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26. Upfingen,

ein evang. Pfarrdorf auf der Alp, 11/2 St. südlich von Urach mit 358 Einw. Den großen Zehnten hat der Staat, den kleinen die Pfarrey zu beziehen, für den Heuzehnten wird ein Geld-Surrogat bezahlt. Die Grundgefälle betragen 317 fl., woran die Orts-Heiligenpflege und das Spital Urach einen kleinen Antheil haben.

Upfingen, in alten Zeiten auch Ipfingen geschrieben, liegt auf der höhern Alp, leidet jedoch nur bey anhaltender Dürre an Wassermangel. Es ist einer der wohlhabendsten Orte des Oberamts, hat eine große Kirche, die ehemals eine Wallfahrtskirche gewesen seyn soll, und ein Schulhaus. Die Kirche wurde nach einer Inschrift am Thurme 1440 neu gebaut, 1753 aber renovirt. Filial der Kirche ist Sirchingen. Ehedem war Upfingen selbst Filial von Gächingen, bis es | 1449 davon getrennt und zur Pfarrkirche erhoben wurde. Die Heiligenpflege der Upfinger Capelle kommt 1408 mit der Erwerbung einer Wiese zu Baldeck vor; 1446 kaufte sie von Hans Truchseß von Bichishausen und seinen Söhnen Albrecht und Hans deren Drittheil des Zehnten zu Zainingen. Die Truchseßen von Bichishausen waren zu Upfingen selbst begütert; 1346 schenkte Ulrich Truchseß, gesessen zu Stöffeln, dem Kloster Zwiefalten einen Hof zu Upfingen. Dieses Kloster hatte schon 1170 von dem Mönche Otto von Urach (3 mansus) Güter zu Upfingen zum Geschenk erhalten (Sulger I. p. 142) und gelangte allmählig zu einem ansehnlichen Besitzstand in dem Orte; 1441 verträgt es sich mit seinen Maiern daselbst, deren eine große Anzahl aufgeführt wird und erläßt ihnen die Drittheiligkeit der Güter. Die Maier verpflichten sich dagegen zu Handlohn und Weglöse. Auch die Carthause Güterstein hatte Besitzungen zu U., namentlich besaß sie eine Ziegelhütte daselbst, die jetzt nicht mehr vorhanden ist. Übrigens machte Upfingen einen Bestandtheil der Grafschaft Urach aus, und die Upfinger bezahlten bis auf den heutigen Tag Frohngelder für das Heuen und Öhmden der Hofwiesen zu Urach. Durch den Vertrag von 1750 kamen auch die Zwiefalter Gefälle an Würtemberg. Im dreyßigjährigen Kriege wurde U. gänzlich zerstört. Sulg. I. 171.
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