Boetticher:Michelis, Alexander

Michel, (Michell) Gustav Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Zweiter Band (1898) von Friedrich von Boetticher
Michelis, Alexander
Michetti, Francesco Paolo
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[55] Michelis, Alexander, Landschaftsmaler, geb. zu Münster am 25. Dec. 1823, gest. zu Weimar am 23. Jan. 1868, war der Sohn des Malers und Kupferstechers Franz Michelis, der ihm den ersten Unterricht erteilte. 1843 bezog er die Kunstakad. Düsseldorf, auf der er bis 1850 unter J. W. Schirmer’s Leitung studirte u. dann sein eigenes Atelier gründete. Ostern 1863 folgte er dem Ruf als Professor der Landschaftsclasse an die Kunstschule zu Weimar, wo er bis zu seinem Tode wirkte. Wie er bereits in Düsseldorf bei Gründung des Unterstützungsvereins der Düsseldorfer Künstler, des Künstlervereins „Malkasten“ u. der „Deutschen Kunstgenossenschaft“ beteiligt gewesen, so rief er auch den Weimarer Radirverein in’s Leben. Gegenstand seiner Darstellung ist die norddeutsche Landschaft, besonders die seiner westfälischen Heimat. Zu seinen bekanntesten Schülern gehören Franz Arndt, Heinr. Deiters u. Ed. Weichberger. Ehrenmed. Metz 1857.

I. Oelgemälde.

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1. Westfälische Landschaft (1845).
2. 3. Abend nach dem Regen (1846); Sonntag Mittag (1846).
4. Handorf hei Münster i. W. (1847).
5. 6. Aufgehender Mond (1848); Abziehendes Gewittter (1848).
7. Hohlweg im Walde (1849). Durch den KV. f. Rh. u. W. 1850 an John T. Perry, New-York.
8. Waldlandschaft (1850). Ein Bild „Waldinneres“ bef. sich im Stadt-Museum Stettin, Samml. Maurer.
9. Gewitterregen im Walde (1850).
10. Heranziehendes Gewitter (1850). – Ddf. KA. 50.
11. Regenlandschaft (1851). Eine „Regenlandschaft“ besitzt die Gal. der patriot. Kunstfreunde zu Prag.
12. Abendlandschaft (1851).
13. Westfälisches Dorf. – Berl. ak. KA. 52. Eine „Westfälische Landschaft“ (1855) besass König Georg v. Hannover; eine befand sich auf der Pariser WA. 55, eine auf der deutschen allg. u. histor. KA. München 58.
14. Landschaft mit Bach, über welchen links eine Brücke zu einem Tore führt. Rechts im Mittelgr. drei weibl. Figuren. Bez: A. Michelis 54. h. 0,40, br. 0,54 E: Städt. Gem.-Samml. Düsseldorf, Geschenk Fr. Hüllstrung 84.

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15. Ein Urwald. Vollendet im Herbst 57. – Brüsseler allg. KA. 57; KA. Metz 57; Münch. allg. d. u. hist KA. 58.
16. Herbstwetter. – Kölner 2. allg. d. u. hist. KA. 61.
17. Elfentanz im Mondschein. – Kölner 2. allg. d. u. hist. KA. 61.
18. Eichenallee vor einem westfäl. Dorfe, durch welche eine Herde heimzieht. Für die Londoner A. 62. Ein Bild „Waldweg mit Kühen, westfäl. Motiv“, bes. die Königin v. Hannover.
19. Nach der Schlacht (zerstörte Schanze). – Berl. ak. KA. 64.
20. Abendlandschaft. Motiv aus Westfalen. – Berl. ak. KA. 64.
21. Motiv aus Thüringen. – Dresd. ak. KA. 65. Eine „Thüringische Landschaft“, im Hintergr. die Wartburg, war 1866 im Salon Bismeyer & Kraus i. Düsseldorf.
22. Mondschein. Motiv vom Kieler Hafen. 1866 in Weimar ausgestellt.
23. Ungarische Pferde bei Sonnenuntergang. (O. v. Schorn „Kunstchr.“ 1868 No. 11 sagt „bei Sonnenaufgang“.) E: Ed. Schulte, Ddf.
24. Norddeutsche Landschaft. – Berl. ak. KA. 66.
25. Haide-Landschaft. Weite Ebene mit Höhen im Hintergr. Staffage: Hirtenknabe, in die Ferne schauend, h. 1,10, br. 1,37. E: W. Burchard. – Hamb. A. a. Privatbesitz 79.
26.–28. Schafwäsche; Sonnenblick in einem Urwalde Ungarn’s; Allerseelen-Abend.
29. Haidebild. E: Museum in Prag.
30. Sonnenuntergang im Winter, Waldmotiv. Kam nach England.
31. 32. Zwei Winterlandschaften. In Hamburg.
26–32 erwähnt in Moritz Blanckarts „Düsseldorfer Künstler-Nekrologe aus den letzten zehn Jahren“. Stuttgart 1877.

II. Aquarelle, Zeichnungen.

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1. Erinnerung an die Wartburg. Gedenkblatt, mit allegorischen Darstellungen aus Sage und Geschichte des Schlosses umgeben. Aquarell. Anfang 1867 in der Weimar. Kunstschule ausgestellt u. sogleich von der Grossherzogin erworben. Nachgebildet in Farbendruck.
2. Waldinneres mit prachtvoller Eiche, unter welcher ein ruhender Hirt mit Herde. Tuschzeichnung. gr. qu. fol. Aus der Samml. Dir. C. Schuchardt in Weimar, versteigert in Leipzig, Mai 1870.
3.–6. Die Jahreszeiten. Vier grosse Kohlenzeichnungen, mit Aquarellfarben colorirt. Im Nachlass des Künstlers. Von drei der Zeichnungen fanden sich Untermalungen auf Leinwand aus letzter Zeit.

III. Graphische Arbeiten.

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Das im 5. Bde. von A. Andresen „Die deutschen Maler-Radirer des 19. Jahrhunderts“ (Fortsetzung von J. E. Wessely) Leipzig 1877 beschriebene „Werk des Alexander Michelis“ umfasst 10 Radirungen u. 2 Lithographien. Eine Orig.-Radirung „Der Abend“ findet sich in Lützow’s „Zeitschr. f. b. Kunst“ 1867.

(Vgl. Müller v. Königswinter „Düsseldorfer Künstler aus den letzten fünfundzwanzig Jahren“. Leipzig 1854.)