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IV. Wohnorte.
1. Orte.
A. Zahl, Gattung und Areal.

Im Ganzen zählt der Oberamtsbezirk 204 Wohnplätze, nämlich 1 Stadt, 11 Dörfer, 90 Weiler, 76 Höfe und 26 Mühlen und andere einzelne Wohnsitze. Unter den Dörfern befinden sich 6 Pfarrdörfer, wovon 5 Marktrecht haben, unter den Weilern 1 Pfarrweiler und unter den einzelnen Wohnsitzen 1 vormaliges Kloster.

Der Flächenraum von sämmtlichen Gebäuden und Hofstätten beträgt 381 Morgen.

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B. Lage, Größe und Beschaffenheit.

Die Mehrzahl der Wohnorte liegt auf dem welzheimer Wald und an seinen Gehängen, die Minderzahl im Remsthal, im Wieslauf-Thal und an den Bergwänden dieser Thäler. Lorch, Waldhausen und Plüderhausen liegen im Remsthale, Rudersberg und Unter-Schlechtbach im Wieslauf-Thal. Wir verweisen der Kürze wegen auf die beiliegende Oberamtskarte und auf den topographischen Theil. Die Lage der Wohnorte ist allermeist gesund und freundlich, die von manchen auf dem Walde ebenso anmuthig, wie es nur der Schwarzwald bieten kann. Die größten Dörfer sind Lorch, Alfdorf, Rudersberg, Plüderhausen und Wäschenbeuren. Die drei erstgenannten zeichnen sich durch Reinlichkeit und städtisches Ansehen aus. In allen Orten sind übrigens seit 1837 Kandeln hergestellt worden. Das Vereinödungs-System ist bei Weitem vorherrschend im Bezirke; Orte mit mehr als 300 Einwohnern sind, mit Ausnahme der Oberamtsstadt und der zuvorgenannten Orte, nur 9 vorhanden. Die größeren geschlossenen Orte gehören hauptsächlich dem Rems- und Wieslauf-Thal an. Die meisten Einwohner hat nicht die Oberamtsstadt, sondern das Dorf Lorch; die wenigsten zählen die Dörfer Kirchenkirnberg und Groß-Deinbach. Im Übrigen wohnen die Leute zerstreut in einer Menge kleiner Weiler und Höfe.

2. Gebäude.
A. Anzahl und Gattung.

Nach dem neuesten Kataster zählt das Oberamt:

Haupt- und Wohn-Gebäude 2914
darunter zu öffentlichen Zwecken       92
Nebengebäude 1307
______
4221

Unter den Hauptgebäuden sind 2 Schlösser (s. unten);

unter denen für öffentliche Zwecke sind 14 Kirchen und| Kapellen und 33 Rath- und Schul-Häuser begriffen. Unter den übrigen 45 Gebäuden für öffentliche Zwecke befinden sich die Armenhäuser. Steuerfrei sind 111 Gebäude. Auf ein Wohnhaus kommen durchschnittlich 8 Menschen; die Meisten nicht in der Oberamtsstadt, sondern in Kaisersbach mit 9,2; die Wenigsten in Unter-Schlechtbach mit 6,5.
B. Bauart und Material.

Die Wohngebäude in den Waldorten sind größtentheils zweistockig, von Holz in Riegeln, mit hohen deutschen Satteldächern; die nördlichen Giebelseiten, des Schutzes gegen Wind und Wetter wegen, nach Außen allermeist mit Brettern verkleidet. Den untern Stock bewohnt der junge Bauer, den obern der Ausdinger. Die Bedachung, bis vor 20 Jahren häufig von Stroh oder Schindeln, besteht – mit Ausnahme weniger isolirter Gebäude – aus Ziegelplatten. Sowohl in Dörfern und Weilern, als auf Höfen trifft man mehrere solid gebaute und gut eingerichtete Wohnhäuser, und in der Regel stehen hier die Scheunen abgesondert von diesen. In den Thalorten dagegen ist dieses bei weitem seltener der Fall. Die Bauart gleicht der vorerwähnten; doch werden, obgleich hier gute Bausteine seltener als auf dem Walde sind, neuerdings die untern Stockwerke von Stein gebaut. Übrigens sind die Wohngebäude in den Waldorten von besserer Bauart und Einrichtung, als jene in den Thalorten. Die einzeln stehenden Wohnhäuser auf dem Walde werden zu noch größerer Zierde desselben gereichen, wenn sie, wie die Absicht ist, künftig in dem gefälligen schweizer Style erbaut werden.

C. Werth und Eigenthum.
Nach dem Brandversicherungs-Kataster betrug auf den 1. Juli 1842 der Versicherungs-Anschlag (von 4219 Gebäuden) 3.038.275 fl., von einem Gebäude also im Durchschnitt 720 fl. Abzüglich von 111 steuerfreien Gebäuden| belief sich der Werth der Gebäude auf 1.445.078 fl., somit von einem Gebäude 352 fl.

Von der Gesammtzahl der Gebäude sind 39 Eigenthum des Staats, 24 der Grundherren, 61 der Körperschaften und 4219 der Privaten.


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