stuttg. KA. 43; Münch. KA. 67; Par. WA. 67. Befand sich im Nachlass des Künstlers.
22. Maria mit dem auf ihrem Schos schlafenden Kinde in einer Landschaft. Auf der belg. KA. 1846 verkauft.
Die Madonna in der Landschaft für’s König Ludwig’s Album hat Jacob Melcher lithogr. gr. fol.
23. Himmelfahrt der Maria, Grosses Altargemälde, 1852 für König Ludwig I. von Bayern gemalt, wurde von demselben in die Kirche zu Claire Village bei Adelaide in Australien gestiftet.
24. Zug des Paulus zur Christenverfolgung in Damascus. Gest. 1867 vollendet, nachdem Carton u. Farbenskizze längst fertig waren.

Das von A. Andresen (Deutsche Maler-Radirer des 19. Jahrhunderts) beschriebene „Werk des Clemens von Zimmermann“ umfasst 6 Radirungen u. 25 Lithographien, mit Einschluss des Zeichnenbuches (Anleitung zum Schattiren in der Figurenzeichnung, München 1818), welches 20 Bll. gr fol. enthält.