Beschreibung des Oberamts Tettnang/Kapitel A 4
« Kapitel A 3 | Beschreibung des Oberamts Tettnang | Kapitel A 5 » | |||
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
| |||||
Für eine seitenweise Ansicht und den Vergleich mit den zugrundegelegten Scans, klicke bitte auf die entsprechende Seitenzahl (in eckigen Klammern).
|
Der Oberamtsbezirk enthält 383 Wohnplätze und zwar:
Städte | 2 |
Dörfer | 7 |
Weiler | 243 |
Höfe | 93 |
Einzelne Wohnsitze | 38 |
Zusammen | 383. |
Pfarrdörfer befinden sich unter den Dörfern 4, davon haben Marktgerechtigkeit 2, und 22 Weiler sind Pfarrweiler.
Das Oberamt zählt nach der Tabelle I.:
Haupt- und Wohngebäude | 2929 |
Nebengebäude | 2296 |
Zu öffentlichen Zwecken | 101 |
Summe | 5326 |
Unter den Hauptgebäuden sind 2 Schlösser (Friedrichshafen und Hersberg, außer 7 andern, die ihre ursprüngliche Bestimmung verloren haben, nämlich Tettnang [3], Gießen, Hirschlatt, Liebenau, Schomburg). Unter den für öffentliche Zwecke bestimmten Gebäuden sind 32 Kirchen, 25 Kapellen, 3 Spitäler, 27 Schulhäuser, 3 Rathhäuser etc. Unter den Schulhäusern sind mehrere neue, sehr ansehnliche Gebäude, würdige Denkmäler und Fürsorge des vormaligen Oberamtmanns Klemm und des Dekans Gall. Im Durchschnitt kommen auf 1 Wohnhaus 66/10 Menschen, s. Tab. I. Die Brandversicherungs-Register führen 5282 Haupt- und Nebengebäude auf.
|Die älteren Gebäude auf dem Lande sind größtentheils ganz von Holz, eine Art Blockhäuser, und mit Schindeln bedeckt; seit 15–20 Jahren hat sich aber unter der Einwirkung des Oberamts die Bauart sehr verbessert. So ansehnliche Bauernhäuser, wie man sie z. B. in dem Oberamt Saulgau findet, trifft man übrigens auch jetzt noch selten. Da es fast ganz an Bausteinen fehlt, so wird das Mauerwerk meist aus Kieseln, zum Theil auch mit gebrannten Steinen ausgeführt. Für bessere Gebäude und besondere Zwecke werden die Bausteine von Rorschach über den See herübergeholt, oder auch von Röthenbach im Vorarlbergischen; häufig werden auch die Weißenbronner Tuffsteine, im Oberamt Waldsee, benützt, da die einheimischen Tuffsteine so wenig als die Sandsteine eine entsprechende Benutzung zulassen.
Der Werth der steuerbaren und der in der Brandversicherung stehenden Gebäude beträgt:
- a. nach dem Cataster ............ 1.910.400 fl.
- b. nach der Brandversicherung 3.524.575 fl.
Nach a. ist also der Werth eines Gebäudes im Durchschnitt 409 fl., nach b. 667 fl.; dem Staat gehören 35, den Grundherren 10, und den Körperschaften 148.