Boetticher:Vogel, Ludwig

Vogel, Lorenz Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Zweiter Band (1901) von Friedrich von Boetticher
Vogel, Ludwig
Vogel von Vogelstein, Carl Christian
  Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.

[936] Vogel, Ludwig, Historienmaler, geb. zu Zürich am 10. Juli 1788, gest. daselbst am 28. Aug. 1879, erhielt den ersten Kunstunterricht durch H. Füssli u. C. Gessner, trat 1808 in die Wiener Akademie, neben welcher er sich in der Maurer’schen Zeichnenschule fortzubilden suchte, u. ging 1810 mit Overbeck, Pforr u. Hottinger nach Rom. Hier setzte er unter dem Einfluss von Cornelius u. Koch seine Studien bis zum Frühjahr 1813 fort u. malte während dieser Zeit sein umfangreiches Bild „die Heimkehr der Schweizer nach der Schlacht bei Morgarten“. Bis zum Herbst 1813 lebte er seinen Studien in Florenz, von wo er im October nach Zürich heimkehrte.

1. Die freudige Heimkehr der siegreichen Eidgenossen aus der Schlacht bei Morgarten 1315. In Rom begonnen, 1813 in Zürich vollendet. War Eigentum des Künstlers, der das Bild 1815 selbst radirte. qu. fol.; Lith. von Hasler.
2. Bildniss des Malers u. Kunstforschers Heinrich Meyer (geb. in Zürich am 16. März 1760, gest. in Jena am 11. Oct 1832), der langjährige Hausgenosse u. künstlerische Berater Goethe’s. Gem Zürich 1813. Gest. von H. Meyer für das Neujahrsblatt der Künstlergesellschaft in Zürich für 1852. Abb. in „Zeitschr. f. bild. K.,“ Nov. 84.
3. Selbstportrait, Studienkopf. Aetatis 27. 1815 gemalt.
4. Tell, der Gessler nach dem Apfelschuss den Pfeil zeigt. – Münch. KA., Oct. 29. Vorradirt von Joh. Jac. Lips, gest. von C. Gonzenbach. gr. qu. fol.; Abb. „Illustr. Z.“ 1868.
5. Uli Rotach nach der Schlacht am Stoss von zwölf Oesterreichern umringt. 1829 gemalt. Orig. in Trogen, Canton Appenzell. Der Orig.-Carton, h. 0,92, br. 1,10, im Künstlergut zu Zürich.
6. Der Schultheiss Wengi von Solothurn am 30. Oct. 1533. „Schonet Bürgerblut oder strecket mich zuerst nieder!“ Lith. von L. Wegener.
7. Tellskapelle. Bez: L. V. 1834. h. 0,43, br. 0,43. E: Künstlergut Zürich. Geätzt von F. Hegi. gr. fol. Aquatintablatt vom Züricher KV. für die Verlosung 1835.
8. Die Schlacht bei Grandson. Bez: L. V. 1836. E: Staat Bern, Kunstmuseum Bern. h. 0,75, br. 0,55. Geschenk der Baronin Amalie Jud.
9. Zwingli’s Abschied von den Seinigen vor der Schlacht von Kappel. 1838 zuerst ausgestellt, dann, überarbeitet, auf der Schweizer KA. 1846. E: v. Muralt in Zürich. Lith. von Balder.
10. Karl der Kühne wendet sich in der Schlacht bei Grandson zur Flucht. 1838 gemalt E: Prinzessin von Schwarzburg-Sondershausen.
11. Arnold von Winkelried auf der Wahlstatt bei Sempach 1386. Gemalt 1841. h. 1,34, br. 1,58. E: Oeffentl. Kunstsamml. Basel, Legat von Dr. J. Ziegler. Gest von C. Gonzenbach. gr. qu. fol. Eine bedeutend veränderte Wiederholung aus dem J. 1856 war im Besitz des Künstlers.
12. Das Gebet am Grabe. Luzerner Tracht 1844. Wiederholungen besitzen Arnold Vogel, der Sohn Ludwig’s, u. Bodmer-Escher in Zünch.
13. Das Bad in Rosen. (Ritter Burkhard am Vorabende der Schlacht von St. Jacob für seinen Hohn bestraft. E: Orig.-Carton. h. 0,91, br. 1,165. E: Künstlergut Zürich. Im Auftrage der Regierung von Baselland als Ehrengabe von Stadt Basel zum Eidgenössischen Freischiessen gemalt. 1844. – Münch. KA 45.
14. Ranft in Obwalden. – Schweizer KA. 46.
15. Brienzerin auf der Sommerlaube nähend.
16. Die Trauernde u. die Tröstende (Berner Oberländerinnen).
17. Der verwundete Hirtenknabe im Schos der Mutter.
15–17 an Ort u. Stelle nach dem Leben gemalt.
18. Landschaft bei Meiringen.
19. Die Einsiedelei des Bruders Klaus von der Flüe. 1846.
18 u. 19 befanden sich im Besitz des Künstlers.
20. Der geistliche Hausbesuch. Kapuziner bei einer Appenzeller Dame. 1849.
21. Die Tellenfahrt. Religiöse Dankfeier für Entstehung des Schweizerbundes.
20 u. 21 E: Bodmer-Escher in Zürich.

[937]

22. Besuch auf der Sennhütte mit Ansicht der Jungfrau 1850. War im Besitz des Künstlers.
23. Zürich tritt in den Bund der Eidgenossen. Zur 500jähr. Jubiläumsfeier mit Eduard Steiner gemalt. Von Vogel die Seite der Züricher. E: Künstlergut zu Zürich im Treppenhause 1851.
24. Kapuziner im Refectorium. Abendessen der Patres. 1852 gemalt. War als Eigentum Stadler-Vogel’s auf der Schweizer Landes-A. zu Zürich 1883.
25. Die wandernden Patres. 1854. E: Kaufm. Hänggi in Solothurn.
26. Die Messe im Wildkirchli, Canton Appenzell Inner-Rhoden. Mit vielen Figuren. 1854. Auf der Züricher Ausstell. verlost.
27. Zwingli’s Heimkehr durch Bremgarten von der Disputation in Bern. Sein Gefolge umfasste (nach Bullinger’s Bericht) gegen hundert Theologen zu Ross u. zweihundert Geharnischte unter dem Berner Landvogt von Lanzburg. 1865 grau in grau gemalt.
28. Das Lauterbrunnertal mit dem Staubbach. 1867.
29. Gessler’s Tod in der hohlen Gasse. 1867 gemalt.
28 u. 29 waren im Besitz des Künstlers.
30. Die unerschrockene Bündnerische Hausfrau im Schwabenkrieg. Bez: L. Vogel 1868. h. 0,77, br. 0,96. E: Künstlergut Zürich, Geschenk von Meyer-Zwingli.
31. Fest bei der Tellskapelle. E: Bodmer-Trumpler, Zürich.
32. Familienscene (der Maler u. seine Eltern). E: Stadler-Vogel, Zürich.
33. Winkelried’s Leiche auf dem Schlachtfelde bei Sempach. E: Vogel-Hotz, Zürich.
31–33 Schweizer Landes-A., Zürich 1883.
34. Bruder Nicolaus von der Flüe versöhnt auf dem Tage zu Stanz die entzweiten Tagherren der schweizerischen Städte. Gest. von M. Esslinger. qu. fol.
35. Aquarell: Gebet auf dem Kirchhof. Bez: L. Vogel 1826. h. 0,28, br. 0,35.
36. Tuschzeichnung: Der Apfelschuss. h. 0,38, br. 0,45.
37. Zeichnung: Der Schwur der ersten Eidgenossen im Grütli 1307. Gest. von C. Gonzenbach. gr. qu. fol.
38.–40. Grosse Federzeichnungen: Arnold von Winkelried’s Tod bei Sempach; Zwingli’s Abschied von den Seinigen vor der Schlacht von Kappel (Lith. von Balde roy. qu. fol.); Tell nach dem glücklichen Schuss seinen Knaben umarmend. – Münch. KA., October 1829.
41. Aquarell: Gebet auf dem Kirchhof. Bez: L. Vogel 1825. h. 0,28, br. 0,36. E: Künstlergut Zürich.
42. Zeichnung: Das Tischgebet einer Berner Bauernfamilie. Für die Engelmann’sche Officin in Mühlhausen vom Künstler selbst lithographirt.