« VII. Beschreibung des Stadtdirections-Bezirkes Stuttgart IX. »
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VIII. Wohlthätige Anstalten und Stiftungen.


In älteren Zeiten beschränkte sich die Armenpflege auf den Hospital, das Seelhaus und den Armenkasten, von welchem eine Armen-Schule („die Armenkasten-Schule“) erhalten wurde. Der Hospital (Bürger-Hospital), dessen Entstehung unbekannt ist, ursprünglich am oberen Thore (S. 130), seit 1536 in dem ehemaligen Prediger-Kloster (S. 189) gelegen, wurde hauptsächlich von Catharina, Gemahlin des Grafen Ulrich V., beschenkt, daher er den Namen „Catharinen-Hospital“ führte, und war für arme alte Bürger und Bürgerinnen bestimmt. Durch reichliche Schenkungen und gute Wirthschaft kam er bald zu Wohlhabenheit. Er erwarb, außer vielen anderen Gütern und Gefällen, Zehentrechte 1360 in Stuttgart, 1435 und 1451 zu Vöhingen (auf Schwieberdinger Markung), 1444 und 1447 zu Möglingen, 1459 und 1471 zu Renningen und Stuttgart, und 1480 zu Gerlingen; ferner die Kirchensätze und Widdumhöfe 1380 von Elisabethe, Graf Eberhard des Greiners Gemahlin, zu Möglingen und 1441, als Entschädigung für mehrere zu dem unteren See (S. 137) gezogene Wiesen, von den Grafen Ludwig und Ulrich zu Renningen, und 1517 der Dollmetschen Hof zu Höfingen. Auch war der Hospital seit den ältesten Zeiten zu Beerbung der Hospitaliten privilegirt. Die Pfleglinge theilten sich in reiche, mittlere und arme Pfründer; die beiden ersteren hatten sich einzukaufen[1],| die letzteren mußten für die Anstalt verschiedene Arbeiten verrichten. Im J. 1544 waren 49 reiche, 28 mittlere und 24 arme Pfründer da. Schon gegen Ende des vorigen Jahrhunderts wurden keine reichen, und seit 1814 auch keine mittleren Pfründner mehr aufgenommen. Alle wurden auch in kranken Tagen verpflegt; bei ansteckenden Krankheiten aber kamen sie in’s Lazareth. Mit dem Hospital war schon zur Zeit der Reformation eine (städtische) Waisen-Anstalt unter einem Kinds-Vater und einer Kinds-Mutter verbunden, die 1787 in eine Schule verwandelt wurde, da die Waisen nun Bürgern in die Kost gegeben wurden.

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Die Ernährung der Pfründer und vielen Leute, welche die Natural-Verwaltung nöthig machte, verursachte natürlich einen großen Aufwand[2]. Wöchentlich wurde ein Stier geschlachtet und noch 2–3 Centner Fleisch erkauft, jährlich 20–30 Salzscheiben, 20–30 Ctr. Schmalz, 6 Ctr. Lichter, 2 Ctr. Käse, 3 Ctr. Speck, 3–4 Tonnen Häringe, 11/2 Ctr. Karpfen etc., gegen 2000 Scheffel Getreide und 350 Eimer Wein verbraucht. Dabei ließen es sich auch die Vorsteher und Officianten wohl sein. Keine Woche verging, da nicht eine Mahlzeit war und Salmen, Hechte, Grundeln, Barben, Kressen, Krebse, Aale, Vögel, Zuckerröhrlen u. a. Delikatessen verspeist wurden. Jeder bekam seine Portionen beim Schlachten etc. Wollte ein Vorsteher, Pfleger, Hofmeister, Pfistermeister etc. in’s Bad, oder wurde Gottesdienst in der Hospital-Kirche gefeiert, so wurde stets ein Gastmahl gehalten. Dasselbe geschah an Ostern, Kirchweih, den Einschenknächten etc. Auch die Frauen thaten sich gütlich; die Vögtin kam mit Anderen, um die Fastenküchlein mit Karpfen oder eine „Unterzehrung“ mit Barben zu holen. Dieser Wirthschaft ungeachtet waren in dieser Zeit gesegnete Vorräthe vorhanden, und wurden von 1542 bis 1592 gegen 30.000 fl. Activ-Capitalien angelegt. Die Selbst-Verwaltung der Hospital-Güter wurde aber 1748 aufgehoben. Nach dem Durchschnitte von 1768–1777 war jährlich die Einnahme: an Geld 3960 fl. 1 kr. etc.; an Früchten: Weizen 1 Sch. 1 S. 1 V., | Roggen 87 Sch. 6 S. 1 V., Dinkel 966 Sch. 4 S., Einkorn 23 Sch., Hafer 337 Sch. 4 S. 2 V., rauhe Gerste 41 Sch. 4 S. 3 V., Erbsen 36 Sch. 3 V., Linsen 1 S. 2 V., Wicken 69 Sch., Ackerbohnen 2 Sch. 3 S. Die Wein-Einnahme reichte nicht zum Bedürfnisse hin. Die Oberaufsicht führten Vogt und Gericht, und in ihrem Auftrage drei Oberpfleger, unter welchen ein Hofmeister und Spitalmeister standen. Im J. 1811 aber wurde, wie die anderen öffentlichen Stiftungen, der Hospital nebst der Lazareth-, Siechenhaus- und Seelhaus-Pflege und den besonderen Stiftungen unter die Ober-Aufsicht des K. Finanz-Departements gestellt, und für diese vereinigten Stiftungen unterm 6. Juli 1813 eine K. Stiftungs-Verwaltung gebildet, von welcher die Administration vermöge des Edicts vom 31. December 1818 und des Verwaltungs-Edictes vom 1. März 1822 an die Gemeinde zurückging.

Das Seel-Haus, ein in unbekannter Zeit gegründetes Bettler- oder Gutleut-Haus, 1433 „der willigen Armen-Haus“ genannt, das in anderen Orten auch unter dem Namen „Elenden-Herberge“ vorkommt, vor dem davon benannten Seel-Thor gelegen, und 1677 mit dem Siechen-Haus verbunden, hatte die Bestimmung, fremde Arme über Nacht zu behalten, und ihnen eine Suppe und 1/2 Pfd. Brod zu reichen. Ein „armer Ritter“, der hier 1536 herbergte, erhielt 5 Schillinge Zehr-Pfennig. Mit der Anstalt war eine kleine Gebär-Anstalt für hiesige und fremde Arme verbunden, wo sie auf Kosten des Hospitals bis 14 Tage nach der Entbindung verpflegt wurden. Das Seel-Haus hatte am Ende 26.959 fl. Vermögen.

Die Mittel für die Armen-Pflege flossen im Übrigen zunächst aus vielen, mit dem Armenkasten verbundenen milden Stiftungen, und wurden als „gemeines Almosen“ von zwei Pflegern ausgetheilt. Auch gab die Bebenhäuser-Pflege Namens des Kirchengutes 156 Sch. Dinkel und 52 Sch. Roggen, und der Landesfürst durch die Rentkammer 151 Sch. 5 S. Dinkel als Hof-Almosen und 208 Sch. Dinkel zu Abschaffung des Bettels. Dazu kam 1536 das sog. Glöckleins-Geld, welches nach dem Sonntags-Gottesdienst mit Glocken in den Straßen der Stadt gesammelt wurde, und zu dessen Verwendung 6 Magistrats-Mitglieder bestellt waren[3]. Um 1783 traten an seine Stelle die noch bestehenden| freiwilligen Beiträge, die in den Häusern erhoben werden, und es traten 1776 an die Stelle der gestifteten Natural-Almosen Geld-Almosen. Eine zweckmäßige Verbesserung war nächst dem 1710 für das Land errichteten Waisenhause die 1712 zu Abschaffung des Bettels und Unterstützung der unter einen „Armen-Inspector“ gestellten Armen aus Mitteln der Privat-Wohlthätigkeit gegründete Almosen-Anstalt, über deren Wirksamkeit von 1752 an öffentliche Rechenschaft abgelegt wurde. Um wirksamer dem Betteln zu steuern, wurde 1766 die unter eine zwischen der Regierung und dem Magistrat gemeinschaftliche Deputation gestellte „neue Armen-Versorgungs-Anstalt für die Residenz“ errichtet, wodurch die Armen theils in einem Beschäftigungshaus mit Baumwollen-Spinnen etc. Arbeit fanden, theils Unterstützungen erhielten. Dieses meist durch Privat-Beiträge und den Ertrag einer 1784 errichteten, von der Herrschaft und Landschaft garantirten Classen-Lotterie gegründete „Spinn-Haus“, auf dem Bollwerke, wo auch die durch die acht Bettelvögte aufgefangenen Landstreicher und lüderlichen Dirnen zwangsweise arbeiteten, wurde später in das Hospital verlegt[4]. Im J. 1789 wurde die Almosen-Pflege von dem Armenkasten getrennt, und die jährliche Bekanntmachung eines Verzeichnisses der Almosen-Empfänger, die jetzt vom Straßenkehren befreit wurden, angeordnet, auch die erste Industrie-Schule errichtet. Zugleich wurden (1776, 1789 u. f.) die zuvor erwähnten Fruchtleistungen der Herrschaft und des Kirchengutes der Almosen-Pflege zugewiesen und, weil diese nur wenige Einnahmen hatte, von der Rentkammer 750 fl., von dem Kirchengut 4500 fl. und von der Landschaft 1200 fl., nebst 40 Kl. Nadelholz von beiden ersteren, als jährliche Beiträge bewilligt. Der erste Verein für wohlthätige Zwecke war die hienach zu erwähnende Privat-Gesellschaft freiwilliger Armenfreunde, der sich auch der nicht ortsangehörigen Armen annahm und die armen Kranken aufsuchte.

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Die Armen-Pflege der Neuzeit baute auf dem Princip der Association fort, und nahm dadurch einen von dem früheren wesentlich verschiedenen Charakter an. Gegründet auf freiwillige | Beisteuern, hat sich im Laufe des jüngsten Vierteljahrhunderts eine große Zahl höchst wohlthätig wirkender Vereine gebildet, welche die öffentlichen Anstalten beinahe in den Hintergrund gedrängt haben, und wahrscheinlich noch weit segensreicher wirken könnten, wenn sie sowohl mit diesen als unter sich in eine organische Verbindung gebracht, wenn sie sich weniger zersplittern, vielmehr, soweit sie gleiche Tendenz haben, sich vereinigen würden. Diese Blätter zeigen, wie es vornämlich die Frauen sind, welche – mit jenen aus den höchsten Ständen an der Spitze – in- und außerhalb der Vereine eine aufopfernde Thätigkeit für die Armen-Pflege entfalten, und welchen wesentlichen Stütz-Punkt diese überhaupt an der wetteifernden Mildthätigkeit der Glieder der Königlichen Familie hat. Die Einnahmen von vielen Concerten etc., sowohl von Künstlern als Dilettanten, werden zum Besten der Armen hier und auf dem Lande verwendet; hauptsächlich aber sind es die seit mehreren Jahren von der Königin veranstalteten Lotterieen und Bazars, welche mit den Sammlungen der Centralleitung des Wohlthätigkeits-Vereins zu Linderung des Nothstandes überall beitragen.

Von Schöpfungen neuerer Zeit verdienen, als dem Familien-Nothstand vorbeugend, zunächst Erwähnung die hier bestehenden, übrigens nicht auf Stuttgart beschränkten öffentlichen Pensions- und Unterstützung-Kassen, welche in der Regel auf bestimmten Beiträgen von besoldeten Angestellten zu Gunsten ihrer künftigen Hinterbliebenen beruhen.

Die an der K. Hof-Pensions-Anstalt für Wittwen und Waisen theilnehmenden höheren Hof- und hofkammerlichen Diener haben dieselben Einlagen (25 %) und jährliche Beiträge (2 %) zu derselben zu leisten, zu welchen die Civil-Staats-Diener gegen ihre hiernächst erwähnte Wittwen-Pensions-Anstalt verpflichtet sind. Die Zahl der Beitragenden ist (1853) 118; im Pensionsgenusse stehen 38 Wittwen und 17 Waisen, welche zusammen jährlich 6928 fl. 9 kr. bei der Ober-Hof-Kasse beziehen. Ein besonderer Pensions-Fonds besteht nicht. – Bei der von der K. Staats-Kasse verwalteten gesetzlichen Pensions-Anstalt für die Hinterbliebenen der Civil-Staats-Diener waren 1854–1855 die laufenden Einnahmen 130.349 fl. 7 kr., die Ausgaben 120.348 fl. 34 kr., das verzinsliche Capital-Vermögen 1.726.516 fl. 59 kr., die beitragspflichtigen Mitglieder 1706. Im Genusse standen 578 Wittwen und 285 Waisen. (Über die Pensionen der Hinterbliebenen von Offizieren und Militär-Beamten wird keine öffentliche Rechenschaft gegeben.) – Die Pensions-Kasse für Hinterbliebene von Lehrern an den niederen lateinischen und Real-Schulen hatte 1854–1855 7076 fl. 7 kr. Einnahme, 2652 fl. 47 kr. Ausgabe, und 89.811 fl. 20 kr. Vermögen. Im Genuß standen 21 Wittwen zu 80–100 fl., und 34 Kinder zu 16–22 fl. 30 kr. – Die Volks-Schullehrer-Wittwen-Pensions-Kasse hatte 1851–1852 33.819 fl. 39 kr. Einnahme, 31.030 fl. 54 kr. Ausgabe, und 266.000 fl. Vermögen; 430 Wittwen erhielten Pensionen von 36 fl., und 139 Hinterbliebene bekamen Gratialien. – Bei der| Geistlichen Wittwenkasse (früher Fiscus charitativus genannt) waren 1852/53 die laufenden Einnahmen 88.892 fl. 38 kr., die Ausgaben 76.518 fl. 38 kr., das Vermögen 458.591 fl. 53 kr., die beitragenden Mitglieder 970; im Genuß standen 340 Wittwen und 162 Waisen.

Diesen reihen sich mehrere hier domicilirte allgemeine, gleichfalls auf Gegenseitigkeit gegründete, Privat-Anstalten[5] an:

Die allgemeine Privat-Wittwen- und Waisen-Pensions-Anstalt, g. 1825 (zuerst in Rottenburg). Zweck: Unterstützung von Wittwen und von Waisen bis zum 14. Lebensjahre. Nicht auf Württ. beschränkt. In Ulm und Tübingen sind Filial-Ausschüsse und Filial-Kassen. Die Mitglieder bezahlen a) Eintrittsgeld bis zum 40. Jahre per Actie 25 fl., welches bis zum 60. Jahre, wo keine Aufnahme mehr zulässig ist, je um 1 fl. vom Jahr steigt; b) Jahresbeiträge je nach dem Alter der Frau im Verhältniß zu dem des Mannes 1 fl. 36 kr. bis 6 fl. 40 kr. per Actie, deren bis zu 16 genommen werden können; c) Verwaltungskosten beim Eintritt 1 fl. 36 kr. per Actie. Für jede Actie hat die Wittwe dermalen 18 fl. Pension und 2 fl. Zuschuß zu beziehen, wenn der Mann 5 Jahre lang bezahlt hat; stirbt er früher, so erhält sie für jedes der 5 Jahre 1/5 dieser Pension. Vater- und Mutterlose Waisen genießen bis zum 14. Lebensjahre zusammen die Portion ihrer Mutter. Am 1. Januar 1853 standen bei 407 activen M. 194 Wittwen und 6 Halbwaisen im Genusse, mit beziehungsweise 911 und 13 Actien. V. 285.375 fl. Bis Ende 1852 wurden an Pensionen und Zuschüssen 214.754 fl. 58 kr. bezahlt. Die Rechenschaftsberichte werden durch den Schwäb. Merkur versendet.

Unterstützungs-Anstalt des K. Landjäger-Corps für Wittwen und Waisen und solche Landjäger, welche wegen körperlicher Dienstuntüchtigkeit mit einem Land-Invalidengehalt entlassen werden, 1842 g. Alle Mitglieder des Corps, mit Ausnahme der Offiziere, sind einzutreten verpflichtet. Die Verwaltung leitet der Commandant; ein Ausschuß wird nur im Falle der Abänderung der Statuten berufen. Der Beitrag ist 1 kr. vom Gulden Löhnung; M. 586, E. 4000 fl., V. 26.667 fl., wozu der Staat 2093 fl. beitrug. Vorerst erhält eine Wittwe höchstens den 10fachen Betrag der Jahreseinlage ihres Mannes, und jede Waise 1/5 desselben als Pension. Von 1842/53 wurden 32 Wittwen, 78 Waisen und 2 invalidirte Landjäger mit zusammen 13.077 fl. bedacht.

Verein zu Unterstützung der bei der Eisenbahn-Verwaltung angestellten Diener und ihrer Hinterbliebenen, g. 1846 von der K. Eisenbahn-Commission. Die Diener, welche keine Staatsdiener-Pensionsrechte im Sinn des § 3 der Dienst-Pragmatik genießen, sind, ausschließlich der Telegraphisten, zum Eintritte berechtigt und verpflichtet. Die Verwaltung hat der Verein der Eisenbahn-Commission übertragen; er übt aber durch einen Ausschuß gewisse Rechte aus; der Eisenbahn-Hauptkassier führt die Kasse. M. 442, davon 53 in Stuttgart. Die Jahresbeiträge sind 2 % des Gehaltes; auch hat der Staat die gesetzliche Anstellungs-Sportel mit 10 % dem Vereine überlassen. An Unterstützungen können die Diener bis zu 60 % des Gehalts erhalten; die Wittwen erhalten 1/4 dieser| Summe, jedes Kind 1/5 an diesen 1/4. E. 7758 fl., V. 31.326 fl., worunter 924 fl. Geschenke meistens bei Extrazügen von hohen Herrschaften, Reservefonds 20.601 fl. Unterstützungen sind noch nicht gereicht worden.

Wittwen- und Waisen-Pensions-Verein der K. Militär-Musiker, g. 1847. M. 156. Jahresbeitrag 4 fl. 20 kr. Eine Pension beträgt dermalen 40 fl. und erstreckt sich auch auf die Kinder. E. 1287 fl., V. 5500 fl., worunter 200 fl. von dem Kronprinzen, 200 fl. von Bankier Moses Benedict, und jährlich etwa 550 fl. Ertrag von musikalischen Productionen. Im Genuß stehen 5 Wittwen.

Verein zu Unterstützung der Wittwen und Waisen der K. Offiziere und Militärbeamten, (deren Hinterbliebene außerdem die gesetzliche Staats-Pension beziehen), g. 1848 unter dem Protectorate des Kronprinzen und mit j. P. M. 234. Der Jahresbeitrag ist 4–28 fl. je nach dem Lebensalter. E. 3493 fl., V. 21.197 fl. Unter den Schenkungen sind 300 fl. von dem Kronprinzen und der Frau Kronprinzessin, und 100 fl. von dem Prinzen Friedrich. Im Jahr 1852 hat der Verein 11 Wittwen mit 752 fl. 30 kr. und 15 Waisen mit 280 fl. versorgt. Gewöhnlich beträgt die Pension einer Wittwe 80–100 fl., einer Waise 16–20 fl; Vater- und zugleich Mutterlose erhalten das Doppelte.

Verein zu Unterstützung der Wittwen und Waisen der Unteroffiziere des K. Armeekorps, g. 1850, unter dem Protectorat des Prinzen Friedrich, mit j. P. M. 404. Beitrag 1 kr. vom Gulden Löhnung. E. 2516 fl., V. 10.082 fl., entstanden durch Schenkungen, von dem Kronprinzen und der Kronprinzessin 200 fl., dem Prinzen Friedrich 60 fl., dem Prinzen Hermann von Sachsen-Weimar 72 fl. etc., und durch Erträgnisse der musikalischen Productionen, welche die Militärmusiken jedes Jahr zum Besten des Vereins aufführen. Unterstützungen erhalten 9 Wittwen à 22 fl. und 14 Waisen à 5 fl.

Forstdiener-Unterstützungs-Verein, g. 1851, um Wittwen und Waisen niederer Forstdiener im Lande, sowie diese selbst, im Falle unverschuldeter Dienst- und Erwerbs-Unfähigkeit zu unterstützen. Es werden 4 fl. zum Eintritt und 4 fl. jährl. Beitrag aus eine Portion gereicht. Ein Mitglied kann sich höchstens auf 4 Portionen betheiligen. 1855 waren beigetreten 326 M. mit 389 Portionen. V. 9300 fl. Die Unterstützungen konnten vorerst nur auf 12 fl. für die Portion, wovon die einfachen Waisen 1/4, die doppelten die 1/2 erhalten, festgesetzt werden. E. 1765 fl., Schenkungen etwa 150 fl. Es genossen 5 Forstdiener 84 fl., 7 Wittwen 96 fl. und 23 Waisen 78 fl. Zu seinen Publicationen benützt der Verein die Monatschrift für das württ. Forstwesen.

Der Verein „Hilfe in der Noth“, g. 1851, von Mitgliedern der seit 1835 bestehenden, zur großen Loge zur Sonne in Baireuth gehörenden Freimaurerloge „Wilhelm zur aufgehenden Sonne“, zu Unterstützung der Theilnehmer, mit j. P. 140 M., wovon die Hälfte auswärts. Der Jahresbeitrag ist 2 fl. Vermächtnisse 600 fl. Unterstützungen waren bis jetzt nicht zu reichen, und die Einnahmen werden zunächst zu Bildung eines Grundstocks von 5000 fl. verwendet. Eine zweite Loge, unter dem Namen „zu den drei Cedern“, welche zur großen Hamburger Loge gehört, wurde 1846 gegründet, und besitzt gleichfalls einen Unterstützungsfonds.

Die Privat-Schullehrer Wittwen- und Waisen-Kasse für Stadt und Amt Stuttgart, 1796 g. Vorstand und Verwalter ist der Stadtdekan, M. 59, worunter 10 auswärtige, die früher im Bezirke waren. Eintrittsgeld 5 fl., Jahresbeitrag 1 fl., V. 5450 fl. Waisen treten| in die Portion ihrer Mutter ein. Auf Lichtmeß 1853 wurden 21 Portionen à 15 fl. an Wittwen und Waisen abgegeben.

Auf Gegenseitigkeit beruhende Vereine, die sich ausschließlich auf Stuttgart beziehen, sind:

Die Wittwen- und Waisen-Pensions-Gesellschaft der Mitglieder der K. Hofcapelle, g. 1830 unter dem Protectorat des Königs. M. 60, worunter 5 auswärtige. Die K. Hofdomänenkammer führt die Oberaufsicht. M., deren Jahresgehalt unter 300 fl. beträgt, sind nicht verpflichtet, beizutreten. Das Eintrittsgeld je nach der Größe des Gehaltes 40 fl. bis 120 fl. bis zum 36. Lebensjahre; von da das 11/2 bis 3fache. Jahresbeiträge finden in der Regel nicht Statt. Die einzelnen Pensionen betragen bis jetzt jährlich 250–300 fl. und erstrecken sich auch auf die Kinder bis zum vollendeten 18. Jahre. E. seit mehreren Jahren 3600–4000 fl., A. an Pensionen 3000–3600 fl., V. 37.897 fl., allermeist durch Königliche Geschenke, die im Einzelnen nicht angegeben werden konnten, und durch Einnahmen von Benefice-Vorstellungen und den Winter-Concerten der Hofcapelle entstanden. Die Gesellschaft besitzt eine größere Sammlung der besten Musikalien.

Der Verein zu Unterstützung der Wittwen und Waisen der niedern K. Dienerschaft, g. 1832. Zum Beitritte sind alle Diener des Hofs und der Hofdomänenkammer, auch diejenigen bei der Kronprinzlichen Hofhaltung, verbunden, welche ohne gesetzliches Pensionsrecht definitiv mit festem Gehalt angestellt sind, mit Ausnahme der Hof- und Schloß-Knechte, Lampisten und bürgerlichen Waldschützen. Die Verwaltung führt zwar die K. Hofdomänenkammer; doch steht einem Ausschusse eine gewisse Einwirkung auf die Angelegenheiten des Vereins zu. M. 285. Das Eintrittsgeld beträgt je nach dem Alter 12–36 fl., der Monatsbeitrag im ersten Jahre 1 fl., später 30 kr. In den letzten Jahren konnte eine Jahrespension auf 80 fl. gestellt werden; die Zahl der im Genuß Gestandenen war 71. E. 6433 fl., V. 38.103 fl. allermeist aus Schenkungen des Königs und der Königlichen Familie entstanden.

Die Wittwen- und Waisen-Pensions-Gesellschaft der Angehörigen des K. Hoftheaters, g. 1838; unter dem Protectorat des Königs. M. 86. Die K. Hofdomänenkammer hat die Oberaufsicht. Jahresbeiträge werden von den in Activität stehenden M. seit einigen Jahren nicht mehr erhoben. Die Pensionen erstrecken sich auch auf die Kinder. E. 4964 fl., V. 40.785 fl., durch königliche Geschenke, Benefice-Vorstellungen und die zuvor erwähnten Concerte etc. entstanden. Am 1. Juli 1853 standen 9 Wittwen im Genuß der statutenmäßigen Pension von je 300 fl.

Zu Unterstützung gewisser Gewerbe-Angehörigen, zunächst für Stuttgart, bestehen:

Die fünf Unterstützungskassen der Gehilfen der Buchdruckereien und Schriftgießereien. Seit 1815 besteht eine Kranken- und Invaliden-Kasse. E. etwa 2400 fl. Von 1815/49 wurden für Kranke (wöchentlich 4 fl.), bei Sterbefällen (25 fl.), zu Reisegeldern und Unterstützungen der Gebrechlichen 37.431 fl. ausgegeben. Die 1840 g. Wittwen- und Waisenkasse reichte im Jahr 1849 – 13 Portionen von 52 fl. – Aus einer Viaticumskasse erhält der Durchreisende 1 fl. 30 kr. – Eine Frauen- und Kinderleichenkasse verabfolgt für den Sterbfall einer Frau 25 fl., eines Kindes 4–10 fl. Zu Unterhaltung dieser 4 Kassen gibt jeder Einzelne jährlich 15–16 fl. Auch| geben die Principale freiwillige Beiträge. An der 1850 g. Pensionskasse für Arbeitsunfähige und Altersschwache, welche lebenslang 2 fl. 30 kr. wöchentlich verabreicht, können sich die Gehilfen in ganz Württemberg betheiligen. Das Capitalvermögen dieser 5 Kassen betrug 1853 über 18.000 fl. Übrigens haben diese Anstalten bis jetzt bei andern Gewerben nur wenige Nachahmung gefunden.

Die Goldarbeitergehilfen haben seit 1836 eine Kranken-, und seit 1851 eine Invaliden-Kasse, deren letztere sich nach Umständen auch auf das übrige Deutschland erstreckt. M. 128. Der Beitrag für die erstere ist 5 fl. 12 kr., für die letztere 2 fl. 36 kr., zu welcher die Principale jährlich 90 fl. beitragen. V. der Kranken-Kasse 3000 fl., das der Invaliden-Kasse 1085 fl. Die erstere hat seit 1836 7300 fl. bezahlt; die letztere bis jetzt Nichts.

Eine den Buchdrucker-Unterstützungs-Kassen nachgebildete Kasse wurde Ende 1853 von einigen Pianoforte-Fabrikanten für ihre Arbeiter errichtet.

Auch die Zimmergesellen haben seit 50 Jahren eine Kranken- und Sterbe-Kasse. M. 250. Jahresbeitrag 24 kr. bis 1 fl. 36 kr.

Die Buchbindergehilfen haben eine Unterstützungs-Kasse, aus welcher jeder Fremde, der keine Arbeit bekommt, eine Unterstützung erhält. Der Jahresbeitrag ist 1 fl. 36 kr., das Vermögen 100 fl.

Eine eigene Gattung der Unterstützungs-Vereine sind die Leichenkassen, deren Zahl auf etwa 50 gestiegen war, die aber, da sie in eine Art Spielbanken ausgeartet waren, 1844 großen Theils unterdrückt wurden.

Die noch bestehenden sind: der Leichenkassenverein der Weingärtner, g. 1727. M. 761., mit 52 kr. bis 1 fl. 8 kr. Jahresbeitrag und 450 fl. V. Bei dem Tode eines Mannes werden 10 fl., einer Frau 8 fl., eines Kindes 2–6 fl. bezahlt; auch werden Krankenunterstützungen (1852/53 – 136 fl.) gereicht. Summe der Ausgaben 902 fl. – Die Kranken- und Leichen-Kasse für herrschaftliche Diener, g. 1823. M. 129. Jahresbeitrag 4 fl. 48 kr. V. 3090 fl. In Krankheitsfällen werden täglich 24 kr., bei Sterbefällen 20 fl. sowohl für die Mitglieder als ihre Frauen gegeben. Dienstlose Mitglieder erhalten 2 Monate lang 3 fl. monatlich, arbeitsunfähige nach dem 65. Lebensjahr 8 kr. täglich. – Der Privat-Kranken- und Beerdigungs-Verein, g. 1832. M. 250. Beitrag 4 fl. 48 kr. jährlich. V. 1200 fl. Nach zurückgelegtem 66 Jahre werden 60 fl. Pension gereicht. Im Jahr 1853 wurden 80 Kranke unterstützt, und in 11 Sterbfällen Beiträge à 25 fl. gegeben. Seit 1832 wurden 2300 Kranke unterstützt, und bei 200 Sterbfällen Beiträge gegeben. – Der Leichenkassen.-V. der Schlosser, seit 1834. M. 53. Jahresbeitrag 1 fl. 12 kr. V. 648 fl. Bei dem Tode eines Mannes werden 30 fl., einer Frau 25 fl. gegeben. Ausgabe 110 fl. – Derjenige der Königl. Dienerschaft, seit 1836 mit 198 M. Monatlicher Beitrag 6 kr. V. 1800 fl., worunter 150 fl. von der Königl. Familie. Bei dem Tode eines Mannes oder einer Frau werden 30 fl. gegeben. – Der Privat-Leichenkosten-Verein, g. 1842, hat 400 M., die bei jedem Sterbfall, für welchen 34 fl. gegeben werden, 6 kr. entrichten. – Derjenige der Geistlichen und Lehrer, seit 1844. 125 M. Bei dem Tode eines M. wird 1 fl. eingelegt, und nach dem Tode eines solchen werden 100 fl. bezahlt. V. 600 fl. Jährlich kommen 3–4 Sterbfälle vor. – Derjenige| der Wirthe, seit 1852, mit 87 M. Eintrittsgeld 3 fl., jährl. Beitrag 2 fl. 24 kr. V. 478 fl. Bei dem Tode sowohl der Männer als der Frauen werden 50 fl. bezahlt.

Der israelitische Männerverein zu Unterstützung und Verpflegung kranker Israeliten, 1853 g., mit etwa 60 M. Jahresbeiträge von mindestens 2 fl. 36 kr. und etwa 300 fl. E. – Endlich ist auch der Unterstützungsfonds für verunglückte herrschaftliche Handwerksleute zu erwähnen. Er wird von der K. Bau- und Gartendirection verwaltet, und entstand 1785 dadurch, daß die Handwerksleute, welche für den Hof im Taglohn arbeiteten, bis 1799 täglich 1 kr. abzugeben hatten, wodurch ein Fonds von 4042 fl. entstand, aus dessen Zinsen die Verunglückten unterstützt werden. – Die Sterbe- und Unterstützungs-Kasse der freiwilligen Feuerwehr ist (1853) in der Ausbildung begriffen.

Für verschämte oder Haus-Arme ist zunächst die National-Industrie-Anstalt bestimmt, eine Schöpfung der verewigten Königin Catharina vom Jahre 1817, um den Erwerb von Frauenzimmern durch Handarbeit unter Schonung ihrer Verhältnisse zu fördern. In dieser in dem alten Kanzlei-Gebäude befindlichen Anstalt kann daher jedes Frauenzimmer, ohne ihren Namen zu nennen, feinere Hand-Arbeiten zum Verkaufe niederlegen, wofür, nachdem dieser erfolgt ist, mit Abzug von 5 % Verwaltungs-Kosten der Erlös bezahlt wird. Auch allerlei Landesfabrikate, mit welchen kein eigentlicher Handel getrieben wird, können unter derselben Bestimmung hier niedergelegt werden. Die jährliche Zahl der Personen, welche Arbeiten hier niederlegen, ist 5–600; der Werth der täglich wachsenden Waaren-Vorräthe 5000–7000 fl.; der Erlös 1852/53 war 18.108 fl. – Hieran reiht sich der 1846 g. Spinn-Verein; er beschäftigt zunächst die Armen der Umgegend, indem sie durch Vermittlung der Frauen der Ortsgeistlichen durch mehrere Frauen der Stadt mit Spinnen von Flachs und Hanf Arbeit erhalten. Die Beiträge waren 1196 fl.; gesponnen und gewoben wurden 55 Stücke Leinwand etc. durch jährliche Geschenke von Seiten der Königin und der Frau Kronprinzessin ist der Verein im Stande, die unvermeidlichen Verluste beim Verkaufe zu tragen.

Der Verein zu Beschäftigung brodloser hiesiger Arbeiter, g. 1848 auf Aufforderung des Reisepredigers Werner, um die Bedürftigen ausschließlich mittelst Arbeitgebens zu unterstützen, hat 50 M., welche freiwillige Beiträge geben, E. 2343 fl. worunter 400 fl. Anlehen, 1422 fl. Erlös aus Waaren, 500 fl. Beiträge[6]; unter den Ausgaben sind 1123 fl. Arbeitsverdienst; V.| 1793 fl. Der Andrang der Arbeitsuchenden übersteigt immer die Arbeitsgelegenheit. Sie sind bereits so weit herangebildet, daß der Verein auf Bestellung die schönsten Arbeiten, ganze Ausstattungen etc. ausführt. Der Vorstand: J. Rommelsbacher, welcher unentgeldlich die Verwaltung besorgt und die Jahresberichte veröffentlicht, bringt demnächst eine Industrie-Schule für arme Kinder damit in Verbindung, in welche auch solche vom Lande aufgenommen werden.

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Eine namhafte Erleichterung gewähren der arbeitenden Classe die Kleinkinder-Bewahranstalten, deren es zweierlei gibt. Von den fünf Anstalten der Stadt sind zwei Privat-Anstalten, wo etwa 200 Kinder gegen eine Entschädigung von 24 kr. monatlich sich befinden: die drei anderen aber, im Ganzen mit acht Lehrerinnen und ungefähr 500 Kindern, sind öffentlich. Von diesen wird die unter dem Protectorat der Frau Prinzessin Auguste stehende, 1842 gegründete Augusten-Pflege ganz durch die Munificenz des Königs erhalten. Die beiden andern Anstalten, die 1829 gegründete Catharinen- und Marien-Pflege, leitet unter dem Protectorat der Frau Prinzessin Marie ein Verein, m. jur. P. den 1828 Heinrich Lotter in Anregung gebracht hat. Seine Mittel bestehen in einem jährlichen Zuschusse der Stadt von 100 fl., in freiwilligen Jahres-Beiträgen mit 5–600 fl. und in den Zinsen von etwa 5000 fl.[7] B. – Auch die Weiler haben solche Anstalten. Diejenige in Berg, mit einer Industrie-Schule verbunden, 1838 g. und unter dem Protektorat der Frau Kronprinzessin und unter der Leitung eines Frauen-Vereins, hat 66 beziehungsweise 80 Kinder und 2 Lehrerinnen. In Gablenberg, wo bis dahin die moralischen und öconomischen Zustände weniger gut waren, sind seit 1847 mit 206 und 220 Kindern zwei Industrie-Schulen und fünf Lehrerinnen und eine Klein-Kinder-Bewahr-Anstalt errichtet, gleichfalls von einem Verein geleitet, dem mehrere Stuttgarter Frauen angehören. Für die letztere gibt die Stadt jährlich 150 fl. und 1/2 Klafter Holz. Diese Anstalten befinden sich in einem mit unverzinslichen Actien gebauten eigenen Hause, wovon noch 2400 fl. unbezahlt sind[8]. – Die | Klein-Kinder-Bewahr-Anstalt in Heslach, von ihrer Protektorin, der Frau Gräfin Theodolinde von Württemberg, gebornen Prinzessin von Leuchtenberg, Theodolinden-Pflege genannt, 1845 von Pfarrer Rothacker gegründet, zählt unter 2 Lehrerinnen etwa 100 Kinder und wird gleichfalls von einem Frauen-Verein geleitet. Das Haus mit Gärtchen und Spiel-Platz ist ein Geschenk der hohen Beschützerin[9]. Die Industrie-Schule mit 120 Schülerinnen steht unter der Leitung des Wohlthätigkeits-Vereins.

Ein neulich von Professor Riecke in Hohenheim auf Actien von 25 fl. gegründeter Verein, um junge Leute aus den armen Volks-Classen zu tüchtigen Bauernknechten heranzubilden, besitzt zwar noch keine eigene Anstalt, hat aber schon 26 Knaben auf anderen Gütern zu diesem Zwecke untergebracht. Ein Versuch des Frauen-Comité’s für die Ackerbau-Schule zu Dicke im J. 1851, um 24 Mädchen zu guten Dienstboten auszubilden, steht vereinzelnt da, weil der Erfolg mit dem Kosten-Aufwande von 1700 fl. im Mißverhältniß war.

Ein 1840 von der verstorbenen W. des Obersten v. Haller gegründeter Verein mit jur. P. von 6 Männern und 6 Frauen hat sich die Unterstützung unbescholtener unverheiratheter Töchter aus dem Honoratioren-Stande des Landes, welche die Mittel entbehren, im Alter sich fortzubringen, zur Aufgabe gesetzt. Seine Einnahmen genügen aber bei Weitem nicht. Die freiwilligen Gaben sind 1507 fl., V. 1079 fl.[10]; unterstützt wurden 124 Personen mit 1984 fl.; von 1840–1852 sind 22.407 fl. gegeben worden. Der Verein, um welchen sich Kriegsrath v. Teichmann als Schriftführer und Kassier Verdienste erworben, macht seine Berichte im Schw. Merkur bekannt.

Auf den Stadtbezirk beschränkt sich der gleichfalls 1840 g. Verein zu Unterstützung verschämter Haus-Armen mit jur. Pers. Er gibt Geld, Lebensmittel, Kleider und Brennholz, welche mit Schonung des Zartgefühls Ausschuß-Mitglieder selbst | überbringen, die zugleich als Tröster in der Noth eintreten. M. 530 mit Jahresbeiträgen von 1 fl. 12 kr. bis 24 fl. Die Zahl war früher größer, z. B. 1846 M. 802. E. 2568 fl., davon 938 fl. außerordentliche Beiträge[11]; V. 3500 fl. Zahl der unterstützten Einzelnen und Familien 407, seit 1840 5200. Nach dem Anerkenntnisse des Ausschusses hat sich Bankier Fried. Federer als Vorstand seit 1840 die wesentlichsten Verdienste um den Verein erworben. Die Jahresberichte werden gedruckt.

Zu Unterstützung unbemittelter Wittwen, mit besonderer Berücksichtigung der Gemeinde-Angehörigen, durch Einräumung angemessener Wohnungen hat sich 1841 ein Verein m. j. Pers. von 66 M. gebildet, welche 76 unverzinsliche Actien zu 100 fl. zeichneten. Er erbaute 1844 mit 11.500 fl. das hübsche freundliche Haus Nro. 22 an der Heusteig-Straße, das in 11 Wohnungen mit 4 gemeinschaftlichen Küchen abgetheilt, und dermalen von 7 Familien und 4 einzelnen Personen bewohnt ist, die dermalen noch 365 fl. Miethe entrichten. Zur Zurückbezahlung der Actien werden aus der Miethe jährlich 2 % verwendet. Die Bewohner des Wittwenhauses werden in Krankheits-Fällen von dem dermaligen Stadtdirections-Wundarzt unentgeldlich behandelt. Es ist ein Fonds[12] von 3067 fl. vorhanden, worauf 1000 fl. Schulden haften.

Mit der Frage von Erbauung von Arbeiter-Wohnungen hat der Orts-Gewerbe-Verein, in voller Anerkennung des Bedürfnisses, Anfangs 1854 sich zu beschäftigen begonnen.

Außer den verzeichneten Anstalten und Vereinen zählt Stuttgart viele ältere und neuere Stiftungen, welche Zwecken der Wohlthätigkeit, der Unterstützung der Lernenden etc. gewidmet sind.

I. Öffentliche Stiftungen.
1) Für Schulzwecke.[13]
a. Für das Pädagogium (jetzt Gymnasium): α) Zum Besten der Lehrer: 1632. Propst Eras. Grüninger 1000 fl. halbzinsend. – 1620. N.| Sattler 2800 fl. – 1620. W. Holderer, Abt zu Maulbronn, 400 fl. – 1626. Ch. Roßbach, Forstmeister, 400 fl. halbzinsend. – 1656. Christoph Keller, 1000 fl. halbzinsend. –1687. S. Ayh, Oberrath, 200 fl. – β) Zum Besten der Schüler: 1618. Fab. Egen, Exped.-Rath, 200 fl. – 1650. Hofarzt Küster, 600 fl. (jetzt 1300 fl). – 1660. Victorin Neeser, Küchenmeister, 1900 fl. (jetzt 3380 fl.), vermehrt 1744 und 1750 durch Bürgermeister Böhm und Special Rieger je mit 50 fl. – 1774. Reg.-Rath Diez, 500 fl. – 1746. Stadthauptmann C. W. Zacher, 400 fl. (jetzt 700 fl.). – 1750. Geh. Leg.-Rath v. Goll, 300 fl. – N. v. Rühle, 900 fl. – 1756. Rector Fr. Weihenmaier, 700 fl. – Herzogin Francisca, 200 fl. – 1790. Wittwe Schaffner, geb. Egen, 100 fl. – Freiherr Carl v. Kniestädt, 1000 fl. – 1822. Geh. Registrator Guckenberger, 1000 fl. zu Büchern. –1843. Pianist Franz Liszt aus Ungarn, Ertrag eines seiner Concerte, 645 fl.

b. Für die Sonntags-Gewerbeschule: 1835. Antiquar Heusser 200 fl.

c. Für die Realanstalt: 1847. Kaufmann C. F. Kirchner in Straßburg, ein Stuttgarter, 300 fl. zu Lehrmitteln; 1/3 des Zinses wird zum Capital zurückgelegt.

d. Zu Stipendien für Schüler der polytechnischen Schule sind aus dem Fonds für Gründung einer Stiftung zum Andenken an das Regierungsjubelfest des Königs 2200 fl. jährlich ausgesetzt, wovon Beiträge von 200 fl. namentlich Solche erhalten, die sich mit Erfolg dem Studium der Chemie und Mechanik widmen.

e. Für das Catharinenstift verschaffte 1824 Professor Tafinger 1500 fl., wovon die Zinse zu 2/3 für arme, dem Lehrfach bestimmte Schülerinnen, und zu 1/3 zu Anschaffung von Lehrmitteln zu verwenden sind.

f. Für die ev. Volksschulen (von der Armenkasten-Pflege verwaltet): 1709. N. Pommer und N. Körner 300 fl. zu Schulgeldern für Arme. – 1741. W. Mar. Barb. Kölreuter 750 fl., theils für Arme, theils (150 fl.) für Schulbücher; in letzterer Hinsicht vermehrt 1822 von G. Registr. Guckenberger mit 800 fl. – 1744. J. C. Weckherlin, Gerichtsverwandter, 200 fl. für Schulkinder und Arme Heslachs. – 1759. Gattin des Dr. Kappler 200 fl. zu Schulgeldern und für Arme. – Regier.-Rath Günzler und Waisenhaus-Inspector Riecke 47 fl. zu Schulbüchern. – 1822. Regier.-Rath Freiherr v. Rieger 700 fl. zu Prämien für die ärmsten Schülerinnen. – 1832. Louise Käfer von Waiblingen 100 fl. zu Schulbüchern. – 1832. Ober-Revisor Autenrieth verschafft sein Haus Nr. 1 in der Hospitalstraße, im Anschlage von 7000 fl., zu zwei Schullehrer-Wohnungen.

g. Für die kathol. Volksschule: 1816. König Friedrich 700 fl. – 1819. Oberkirchenrath v. Werkmeister 150 fl. – 1828. Frau v. Duvernoy 50 fl. – 1851. Rechnungsrath Künstle 800 fl. – 1852. Kronmobilienverwalter Richard 400 fl., sämmtlich für Schulzwecke. Außerdem verwendet die Kirchen-Pflege (1851/52) 427 fl. zu Schulgeldern.

2) Für andere besondere Zwecke.

a. In Verwaltung der Armenkasten-Pflege, beziehungsweise des Gemeinderaths stehen: 1556. Salome Harder von Gärtringen 900 fl. und ihre Verlassenschaft für die Armen hier und in Gärtringen und für arme Prädicanten. (Pfaff I. 356.) – 1650. Wolfgang Lindenspühr, Bürgermeister, 733 fl. nebst einem silbernen vergoldeten Trinkgeschirr, zu einer „christlichen und ehrlichen Mahlzeit“ auf dem Rathhause für 44 fürstliche und städtische Beamte. Der Zins wird schon längst zur Almosen-Pflege abgegeben.

| – Waffenschmied J. J. Steinwender 300 fl. zu Bibeln für Arme. – Kirchenraths-Director Müller 300 fl., und Exped.-Rath Schöck 200 fl. für die Diaconen an den 3 Kirchen. – 1678. Christoph Friedr. v. Engelshofen 2000 fl. für dieselben und den Stadtpfarrer. – 1721. Leibarzt Caspar Härlen 1000 fl. für 9 arme Pfarrerswittwen. – 1744. Pfarrer J. J. Banz in Bothnang 500 fl. für 2 hiesige Theol. studir. Bürgers-Söhne. – 1783. Geh.-Rath Freih. v. Gemmingen 3000 fl. für arme Blinde. Diese Stiftung erhielt folgende Vermehrungen: 1822. Geheim. Registr. Guckenberger 1000 fl. – 1834. Reg.-Rath Freih. v. Rieger 1500 fl. – 1838. Kreishauptmann v. Schönfeld 3071 fl. – Ernestine Schwend 1000 fl. – 1845. N. Schmoller 100 fl. – 1846. W. des Werkmeisters Held 5000 fl. – 1852. Zwei Ungenannte 250 fl. – 1805. Leibarzt Conspruch 2500 fl. (jetzt 5200 fl.), für hausarme Kranke; dazu 1838. von Kreishauptmann v. Schönfeld 2000 fl. – 1816. H. Fr. L. Müller, Oberhelfers W. in Ludwigsburg, 22.030 fl., für unbemittelte hier wohnende Wittwen oder ledige Frauenzimmer aus dem Honoratiorenstande (ausschließlich der Hof- und Militärangehörigen) mit eigener Haushaltung. 1822. Geh. Registr. Guckenberger 500 fl. für verschämte Hausarme. – 1828. W. des Hauptmanns Daser, geb. Dapp, 1000 fl. für Arme, die hier bürgerlich sind und nichts mehr verdienen können. – 1832. Ober-Revisor Autenrieth 2000 fl. zu guten Stiefeln für jeden Nachtwächter. – 1834. Reg.-Rath Freih. v. Rieger 1600 fl. für 40 Personen, die ohne ihr Verschulden bedürftige Hausarme sind.– 1834. Prälat Bernhard und Staatsrath v. Weisser 900 fl. für zwei Handwerkslehrlinge. – 1842. Bankier Seligmann Benedict 10.000 fl. für 10 christliche und 10 israelitische hiesige Arme. – 1844. Louise Stuber, ledig, 3500 fl. zu Lehrgeldern für brave Söhne armer hiesiger Wittwen. – 1845. von dem Ertrag des Carroussels, welches auf Anregung des Kronprinzen für wohlthätige Zwecke gegeben wurde, 1000 fl., vorzugweise für arme Wittwen und arme ältere Kranke. – 1848. W. des Commercienraths Kaulla 250 fl. für ältere und gebrechliche Dienstboten. – 1849. übergab der 1848 zu Unterstützung brodloser Arbeiter gegründete Verein, der gegen 20.000 fl. freiwillige Beiträge eingenommen hatte (worunter 5000 fl. von dem Könige, 1000 fl. von der Königin, 3000 fl. von Kaiser Nicolaus von Rußland, bei seiner Auflösung den Rest der Kasse mit 2719 fl. zu einer Stiftung für hilfsbedürftige Gewerbende. – 1849. Henriette Abeille 6017 fl. zu einem „Kinder-Erziehungsstifte“, um gewisse arme talentvolle Kinder zu erziehen. – 1850. Friedrike Walker, ledig, 1369 fl. für Wittwen und ältere ledige Frauenzimmer, wenn sie auch nicht der Gemeinde angehören. – 1850. Professor Th. Plieninger 953 fl. für unbescholtene, bedürftige, kinderlose Familien, nachdem die Summe 2000 fl. erreicht haben wird. – 1852. Hofbank-Kassier Götz 2000 fl. zu jährlichen Prämien für 2 männliche und 2 weibliche Dienstboten, welche 12 Jahre lang und unausgesetzt bei derselben Herrschaft treu und fleißig gedient und von ihrem Lohn etwas erspart haben.

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b. Von der Catharinen-Hospital-Verwaltung werden verwaltet: 1870 fl. von Geh. Registrator Guckenberger für solche Dienstboten, die bei dem Austritt aus dem Hospital die zum Dienste erforderliche Körperstärke noch nicht besitzen, gestiftet. – 1830. 500 fl. von Öconomierath Jauch W. (jetzt 550 fl.) für Arme. – 1000 fl. Werkmeister W. H. Bertrand 1846 zu Unterstützung mittelloser, aus dem Hospital entlassener Handwerksgehilfen. – 1000 fl. Bäckerobermeister J. A. Horkheimer 1820 zu| Unterstützung aus dem Hospital entlassener Bäckergesellen. – 2000 fl. Kaufmann Ch. F. Funk 1840 zu Brennholz für hiesige Arme, welches je am 23. Dezember vertheilt wird. – 5100 fl. Werkmeister Held 1846 zum Kostenersatz für den Heilungsversuch mittelloser Augenkranker. – 500 fl. Medicinalrath Dr. Plieninger 1832 (jetzt 801 fl.), mit 2/3 zu Aufbesserung des Gehaltes des ärztlichen Gehilfen am Catharinen-Hospital, wenn er sich über vollkommene Zufriedenheit mit seinen Leistungen ausweisen kann.

c. Von dem jeweiligen Stifts-Oberhelfer verwaltet: 1635: Dr. Joh. J. Reinhardt 1000 fl. für die ältesten Söhne der drei hiesigen Helfer, welche Theologie studiren.

d. Von der Hofkirchenpflege: 1797. Hofprediger Prälat Bernhard 200 fl., durch Opferzuschüsse aus 500 fl. gebracht. Der Zins wie das Kirchenopfer (6–800 fl. jährlich) wird zu Unterstützung armer Gemeindeangehöriger, Schulgeldern und Schulbüchern, Unterbringung verwahrloster Kinder in Rettungs-Anstalten etc. verwendet.

e. Von der kath. Kirchenpflege: 1852. Kronmobilienverwalter Richard 400 fl. für Arme und Kranke.

f. Unter dem Vermögen der evang. Garnisonskirchen-Pflege sind 700 fl. Antheil an den 2000 fl. Unterstützungsgeldern für verwundete vaterländische Krieger begriffen, wovon der Zins, ohne Unterschied der Confession, an Bedürftige der Gemeinde vertheilt wird. Dieselbe verwendet ihre übrigen Einnahmen größten Theils auf Bedürftige (1851/52 – 417 fl.) und Schulbücher (95 fl.).

g. Bei der israelitischen Gemeinde-Pflege, welche überdieß 1851/52 auf Arme 183 fl. verwendete: 1841. Jeannette Regensburger 657 fl. – 1842. Hofrath Marx Pfeiffer 500 fl. – 1846. Rachel Hausmeister 600 fl. – 1849. Commercienräthin L. N. Kaulla 5000 fl., sämmtlich für Arme.

h. In Privatverwaltung stehen: 5000 fl. von Geh. Registr. Guckenberger 1822 für Hinterbliebene armer Canzleiverwandter gestiftet, welchen 1839 Freiherr Carl v. Reichenbach zu Schloß Reisenberg bei Wien, ein geborener Stuttgarter, 5000 fl. mit der Bestimmung beifügte, daß auch unbemittelte Hinterbliebene von Bezirksbeamten Theil zu nehmen haben. – 1826. verschafft die W. des Geh.-Raths Hoffmann, geb. Vischer, 14.000 fl. zu Unterstützung dürftiger Hinterbliebener von Canzleibeamten. Die Zinse sind zur Hälfte an die Staats-Pensions-Anstalt abzugeben und zur Hälfte besonders zu vertheilen.

II. Familien-Stiftungen[14].

Barth’sche St. Von der Wittwe des Kammerraths Barth 1842 mit 1290 fl. zur Unterstützung von Studirenden, Künstlern und Kaufleuten aus der Descendenz ihrer Schwester, der Wittwe des Oberamtmann Renz und deren Nichte, Friederica Keller.

Benedict’sche Stiftung. Benedict, Moses, Bankier, stiftete 1842 50.000 fl., aus dessen Ertrag jährlich an 10 dürftige Verwandte je 150 fl. zu entrichten sind.

Böhm’sche St. 1695 von Doroth., Wittwe des Simon Böhm, Kaufmanns mit 100 fl. zu dem Gymnasium in Stuttg. für einen bedürftigen Schüler aus der Verwandtschaft; vom Rector des Gymnasiums verwaltet.

Bonaker’sche St. von Wolfg. Bonaker, Oberraths-Secretär und dessen Ehefrau Anna Regina, geb. König, 1635 mit 1700 fl. für Theol.| Studierende zunächst aus den mit denselben befreundeten Familien Grev, Kraus und Thomas, in deren Ermanglung aber für zwei Bürger-Söhne von Urach. Verw. Armen-Kastenpflege.

Brodbeck-Stikel’sche St., 1627. Von Joh. Conr. Brodbek, Rath und Kammer-Sekr. mit 600 fl. für Schüler der lateinischen Schulen, des Gymnasiums in Stuttg., je zur Hälfte für Verwandte von seiner Seite und zur Hälfte für Verwandte von Seite seiner Frau Susanne, geb. Stickel; in Ermanglung von Verwandten aus diesen beiden Familien aber für die Eisengrein’sche, Zeitter’sche und Rohrer’sche, Ziegler’sche, Luz’sche, Künlen’sche und Fürderer v. Richtenfels’sche Familie. Verw. und vergeben von dem Rektor des Gymnasiums.

Essich’sche St., 1690 von Joh. Georg Essich, Amtsschreiber in Maulbronn und dessen Ehefrau Anna Marie, geb. Rieger, mit 300 fl. theils für Studierende aus der Familie, theils für arme Epilepticos oder andere mit schweren Gebrechen Behaftete. Diese Stiftung, welche in der Folge durch Legate von Verwandten namhaft vermehrt worden, wird ganz privatim verwaltet.

Feuerlein’sche St., 1815 von Rudolph Ferd. v. Feuerlein, Ober-Finanzrath mit 21.000 fl. für Studierende, 6000 fl. für Scribenten, Kaufleute und Apotheker, 1200 fl. für Maler und Kupferstecher, 1200 fl. für Professionisten und 9600 fl. für Wittwen und Waisen, sowohl aus der Familie als auch andere. Wird ganz privatim verwaltet.

Göriz’sche St. von Carl Ludwig Göriz für seine Neffen und deren männliche Nachkommen, welche den Namen Göriz führen, mit 12.000 fl. Privatim verw.

Griesinger’sche St. Dr. Ludw. Fried. Griesinger, Rechtsconsulent, stiftet 1840 6000 fl. Nachdem die Summe auf 12.000 fl. angewachsen sein wird, erhalten die weiblichen Familien-Angehörigen Hochzeit-Geschenke von je 200 fl., die auf 400 fl. erhöht werden, wenn wegen Nichtvorhandenseins von Competenten der Grundstock auf 24.000 fl. gestiegen sein sollte. Verw. Armenkasten-Pflege. Sein übriges bedeutendes Vermögen, abzüglich mehrerer Legate, bestimmte er zu einer Familienstiftung für Studirende in Tübingen und auf andern Universitäten, das die jurist. Facultät in Tübingen verwaltet.

Grüninger Hiller’sche oder eigentlich Varenbühler-Grüninger-Hiller’sche St., von 1635. 1) Von Agnes, geb. Varenbühler, verehlicht, zuerst mit Wilhelm Sattler, Hof-Kanzlist und dann mit Erasmus Grüninger, Propst, mit 2000 fl. und 2) von Agnes, geb. Sattler, Gattin des Jos. Heinr. Hiller v. Gärtringen mit 2000 fl. für Studirende zunächst aus der Varenbühler und Hiller’schen Familie, in deren Ermanglung aber auch aus der Sattler’schen und Grüninger’schen Familie.

Gukenberger’sche St., gestiftet 1820 von Joh. Philipp Gukenberger, Geh. Registrator mit 4000 fl. für seine Verwandte.

Guoth’sche St. 1614 von Job. Jac. Guoth zu Sulz, fürstl. Kammermeister, welcher beinahe sein ganzes Vermögen (45.000 fl.) zu einem theologischen Stipendium bestimmte. Unter Aufsicht des K. Studienraths verw.

Häberlen’sche St., gestiftet 1744 von Job. Jac. Häberlen, Reg.-Secr., mit 12.000 fl., jetzt 25.765 fl. zu je 1/3 für arme Studirende, für hiesige dürftige Leute und zur Vermehrung des Grundstockes. Verw. Armen-Kasten-Pflege.

Härlin’sche St., 1828 von Dr. Gottfr. Benjamin Härlin,| Obertribunalrath, mit jetzt 3000 fl. für Angehörige der Familie, welche sich den Studien oder der Künstler-Laufbahn widmen.

Harpprecht’sche St. 1777 Von Joh. Heinrich Freiherrn von Harpprecht, Reichs-Kammergerichts-Assessor in Wezlar, mit etwa 1500 fl. für Schüler und Studirende aus der Familie.

Heerbrand’sche St. 1655 von Wilh. Heerbrand, Consistorialrath, mit 100 fl. für das Gymnasium, wovon die Zinse einem armen Pfarrers-Sohn oder sonst einem seiner Befreundten abgegeben werden sollen. Von dem Rector des Gymnasiums verwaltet.

Keppel’sche St. 1771. Von Friederike Beate, geb. Martini, Wittwe des Joh. Fried. Keppel, Kirchenraths-Directors, mit 8000 fl. für Studirende, Scribenten und Professionisten aus der Familie und 6000 fl. für arme Wittwen und Waisen.

Kolb’sche St. 1756. Reg. Kolb. Page-Hofmeisters-Wittwe in Stuttg. geb. Ruoff, mit 1000 fl. zu dem Hospital für zwei arme Kinder aus der Verwandtschaft, in deren Ermanglung aber für andere arme Kinder, bis solche eine Profession oder Handwerk erlernt haben.

Luthers St. Das bei der Todesfeier des Reformators, 18. Febr. 1846 in der Stiftskirche gefallene Opfer mit 270 fl. wurde zu einer Stiftung verwendet, deren Ertrag an die hier wohnenden Nachkommen Luthers jährlich vertheilt wird. Verw. Armenkasten-Pflege.

Mayer’sche St. 1695. Von Joh. Mayer, Rent-Kammer-Expedit.-rath. mit 600 fl. für arme Theol. Studirende, vorzugsweise für Verwandte des Stifters.

Moser’sche St. 1689. Von Joh. Jac. Moser, Kammerrath in Stuttg. mit 300 fl. und 1699 weitere 300 fl. für Schüler des Gymnasiums aus seiner Verwandtschaft. Die Stipendien vergibt der K. Studienrath.

Münzrath Müller’sche St. 1788 von Substitut Christ. Friedrich Müller und dessen Geschwister mit 1400 fl. zur Unterstützung armer Familien-Angehörigen.

Plauer’sche St. 1780 von Georg Andr. Plauer, Med.-Doctor in Calw jetzt mit 16.000 fl. für Studirende aus der Nachkommenschaft des Andr. Friedr. Weinland, Raths-Geheimen in Eßlingen.

Reinhardt-Brodbeck’sche St. 1715 von Ernst Conrad Reinhardt, Prälaten in Alpirsbach und seiner Frau, Maria Dorothea, geb. Brodbeck, mit 4000 fl. für Studirende und Gewerbs-Lehrlinge aus ihrer beiderseitigen Verwandtschaft. Die Stipendien vergibt der K. Studienrath.

v. Rieger’sche St. 1822 von Imanuel Freiherrn v. Rieger, Reg.-Rath in Stuttg. im Betrag seiner ganzen Verlassenschaft (etwa 29.000 fl.) für Studirende und Gymnasisten der Descedenten, a) des verst. (Geh.-Raths und Consistorial-Präsidenten Adam Heinrich Weickersreuter und dessen Ehefrau Friederike Doroth., geb. Georgii, und in deren Ermangelung für die Descendenten deren Enkel-Tochter, Charlotte v. Beulwiz, Gattin des Carl v. Röder. b) Des Pfarrers Georgii in Bittenfeld, und zwar seines Sohnes des Pfarrers Friedr. Heinr. Aug. Georgii in Degerloch, mit Ausnahme dessen Sohnes Heinr. Aug. Georgii, Ober.-Justiz-Procurators in Eßlingen, welcher durch ein Legat abgefunden worden ist. c) Der Frau Magd. Doroth., geb. Caspari, gewesener Gattin des Friedr. Köstlin, Stadt-Pfarrers in Eßlingen.

Rühle’sche St. 1702 von Anna Cath., Ehegattin des Jac. Friedr. v. Rühle, Geh. Regimentsrath mit 400 fl. zu dem Gymnasium in Stuttg.| für zwei zum Studiren tüchtige Schüler und für Studirende auf der Universität. Wird mit der geistl. Wittwen-Kasse verwaltet.

Stockmayer’sche St. 1807 von Friedr. Amandus Stockmayer, Geh. Leg.-Rath in Stuttg., mit 1000 fl. für bedürftige Familien-Angehörige.

v. Tessin’sche St. 1716 und 1722 von Wilh. Ludwig v. Tessin, Oberst bei dem schwäbischen Kreis, mit etwa 52.000 fl. für die Nachkommen seines Bruders Phil. Friedr. v. Tessin, Kammer-Präsidenten.

Tritschler’sche Familien-St. 1790 und 1801 von Elias Benjamin Tritschler, Geh. Hofrath und Kreis-Einnehmer in Stuttg. mit 65.000 fl. für die Descendenten seiner drei Geschwister.

Tritschler’sche Patheu-St., gestiftet 1790 von Sibille Justine geb. Vischer, Gattin des Ebengenannten, mit 22.000 fl. für ihre Petite-Niecen und die Töchter ihrer Neveux und deren Nachkommen weiblichen Geschlechts und mit allen diesen alle ihre Tauf-Pathen weiblichen Geschlechts, welche nach ihrem und ihres Gatten Tode noch unverheirathet sein werden und nicht verheirathet gewesen sind. Privatim verwaltet.

Varenbühler Jäger’sche St. 1720 von Constantia, geb. Varenbühler, Wittwe des Georg Friedr. Jäger, Kanzlei-Advokaten in Stuttgart, mit 5000 fl. für Verwandte. Privatim verwaltet.

Weihenmaier’sche St. 1756 von Frau Marie Christine, geb. Mögling, Wittwe des Veit Friedr. Weihenmaier, Rectors d. Gymnasiums in Stuttg. und designirten Prälaten in Herrenalb, mit 200 fl. für arme Pfarr-Wittwen oder Arme in der Verwandtschaft. Privatim verwaltet.

Weiß’sche St. um 1815 von Philipp Weiß, Bäckermeister, mit etwa 72.000 fl. zur Unterstützung der Bedürftigen in der Familie, auch 40 fl. jährlich in das Waisenhaus und 100 fl. jährlich in das Lazareth (jetzt Catharinen-Hospital) für bedürftige Kranke. Privatim verwaltet.

Weng’sche St. 1791 von Joh. Daniel Weng, Oberst-Lieutenant, und dessen Gattin Sophie Magd., geb. Leyrer, mit 11.000 fl. zur Ausbildung von ihrer Verwandtschaft Angehörigen Jünglingen. Verw. Armen-Kasten-Pflege.

Für ganz Bedürftige ist der schon oben erwähnte (an der Büchsen-, Gymnasiums- und hohen Straße liegende, an die Hospital-Kirche anstoßende) Bürger-Hospital[15], eine Versorgungs-Anstalt mit Kranken-Pflege für Bürger, bestimmt. Das Gebäude wurde 1840–1845 mit 66.610 fl. restaurirt, und enthält in dem aus 2 Flügeln bestehenden Hauptbau 68 Zimmer: das Parterre enthält die Wohnungen der Officianten und die Speise-Säle, im zweiten Stock wohnen die männlichen, im dritten Stock die weiblichen Pfleglinge. Auf beiden Abtheilungen ist die erforderliche Zahl von Kranken-Zimmern. Für die seit 1843 hierher versetzten Siechen (Unheilbarkranken) sind besondere Räume bestimmt. Das an der Büchsen-Straße stehende zweistockige Gebäude gegenüber mit 69 Zimmern ist für die Irren und zugleich für Verwahrung der Asoten bestimmt. Die Pfleglinge, für welche eine Normalzahl nicht festgesetzt ist, werden| in der Regel unentgeldlich aufgenommen, und sind theils Pfründer, die in jeder Hinsicht verpflegt werden, und theils sogenannte Hauszinsfreie, die hier Wohnung, Heizung, Licht und Bett genießen. Die erstere Classe erhält Morgens und Abends je zwei Schoppen Suppe, Mittags Gemüse oder Mehl-Speise, dreimal wöchentlich 1/2 Pfd. Ochsenfleisch, auch wöchentlich 6 Pfd. Brod und 1 Schoppen Wein. Für die Kranken tritt angemessene Änderung ein. Jeder Pfründer erhält nach altem Herkommen an Weihnachten 1 Hemd und 1 Paar wollene Strümpfe, außerdem auch die nöthige Kleidung. Jeder Pflegling hat ein vollständiges Bett. Zu Behandlung der Kranken sind ein Arzt und ein Wundarzt bestellt. Die beiden Diacone an der Hospital-Kirche haben jährlich abwechslungsweise zweimal im Hospital Gottesdienst zu halten, das h. Abendmahl zu reichen und die Seelsorge zu üben; außerdem halten sie monatlich eine Erbauungs-Stunde.

In der Irren-Anstalt des Hospitals finden dem Stadt-Bezirk angehörige, theils heilbare, Geisteskranke in Nothfällen einen vorübergehenden Aufenthalt, theils unheilbare Irren, Blödsinnige und Epileptische, soweit sie in den Staats-Anstalten nicht untergebracht werden konnten, eine bleibende Versorgung. Soweit es der Raum erlaubt, werden auch andere als Bezirks-Angehörige zur einstweiligen Verwahrung in die Anstalt aufgenommen. Sie hat drei feste Tobzellen mit Pallisaden, 20 Wohn-Gelasse mit 39 Betten, gemeinschaftliche Aufenthalts- und Speise-Zimmer. Zur Verpflegung sind 2 Wärter und 2 Wärterinnen bestellt. Zum Aufenthalt im Freien dient ein kleiner Garten innerhalb des Hofraumes, welcher durch eine hohe Bretterwand die Geschlechter scheidet. Die ruhigeren Kranken werden mit Haus- und Feld-Arbeiten beschäftigt. Am 1. Juli 1853 befanden sich hier 38 Pfleglinge, 20 männlichen, 18 weiblichen Geschlechts, wovon 4 tobsüchtig, 3 melancholisch, 17 wahnsinnig, 9 blödsinnig und 5 epileptisch waren.

Die Zahl sämmtlicher Pfleglinge des Hospitals, einschließlich von 28 Siechen, betrug an dem gedachten Tage 193, nämlich 96 männliche und 97 weibliche, wovon 6 20 bis 30, 7 30 bis 40, 15 40 bis 50, 28 50 bis 60, 66 60 bis 70, 63 70 bis 80, 8 80 bis 90 Lebensjahre zählten. Dazu kamen 16 Hauszinsfreie. Über den jeweiligen vorjährigen Stand der Hospitaliten, Siechen, Irren und Hauszinsfreien (A), die Zahl der Neuaufgenommenen (B), die Hauptzahl der Anwesenden (C), und die Zahl der Gestorbenen (D) gibt folgende Übersicht Aufschluß.

1843/44 1844/45 1845/46 1846/47 1847/48 1848/49 1849/50 1850/51 1851/52 1852/53
A 220 220 235 231 213 217 228 217 227 217
B 76 128 64 91 94 96 76 92 75 83
C 246 348 299 322 307 313 304 309 302 300
D 51 33 41 65 35 37 39 29 37 40
| Von den Siechen und Irren insbesondere waren:
1843/44 1844/45 1845/46 1846/47 1847/48 1848/49 1849/50 1850/51 1851/52 1852/53
A 38 39 46 42 59 59 60 64 59 50
B 20 16 9 22 16 14 17 14 12 9
C 58 55 55 64 75 73 77 78 71 59
D 10 9 0 3 1 1 2 3 3 6

Bei der laufenden Verwaltung waren 1852–1853 die Einnahmen 34.359 fl., die Ausgaben 40.527 fl. Unter den ersteren sind 9160 fl. Capital-Zinse, 108 fl. aus der Opfer-Büchse, 280 fl. Kirchen-Opfer, 1338 fl. Kost-Gelder und Vermögen von Hospitaliten, 184 fl. Kur- und Verpflegungs-Kosten; unter den Ausgaben: 3451 fl. Besoldungen, 7074 fl. Baukosten, 1232 fl. Capital- und Gefäll-Steuer, 360 fl. auf Erhaltung des Faselviehs (gegen diesen Betrag hat der Hospital die Servitut, für die Viehzucht des Bezirks 2 Zuchtstiere und 1 Eber zu halten, verdungen), 274 fl. Kur- und Arznei-Kosten, 13.189 fl. Verköstigung der Hospitaliten, 1067 fl. an Irrenhäuser, 123 fl. Gratialien, 619 fl. auf hiesige Stadt-Arme, 2646 fl. Kleider und Bettmaterialien, 863 fl. Wäsche etc., 1317 fl. Brennholz.

Zu den Ausgaben gehört auch der Wein, welchen die Verwaltung für alle Communionen in der Hospital-Kirche anzuschaffen hat.

Das Vermögen besteht außer Gebäuden, Vorräthen und vielen Grundstücken hier und auswärts, in 279.764 fl. Activ-Capitalien[16].

| Die Almosen-Kasse oder Almosen-Pflege (oben S. 270) hatte von 1852–1853 38.539 fl. ordentliche Einkünfte, bestehend hauptsächlich in Beiträgen des Staats: mit 6479 fl. in Geld, 40 Kl. Tannen-Brennholz, und 52 Sch. Roggen und 495 Sch. 5 S. Dinkel (oben S. 336); ferner 2225 fl. von dem Armen-Kasten, worunter 1645 fl. Zinse aus sämmtlichen wohlthätigen, meist zum Armen-Kasten gemachten Schenkungen und Stiftungen, wovon ein beträchtlicher Theil je sogleich bei dem Anfalle verwendet wurde[17]. | Weiter: 840 fl. vom Bürger-Hospital, wobei 140 fl. von der Kolbschen, und 387 fl. von der Häberlenschen Stiftung, 2001 fl. | freiwillige Beiträge, 375 fl. Strafantheile, 2177 fl. Antheil an der Hunde-Auflage. Das Deficit, 1852–1853 mit 19.200 fl., hat wegen Unvermögenheit des Armen-Kastens die Stadt-Pflege zu decken. Die Ausgaben waren 33.928 fl., worunter 1096 fl. Besoldungen, 541 fl. ausgetheilte Stiftungs-Zinse und Legate, 1046 fl. Baukosten, hauptsächlich aber nachfolgende Armen-Unterstützungen[18], welche die Armen-Deputation (S. 267) zu ertheilen hat: a) wöchentliche Almosen bis zu 2 fl. an 550 Personen, ausschließlich ihrer Kinder 15.465 fl., b) jährliche Hausmiethe-Beiträge 1984 fl., c) Kost-Gelder an 219 verwaiste oder verwahrloste eheliche und unehliche Kinder und 8 erwachsene Personen, mit 34 bis 52 fl. 6313 fl., d) Zehr-Pfennige an durchreisende Arme zu 4 kr. 120 fl., e) Kleider-Geld-Beiträge zu 3–6 fl., 1748 fl. f) Lehrgeld-Beiträge bis zu 50 fl., Ein- und Aus-Schreibegebühren etc. 577 fl., g) Schul-Gelder und Schul-Bücher 19 fl., h) Verpflegungs-, Kur- und Arznei-Kosten 932 fl., i) Kranken-Beisteuern 80 fl., k) Gratialien zu 3 bis 6 fl. 1842 fl. – An zu a), b) und c) bezeichneten Personen wurden 864 unterstützt, 1843–1844 dagegen 576, 1844–1845 731, 1845 bis 1846 747, 1846–1847 764, 1847–1848 781, 1848 bis 1849 816, 1849–1850 804, 1850–1851 810, 1851 bis 1852 827. Auch das Deficit ist in fortschreitendem Zunehmen: 1843–1844 4000 fl., 1844–1845 6500 fl., 1845–1846 8600 fl., 1846–1847 7700 fl., 1847–1848 8091 fl., 1848–1849 8000 fl., 1849–1850 15.700 fl., 1850–1851 13.600 fl., 1851–1852 14.400 fl. Die freiwilligen Beiträge dagegen sind, wie schon längst die Legate, bei den vielen neuentstandenen wohlthätigen Vereinen seit 1846–1847 im Abnehmen begriffen. Das Vermögen der Almosen-Pflege ist 13.504 fl., worunter 12.219 fl. an Capitalien.

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Das von der Almosen-Pflege zu erhaltende, in dem ehemaligen Lazareth-Gebäude eingerichtete Armenhaus ist zu Beherbergung und Beschäftigung von entlassenen Straf-Gefangenen und Asoten, sowie von Personen bestimmt, welche sich noch nicht zur Aufnahme in das Bürger-Hospital eignen, und von Familien, die keine | Wohnung finden. Letztere bekommen Wohnung, Beholzung und Licht; Andere, welche auswärts nichts oder wenig verdienen können, erhalten blos Mittag-Essen. Kranke werden sogleich in den Catharinen-Hospital gebracht. Die Anwesenden sind daher meist arbeitsfähig und suchen sich Arbeits-Verdienst zu machen. Der Raum gestattet die Aufnahme von 42 Unverheiratheten. Die Übrigen werden in den Räumen des Bürger-Hospitals untergebracht (im J. 1854 40 Personen). Ende 1853 waren 28 männl., 9 weibl. Personen und 18 Familien mit 64 Kindern, zusammen 101 Personen vorhanden. Dem Almosen-Pfleger sind für diesen Zweck 3 Officianten untergeben. Der Aufwand durch die Almosen-Pflege beträgt: für Bettzeug 160 fl., Wäsche 104 fl., Stroh 20 fl., Verwilligungen für auswärts bereitete Kost. 570 fl., Arzneimittel 37 fl., Kleider 600 fl., Gratialien 140 fl., Holz 500 fl., Lichter 100 fl., zusammen 2231 fl.

1

Das nächst den städtischen Einrichtungen zu erwähnende hiesige Waisenhaus[19] ist eine allgemeine Landesanstalt, welche ausschließlich unter die Aufsicht der Staatsbehörden gestellt ist. Herzog Eberhard Ludwig hat durch Erlaß vom 8. Februar 1710 eine allgemeine Collecte durch das ganze Land zum Behuf der Gründung eines allgemeinen Landeswaisenhauses angeordnet, einen Theil des fürstlichen Lustgartens zur Errichtung des Gebäudes als Geschenk abgetreten, und bestimmte jährliche Gefälle zur Unterhaltung der Anstalt. König Friedrich vermehrte 1810 diese Gefälle bedeutend, erhöhte aber auch die Zahl der Zöglinge, so daß hundert derselben in Privatfamilien auf Kosten der Anstalt zur Erziehung abgegeben werden mußten. König Wilhelm ersetzte die 1821 theilweise entgangenen Gefälle durch vierteljährige Zuschüsse aus der Staatshauptkasse, und erweiterte 1840 die mit dem Waisenhaus verbundene Schullehrerbildungs-Anstalt. – Aufnahmsfähig in die Waisen-Anstalt sind solche Kinder, welche ihre Eltern oder wenigstens eines derselben, namentlich den Vater, verloren haben, und wegen ihrer Mittellosigkeit ein Gegenstand der öffentlichen Fürsorge geworden sind. Sie müssen das siebente Jahr zurückgelegt haben, körperlich gesund und bildungsfähig sein, und haben bei ihrem Eintritt ein für allemal 15 fl. zu bezahlen. Aus jedem Oberamte wird eine bestimmte Anzahl von Waisen entweder in dem hiesigen Waisenhause, oder in der Schwesteranstalt in Weingarten, erzogen. Aus dem Stadtdirectionsbezirk Stuttgart befinden sich zur Zeit 23 Waisen in der hiesigen Anstalt. – Im Waisenhaus selbst werden 175| Hauszöglinge (140 Knaben, 35 Mädchen) erzogen; sie erhalten in vier Classen den Schulunterricht, an dem auch Kinder (53 Knaben, 50 Mädchen) aus der Stadt Antheil nehmen, werden außer den Schulstunden mit Handarbeiten, Stricken, Nähen, Schneidern, Schreinern beschäftigt, und werden bis zum vierzehnten Lebensjahre auf Kosten der Anstalt unterhalten in Kost, Kleidung, Bett, Unterricht, Lernmitteln und in Krankheitsfällen. Außerhalb der Anstalt, aber auf Kosten derselben, bei Knaben für ihre ganze Verpflegung gegen ein Kostgeld von 44 fl., bei Mädchen von 40 fl., werden in Privatfamilien, meist auf dem Lande, 153 Waisen, d. Z. 113 Knaben und 40 Mädchen, als Landzöglinge erzogen und von der Anstalt aus beaufsichtigt. – Auch für die Unterbringung der Zöglinge in irgend einem Berufe hat die Anstalt Sorge zu tragen, und die Kasse des Waisenhauses zahlt hiefür das Lehrgeld. Solcher Lehrlinge sind es durchschnittlich 200, deren Beaufsichtigung der Anstalt obliegt; in der Stadt Stuttgart sind 24 in der Lehre.

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Das Gebäude des Waisenhauses bildet ein unregelmäßiges Viereck, das einen, mit einem Turngerüste versehenen, geräumigen Hof umschließt. Im nordwestlichen Flügel befindet sich die Kirche mit einer Orgel von Walker, das Arbeitszimmer und der Schlafsaal der Mädchen, die Industriezimmer der Knaben; im nordöstlichen Flügel die drei Schlafsäle der Knaben, der Speisesaal mit Orgel, die Küche, die Wohnung des Öconomieverwalters, der Aufseher und der Kostreicherin, die Krankenzimmer der Mädchen; im südöstlichen Flügel die Krankenzimmer der Knaben; im südwestlichen Flügel die vier Schulclassen, ein Zimmer für den 1. Curs der Schulamtszöglinge, die Wohnung des Oberinspectors, des Oberlehrers und der Unterlehrer. Der 2. und 3. Curs der Schulamtszöglinge wohnt mit den Lehrern in einem gemietheten Lokal. Vor dem Neckarthor besitzt die Anstalt einen eigenen, durch eine besondere Stiftung erworbenen Garten. – Die Angestellten, ausschließlich der Schullehrerbildungsanstalt, sind: der Oberinspector, zugleich evang. Waisenhauspfarrer, der Öconomieverwalter, ein katholischer Religionslehrer, ein Hausarzt, ein Hauswundarzt, ein Oberlehrer, 3 Unterlehrer, drei Aufseher, zugleich Industrielehrer der Knaben, eine Lehrfrau, 2 Mägde, 2 Krankenwärterinnen, ein Amtsdiener. – Die Kost der Zöglinge ist an eine Kostreicherin verpachtet; für Morgen-, Mittag- und Abend-Essen sammt Brod beläuft sich bei einer Brodtaxe von 15 kr. für 6 Pfund Kernenbrod, die Kostportion eines Waisenzöglings auf 71/3 kr., die eines Schulamtszöglings auf 102/3 kr. Wenn die Brodtaxe von 15 kr. um 1 kr. steigt oder fällt, so wird der Kostreicherin 1/3 kr. für die tägliche| Kostportion zugelegt oder abgezogen. – Die Hauszöglinge, Landköstlinge, Lehrlinge und Schulamtszöglinge haben, solange sie im Verband der Anstalt stehen, einen Anspruch auf freie ärztliche Behandlung in den Krankenzimmern. Nach der Durchschnittsberechnung der letzten 41 Jahre sind von den 328 der Anstalt zugetheilten Waisenzöglingen unter 14 Jahren jährlich je 3,17 gestorben, was auf 100 Zöglinge 0,966 macht. -

Die Einkünfte des Waisenhauses bestehen a) in den Zinsen des Grundstocks, der durch kleinere und größere Gaben aus allen Theilen des Landes ersammelt worden ist. Seit 1817 ist dem Grundstock des Waisenhauses durch die jährlichen Geschenke des Königs und der Königin ein Zuwachs von 29.000 fl. zugeflossen; b) in dem Kirchenopfer an Bußtagen, bei Taufen und in freiwilligen Gaben bei feierlichen Hochzeiten, aus 34 evang. Decanaten, circa 9000 fl. jährlich; c) in sonstigen Gaben; d) Eintrittsgeldern der Zöglinge; e) in vierteljährlichen Zuschüssen der Staatshauptkasse statt der dem Waisenhaus entgangenen Gefälle. – Besondere Stiftungen für die Waisenzöglinge während ihrer Bildungszeit in Gewerbslehren sind gemacht:

von einem Ungenannten 10.000 fl.
von Prof. Chr. Heinr. Hiller in Tübingen 0.1000 fl.
von Geh. Hofrath Elias Benjamin Tritschler in Stuttgart 0.2000 fl.
von Pfarrer Mercy in Gruol, K. Preuß. O.A. Haigerloch 00.400 fl.
von Gymnasist Ludw. Heinr. Steinhofer 00.300 fl.

– Die Anstalt besitzt auch eine eigene Sparkasse. – Während der Jahre, in welchen der Zögling von seinem 14. Lebensjahr im Verband der Anstalt ist, wird für Jeden ein besonderer Sparhafen angelegt, theils aus Geschenken, welche jeder einzelne erhält, theils aus den Gaben, welche dem Sparhafen der Waisen im Allgemeinen zufließen. Dieses Sparhafengut wird jedem Zögling bis in sein 25. Lebensjahr im Waisenhaus selbst verwaltet und zu 41/2 % verzinst. Die Summe der am Sparhafen Antheil Nehmenden beträgt 900, und die Gesammtsumme der Guthaben gegen 25.000 fl. Der Sparhafen verdankt der Wohlthätigkeit der Bewohner Stuttgarts die meisten Gaben, welche bei Austragung der jährlichen gedruckten Waisenhausnachrichten und bei den Umzügen der Waisen durch die Straßen der Stadt im Monat Mai dargereicht werden.

Da die Stadt nur für die ihr angehörigen Armen zu sorgen verpflichtet ist, so ward bei der mit zunehmender Industrie sich mehrenden Anwesenheit von Auswärtigen das Bedürfniß immer größer, auch solche Bedürftige, welche einen rechtlichen Anspruch an die städtischen Kassen nicht machen können, in Obhut zu nehmen. Dieser allgemeinen Wohlthätigkeit widmeten sich freiwillige| Privatvereine, welche als Ergänzung der öffentlichen Armen-Anstalten zu betrachten sind[20].

Schon im Jahr 1805 trat bei Mißwachs und Krieg auf den Vorschlag des Dekans Rieger die Gesellschaft freiwilliger Armenfreunde zusammen, die sowohl von König Friedrich als den Einwohnern der Stadt sofort so kräftig unterstützt wurde, daß sie schon am 17. März 1806 die erste Suppen-Anstalt (mit sog. Rumford’scher Suppe) eröffnen konnte. Im J. 1807 wurden die Grundzüge einer Beschäftigungs-Anstalt entworfen, welche Erwachsenen durch Abgabe von Spinnmaterial in die Wohnungen einen Verdienst sichern sollte, namentlich aber sich zur Aufgabe gemacht hatte, Kinder durch Spinnen von Wolle und Flachs, Stricken, Weißnähen etc. angemessen zu beschäftigen. Die Kinderbeschäftigungs-Anstalt wurde 1. Sept. 1807 eröffnet, und sah sich bereits 1808 in Stand gesetzt, ein eigenes Haus um 9600 fl. zu erwerben, wo bald 140 Kinder thätig waren. Bei dem guten Fortgange der Beiträge konnte sich schon 29. Juni 1813 eine zweite Kinderbeschäftigungs-Anstalt anreihen, für welche das Gebäude der Marien-Pflege um 10.000 fl. erkauft wurde. Von ihrer Gründung bis Anfang 1817 theilte die Gesellschaft an warmer Speise für Gesunde über 300.000 Portionen unentgeldlich, und gegen 50.000 Portionen käuflich aus, an Kranke gegen 15.000 Portionen warmer Speise und über 7000 Portionen Wein. Ferner wurden an 125.000 Pfund Brod, 14.000 Portionen, à 1/8 Sri., Kochmehl und 50.000 Scheiter Brennholz unentgeldlich abgegeben. Die Einnahmen[21] waren von 4889 fl. im J. 1805/06 auf 21.057 gestiegen, wozu beigetragen haben: König Friedrich 9080 fl., Kronprinz (König) Wilhelm 4630 fl., Kronprinzessin (Königin) Catharina seit 1814/15 – 4804 fl., andere Glieder der Königl. Familie 5296 fl.. Privaten 35.541 fl. Die Summe der Legate war 5282 fl.[22].

Am 16. Januar 1817, zu einer Zeit beispielloser Theuerung und Noth, begann der Local-Wohlthätigkeits-Verein sein Wirken. Hervorgerufen von der Konigin Catharina, behielt die| hohe Frau, so lange sie lebte, die Oberleitung desselben selbst in der Hand. Mit diesem Verein trat sofort die Privatgesellschaft freiwilliger Armenfreunde in engste Verbindung; sie sollte aber, nach Bestimmung der Königin, ihren Namen und eine abgeänderte Grundstocksverwaltung (16.952 fl.) fortführen, und nur so lange, als die Verbindung beider Vereine fortbestehe, sollten die Mittel zu Erreichung der Zwecke beider wohlthätigen Anstalten aus Einer Kasse bestritten werden, damit die Mitglieder der Privatgesellschaft, nach Umständen, in ihre früheren Verhältnisse zurücktreten könnten[23]. – Als Aufgabe seiner Thätigkeit, die er noch jetzt verfolgt, bezeichnete der Lokal-Wohlthätigkeits-Verein: Unterstützung der hiesigen Armen, ohne Unterschied der Ortsangehörigkeit, durch geregelte Sammlungen von milden Beiträgen und zweckmäßige Vertheilung der menschenfreundlichen Gaben, sowohl in Geld, als Kleidern und Betten; warmer Speise, Brod, Mehl und Holz; Krankenspeise und Wein, Arzneien und chirurgischer Hilfe; Beschäftigung von Erwachsenen und Kindern; Beiträgen zu Lehrgeldern; Unterstützung armer Wöchnerinnen mit Kindswickelzeug; Unterricht im Spitzenklöppeln und Unterricht im Kochen: Für die beiden letzteren Zweige der Thätigkeit des Vereins übernahm die Centralleitung des Wohlthätigkeits-Vereins die meisten Kosten unter der Bedingung, daß an dem Unterricht auch auswärtige Mädchen Theil nehmen können. Außerdem hat der Verein die von dem Könige und der Königin für Arme bewilligten jährlichen Gratial-Summen, bestehend seit 1820 in beziehungsweise 2300 fl. und 500 fl., namentlich theils zu Hausmiethebeiträgen, theils zu Bezahlung für Bäder an bedürftige kränkliche Personen zu vertheilen. – Zu besserer Erreichung der Vereinszwecke wurde die Stadt in 8, neuerlich in 10 Districte| eingetheilt, und für jeden District ein Vorsteher und eine Vorsteherin mit dem nöthigen Hilfspersonal bestellt, denen es obliegt, die Verhältnisse der einzelnen Armen näher zu erforschen, und sich namentlich auch von deren Würdigkeit zu überzeugen. Zugleich wurden 4 Ausschüsse gebildet, deren Zahl später auf 6 erhöht worden ist.

Seit dem Jahre 1840 bewegte sich die Zahl der jährlich verabfolgten Speiseportionen zwischen 110.000 und 170.000. In Zeiten außergewöhnlicher Theuerung der Lebensmittel steigerten sich diese Unterstützungen im Verhältnisse zu dem vermehrten Bedürfniß. So wurden 1817 abgegeben 293.495 Portionen Speise unentgeldlich, 64.687 Portionen zu 2, 3 und 4 kr., und 7237 Portionen Krankenspeise, also zusammen 365.419 Portionen Speise. Daneben wurden in demselben Jahre unentgeldlich verabreicht 7567 dreipfündige Laibe Brod, 3605 Portionen weißes Kochmehl à 1/8 Sri., 1 Centner Kochgerste und 3775 Schoppen alten Weines. Im Jahr 1845 wurden 127.978 Speiseportionen unentgeldlich, 107.715 aber gegen Bezahlung von 1 bis 2 kr. abgereicht, und außerdem 129.852 dreipfündige Laibe Brod, theils zu ermäßigten Preisen, theils unentgeldlich an Arme überlassen; 1846 aber erreichte die Zahl der unentgeldlich abgegebenen Speiseportionen eine Höhe von 292.788, während 430.941 gegen 1 bis 2 kr. abgelassen wurden, so daß die Gesammtzahl der ausgetheilten Speiseportionen auf 723.729 stieg, neben 266.173 dreipfündigen Laiben, welche zu ermäßigten Preisen an Arme abgegeben wurden. Ein Theil der Kosten mit 8350 fl. im J. 1845/46 und 28.794 fl. im J. 1846/47, zusammen 37.144 fl., wurde durch außerordentliche Beiträge von 26.799 fl., wovon der König 11.000 fl. und der Kronprinz 1000 fl. beisteuerte, gedeckt, indeß die Stadtpflege, welche 10.780 fl. beigetragen hatte, von dem Abmangel noch 1687 fl. übernahm. – Im J. 1852/53 wurden unentgeldlich abgegeben für in hohem Alter stehende arme Erwachsene und für Kinder armer Eltern, welche die Anstalten besuchen: 63.767, für Kranke 7520, im Ganzen also 71.297 Portionen, gegen Bezahlung von 1 kr. 25.513, von 2 kr. 44.532, endlich Krankenspeise gegen Bezahlung von 4 kr. 384, im Ganzen also 70.429 Portionen, zusammen 141.716 Speiseportionen.

Die Krankenpflege bezieht sich theils auf unentgeldliche Verabreichung von Arzneimitteln, zu welchem Zwecke der König jedes Jahr um 1000 fl. Arzneien für den Verein unentgeldlich aus der Hofapotheke verabfolgen läßt, theils auf unentgeldliche Abgabe von Blutegeln, Bruchbändern, etc. und auf unentgeldliche ärztliche und chirurgische Hilfe. – Seit einigen Jahren hat die Krankenpflege, zu der im weiteren Sinne auch noch die mit der Speiseanstalt verbundene Abgabe von Krankenkost und altem stärkenden Weine in Portionen von 1 Schoppen gerechnet werden kann, durch das schon erwähnte Institut der Armenärzte eine anerkennenswerthe Verbesserung erhalten. Im J. 1852/53 verwendete der Verein 1308 fl., wovon auf Medicamente 1173 fl., auf Blutegel 40 fl., auf Bruchbänder und Bandagen 96 fl. kamen, und wozu noch 96 fl. Krankenwein kommen.

An diese Bestrebungen des Vereins schließt sich die Abgabe von Kindszeug an arme verheirathete und unverheirathete Wöchnerinnen, wozu als bleibende Stiftung nach dem Vereinsbeschlusse vom 19. Nov. 1818 der Zins aus dem Geschenke von 100 Dukaten von der verewigten Kaiserin Maria von Rußland, und einer weitern Stiftung der Hofräthin v. Pistorius von| 500 fl. bestimmt wurde. Es werden den bedürftigen Wöchnerinnen im Winter 12, im Sommer 8 Wochen lang Tragkissen sammt Überzügen lehnungsweise und außerdem jeder 3 Windeln schenkungsweise überlassen.

Die Abgabe von Holz, neuerlich in gesägtem und gespaltenem Zustande, gegen Bezahlung, welcher sich der Verein seit seiner ersten Gründung unterzogen hat, füllt für den ärmeren Theil der Bevölkerung ein nothwendiges Bedürfniß aus. In besonders strengen Wintern ist der Verein durch besondere Beiträge in den Stand gesetzt worden, an alte, gebrechliche und kranke Personen namhafte Quantitäten von Holz theils unentgeldlich, theils zu bedeutend ermäßigten Preisen abgeben zu können. Auch ist die Einrichtung getroffen, daß Vermögliche, wie bei der Speiseanstalt, so auch hier, eine Anzahl von Holzmarken käuflich erwerben können, um sie an Arme als Geschenk zu übergeben. Im J. 1840/41 wurden 4773 Ctr. unentgeldlich, und 20.938 Ctr. gegen ermäßigte oder volle Bezahlung abgegeben. Da jedoch in neuester Zeit durch die Privatindustrie das Bedürfniß, Holz in kleinen Portionen stets erkaufen zu können, befriedigt ist, so gibt der Verein gegen Bezahlung nur noch dann Holz ab, wenn Menschenfreunde Holzmarken kaufen wollen, um sie an Arme zu verschenken. Im J. 1852/53 wurde für 1607 fl. Brennholz unentgeldlich an Arme abgegeben, indeß aus 924 Ctrn. gegen Bezahlung abgereichten Holzes 451 fl. erlöst wurden.

Auch Lehrgeldsbeiträge werden im Betrag von etwa 40 fl. jährlich vertheilt, wofür der Fonds aus den 1000 fl. besteht, welche der König dem Vereine zur Feier der Beisetzung der irdischen Überreste der Königin Catharina übergeben hat.

Andere Unterstützungen an Geld als diejenigen, welche aus den schon erwähnten Jahresbeiträgen des Königs und der Königin von 2300 fl. und 500 fl. abzureichen sind, gibt der Verein nur dann, wenn er dazu besondere Mittel erhält.

Die Unterrichts- und Beschäftigungs-Anstalten des Local-Wohlthätigkeits-Vereins theilen sich in mehrere Zweige, von denen die Beschäftigung erwachsener armer Personen in ihren Wohnungen, welche früher große Mittel in Anspruch nahm und eine weite Ausdehnung erreicht hatte, fast ganz eingegangen ist. Um so erfreulicher blühen die beiden Vereins-Industrie-Schulen Catharinen- und Marien-Pflege, die im Durchschnitt mehr als 400 Kinder jährlich (im J. 1855 gegen 800 in 16 Classen) theils unterrichten, theils beschäftigen, zu welchem Zweck mehrere beständige Hauslehrerinnen thätig sind, die je nach dem Bedürfniß auch von Unterlehrerinnen unterstützt werden. Mit ihnen ist eine Vertheilung von Prämien an die würdigsten Schülerinnen verbunden, zu deren Aufbringung dem Verein 1000 fl. von Geh. Registrator Guckenberger und 300 fl. von der Geh. Legationsräthin Pistorius als Stiftungen zugeflossen sind. Dieselben werden nach dem Erfunde mit 5, 4, 3 und 2 fl. bewilligt und stets bei der Sparkasse angelegt, um den Kindern nach zurückgelegtem 25. Jahre ausgefolgt zu werden, wenn sie nicht in einen unsittlichen Lebenswandel verfallen. – Seit dem Jahre 1846 werden zu gleicher Zeit auch an gut prädicirte Dienstmägde Prämien im Betrage von je 5 fl. ausgetheilt, wozu unsere Königin einen jährlichen Beitrag von 30 fl. bewilligt hat. Als Bewerberinnen können alle diejenigen Dienstmägde auftreten, die früher eine der Vereins-Anstalten besucht und wenigstens 5 Jahre lang vorwurfsfrei gedient haben. – Die früher bestandene, meist auf Kosten der Centralleitung des Wohlthätigkeits-Vereins betriebene, Spitzenklöppelschule, in welcher namentlich auch Mädchen vorn Lande ausgebildet wurden, ist in neuerer Zeit eingegangen.

| Die Ausgaben für die Beschäftigungs-Anstalten, einschließlich des Kochunterrichtes, betrugen im Jahre 1852/53 2534 fl., wozu noch an Besoldungen kommen:
     für das Lehrpersonal in der Catharinenpflege 907 fl. 16 kr.
     für das in der Marienpflege 642 fl. – kr.
An Prämien wurden ausgetheilt:
     für Schülerinnen der Catharinenpflege 050 fl.
     für Schülerinnen der Marienpflege 014 fl.
     für Dienstmägde 060 fl.

Die Einnahmen des Vereins, einschließlich der schon erwähnten Beiträge des Königs und der Königin zu Geldunterstützungen, betrugen 1817/18 – 50.070 fl., und stiegen 1846/47 auf 55.905 fl. Die geringste Jahres-Einnahme mit 14.333 fl. fiel in das Jahr 1850/51, und obgleich die Noth seitdem wuchs, so nahm doch der Verein 1852/53 mehr nicht als 20.130 fl. ein. Die Beiträge waren in diesem Jahre im Einzelnen: 5490 fl. vom Könige, 530 fl. von der Königin, 100 fl. von den übrigen Gliedern des Königshauses, 500 fl. vom Staate, 465 fl. von der Centralleitung des Wohlthätigkeits-Vereins, 265 fl. von der Stadt, 1855 fl. (im J. 1817/18 – 19.638 fl.) von Privaten, 4027 fl. Legate. Aber dennoch belaufen sich seit dem Bestehen des Vereins bis 1852/53 seine Einnahmen, ausschließlich der Capitalzinse, auf nahezu 500.000 fl., wovon das Königliche Haus mehr als die Hälfte beigetragen hat, nämlich 222.909 fl. der König, 4300 fl. die Königin Catharine, 18.534 fl. die Königin Pauline, 8043 fl. die übrigen Glieder des Königl. Hauses. Weitere Einnahmen waren: 21.048 fl. vom Staate, 19.472 fl. von der Centralleitung des Wohlthätigkeits-Vereins 28.437 fl. von der Stadt, 144.647 fl. von Privaten und 27.208 fl. Legate[24].

| Die Ausgaben waren 1817/18 – 51.034 fl., 1852/53 aber ließen die Einnahmen nur 18.604 fl. Ausgaben zu. Indeß 1817/18 verwendet wurden: für die Speise-Anstalt 21.142 fl., für medicinische Mittel 1069 fl., für die Unterrichts- und Beschäftigungs-Anstalten 17.059 fl., zu Unterstützungen mit Geld 2667 fl., mit Kindszeug 260 fl., mit Kleidern 62 fl.; war 1852/53 die Verwendung beziehungsweise 4454 fl., 1347 fl., 2936 fl., 2781 fl., 179 fl. und 0. Die Besoldungen betrugen 1817/18 – 2806 fl., 1852/53 – 2498 fl., die sonstigen Verwaltungskosten beziehungsweise 550 fl. und 211 fl.

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Der Vermögensstand des Local-Wohlthätigkeits-Vereins, welcher am 1. Juli 1825 außer den beiden Häusern 15.831 fl. betrug, vermehrte sich bis zum 1. Juli 1837 auf 34.564 fl. In diesem Jahre begann der Verein den 1838 vollendeten Bau der nunmehrigen Catharinen-Pflege mit 37.015 fl. Aufwand, wozu die Stadt den Bauplatz unentgeldlich überlassen hat, und der Erlös aus dem bisherigen Vereinsgebäude in der Brunnenstraße mit 12.228 fl. verwendet wurde, so daß die Verminderung des baaren Activvermögens des Vereins noch 20.459 fl. betrug. Indessen hat sich dasselbe bis zum 1. Juli 1853 wieder auf 29.264 fl. vermehrt, so daß das Capitalvermögen, einschließlich der beiden Gebäude, zu mindestens 65.000 fl. anzunehmen ist. Von diesen Gebäuden ist die Catharinen-Pflege (Nr. 25 der Cath.-Straße), mit drei Stockwerken durchaus von Stein mit mehreren Lehrsälen etc. für die Kleinkinderbewahranstalten, für Zwecke des Vereins und zur Wohnung des Hausverwalters (dermalen des um den Verein sehr verdienten Lehrers Fichtel) bestimmt. – In der Marienpflege (Gartenstraße Nr. | 27), mit einem Hintergebäude, worin gleichfalls eine Kleinkinder-Bewahranstalt, befinden sich die Lehrzimmer für den Strick- und Spinn-Unterricht, so wie die Näh- und Flick-Schule. Der mit Gras und Bäumen bepflanzte anstoßende Garten dient theils zu Erholung der Schülerinnen, theils und hauptsächlich als Tummelplatz für die kleinen Kinder.

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Unabhängig von dem Wohlthätigkeits-Verein ist die Catharinenschule und die mit ihr in gemeinschaftlicher Verwaltung stehende Paulinen-Pflege, beide in dem ihnen eigenthümlich zustehenden, 1837 erbauten steinernen Gebäude in der Kasernenstraße, dessen Bau und Einrichtung 29.327 fl. gekostet, befindlich. Die Verwilderung der Kinder der Armen in den Nothjahren 1816 und 1817 und der Umstand, daß die zuvor erwähnten Kinderbeschäftigungs-Anstalten nur für Mädchen bestimmt, und auch für diese nicht mehr zureichend waren, bewog die verewigte Königin Catharina, die erstgenannte Anstalt zu Überwachung und Beschäftigung hiesiger Armen zu gründen. Da sich aber bald das Bedürfniß einer weiteren Fürsorge für solche Kindern zeigte, bei denen die Verwilderung schon einen höhern Grad zu erreichen drohte, so stiftete die Königin Pauline 1820 die Paulinenpflege, wo verwahrloste Kinder hiesiger armer Bürger nicht nur Erziehung, sondern auch Verpflegung finden. Protector ist der König, und in Hinsicht der Paulinen-Pflege der König und die Königin. In der Catharinen-Schule sind bis zur Confirmation 300–400, in der Paulinen-Pflege ebenso lange 56 Kinder. Diese wie jene besuchen die öffentlichen Schulen, einschließlich der Realschule, und nehmen auch außerhalb der Schulstunden nicht nur an der Beschäftigungs-Anstalt, sondern auch an dem Unterrichte Theil, den der Schullehrer der Anstalt, welcher zugleich Pflegevater (dermalen der verdiente Schullehrer Mauch) der Paulinen-Pflege ist, in den Elementarfächern ertheilt. Außerdem sind für beide Anstalten zwei Arbeitslehrer und vier Arbeitslehrerinnen bestellt. Die schon mit dem sechsten Jahr eintretenden Kinder werden, die Mädchen mit dem Flachsspinnen, Stricken, Häkeln, Weißnähen und Flicken, die Knaben mit Flachsspinnen, Wollstricken, Coloriren von Bildern u. drgl. beschäftigt. Der Arbeitsverdienst war 1852/53 im Ganzen 791 fl.; derselbe wird an die Catharinen-Schüler ganz (538 fl.), und an die Paulinen-Pfleglinge mit 1/3, durch Anlegung bei der Sparkasse ausgefolgt. Die Kranken werden von dem jeweiligen Stadtarzt und Stadtwundarzt unentgeldlich berathen und in der Regel im Hause verpflegt. Alle 4 Wochen ist in demselben Sonntags-Gottesdienst. Für das Fortkommen der Paulinen-Pfleglinge wird auch nach ihrem| Austritte gesorgt, da die Knaben unter Bezahlung des Lehrgeldes und Unterhaltung in Kleidern bei tüchtigen Lehrmeistern untergebracht werden und in den Sonntags-Abendstunden in der Anstalt Unterricht in den Realien erhalten; die Mädchen aber, unter Ausstattung mit Kleidern und Weißzeug, in Magddienst gebracht werden, den sie übrigens in den ersten zwei Jahren ohne Zustimmung der Anstalt nicht wechseln dürfen. Überdieß erhalten diese Mädchen nach fünfjähriger guter Aufführung Prämien von 6 fl. Auch erhalten jährlich 10 Knaben der Catharinenschule Kleidung, und 20 Mädchen derselben je ein Paar Schuhe. Die ganze Verwaltung führt, unter besonderer Obhut der Königin, ein Verein von 8 Männern und Frauen unentgeldlich. – Im J. 1852/53 waren die Einnahmen 10.037 fl. Ständige, wenn auch theilweise im Betrage wechselnde, sind, außer den Capitalzinsen und einem Gewinn-Antheil der Nationalindustrie-Anstalt, von dem Könige bis zu 2900 fl., von Privaten gesammelt 195–437 fl., von der Stadt-Pflege 500 fl., von dem Local-Wohlthätigkeits-Verein 40 fl., beide für die Catharinenschule; sodann für die Paulinen-Pflege insbesondere: von der Königin 300 fl. zur Erziehung, und 204–371 fl. zur Confirmation und Ausstattung, von Prinz Peter von Oldenburg 75 fl., von der Stadtpflege 300 fl., von der Armenpflege 34 fl., für jedes auf Rechnung der Stadt aufgenommene Kind, von Verwandten der Pfleglinge und dem Vermögen der letzteren 1227–1689 fl., weiter 2/3 Abzug vom Arbeitsverdienst der Paulinen-Pfleglinge 133–175 fl., Erlös aus Fabricaten 1416–2280 fl., Arbeitsverdienst für bestellte Arbeiten 305–515 fl. Die Ausgaben waren 10.107 fl., worunter 1553 fl. Gehalte, 2675 fl. Beköstigung der Paulinen-Pfleglinge und der beiden Aufseher, 1149 fl. Bekleidung der ersteren, 223 fl. Confirmations- und Ausstattungs-Kosten, 203 fl. Lehrgelder, 163 fl. Kleidung der Lehrlinge, 2148 fl. Arbeits- und Fabrications-Kosten. Das Capital-Vermögen der Catharinenschule ist 42.760 fl., der Paulinen-Pflege 22.000 fl. An Vermächtnissen und Schenkungen hat die erstere 39.550 fl., die letztere 16.360 fl., beide gemeinschaftlich 26.700 fl. erhalten[25]. Die Rechenschaftsberichte werden alle 4 Jahre durch| den Druck bekannt gemacht. Als vieljährige Vorstände der Anstalt haben sich die beziehungsweise 1853 und 1854 verstorbenen Geheimerath v. Pistorius und Prälat v. Köstlin besondere Verdienste erworben.

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Eine ähnliche Aufgabe, wie diese Anstalt, wiewohl nicht auf Stuttgart beschränkt, haben sich zwei andere Vereine gesetzt. Der Frauen-Verein zu Versorgung verwahrloster Kinder von allen Religionsbekenntnissen, g. 1834 von den Frauen Wagner, Heigelin und v. Haller, unter dem Schutze der Frau Kronprinzessin und mit jur. P., bringt die Kinder zunächst in Rettungsanstalten unter, 463 M. und 33 Ehren-M., worunter 10 dem Königshaus angehören. Sie entrichten jährlich 4 fl. 48 kr., und bilden Abtheilungen von je 12 Frauen, deren jede die besondere Fürsorge für ein Kind so lange übernimmt, bis es sein Brod selbst erwerben kann. Einnahme 4446 fl. Capital-V. 18.200 fl. Die Schenkungen und Vermächtnisse betragen 16.051 fl.[26] Seit 1834 hat der Verein 197 Kinder (110 Knaben, 87 Mädchen) aufgenommen, wovon sich noch 85 in den Rettungshäusern und 18 in der Lehre befinden. Die Jahresberichte veröffentlicht der Schwäb. Merkur. – Der 1849 von Julie Heigelin und Louise Gasser errichtete Jungfrauen-Verein sorgt für verwahrloste Kinder katholischer Confession, und unterstützt auch arme Kirchen mit Paramentstücken, welche die Mitglieder verfertigen. M. 54 und 27 Wohlthäter mit 1 fl. 12 kr. Beitrag E. 270 fl. Der Verein bezahlt für 8 Kinder das Kostgeld. – Der Verein zu Versorgung armer israelitischer Waisen, 1831 g., hat zwar hier seinen Sitz, seine Anstalt aber, das 1842 errichtete Waisenhaus, | ist in Eßlingen. Es genüge daher die Bemerkung, daß er bis dahin 50 Kinder bei israel. Lehrern hatte erziehen und verpflegen lassen.

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Außer diesen bestehen noch mehrere wohlthätige Vereine, theils ohne, theils mit Beschränkung auf Stuttgart. Zu den ersteren zählen: der württ. Pfarrwaisen-Verein, g. 1842 von Dekan Zeller in Besigheim und Stadtpfarrer Faulhaber in Lauffen, mit j. P. und auf die Waisen jeden Alters, auch von Lehrern sich erstreckend, welche die evang. theol. Dienstprüfung erstanden haben. Er hat in jeder Diöcese Agenten und zählt 825 M., welche 30 kr.–1 fl. und mehr jährlich beisteuern. E. 1447 fl. V. 8517 fl.[27] Unterstützt werden mit 1240 fl. 109 bedürftige Waisen, worunter 17 in Stuttgart mit 10 bis 20 fl. Das Organ des Vereins ist das Kirchen- und Schul-Blatt. – Der württ. Schullehrer-Unterstützungs-Verein, g. 1844 von Schulmeister Buhl in Ludwigsburg, mit j. P. und dem rechtlichen Sitze zu Eßlingen, unterstützt arme Waisen und verwahrloste Kinder von Schullehrern und mittellose würdige Lehrer selbst. Etwa die Hälfte der evang. Schullehrer des Landes sind M. und entrichten 24–30 kr. jährlichen Beitrag. In den drei Jahren 1849/51 E. 2618 fl. V. 400 fl.[28] Jährlich werden 30–40 Wittwen und Waisen unterstützt und 7 Waisen ganz verpflegt. Das Organ des Vereins ist das württ. Schulwochenblatt. – Der württ. ärztliche Unterstützungs-Verein, g. 1851, auf die Bemühungen des Dr. Cleß d. j. hier, von dem württ. ärztlichen Vereine, der ihm 335 fl. schenkte, und dessen Mitglieder nach freiem Ermessen beisteuern, unterstützt diejenigen Ärzte, welche durch Unglück oder Krankheit außer Stand sind, ihre Familie zu ernähren und ihre gesellschaftliche Stellung zu behaupten, sowie durch unglückliche Umstände ihrer Mittel beraubte Wittwen und Waisen von Ärzten. E. 1040 fl. V. 1250 fl. Unterstützt werden 29 Personen mit 520 fl. Die Rechenschaftsberichte enthält das med. Corresp.-Bl. – Die von Commercienrath v. Jobst errichtete Unterstützungs-Kasse für württ. nothleidende Pharmaceuten ist von ihm 1852 an den allgemeinen deutschen Apotheker-Verein übergeben worden. Des württ. Apotheker-Vereins ist S. 242 gedacht.

| Der Armen auf dem Lande insbesondere nehmen sich an: der Paulinen-Verein, unter dem Protectorat der Königin, g. 1846 von der Gattin des Dr. Koch, um Arme auf dem Lande mit Kleidern, Bett- und Leib-Weißzeug etc. zu unterstützen. Die 60 M., Frauen und Jungfrauen, geben theils Geld-Beiträge von 1 fl. 12 kr. bis 24 fl., theils fertigen sie in gemeinsamen Abendstunden Hand-Arbeiten. Von 1847–1853 hat der Verein außer vielen Kleidungsstücken, Stoffen, Betten etc., 8748 fl., meist in außerordentlichen Geschenken[29] bestehend, eingenommen, und 2411 Sendungen von Kleidern etc. nach 1465 Orten gemacht. Die Rechenschafts-Berichte gibt der Schw. Merkur. – Der Kreuzer-Verein, zu Unterstützung armer kranker Landleute, g. 1850 von 8 Frauen, hat gegen 1000 M. und auswärts einige Zweig-Vereine. Die ordentlichen Einnahmen zu 1 kr. wöchentlich betragen gegen 1000 fl., die außerordentlichen[30] 300–700 fl. Unterstützt wurden 1851 247, 1852 621, 1853 824 kranke Familien. Die Rechenschafts-Berichte werden gedruckt. Besondere Verdienste als Vorsteherin hat sich Elise Assenheimer erworben. – Ein 1850 von Frauen g. Verein zu Unterstützung armer Wöchnerinnen auf dem Lande, welcher Kindbettzeuge etc. zur Benützung abgab, ist aus Mangel an Mitteln 1852 eingegangen.

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Auf den Stadt-Bezirk beschränken sich: die Garnisons-Wohlthätigkeits-Kasse, 1817 g. unter Aufsicht des Stadt-Gouverneurs stehend und arme durchreisende Militär-Angehörige, auch arme Offiziere der Garnison und Hinterbliebene von solchen unterstützend. Die aus Beiträgen der activen und pensionirten Offiziere und Militär-Beamten bestehenden E. belaufen sich auf etwa 280 fl., V. 1000 fl. Ständige Unterstützungen 172 fl., außerordentliche 132 fl. – Der 1841 g. Veteranen-Verein hat die Unterstützung hilfsbedürftiger hiesiger Veteranen und ihrer Familien zum Zwecke. Er wird mit dem Absterben seiner 88 M. zu Ende gehen und kann, da Veteranen höheren Ranges sich nicht betheiligen und äußere Zuflüsse fehlen, seine Aufgabe nicht vollständig lösen. – Der 1846 von Stadtdekan Mehl g. Verein| zu Fürsorge hilfsbedürftiger Kranker bietet solchen, wenn sie sich melden und besucht zu werden wünschen, christliche Seelen-Pflege und materielle Hilfe. Hiezu ist die Stadt in vier Distrikte getheilt, denen je ein männliches und ein weibliches M. vorstehen. Er hat 128 blos beitragende und 37 (worunter 28 weibliche) auch persönlich thätige M. Die beliebigen Beiträge bestehen in Geld, Betten, Kranken-Kost etc. E. 576 fl. (seit 1846 3084 fl.), Schenkungen 677 fl., worunter 200 fl. von N. Neef. Der Verein hat 102, seit 1846 535 Kranke besucht und theilweise unterstützt, und würde von noch Mehreren gesucht werden, wenn er nicht absichtlich die Seelen-Pflege voranstellte, und wenn er über größere Mittel und noch weitere geeignete Männer verfügen könnte. Er besitzt einen Vorrath von Bettstücken, Kranken-Sesseln etc. zum Ausleihen an seine Schützlinge. – Verwandt mit diesem ist der Frauen- und Jungfrauen-Verein für christliche Armen-Pflege, 1851 g., der sich einer Anzahl (20) Familien nach ihren geistigen und – nach Umständen – ihren leiblichen Bedürfnissen in der Art annimmt, daß die Seelen-Pflege die Hauptsache ist. M. 100 mit 2–10 fl. Jahres-Beitrag, wovon 15 persönlich thätig sind. Die sonstigen E. 250 fl. Wo äußere Hilfe nöthig ist, erfolgt sie hauptsächlich durch Arbeitgebung. – Eine ähnliche Aufgabe hat sich der 1848 gegründete, 30 M. zählende Schwestern-Bund gesetzt, welcher zugleich Sonntags-Schulen für Mädchen von 4–14 Jahren hält, auch der Verlassenen sich annimmt und die Gefallenen wieder zu heben sucht; desgleichen der 1849 gestiftete Vincenz-Elisabeth-Verein, der katholischen Armen und Kranken nicht nur geistige und materielle Hilfe bringt, sondern auch unter ihnen gute Schriften verbreitet; die Einnahme war 1852–1853 1126 fl. – Der israelitische Frauen-Verein zu Unterstützung armer und nothleidender Israeliten, g. 1848 von Kirchenrath Dr. Maier, hat 58 M. mit 2 fl. 36 kr. bis 5 fl. 12 kr. Beitrag, V. 500 fl. Unterstützt werden 21 Familien mit 216 fl.

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Der zu Abschaffung des Haus- und Straßen-Bettels von dem Gesammt-Pfarr-Gemeinderath 1852 g. Verein hat 2500 M., welche die Haus-Bettler an einen eigens bestellten Armen-Pfleger zu Ermittlung ihrer Verhältnisse zu weisen haben. Von den 12.753 fl. Beiträgen wurden 11.045 fl. in 60.687 Gaben vertheilt, bestehend in 147.141 Pfd. Brod, 3701/4 Ctr. Brennholz, 9470 Portionen Speise und 3345 fl. Geld. Es kamen 5980 fl. in 28.684 Gaben an Stuttgarter, 4509 fl. in 29.057 Gaben an Auswärtige, 307 fl. an 2946 durchreisende| Handwerks-Gehilfen als Zulage zum Zunft-Geschenke, und 249 fl. an auswärtige Gemeinden für ihre gewöhnlich hier bettelnden Angehörigen. Wie schwer auch unterstützungswürdige Arme von den eigentlichen Bettlern unterschieden werden können, so hat der Verein doch viel zu Bewältigung des Übels gewirkt, da namentlich das Betteln der Kinder und Handwerks-Gehilfen beinahe ganz aufgehört hat. Seine Einrichtungen sind bereits in anderen Städten des Landes und Auslandes zum Muster genommen worden.

Außerordentlichen Fällen der Noth suchen besondere Anstrengungen der auch sonst immer namhaften Privat-Wohlthätigkeit zu begegnen. Als bei den hohen Lebensmittel-Preisen der J. 1846 und 1847 der Orts-Wohlthätigkeits-Verein die S. 362 erwähnten Vorkehrungen traf, sahen sich die städtischen Behörden zu ähnlichen Veranstaltungen veranlaßt. Zugleich trat 1846 ein Verein von Männern aus allen Ständen zusammen, welcher gegen 5000 Ctr. Weizen im Ausland einkaufte und denselben zu Niederhaltung des Brod-Preises um 1/7 billiger an Bäcker und Privaten der Stadt wieder verkaufte, wobei die Stadt-Pflege gleichfalls Opfer zu bringen hatte. Auch in den ungünstigen nachgefolgten Jahren bildeten sich außerordentliche Armen-Unterstützungs-Vereine, die sowohl für das Land als die Stadt sammelten. Der Verein für die Stadt brachte vom Januar bis August 1854 die Summe von 13.572 fl. zusammen, wovon 225.130 Speise-Portionen und 77.613 Dreikreuzer-Marken zum Brod-Ankauf abgegeben wurden.

Bei einem Überblicke der eigentlichen Armen-Pflege in gewöhnlichen Zeiten ergibt sich, daß mehr als 2500 Kinder von Einwohnern Stuttgarts unentgeldlich überwacht und unterrichtet, 400 Arme vollständig verpflegt und (abgesehen von dem Bettel-Abschaffungs-Verein) etwa 2100 Familien und Einzelne Stuttgarts unterstützt werden. Für die hiesigen Armen werden jährlich, abzüglich der Verwaltungs-Kosten, gegen 100.000 fl. aufgewendet. Insbesondere treffen auf einen Hospitaliten etwa 100 fl., auf einen der 2100 Unterstützten 30 fl. jährlich. Hiebei sind sowohl die besonderen öffentlichen, als die Familien-Stiftungen von beziehungsweise etwa 174.000 fl. und 500.000 fl. nicht begriffen, obwohl die Zinse der ersteren großen Theils den Bedürftigen zu gut kommen. Die Zahl derjenigen Stuttgarter, welche sich durch ihren freiwilligen Beitritt zu Unterstützungs-Vereinen ihre Zukunft mehr oder weniger gesichert haben, ist zu etwa 1600 anzunehmen.


  1. Ein Mann, der 1500 gegen 100 fl. in die obere Stube, d. h. in die reiche Pfründe aufgenommen worden, erhielt lebenslänglich eine eigene Kammer, den reichen Pfründertisch und dazu täglich 1 Maas Wein, 1 weißes Brod, zweimal Fleisch, Freitags und in der Fasten 4 Eier und 1 Häring. Ein mittlerer Pfründer erhielt die Hälfte, kostete aber die Maas Wein 6 Pfennige und darüber, so wurde an diesem abgebrochen. Die armen Pfründer erhielten gute Kost und wöchentlich einmal Wein. Außerdem erhielten die reichen Pfründer auf jeden Tisch: in der Knöpflinsnacht 5 Pfannenkuchen, 1 Milchkuchen und 3 M. Wein, am Christtag Kalbs- und Schweinebraten, am Neujahr 5 Küchlein jeder, 1 Milchkuchen und 3 M. Wein, an der Fastnacht 2 Stücke Sulz, 5 Küchlein jeder, Braten, Eiermilch, Eierkuchen und Käse, am Gründonnerstag Karpfen und Feigen-Pfeffer, an Ostern und Pfingsten Eier, Kuchen, Braten und 3 M. Wein, an der Kirchweihe des Klosters, nämlich am Sonntag nach Ostern, Kuchen und Braten, an Johanni Baptistä und Martini Milchkuchen und 3 M. Wein, an unserer Frauen Himmelfahrt Braten, und wenn man das Gefieder bestrich, Pfannenkuchen, Milchkuchen und 3 M. Wein; an Catharina eine Wurst, wogegen die Weiber ein Pfund Werg spinnen mußten. Jeder reiche Pfründer hatte einen silbernen Becher der Anstalt zu geben. Namentlich an der Kirchweihe, wo Freunde und Bekannte kamen, war die Ungebühr groß. Von 1568 an wurde das Übermaß mehr und mehr beschränkt. Im J. 1736 wurde eine reiche Pfründe um 1000 fl., eine mittlere um 500 fl. erkauft.
  2. Aus dem Amts-Grundbuche der Hospital-Verwaltung.
  3. Was damals auf die Armen verwendet wurde, ist aus der Armenkastenrechnung von 1550–1551 zu ersehen. In diesem Jahre erhielten die Haus-Armen 344 Pfd. 15 Schilling, Kranke und Kindbetterinnen 14 Pfd. 7 Sch., fremde Arme 20 Pfd. 15 Sch., Arme über Land zu führen 1 Pfd. 18 Sch., Hebammenlohn und Krankenwart 2 Pfd. 11 Sch., Arznei und Arztlohn 17 Pfd. 18 Sch., der Inhaber des äußeren Bades, um die Waisenkinder des Hospitals zu baden, 3 Pfd., arme Verstorbene zu begraben 4 Sch. 4 H., zu Lehrgeldern und Büchern für arme Schüler 29 Pfd., Kostgelder für arme Waisen 59 Pfd. 7 Sch., für Kleider und Schuhe 120 Pfd. 8 Sch., ein Brodkorb für die Waisen-Kinder im Hospital 3 Sch. 8 H. Alles dies macht zusammen etwa 440 fl. Das Glöcklein-Geld mag kaum so viel ertragen haben.
  4. Der Aufwand für die Armen war von 1736–1746 58.268 fl., 1746 bis 1756 85.812 fl., 1756–1766 99.172 fl., 1766–1776 105.088 fl., 1776–1786 161.693 fl.
  5. j. P. = jurist. Persönlichkeit; M. = Mitgliederzahl ; g. = gegründet; E.= Einnahmen; A. = Ausgaben, soweit nichts Anderes bemerkt ist, von 1852/53; V. = Capital-Vermögen.
  6. Die Beiträge, Legate, Schenkungen etc., von welchen hier überall nur die 100 fl. übersteigenden ausgehoben werden können, belaufen sich bis Ende 1853 auf etwa 2500 fl., worunter 200 fl. von dem Könige, 380 fl. von der Königin, 140 fl. von dem Kronprinzen und der Frau Kronprinzessin, 122 fl. von den übrigen Mitgliedern des Königl. Hauses, 200 fl. von Hofbank-Kassier Götz, 200 fl. von Finanzrath Binder.
  7. Darunter 1700 fl. von dem jetzigen Könige von Holland und Gemahlin. 400 fl. von der Frau Prinzessin Marie, 500 fl. von Wittwe Stuber, 200 fl. von dem verst. Fürsten von Hohenlohe Langenburg, 200 fl. von Baron v. Müller, 200 fl. von Hofbank-Kassier Götz.
  8. unter den Geschenken sind 200 fl. vom Staat, 100 fl. von der Königin, 875 fl. von der Frau Kronprinzessin, 150 fl. von Kaiser Alexander II. von Rußland.
  9. An Geschenken sind zu erwähnen: von der Königin 150 fl., Frau Gräfin Theodolinde 288 fl. und mehrere Beiträge von Charlotte Wahl zu Einrichtung des Hauses.
  10. Größere Beiträge: vom Staate 450 fl., vom Könige 1100 fl., von der Königin 1100 fl., von dem Kronprinzen und der Frau Kronprinzessin 180 fl., von den übrigen M. des Königl. Hauses 940 fl., von dem Carroussel 1845 300 fl., von der W. des Prälaten Dapp 200 fl., Louise Völter 500 fl., Hofbank-Kassier Götz 1000 fl., von dem Sohn und dem Enkel der Frau W. R. 200 fl.
  11. Der König 1000 fl., die Königin 444 fl., der Kronprinz und Gemahlin 600 fl., die Frau Prinzessinnen Catharina und Auguste 200 fl., Kaiser Alexander II. von Rußland 175 fl., Generalin v. Brand, geb. v. Kauffmann, 1000 fl., Hofbank-Kassier Götz 1000 fl., Freih. v. Wächter, gewes. Minister-Resident 500 fl., Kaufmann J. Ch. Haueisen 300 fl., Kronmob.-Verw. Richard 200 fl., Erben der Frau N. 150 fl., von 3 Bürgern 600 fl., die Stadt 200 fl., vier Ungenannte 1100 fl., Dr. v. Fr. 430 fl., eine Gesellschaft Bürger 331 fl., G. Leg.-Rath v. Trembley in Genf 300 fl., Bankier Moses Benedict 300 fl., Gräfin Sonntag Rossi 150 fl., Seifensiederzunft 138 fl.
  12. Von Stud.-Raths-Director v. Flatt 430 fl., von W. Louise Schmitz, geb. Binder, 2000 fl.
  13. Wo nichts Anderes bemerkt, von dem betreffenden Schulvorstand verwaltet.
  14. Von Finanzrath Faber. Wo nichts Anderes bemerkt, wird die Stiftung von Familien-Angehörigen unter Aufsicht der K. Kreisregierung verwaltet.
  15. Nach Mittheilungen des Hospital-Pflegers Wildt und Stadtdirectionsarztes Dr. Duvernoy.
  16. Die ältesten Vermächtnisse und Schenkungen sind unbekannt; von den übrigen über 100 fl. betragenden sind verzeichnet: 1635–1636 General-Wachtmeister von Breuner 330 fl, 1637–1638 Conrad Schott, der blinde Orgelmacher, 200 fl., 1694–1695 Joh. Eberh. v. Varnbühler 200 fl., 1719–1720 Joh. J. Antoni, Hospital-Küfer 150 fl., 1722–1723 Hosp.-Pfründerin Anna Lorcher 500 fl., 1724–1725 W. des Canzlers M. Müller 500 fl., Johannes Schönberger, Glaser in Böblingen, 264 fl., 1725–1726 Beata Magd. v. Breuning, ledig, 400 fl., Regierungsräthin Helwer 300 fl., Gebrüder Reizen, Kaufleute in Frankfurt 289 fl., 1727–1728 Ehefrau des Dr. Mögling 150 fl., 1728–1729 Trabant Stier, Früchte und Wein, 1735–1736 Anton Jaimet in Perouse 300 fl., Maria C. v. Carbin 120 fl., 1741–1742 Geheimerrath Helwer 400 fl., Expeditionsrath Knebel 500 fl., Expeditionsrath Bardili und seine Ehefrau M. Cath. Mayer 1000 fl., 1743–1744 Ober-Archivar Sturm 1500 fl., 1745–1746 General L. D. v. Phull 300 fl., A. M. Wild W., 200 fl., 1748 bis 1749 J. Schwab, Löwenwirth, 105 fl., 1750–1751 J. H. Böhm, Kaufmann, 200 fl., Stadt-Hauptmann Zacher 500 fl., 1754 Landschafts-Advocat Sturm 2400 fl., 1755–1756 W. des Page-Hofmeisters Kolb 200 fl., 1756 bis 1757 W. des Hof-Apothekers Heller, geb. Mylius, 400 fl., 1764–1765 Hof-Kammerrath Schmidlin 500 fl., 1765–1766 W. des Prälaten Knöbel 150 fl., 1767–1768 Landschafts-Commissär Zorn 300 fl., 1769–1770 W. des Hauptmanns Hopfenstock 200 fl., 1770–1771 W. des Expeditionsraths Hopfenstock 300 fl., 1772–1773 W. des Kammer-Factor Osterroth 500 fl., 1781–1782 Regier.-Präsident v. Faber 1500 fl., 1792–1793 Regierungsrath R. F. Stockmayer 150 fl., 1803–1804 d. Erben des Prälaten Stockmayer und des Landsch.-Consulenten Stockmayer 300 fl., 1804–1805 W. des Rothgerber-Obermeisters Ebner 500 fl., 1818–1819 Johanne Enslin, ledig, 800 fl., 1829 bis 1830 Kaufmann Joh. Georg Stuber, 2671 fl. (derselbe dem Siechenhause 4451 fl. 55 kr.), Louise Stuber 1000 fl., 1834–1835 Pflästerer J. Chr. Nerlinger 150 fl., 1840–1841 Christiane Spies von Hochdorf 1184 fl., 1845 bis 1846 Rechts-Cons. Dr. Griesinger 500 fl., Erben d. Kaufm. Gottlob Schweizerbarth 200 fl., ein ungenannter Bürger 500 fl., 1846–1847 O.Tribunalrath v. Frick 1000 fl., 1848–1849 Gräfin v. Mühlenfels, geb. Gräfin v. Andlaw 400 fl., 1850–1851 H. Lorenz, Briefträger. 2995 fl., 1852–1853 Hofbank-Kassier Götz 300 fl. Bis 30. Juni 1853 beträgt die Summe 37.397 fl. 30 kr., wovon der Zins für den Hospital erhoben wird. – An Stiftungen, deren Zinsen unter gewissen Bestimmungen theils an die Hospitaliten, theils an die Siechen auszutheilen, sind neben 14 Imi 9 M. Wein von der Landschreiberin Lorcher um 1500 herrührend, 3799 fl. vorhanden, wovon zu erwähnen: 1725–1726 Juliane M. Maier, ledig, 200 fl., 1724–1725 Bürgermeister Hoffmann 239 fl., 1738–1739 W. des Kupferschmieds Sack 300 fl., Münzrath Müller 200 fl., 1749–1750 Kammerrath Heller 300 fl., 1750–1751 Kaufmann Böhm 200 fl., 1771–1772 General v. Rothkirch 400 fl., 1839 bis 1840 Stadtrath Mohr 400 fl. (den Pfründern je zu 1/2 Pfd. Kalbsbraten, Salat und Brod am Abend des 24. Decembers), Regierungsrath v. Renz 150 fl., 1843–1844 Sattler-Oberzunftmeister Linckh 300 fl.
  17. Eine der ältesten Stiftungen ist „der Herrschaft Spend“, welche von Alters her mit 14 Pfd. H. (28 fl. 34 kr.) vierteljährlich „als Almosen um Gotteswillen“ aus der Kellerei (Cameralamt) dem Armen-Kasten gereicht wird. Außerdem haben Graf Ulrich der Vielgeliebte 12 Pfd. H. jährlich, und er und seine Gemahlin Margaretha von Savoyen für ewige Zeiten wöchentlich 17 Laib Brod für Haus-Arme gestiftet, an deren Statt seit 1789 die dazu fundirten 22 Pfd. H. jährlich gegeben werden. Auch hat Herzog Ludwig 1000 fl. jährliches Almosen für das ganze Land legirt, wovon 40 fl. dem Armenkasten gebühren. – Von hohem Alter ist ferner das „Stephans-Almosen“, wofür am Stephanstag Schmalz, Fleisch und Brod an Arme ausgetheilt worden. Es betrug jährlich 212 fl. 30 kr., worunter 20 fl. fürstliche Stiftung. – Von sonstigen Vergabungen für Arme sind zu erwähnen: 1444 Johann Welling 200 Pfd. H., 1501 Jacob Walther genannt Kühorn, und seine Frau Clara Mager 1072 fl. (1500 Pfd. Heller). – Dr. med. Nic. Bätz stiftete 1502 einen Hof zu Felbach, 1503 Adelheid Bälz 25 fl. jährlich, 1503 Dr. Werner Wick von Unzhausen, 22 fl. jährlich, 1530 M. J. Lorcher 5 fl. jährlich, Caspar Lutz, alter Stadtschreiber, 120 fl., Martin Nittels Wittwe 300 fl., M. Mich. Tiffernus, Herzogs Christoph ehemaliger Hofmeister, neben 400 fl. für das Siechenhaus, 200 fl., Kammerrath Balth. Moser v. Filseck 200 fl., 1568 Prinz Eberhard, Herzogs Christoph ältester Sohn, 261 fl., C. Wild, Raths W., 600 fl., Adam Weinmann 300 fl., Dr. J. Knoder W. 200 fl., 1591 Martin Eisengrein W. 500 fl., Junker Melch. Jäger 400 fl., Secretär Melch. Kurrer 300 fl., Rentkammer-Rath Thomas Wittwe 420 fl., Maria Hochmann, geb. Rucker, 700 fl., Rath G. Keller 600 fl., Hauptmann Schlekher 200 fl., 1610 Daniel Schnerrer, des Gerichts 200 fl., 1615 die alte Greins 200 fl., 1616 Canzler Brastbergers W. 300 fl., Bürgermeister Mestelin W. 200 fl., 1620 Christoph Demeler in Calw, weil ihm gestattet worden, im Pfaffenwald, wo sein Sohn das Leben geendet, einen Bildstock zu errichten, 200 fl., 1622 Benj. v. Buwinghausen 200 fl., Herzog Johann Friedrich 300 fl., Landschreiber Baisch 200 fl., Hansjörg Keller 300 fl., Christoph Grimm 200 fl., Drechsler Hans Burckhardt 300 fl., Hans Diez 200 fl., H. Heinrich Grünwald 136 fl., Geheimer Rath J. Sattler W. 1100 fl., 1622 Kirchenkasten-Verwalter Hipp 200 fl., Vice-Canzler Gerhardt 200 fl., Propst J. Magirus 400 fl., 1627 Ernst, Müller in Berg, 15 fl. Gülte, 1630 Herzog Franz Jul. von Sachsen-Lauenburg für seine Gemahlin Pr. Agnes von Württemberg 500 Reichsthaler, 1640 David Böhringer 150 fl., 1650 Bürgermeister W. Fr. Lindenspühr 1200 fl. Sodann werden 1776 erwähnt: Stiftungs-Zinse von Fischer 20 fl., Reinhardt 6 fl., Vellnagel 5 fl., Heiland 10 fl., Apotheker Heller 40 fl., Martin 5 fl., Weimar 14 fl., Scholder 10 fl., Schmid 5 fl., Hoppler 7 fl. 30 kr. Ferner folgende Stiftungen ohne Angabe des Stiftungsjahrs: Prälat Öchslin 1000 fl. zu 2/5 hierher, Obervogt und Oberhofmeister v. Schwarzenau 200 fl., Joh. Friedrich v. Herbenstein 900 fl., Baron v. Dankelmann 300 fl., Waffenschmied J. F. Steinwender 700 fl., Landschafts-Einnehmer Hoffmann 4000 fl. halbzinsend, gehört zu 1/3 hierher. Präceptor Müller 200 fl., Kriegsrath Danz 200 fl., Regierungsrath Korn 500 fl., Küfer Anton 300 fl., 1708 Exped.-Rath Korn 900 fl., 1700 Herzogin Mar. Dor. Sophie, geb. Fürstin v. Oettingen 20 fl. jährlich, 1725 M. R. Müller, Canzlers W., 500 fl., 1726 Landsch.-Cons. Sturm 300 fl., 1728 Ph. Ottmann, Apotheker, 1600 fl., 1730 Landsch.-Cons. Stockmaier 300 fl., 1739 W. d. Kupferschmied Sack 500 fl., 1740 N. Heller 120 fl., 1741 Expeditionsrath Bardili und seine Ehefrau 1000 fl. Die Stifts-Musikkasse erhält 8 fl., 1742 Expeditionsrath Moser 250 fl., 1743 Pfarrer Seeger 300 fl., den Zins bezieht die ev. Gesellschaft, 1744 von der Häberlenschen Stiftung jährlich 200 fl., 1750 Stadthauptmann Zacher 500 fl., 1750 Bankier Böhm 2000 fl., 1754 Kammer-Portier Kleist 550 fl., Landsch. Cons. Sturm 2100 fl., 1761 Consist.-Director Schäffer 300 fl., 1764 Hofkammerrath Schmidlin 1000 fl., 1772 Expeditionsrath Hoffmann 1133 fl., Kammer-Factors Osterroth Ehefrau 2400 fl., Ehefrau des Geh. Raths Renz 500 fl., 1774 Regierungsrath Diez 450 fl., 1779 Conditor M. Fri. Faber 500 fl., 1789 Herzog Ludwig Eugen jährlich 39 fl. 20 kr., 1793 Stifts-Musikdirector Stierlen 200 fl., 1796–1797 Herzog Fried. Eugen zur Vertheilung 2000 fl., 1802 Kammerrath Herrmann 150 fl., 1804 Kreis-Commissär Oetinger 300 fl., General-Lieutenant v. Phull 1000 fl., 1816 W. Marg. Dor. Langenfas 500 fl. zur Austheilung, 1814 Leibmedicus Reichenbach Ehefrau 200 fl., 1823 der russische General Graf v. Benkendorf jährlich 200 fl. den Armen Heslachs, 1823 Geh. Archivar Eisenbach 660 fl., 1826 Geheimeräthin Hoffmann, geb. Vischer, 1000 fl., 1828 Regierungsraths Haselmaier W. 300 fl., 1829 C. W. Brenner, ledig, 200 fl., 1833 Weinhändlers Kohl W. 200 fl., 1834 Regierungsrath Freiherr von Rieger 400 fl., 1837 Regierungsrath Danz W. 200 fl. zur Austheilung, 1840 Zimmermeisters Bertrand Gattin 2000 fl., 1841 Expeditionsrath König 1000 fl., 1842 Gräfin v. Mühlenfels-Andlaw 200 fl., 1842 Kais. russ. Etatsrath v. Roos 524 fl. zur Restauration der Stifts-Kirche, Kriegs-Minister Graf v. Franquemont 200 fl., Ein Ungenannter 1000 fl., 1843 Louise Titel-Ypersill 200 fl., 1846 ein Ungenannter zur Feier des Einzugs des Kronprinzen und der Frau Kronprinzessin 668 fl., Großfürst Constantin von Rußland 400 fl., die Frau Kronprinzessin 2000 fl. zur Austheilung, von dem Ertrag des zweiten Caroussels 300 fl., 1847 und 1848 Kaiser Alexander II. von Rußland 2250 fl., 1848 Baron v. Müller 500 fl., Auguste Hölder, ledig, 700 fl., ein Ungenanntes 250 fl., Geh. Legationsrath v. Kölle 500 fl., 1850 vom Ertrag des Oratorium Messias 410 fl., ein Ungenannter 900 fl., 1851 Kaufmann J. Chr. Haueisen 300 fl., 1852 die Erben des Weinhändlers V. J. Stücklen 1000 fl.
  18. S. die alljährlich erscheinenden Verzeichnisse der in dem Genuß des Almosens stehenden Armen.
  19. Mittheilung des Waisenhaus-Oberinspectors Schott.
  20. Nach umfassenderen Nachrichten, welche Dr. Theuerle für die Frau Kronprinzessin erhoben hat.
  21. Sowohl bei diesen Einnahmen als bei den Einnahmen und Ausgaben des Local-Wohlthätigkeits-Vereins sind entlehnte, zurückbezahlte oder ausgeliehene Capitalien, Kassenvorrath u. drgl. außer Rechnung geblieben.
  22. Namentlich, soweit sie 100 fl. übersteigen: 1812/13, 200 fl. von Hofräthin Clemens; 1813/14, 1000 fl. von Kaufmann G. Friedr. Hahn; 1814/15, 285 fl. von den Erben des Geh. Hofraths Tritschler; 1815/16, 600 fl. von Obristlieutenant v. Wengs Wittwe; 500 fl. von Wittwe Marg. Langenfas zur Austheilung; 2000 fl. von Cath. Elis. Vellnagel, Pfarrers Wittwe.
  23. Zur Zeit der Vereinigung der Privatgesellschaft mit dem Lokal-Vereine bestand erstere aus folgenden Mitgliedern: Hofrath Pistorius, Vorstand; Kaufmann Heinrich Lotter, Kassier; Revisor Seeger, Secretär; Kreishauptmann v. Schönfeld; Oberregierungsrath Schübler; Dekan Köstlin; Geh. Kanzleidirektor Pistorius; Geh. Registrator Guckenberger und Oberfinanzrath Hartmann. Diesen, welchen allermeist das Verdienst, die erwähnte Privatgesellschaft gestiftet zu haben, gebührt, gesellte Königin Catharina als weitere Mitglieder des Local-Wohlthätigkeits-Vereins noch bei: Staatsminister v. Phull-Rippur, als Präsidenten; Staatsrath v. Schmidlin; Stadtpfarrer Hofacker; Stadtpfarrer Sinz; Stiftungsverwalter Griesinger; Oberhelfer Hoffmann; Helfer Duttenhofer; Helfer Gerock; Helfer Köstlin; Bürgermeister Klüpfel; Senator Becker; Dr. Jäger; Dr. Zeller; Dr. Reuß; Apotheker Gaupp; Kaufmann Kapff und Kaufmann Föhr. – Zu weiblichen Mitgliedern ernannte sie: die Geheimeräthin v. Otto; Geheimeräthin v. Kerner; Staatsräthin v. Breitschwerdt; Staatsräthin v. Schmidlin; Geh. Legationsräthin Schott; Prof. Weckherlin; Prof. Müller; Apothekerin Gaupp; Geh. Hofräthin Schwab; Staatsräthin v. Kauffmann; Obersthofmeisterin v. Beroldingen und Fräulein Roth.
  24. Solche, welche 100 fl. übersteigen, sind: 1817/18: 528 fl. Hofraths Pistorius Wittwe, wovon 285 fl. für die Beschäftigungs-Anstalten bestimmt sind; 200 fl. von Bäckermstr. Joh. Wilh. Haueisen; 1818/19: 325 fl. Gottlob Schweizerbarth; 144 fl. Chr. Friedr. Lebsanft, Schneidergeselle; 1821/22: 200 fl. Louise Neuffer; 600 fl. Oberfinanzrath v. Feuerlein; 1822/23: 3400 fl. Geh. Registrator Guckenberger (die Zinsen von 2000 fl. sind zu Pensionirung von verdienten Lehrerinnen bei den Beschäftigungs-Anstalten, die Zinsen von 1000 fl. zu Prämien für die fleißigsten Kinder der Anstalten, die Zinsen von 400 fl. aber zum Besten der Koch- und Waschunterrichts-Anstalt zu verwenden; bis jetzt ist das erstere Capital auf 5611 fl. angewachsen, und werden dermalen 175 fl. Ruhegehalte bezahlt.) 1824/25: 500 fl. Rech.-Rath Wieland; 1825/26 : 500 fl. Oberfinanzrath v. Seubert; 250 fl. Freifrau Ernestine v. Gaisberg, zum Besten der Marienpflege; 500 fl. Geheimeräthin Hoffmann; 1827/28: 300 fl. Henriette Roßner; 1829/30: 200 fl. Christ. Wilhelmine Brenner; 1830/31: 2671 fl. Kaufmann Joh. Georg Stuber; 1832/33: 300 fl. Wilhelmine Louise Käfer von Waiblingen; 200 fl. Reg.-Rath Freih. v. Rieger; 1835/36: 600 fl. zum Besten der Beschäftigungs-Anstalten von Juwelier Chardon’s Erben; 200 fl. Kaufmann Carl Neef; 1837/38: 400 fl. Rechtscandidat Wilh. Friedr. Griesinger für die Holzaustheilungs-Anstalt; 1838/39: 150 fl. Kreishauptmann C. Aug. v. Schönfeld; 200 fl. Oberhofmeisters Wittwe Schenk v. Geyern; 1841/42: 1000 fl. Geh. Legationsrath v. Pistorius; 1842/43: 500 fl. Kaufmann Kleins Wittwe; 1843/44 400 fl. Erben der Wittwe des Geh.-Raths v. Wächter; 500 fl. von Finanzrath Federer; 1844/45: 111 fl. Hofcapellmeister v. Lindpaintner; 1845/46: 250 fl. Regina Vosseler; 1846/47: 2000 fl. Obertribunalprocurator Chambon; 1847/48: 105 fl. Finanzräthin Binder; 150 fl. Kaufmann Chr. Fr. Funk; 200 fl. Traiteur Brand’s Wittwe; 1848/49: 200 fl. Stadtschreiber Klüpfels Wittwe; 200 fl. Finanzrath Binder ; 1849/50: 1500 fl. Kanzlei-Assistent Haug zu Unterstützung armer, in Stuttgart nicht bürgerlicher Kranken; 1850/51: 200 fl. Schreinermeister Schaaf’s Wtwe.; 1851/52: 1000 fl. Geheimeräthin v. Kapff für die Beschäftigungs-Anstalten; 1852/53: 500 fl. Bankier Moses Benedict (außer 400 fl. zur Vertheilung); 400 fl. Catharina Mack, die Zinsen unter die bedürftigsten Kranken zu vertheilen; 500 fl. Hofbankkassier Götz; 1000 fl. Geh.-Rath v. Kapff; 500 fl. Wilhelmine Neef, Kaufmanns Wtwe.; 500 fl. J. M. Malevieux aus Wien; 300 fl. Kaufmann Gottfr. Meyderlen; 200 fl. Armenunterstützungs-Verein dahier.
  25. Größere sind: der Staat 4800 fl., der König 14.880 fl., verewigte Königin Catharina 300 fl., Königin Pauline, außer den oben gedachten jährlichen Beiträgen 6100 fl., Frau Kronprinzessin 575 fl., andere Mitglieder des Königshauses 8130 fl., Großfürst Constantin von Rußland 400 fl., die Stadtpflege, außer den jährlichen Beiträgen, 6308 fl.; ferner: 1821. K. Russ. Collegien-Assessor Guckenberger 1000 fl., 1822 Geh. Registr. Guckenberger 600 fl., 1822 Reg.-Rath Freih. v. Rieger 3000 fl., nebst 495 fl. für arme Catharinenschülerinnen und 450 fl. zu Prämien für solche, 1823 K. Russ. Staatsrath v. Born 300 fl., 1825 Elisabethe Durst 2010 fl., 1826 Geheimräthin Hoffmann 500 fl. 1829 Kaufmann Joh. Georg Stuber 2670 fl., 1830 Geh.-Rath. C. E. v. Wächter 740 fl., 1837 Oberfinanzrath v. Nicolai 500 fl., 1838 Regine Voßler 250 fl., Freih. Carl v. Reichenbach zu Reisenberg bei Wien 10.000 fl., 1839 Oberhofmeisterin v. Schenk 200 fl., 1841 ein Ungenannter 500 fl., 1842 Hofrath v. Dannecker 400 fl., Hofrath Marx Pfeiffer 1300 fl., 1848 W. des Staatskassen-Buchhalters Griesinger 500 fl., 1849 W. Lea Kaulla 150 fl., 1851 Louise Keller, ledig, 200 fl., 1853 Hofbankkassier Götz 500 fl.
  26. Darunter 2217 fl. von Mitgliedern des Königshauses; ferner: 1826 Finanzräthin Ruoff 120 fl., 1839 Geh. Leg.-Räthin v. Rheinwald 125 fl., 1842 Professorin Seybold 500 fl., 1844 Oberstin v. Haller 500 fl., Finanzrath Federer 200 fl., Generalin v. Cornotte 200 fl., 1845 Major v. Klinkowström 7213 fl., Commercienräthin Kaulla 150 fl., 1848 Geheimeräthin v. Kapff 200 fl., 1850 Louise Keller, ledig, 200 fl., 1851 Louise Völter, ledig, 200 fl., 1852 Freih. v. Wächter, ehm. Minist.-Resident, 500 fl. Erben der N. Neef 200 fl.
  27. Darunter 2178 fl. Legate und Geschenke, wovon 500 fl. von dem Könige, 100 fl. von der Königin, 200 fl. von N. K. in Stuttgart, Erlös aus einer Predigt-Sammlung etc.
  28. Schenkungen und Vermächtnisse 1500 fl., worunter 300 fl. vom Staat, 100 fl. von der Königin, 100 fl. von dem Kronprinzen und der Frau Kronprinzessin, 250 fl. von W. A. Brunnarius, geb. Vulpius, in Stuttgart.
  29. Von der Königin 550 fl., der Frau Kronprinzessin 360 fl., Frau Prinzessin Marie 110 fl., Königin von Holland 200 fl., Frau Prinzessin Catharina 185 fl., Centralleitung des W. V. und Staats-Kasse 370 fl., verschiedene Armen-Concerte 1288 fl., Armen-Bazar 1853 600 fl., Kaufmann J. Ch. Haueisen 150 fl., Kaufmann N. 200 fl.
  30. Centralleitung des W. V. 130 fl., Königin 110 fl., übrige Mitglieder des Königs-Hauses 115 fl., Armen-Bazar 1852 150 fl., 1853 400 fl., ein hiesiger Private 150 fl.


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