Bluomen und daz grüene gras
Nr. 19
H: 62,34
Bluomen und daz grüene gras
beidiu sint verswunden.
nu treit uns aber diu linde vür die sunne nindert schat.
ê, dô sî geloubet was,
vil maneger hande vreuden. dâne gêt nu nindert phat,
H: 63,1dâ wir dô
ie sô vrô
H: 63,5 des trûret manic herze, des gemüete stuont ê hô.
H: 63,5Rôsen ist diu heide blôz
von des rîfen twange.
diu vogelîn in dem walde habent nindert obedach.
H: 63,6winder, dîn unstaetic lôz
von dir und einem wîbe lîde ich leider ungemach,
H: 63,12der ich gar
mîniu jâr
hân gedienet lange
des ist mir niht gelônet noch, wie kleine ist umbe ein hâr.
Man sol willetôre sîn
aller guoten wîbe,
und in ir willen hengen, der ir hulde welle haben.
H: 63,20daz ist der geloube mîn,
ze wunsche niht enloufe. ich waene, ich werde alsô begraben,
dazs ir muot
mir ze guot
gein mir iht verkêre.
daz sî nu alsô dicke mir sô toubez ôre tuot.
Geuden giengen sî gelîch
hiwer an einem tanze.
dâ muosten drîe vor im gîgen, und der vierde pheif.
sîner vreuden was er rîch
er nam im, dâ diu schoene gie, vil manegen umbesweif,
Erkenvrit
allez mit
vaste an sînem diehe.
er hât den vuoz verlenket hiwer an einem geilen trit.
Dienest âne saelikeit
niemen kan volenden.
H: 64,1 ich hân ez rehte ervunden: kleiner lôn ist mir beschert.
mîn verloren arebeit
an vreuden. ungelücke maneger saelden mich behert.
ich verzage,
daz mîn klage
niht ir herze entsliuzet
und daz er gegen ir in rûnewarten bölzel schiuzet,
sich güffent, daz er mich ze jungist von ir dienste jage.
Swer versmaehet mînen sanc
und sîn spottelachet,
wol singen unde rûnen habent ungelîchen lôn.
ê, dô’r in diu ôren klanc,
nu klinget er ûf zwîvel, niene ûf rehten lobes dôn.
minne riet,
daz ich liet
nâch ir hulden sunge.
H: 64,20 nu laet mir niht gelingen ein vil hiuziu dörperdiet.