Beschreibung des Oberamts Spaichingen/Kapitel A 3
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Die Bevölkerung des Oberamts belief sich am 1. November 1812 nach Abzug der Einwohnerzahl der 4 Gemeinden Dormettingen, Dotternhausen, Hausen am Thann und Roßwangen, welche früher gleichfalls zum Oberamtsbezirk Spaichingen gehörten, durch das Gesetz vom 6. Juli 1842 aber dem Oberamtsbezirk Rottweil zugetheilt worden sind, auf 16.110 Ortsangehörige, beziehungsweise 15.741 Ortsanwesende, welche Bevölkerung, in der hier folgenden Übersicht auch für die einzelnen Gemeinden angegeben ist.
Die Zahl der Ortsangehörigen vermehrte sich bis zur allgemeinen Zählung der Ortsangehörigen am 1. November 1832, also in 20 Jahren um 18,29 % oder jährlich im Durchschnitt um 0,91, die der Ortsanwesenden bis 1834 um 17,47 oder jährlich um 0,79 %.
Weit geringer ist das Vermehrungsprocent der ortsanwesenden Bevölkerung in den folgenden 18 Jahren bis 1852, in welchem Zeitraum diese blos um 7,35, also nach jährlichem Durchschnitt nur um 0,41 % zunahm, so daß die ganze Vermehrung von 1812 bis 1852, also in 40 Jahren, 26,11 und durchschnittlich auf das Jahr 0,65 % ausmacht.
Wie in den meisten Bezirken des Landes, so hat, bei dem allgemeinen wirthschaftlichen Nothstande, in der darauf folgenden Periode von 1852–55 auch im Oberamt Spaichingen die Bevölkerung erheblich abgenommen, nämlich um 8,68 % oder jährlich um 2,89 %, so daß die Abnahme in dieser Zeit mehr als 4mal soviel betrug als die ganze durchschnittliche Jahreszunahme von 1812 bis 1852.
|Gemeinden. | 1812. 1. November |
1832. 1. November Ortsangehörige nach der 12jährigen Zählung. | |
Ortsangehörige. | Ortsanwesende. | ||
21. Weilen unter den Rinnen | 259 | 252 | 336 |
zusammen: | 16.110 | 15.741 | 19.056 |
15. Dezember. | 3. Dezember. | ||||
21. Weilen unter den Rinnen | 311 | 364 | 335 | 337 | 330 |
zusammen: | 18.491 | 19.851 | 18.127 | 18.664 | 18.521 |
Auch in den letzten 4 Jahren von 1871–1875 hat sich die Bevölkerung des Bezirks um 143 Personen vermindert, und noch bedeutender war die Abnahme von 1867 bis 1871, in welchem Zeitraum sie von 19.591 auf 18.664, also um 927 Seelen zurückgegangen ist; die Ursache hievon ist jedoch hauptsächlich in dem vorübergehenden Umstande zu suchen, daß viele Arbeiter, welche 1867 bei dem Eisenbahnbau beschäftigt waren, den Bezirk nachher wieder verlassen haben.[2]
Im Ganzen ist das Ergebniß dieser theils anwachsenden theils abnehmenden Bewegung der Bevölkerung in den 63 Jahren von 1812–1875 eine Zunahme von 17,66 % im Ganzen und von 0,28 % nach jährlichem Durchschnitt.
Die Bevölkerung vertheilt sich auf die einzelnen Gemeinden so, daß 1875 entfallen:
auf die Oberamtsstadt | 2388 Pers. = 12,89 % |
auf 7 Gemeinden von mehr als 1000 Einwohnern | 8304 Pers. = 44,84 % |
auf 9 Gemeinden von 500 bis 1000 Einwohnern | 6255 Pers. = 33,77 % |
auf 4 Gemeinden von weniger als 500 Einwohnern | 1574 Pers. = 8,50 % |
Zusammen | 18.521 Pers. = 100. |
Von den mehr als 1000 Einwohner zählenden 7 Gemeinden des Bezirks hat jedoch keine 1600 Einwohner, so daß die Hauptmasse der Bevölkerung des Bezirks auf die Amtsorte von 5- bis 1600 Einwohnern entfällt.
Im Ganzen gehört das Oberamt zu den weniger dichtbevölkerten Bezirken, in welchen das Landesmittel der Bevölkerungsdichtigkeit nicht erreicht wird, denn es kamen ortsanwesende Einwohner auf die Quadratmeile
|in Württemberg. |
im Schwarzwaldkreis. |
im Oberamt Spaichingen. |
Die Bevölkerung wohnt dabei vorherrschend in geschlossenen Orten, denn es gehören zu den 21 Hauptorten des Bezirks nur 32 Parzellen, so daß durchschnittlich auf eine Gemeinde nur 2,57 Ortschaften entfallen, im Schwarzwaldkreis 2,56, in Württemberg 4,30.
Bei dem großen Flächenraum, welchen das weniger ergiebige Ackerland in der Formation des schwarzen und braunen, sowie in dem höher gelegenen weißen Jura einnimmt[3], kann bei dieser mittleren Bevölkerungsdichtigkeit die Vertheilung des Grund und Bodens im Allgemeinen gleichwohl als eine weitgehende bezeichnet werden, denn nach der Aufnahme vom Juli 1857 sind unter 100 Eigenthümern solche, welche besitzen
- mehr als 30 Morgen 3,15
- weniger als 30 Morgen 96,85
und nach den vorläufigen Ergebnissen der Aufnahme des Grundbesizes vom 10. Januar 1873 sind unter 100 Haushaltungen, welche Landwirthschaft treiben, solche mit einem Besiz von
- mehr als 10 Hektar 2,97
- weniger als 10 Hektar 97,03
so daß also nach diesen beiden ca. 15 Jahre auseinander liegenden Aufnahmen, welche hierin übereinstimmen,[4] die Zahl der Grundbesizer von mehr als 30 Morgen nur schwach vertreten ist.
| Obgleich die Theilung des Grundbesizes auch in den rauheren und höher gelegenen Gegenden des Bezirks weit geht, so hat sich doch, den natürlichen Verhältnissen entsprechend, in diesen eine relativ größere Anzahl von Besizungen mit mehr als 10 Hektar erhalten, denn es entfallen nach vorläufiger Berechnung:1) auf die 5 auf der Hochfläche der Alb gelegenen Gemeinden Obernheim, Bubsheim, Königsheim , Böttingen und Mahlstetten
Landwirth- schaftliches Areal. Hektar |
in Pro- centen |
Besitzer von Wirthschaften von mehr als 10 Hektar |
in Pro- centen |
Flächengehalt der Wirthschaften von mehr als 10 Hektar |
in Pro- centen |
10.155 | 73,91 | 78 | 56,93 | 1731 | 57,60 |
so daß also auf die 2te Abtheilung im Verhältnis zum ganzen Areal entschieden weniger Besizer und Besizungen von mehr als 10 Hektar kommen, als auf die ersteren 5 Gemeinden.
Im Ganzen aber bilden im Oberamtsbezirk die Besizungen von 11/2 bis 10 Hektar oder von ca. 5–30 Morgen die überwiegende Mehrzahl, denn von sämtlichen am 10. Januar 1873 gezählten 4618 Besizern entfallen auf diese 2554 oder 55,31 % und von dem Areal sämtlicher aufgenommenen Besizungen mit 13.739 Hektar, 9172 Hektar oder 66,76 %.
Unter solchen Umständen ist zwar die Landwirthschaft der vorherrschende Erwerbszweig, aber es ist vielfach allerlei gewerbliche Beschäftigung hiemit verbunden, welche von einem Theil der Bevölkerung Sommers auch in anderen Landesgegenden und im Ausland betrieben wird, so daß nach der mit der Volkszählung | von 1871 verbunden gewesenen Aufnahme der Bevölkerung nach Haupt-, Berufs- und Erwerbszweigen die Industrie sogar vorzuherrschen scheint.Wo Gewerbebetrieb mit der Landwirthschaft verbunden ist, wird nämlich bei statistischen Aufnahmen in der Regel die gewerbliche Beschäftigung angegeben, entweder weil sie den Haupterwerbszweig wirklich bildet oder weil sie neben einem unbeträchtlichen Grundbesiz als Haupterwerb gelten soll.
Es entfallen nach dieser Aufnahme
1) von der ganzen Bevölkerung | 2) von den sämtlichen selbstwirthschaftenden Personen | |||
auf die Haupterwerbszweige | absolute | in Procenten |
absolute | in Procenten |
G. Personen ohne Berufsausübung | 617 | 3,31 | 359 | 7,16 |
Das scheinbare Vorherrschen der Industrie erklärt sich aber leicht, wenn man obige Aufnahme, wornach die von der Landwirthschaft lebende Bevölkerung nur 29 % betragen würde, vergleicht mit den Ergebnissen der Aufnahme des Viehstandes und Grundbesizes vom 10. Januar 1873, denn nach diesen ist die Zahl der Viehhalter, welche zugleich Landwirthschaft treiben, im ganzen Bezirk 3918, oder es kommen auf je 100 Einwohner 20,99 % Vieh- und Grundbesizer.
Da man diese mit wenigen Ausnahmen auch als Haushaltungsvorstände und Selbstwirthschaftende wird betrachten können, so wäre die wirkliche Zahl solcher Personen, welche die| Landwirthschaft theils ausschließlich, größtentheils aber in Verbindung mit einem Gewerbe, selbständig und selbstwirthschaftend betreiben, mehr wie 3mal so groß, als die oben unter A. Spalte 2 gegebenen Zahlen anzeigen. Hiemit stimmt es denn auch überein, daß in diesem Oberamt, sowie in der ganzen Bezirksgruppe des oberen Neckars (bestehend aus dem Oberamt Spaichingen und den weiteren Bezirken Tuttlingen, Balingen, Rottweil) die Zahl der Haushaltungen mit zahlreichem Personal relativ gering ist, denn solche kommen hauptsächlich in Gegenden vor, wo der Betrieb der Landwirthschaft auf ausgedehnten Gütern eine große Zahl von Dienstboten erfordert; dagegen herrscht die Anzahl der Haushaltungen von 2–5 Personen mehr als in anderen Landestheilen vor.Es entfallen nämlich nach der Aufnahme von 1871 von der ganzen Zahl der Haushaltungen des Bezirks, beziehungsweise von der ganzen Bevölkerung desselben
auf die Haushaltungen | Haus- haltungen |
Personen | in Procenten |
6) von 16–21 Personen | 2 | 33 | 0,18 |
Die Zahl der Dienstboten erscheint 1871 in der Gruppe „Oberer Neckar“ überhaupt gegenüber allen anderen Landesgegenden als die geringste und die Zahl der Hauskinder nur in der Bezirksgruppe der 6 Schwarzwaldbezirke[6] noch größer, wobei denn das Oberamt Spaichingen entsprechend der größeren Menge kleinerer Haushaltungen wieder besonders hervortritt. Es entfallen nämlich nach der Zählung von 1871 auf je 100 Haushaltungen
Aus der nun folgenden Betrachtung der Bewegung der Bevölkerung des Bezirks nach ihren einzelnen Momenten wird sodann hervorgehen, in welcher Weise dieser größere Geburtenüberschuß zu Stande kommt.
Die Zahl der getrauten Paare betrug in dem 20jährigen Zeitraum von 1838–57 2628. Hievon wurden in diesem vorherrschend katholischen Bezirk 2400 Paare durch die katholische und 228 durch die evangelische Geistlichkeit getraut und sind unter den lezteren Trauungen 10, unter den ersteren 17 gemischte Ehen begriffen, zusammen 27, worunter wieder 12 bei denen der Bräutigam evangelisch und 15 bei denen er katholisch war.
Ferner vertheilen sich diese Trauungen nach dem Civilstand der getrauten Paare folgendermaßen:
Es kamen vor:
Trauungen von | a. mit Jungfrauen. |
b. mit Wittwen. |
c. mit geschiedenen Frauen. |
Zusammen. |
3. geschiedenen Männern | – | – | – | – |
In den 20 Jahren von 1838–1857 betrug: |
1. die Zahl der getrauten Paare. |
2. Die Zahl der Trauungen, bei welchen | |||||||||
a) der Bräutigam alt war: | b) die Braut alt war: | ||||||||||
Weniger als volle 25 Jahre. |
25–30 Jahre. |
30–40 Jahre. |
40–50 Jahre. |
Über 50 Jahre. |
Weniger als volle 20 Jahre. |
20–25 Jahre. |
25–30 Jahre. |
30–40 Jahre. |
Über 40 Jahre. |
Auch bei dem Oberamt Spaichingen hat nämlich in der Zeit des allgemeinen wirthschaftlichen Nothstandes anfangs der 1850er Jahre eine große Abnahme der Zahl der Trauungen stattgefunden, was die nachstehende weitere Tabelle zeigt.
Die Anzahl der Trauungen in den früheren Perioden von 1838/45 und 1846/50 blieb also hinter dem Landesmittel und in letzterer Periode auch hinter dem Mittel des Schwarzwaldkreises zurück, während sie allerdings gegen Ende der 1850er Jahre bei besseren wirthschaftlichen Verhältnissen wieder gestiegen ist, so daß sie in der Periode 1855/57 das Landesmittel und das des Schwarzwaldkreises übertrifft.
Die seit 1871 vom Bundesrath angeordneten statistischen Aufnahmen über die Bewegung der Bevölkerung zeigen ein noch stärkeres Anwachsen der Eheschließungen, indem die jährliche Anzahl derselben in den 5 Jahren 1871 bis 75, also seit Aufhebung der polizeilichen Beschränkungen der Eheschließungen (Regbl. v. 1871, Anlage 1. S. 48) bei einer durchschnittlichen Bevölkerung des Oberamtsbezirks von 18.709 Ortsanwesenden sich auf 161 beläuft, wornach also im ganzen Bezirk eine Eheschließung schon auf 116 Einwohner kommt. Nach dem Durchschnitt der 4 Jahre 1871/74 kommt für Württemberg eine Trauung auf 98 Einwohner, für das Oberamt Spaichingen auf 107. Sodann geben die bei der Auszählung der ortsanwesenden Bevölkerung vom 3. Dezember 1861 und 1871 angestellten Berechnungen über das Lebensalter der Verheirathung und der Verheiratheten folgenden Aufschluß:
Es beträgt |
I. In der 8jährigen Periode von 1838/45 die durchschnittliche Zahl der jährlichen |
II. In der 5jährigen Periode von 1846/50 die durchschnittliche Zahl der jährlichen |
III. In der 4jährigen Periode von 1851/54 die durchschnittliche Zahl der jährlichen |
IV. In der 3jährigen Periode von 1855/57 die durchschnittliche Zahl der jährlichen |
V. in dem ganzen 20jährigen Zeitraum von 1838/1857 die Summe der Trauungen | ||||||||
Trau- ungen |
ortsan- gehörigen Einwohner |
das Ver- hältniß beider |
Trau- ungen |
ortsan- gehörigen Einwohner |
das Ver- hältniß beider |
Trau- ungen |
ortsan- gehörigen Einwohner |
das Ver- hältniß beider |
Trau- ungen |
ortsan- gehörigen Einwohner |
das Ver- hältniß beider |
Personen. | Personen. | Personen. |
Die Anzahl der Trauungen läßt daher im Oberamtsbezirk Spaichingen wenigstens für die neuere Zeit auch eine nicht unbeträchtliche Geburtenzahl erwarten.
Das Verhältniß der Geborenen einschließlich der Todtgeborenen zur Bevölkerung berechnete sich
für die Periode | in Württemberg |
im Schwarzwaldkreis |
im Oberamt Spaichingen |
O.-Z. |
Den in der letzten Spalte beigefügten Ordnungszahlen gemäß stand der Oberamtsbezirk Spaichingen also bezüglich der Verhältnißzahl der Geborenen fortwährend und bis 1866 hinter der Mehrzahl der übrigen Oberämter zurück.
Für die neuere Zeit liegen noch keine vollständigen Zusammenstellungen und Berechnungen vor, doch hat nach den bis jetzt bekannten Zahlen in den 4 Jahren 1871/74 eine bedeutende Zunahme der Geburtenzahl wie für ganz Württemberg,| so auch für das Oberamt Spaichingen, das übrigens den Landesdurchschnitt hierin nicht erreicht, stattgefunden, so daß die Verhältnißzahl der Geborenen für 1871/74 und für das Jahr 1875 höher ist, als in irgend einer der vorangegangenen Perioden seit 1812 und ihr nur die große Geburtenzahl des Deceniums 1832/42 nahe kommt.Das Verhältnis der unehelich Geborenen zu den Geborenen überhaupt war:
in der Periode | in Württemberg |
im Schwarzwaldkreis |
im Oberamt Spaichingen |
O.-Z. |
1:8,35 | 1:9,11 | 1:10,87 | 57 |
Das hier sehr günstige Verhältnis scheint sich auch für die spätere Zeit nach 1853 erhalten zu haben, da Spaichingen auch noch im Jahr 1862 mit der Verhältniszahl 1:11,93 unter denjenigen Bezirken aufgeführt wird, welche die wenigsten unehelich Geborenen zählten.[10]
Nach den neueren reichsstatistischen Erhebungen über die Bewegung der Bevölkerung ist
a) die Zahl der | b) das Verhältnis der unehelich Geborenen zu den Geborenen überhaupt | |||||
Geborenen überhaupt |
unehelich Geborenen | |||||
in Württemberg |
im Oberamt Spaichingen |
in Württemberg |
im Oberamt Spaichingen |
in Württemberg |
im Oberamt Spaichingen |
Hinsichtlich des Geschlechts der Geborenen erscheint der Bezirk für die Periode 1812/22 mit 102,7 Knaben auf 100,0[11] Mädchen und O.Z. 62 unter denjenigen, welche den geringsten Knaben-Überschuß aufweisen, wogegen er in späterer Zeit günstige Verhältniszahlen zeigt. Es entfallen nämlich
in der Periode | in Württemberg |
im Schwarzwaldkreis |
im Oberamt Spaichingen |
O.-Z. |
Auch erscheint für die erstere Periode, nicht wie in Württemberg überhaupt, der Knaben-Überschuß bei den ehelich Geborenen zahlreicher, sondern wie im Schwarzwaldkreis bei den unehelich Geborenen, denn es kommen von 1842/52
in Württemberg |
im Schwarzwaldkreis |
im Oberamt Spaichingen |
O.-Z. |
in Würtemberg | im Oberamt Spaichingen | ||
1871–74 | 1871–74 | 1871–75 |
Aus der im Jahrgang 1856 dieser Jahrbücher enthaltenen Darstellung von „Zahl und Verlauf der Geburten“ in der Periode<!–Vorlage: Pieriode–> 1. Juli 1846/56 können noch folgende Verhältniszahlen hier vorgemerkt werden:
Die Zahl der Geburten verhielt sich zu der Zahl der über 14 Jahre alten Personen weiblichen Geschlechts
in Württemberg | im Schwarzwaldkreis | im Oberamt Spaichingen | O.-Z. |
Unter dieser vergleichungsweise nicht beträchtlichen Geburtenzahl sind aber viele Mehrgeburten.
| Es waren nämlich unter 100 Geburtenin Württemberg |
im Schwarzwaldkreis |
im Oberamt Spaichingen |
O.-Z. |
Nach den neueren Aufnahmen wurden in den 4 Jahren 1871/74 unter 3190 Geborenen 107 Geborene von Mehrgeburten, somit durchschnittlich unter je 100 Geborenen solche von Mehrgeburten 3,35 gezählt.
Es entfielen ferner in der Periode 1846/56
in Württemberg |
im Schwarzwaldkreis |
im Oberamt Spaichingen |
O.-Z. | |
0,03 | 0,03 | 0,03 | 35 | |
1,98 | 1,93 | 1,50 | 47 |
Das Verhältnis der Gestorbenen zur Bevölkerung einschließlich der Todtgeborenen berechnet sich
für die Periode | in Württemberg |
im Schwarzwaldkreis |
im Oberamt Spaichingen |
O.-Z. |
1858–66 | 31,39 | 31,10 | 33,70 | 12 |
Mit Ausnahme der 2 Perioden von 1842–52 und 1846 bis 56 zeigt der Bezirk gegenüber von anderen Oberämtern in früherer Zeit durchaus günstige Sterblichkeitsziffern.
Im Vergleich mit der mittleren Verhältniszahl von 1812/66 hat sich jedoch die Sterblichkeit in neuerer Zeit vermehrt, auch| steht die Verhältniszahl für 1871/74 etwas über dem Landesmittel.Diese höhere Sterblichkeit hängt ohne Zweifel mit der in neuerer Zeit gleichfalls gestiegenen Geburtenzahl zusammen (s. oben S. 77 und 78).
Hinsichtlich des Geschlechts der Gestorbenen ergeben sich für die beiden Perioden 1842/52 und 1846/56 folgende Verhältniszahlen:
Es kamen | in Württemberg |
im Schwarzwaldkreis |
im Oberamt Spaichingen | |||
von 1842/52 |
von 1846/56 |
von 1842/52 |
von 1846/56 |
von 1842/52 |
von 1846/56 |
Für die 4 Jahre 1871/74 ergibt sich ad. 1) eine auffallend höhere Procentzahl, denn es entfallen auf 100 weiblich Gestorbene männlich Gestorbene in Württemberg 108,11, im Oberamt Spaichingen 108,45, was aus einem durch die größere Geburtenzahl gesteigerten und durch die Kindersterblichkeit absorbirten Knaben-Überschuß erklärlich ist. (S. oben S. 80.)
Nach den im Jahrgang 1862 der württb. Jahrbücher zu S. 145 des I. Hefts veröffentlichten Tabellen über die Sterblichkeit in der Periode 1. Juli 1846/56 entfielen von je 100 Gestorbenen incl. Todtgeborenen auf die Monate
April bis Juni |
Juli bis September |
October bis December |
Januar bis März |
Hinsichtlich der Benützung des ärztlichen Beistandes ergab sich für 1846/56 Folgendes:
Von 100 Gestorbenen exclusivc Todtgeborene haben
in Württemberg |
im Schwarzwaldkreis |
im Oberamt Spaichingen |
welch’ leztere Verhältniszahlen namentlich auch gegenüber dem benachbarten Oberamtsbezirk Rottweil sehr günstig erscheinen.[13]
| Unter 100 Gestorbenen excl. Todtgeborene standenin Württemberg |
im Schwarzwaldkreis |
im Oberamt Spaichingen |
Wie in den benachbarten Oberämtern Rottweil[14], Oberndorf, so ist auch im Oberamt Spaichingen, bei weniger hoher Verhältnißzahl der Gestorbenen im 1. Lebensjahr die Sterblichkeit im 2.–7. Lebensjahr um so bedeutender.
Auch hinsichtlich der Verhältniszahl der Lebendgeborenen und im ersten Lebensjahr gestorbenen Kinder nimmt der Bezirk gegenüber von anderen Oberämtern eine mittlere Stellung ein, denn nach den vorliegenden Berechnungen starben unter 100 lebendgeborenen Kindern im ersten Lebensjahr
in der Periode | in Württemberg |
im Schwarzwaldkreis |
im Oberamt Spaichingen |
O.-Z. |
35,40 | 34,00 | 33,60 | 29 |
Diese durchschnittliche Kindersterblichkeit des Oberamtsbezirks bewegt sich aber bei den einzelnen Gemeinden zwischen 22,30 und 41,59 % aller Lebendgeborenen. Dabei sind gerade die auf der Hochfläche des Heubergs und somit auf der höchsten und rauhesten Partie der ganzen schwäbischen Alb gelegenen 5 Ortschaften, Obernheim, Bubsheim, Königsheim, Böttingen und Mahlstetten, von 878 bis 910 Meter Erhebung über die Meeresfläche, solche, bei welchen die Kindersterblichkeit eine für Württemberg relativ geringe und mittelmäßige ist, indem für die Periode 1871/75 in Obernheim und Bubsheim nur 23,04 und 28,93 % und in Böttingen, Königsheim und Mahlstetten nur 32 und 32,80 % aller Lebendgeborenen gestorben sind.
Die nächst diesen am höchsten gelegenen Orte des Bezirks Gosheim und Deilingen, von 847 und 825 Meter Erhebung, zeigen ein mittleres Procent von 31,89 und 31,09, während die noch tiefer gelegenen Orte Wehingen und Dürbheim bei 776 und 728 Meter, eine relativ sehr hohe Kindersterblichkeit von 41,59 und 38,19 % aufweisen, der am tiefsten gelegene Ort des Bezirks, Aldingen, aber bei 650 Meter Erhebung, noch mehr als Dürbheim, nämlich 38,81 %.
Die höchste Kindersterblichkeit fällt also für den Oberamtsbezirk Spaichingen keineswegs mit der größten Erhebung über die Meeresfläche zusammen, da jene Orte auf dem höchstgelegenen Theil der schwäbischen Alb sich befinden, wie auch nicht für Württemberg im Ganzen. Denn nach den im Jahrgang 1874, S. 15 gegebenen Durchschnittszahlen erscheinen die Oberamtsbezirke Ulm, Ehingen, Laupheim und Blaubeuren, bei durchschnittlich 49,27 bis 46,29 % im ersten Lebensjahr gestorbener Kinder, mit den größten Procentzahlen (O. Z. 64–61), während von diesen Bezirken nur Ulm und Blaubeuren mit dem kleineren Theile ihres Gebiets der Hochfläche der mittleren oder sogenannten rauhen Alb angehören, deren Erhebung aber wieder geringer ist, als die des Heubergs.
Nimmt man sodann diejenigen Orte von den beiden Oberamtsbezirken Rottweil und Spaichingen zusammen, welche mit der| größeren Kindersterblichkeit voranstehen[15], so sind dies, wie die der Oberamtsbeschreibung beigegebenen Karten zeigen, Orte, welche nicht auf der Hochfläche der Alb, sondern am Fuße derselben und noch tiefer gelegen sind und zwar liegen hievon[16]a) am Fuß der Alb, theils im braunen und schwarzen Jura, theils an der Keuperterrasse: Wehingen (S), Dormettingen, Zepfenhan, Gößlingen und Dietingen, mit einer Erhebung von 776 bis 573 Meter.
b) im Prim-Thal und unfern desselben am Fuße der Alb: Dürbheim (S), Balgheim (S), Spaichingen (S), Aldingen (S), Aixheim (S), Denkingen (S), Neufra und Göllsdorf, mit einer Erhebung von 728 bis 567 Meter.
c) auf dem Muschelkalkplateau, links des Neckars: Zimmern ob Rottweil, mit 667 Meter Erhebung über die Meeresfläche.
d) am Neckar: Deißlingen, Lauffen, Bühlingen und Rottweil mit Altstadt, mit einer Erhebung von 601 bis 562 Meter.
Diese Zahlen scheinen somit nicht dafür zu sprechen, daß die Höhenlagen unmittelbar einen vorherrschenden Einfluß auf die Kindersterblichkeit im 1. Lebensjahr äußern.
Geht man dagegen bei Erklärung dieser Erscheinung hauptsächlich von den Lebensverhältnissen der Bevölkerung aus, wie im 1. Heft des Jahrgangs 1874, S. 142 ff., geschehen ist, so kann die Höhenlage des landwirthschaftlich benüzten Areals allerdings in so fern damit zusammenhängen, als die mit der Erhebung über die Meeresfläche zunehmende Rauhheit des Klimas eine relativ geringe Ertragsfähigkeit des Bodens bewirkt und, wenn damit eine zu weit gehende Theilung des Besizes verbunden ist, auch die Erwerbs- und Lebensverhältnisse der Bevölkerung dadurch noch ungünstiger werden, als in anderen fruchtbareren Gegenden.
Die im Allgemeinen weitgehende, in einzelnen Gegenden besonders gesteigerte, theilweise auch bei geringer Fruchtbarkeit des Bodens vorkommende Theilung des Grundbesizes, scheint daher eine näher liegende Erklärung für die größere Kindersterblichkeit darzubieten, indem unter solchen Verhältnissen auch das weibliche Geschlecht zu anstrengenden Feldarbeiten veranlaßt und dadurch von einer sorgfältigen Pflege der Neugeborenen abgehalten wird. Für diese Annahme sprechen folgende Zahlen:
Im Oberamtsbezirk entfallen nach der Aufnahme des Grundbesizes vom 10. Januar 1873:
|Einwohner vom 1. December 1871 |
Landwirth- schaftliche Grund- besitzer |
Landwirth- schaftliches Areal Hektar |
Anzahl der landwirthschaftlichen Grundbesitzer von Hektar |
Flächenmaß der landwirthschaftlichen Grundbesitzungen von | |||||||||||
0 bis 1 |
1 bis 5 |
5 bis 10 |
10 bis 20 |
20 bis 100 |
über 100 |
0 bis 1 |
1 bis 5 |
5 bis 10 |
10 bis 20 |
20 bis 100 |
über 100 | ||||
Besitzer | Hektar |
Einwohner vom 1. December 1871 |
Landwirth- schaftliche Grund- besitzer |
Landwirth- schaftliches Areal Hektar |
Anzahl der landwirthschaftlichen Grundbesitzer von Hektar |
Flächenmaß der landwirthschaftlichen Grundbesitzungen von | |||||||||||
0 bis 1 |
1 bis 5 |
5 bis 10 |
10 bis 20 |
20 bis 100 |
über 100 |
0 bis 1 |
1 bis 5 |
5 bis 10 |
10 bis 20 |
20 bis 100 |
über 100 | ||||
Besitzer | Hektar | ||||||||||||||
1) auf die 11 Gemeinden mit größerer Kindersterblichkeit (s. die Oberamtsbeschreibung S. 83). |
Von den 7 Gemeinden des Oberamts Spaichingen mit großer Kindersterblichkeit zeigt, wie aus der hienach folgenden Übersicht über die Bewegung der Bevölkerung in den einzelnen Gemeinden des Bezirks für die 5 Jahre 1871/75 ersichtlich ist, nur Wehingen eine relativ niedere Geburtsziffer (OZ. 18), alle übrigen entweder (innerhalb der OZ. 1–7) eine hohe, oder wenigstens eine ansehnliche mittlere.
Es ist also hier mit der Kindersterblichkeit vorwiegend eine große Geburtenzahl verbunden und rührt es vorzugsweise von diesem Umstand her, daß diese Abtheilung des Bezirks der Gesamtheit der übrigen Gemeinden, welche mit mäßiger oder relativ geringer Kindersterblichkeit meistens eine mittlere und geringe Geburtsziffer, aber auch eine geringere Gesamtsterblichkeit verbinden; in Beziehung auf den durchschnittlich natürlichen Bevölkerungszuwachs durch den Überschuß der Geburten über die Todesfälle, mit jährlich 0,85 gegen 0,90 Personen aus je 100 Einwohner, dennoch sehr nahe steht.
|in den Gemeinden |
Erhebung über die Meeres- fläche Meter. |
durch- schnitt- liche Einwoh- nerzahl |
Es beträgt die durchschnittliche jährliche Zahl der | ||||
Trau- ungen |
Gebo- renen incl. Todt- geborene |
Todt- gebo- renen |
Gestor- benen incl. Todt- geborene |
im ersten Lebensjahr gestorbenen Lebend- geborenen | |||
1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 |
659,2 | 2377 | 22,0 | 103,4 | 0,2 | 91,0 | 37,0 | |
675 | 713 | 4,8 | 28,0 | 0,2 | 16,2 | 6,2 | |
– | 10.418 | 90,8 | 428,0 | 6,0 | 334,2 | 123,8 | |
– | 18.709 | 161,4 | 800,6 | 8,8 | 636,2 | 266,8 |
in den Gemeinden |
Es kommen auf 100 Einwohner | Es kommen auf je 100 Lebendgeborene im ersten Lebensjahr Gestorbene (O.Z. s. Sp. 1) | |||||
Geborene incl. Todt- geborene |
O.-Z. | Gestorbene incl. Todt- geborene |
O.-Z. | Mehr- geborene |
O.-Z. | ||
9 | 10 | 11 | 12 | ||||
4,35 | 8 | 3,83 | 4 | 0,52 | 17 | 35,85 | |
3,93 | 16 | 2,27 | 21 | 1,66 | 1 | 22,30 | |
4,11 | 3,21 | 0,90 | 29,34 | ||||
4,28 | 3,40 | 0,88 | 33,70 |
Der durchschnittliche jährliche Zuwachs durch den Überschuß der Geburten über die Todesfälle berechnet sich für je 1000 Einwohner
in der Periode von | im ganzen Land |
im Schwarzwaldkreis |
im Oberamt Spaichingen |
O.-Z. |
Abgesehen von dieser jüngsten Periode, in welcher auch die Zahl der Eheschließungen und Geburten für Württemberg eine noch größere Zunahme zeigt, als im Oberamt Spaichingen (vergl. oben S. 74 u. 77), ist der Zuwachs bei der im Allgemeinen mäßigen Geburtenzahl ein ansehnlicher, in Folge der damit verbundenen mittelmäßigen Kindersterblichkeit und günstigen Sterblichkeitsziffern im Ganzen.
Nach den oben gegebenen Verhältniszahlen für die 58 Jahre von 1812/66 und 71/74, berechnet sich der durchschnittliche jährliche Überschuß der Geborenen für je 100 Einwohner auf 0,89; der Jahres-Durchschnitt der wirklich eingetretenen Vermehrung von 1812/75 aber beträgt nach der Eingangs gegebenen Berechnung nur 0,28 und es fehlen also pro Jahr 0,61 auf 100 Einwohner, oder etwa 69 % des Geburten-Überschusses, welche der Bevölkerung des Bezirks nicht zugewachsen, sondern durch Wegzug und Auswanderung abgegangen sind. Leztere war aber wie in den benachbarten Oberämtern, Tuttlingen, Balingen, Rottweil, so auch im Oberamt Spaichingen, namentlich in der Periode 1842/52 erheblich.
Die vorgenommene besondere Auszählung der ortsanwesenden Bevölkerung vom 3. Dezember 1861 und 1. Dezember 1871, nach Altersjahren, Geschlecht und Civilstand, hatte für den Oberamtsbezirk Spaichingen folgendes Ergebnis:
|im Alter von Jahren |
Am 3. December 1861 war die Zahl der |
Am 1. December 1871 war die Zahl der | ||||||
Ledigen | Verheiratheten oder verheirathet Gewesenen |
Ledigen | Verheiratheten oder verheirathet Gewesenen | |||||
männl. | weibl. | männl. | weibl. | männl. | weibl. | männl. | weibl. | |
– | – | – | 1 | – | – | 2 | 2 | |
5302 | 6132 | 3416 | 3729 | 4998 | 6023 | 3591 | 4050 | |
18.579 | 18.662 |
Personen im Alter von Jahren |
3. December 1861 | 1. December 1871 | ||||||
in Württemberg |
im Oberamt Spaichingen |
in Württemberg |
im Oberamt Spaichingen | |||||
2810 | 2921 | 2858 | 3049 |
Außerdem muß auch der vorhin erwähnte erhebliche Abgang an der Einwohnerzahl durch Wegzug und Auswanderung, vermöge welcher der größere Theil des Geburten-Überschusses der Bevölkerung anderen Gegenden und Ländern zuwächst, zu der relativ schwachen Anfüllung der Altersklassen vom 16.–40. Jahr beitragen, deren Verhältniszahl sowohl 1861 als 1871 unter dem Landesmittel stand. Dagegen sind die Altersklassen vom 40. Jahr an aufwärts, im Ganzen genommen, in Spaichingen zahlreicher vertreten, als im ganzen Land.
Auch diese starke Vertretung der höheren Altersklassen aber erscheint in wenig vortheilhaftem Lichte, weil hierunter verhältnißmäßig sehr viele weibliche Personen begriffen sind. Unter den 2748 Personen, die am 1. Dezember 1871 von je 10.000 auf die Altersklasse der 40–70jährigen entfielen, sind nämlich
männliche | weibliche | und hierunter ledige weibliche |
1253 | 1495 | 420 |
so daß auf je 100 männliche 119 weibliche Personen kommen, von denen 28 %, also mehr als der 4. Theil unverheirathet war.
Überhaupt macht sich wie in den benachbarten Oberämtern Rottweil und Balingen, so insbesondere im Oberamt Spaichingen ein entschiedenes Vorherrschen des weiblichen Geschlechts bemerklich.
Der Knaben-Überschuß bei den Geburten wird durch die größere Knabensterblichkeit schon in jüngeren Lebensjahren absorbirt, so daß 1871, wie obige Übersicht für das Oberamt Spaichingen zeigt, schon in der jüngsten Altersklasse das weibliche Geschlecht überwog, und später verursachen Wegzug und Auswanderung beim männlichen Geschlecht größere Lücken, als beim weiblichen.
Nach den 6 Zählungen der ortsanwesenden Bevölkerung von 1855, 1858, 1861, 1864, 1867, 1871 kamen im Oberamt Spaichingen auf 100 männliche Personen weibliche: 116, 115, 113, 115, 110 und 117, durchschnittlich also 114, im Oberamt Rottweil 113, und im Oberamt Balingen 112.
Bezüglich der kirchlichen Verhältnisse der Bevölkerung sind folgende Ergebnisse früherer Aufnahmen vorzumerken.
Es wurden gezählt
|Es wurden gezählt | Evangelische | Reformirte | Katholiken | von anderen christlichen Bekenntnissen |
Juden |
im Oberamt | Katholiken | Evangelische | Israeliten | von anderen christlichen Bekenntnissen und Religionen |
Auch gehört der Bezirk zu denjenigen, in welchen sich sehr wenige Israeliten befinden.
Schließlich ist noch der im Jahr 1853 veranstalteten Aufnahme der Irren, Kretinen, Taubstummen und Blinden zu erwähnen.
Es kam nach dieser Aufnahme
in Württemberg |
im Schwarzwaldkreis |
im Oberamt Spaichingen |
O.-Z. | |
auf Einwohner |
Irrsinnige | Blödsinnige | Taubstumme | Blinde |
12 | 19 | 13 | 11 |
und nach der Aufnahme von 1853 war die absolute Zahl derselben im Oberamt Spaichingen | |||
14 | 18 | 17 | 15 |
Die Bewohner des Oberamts Spaichingen sind wesentlich Nachkommen der Alemannen. Zur Zeit der Völkerwanderung wurde das jetzige Württemberg und Baden durch den deutschen Stamm der Alemannen von dem Römerjoche befreit. Ihr Wohnsitz hieß Suevia und erstreckte sich zu Anfang des V. Jahrhunderts von den Alpen bis zum Main, und vom Lech bis zu den Vogesen. Im Jahr 496 wurden die Alemannen von dem Frankenkönig Chlodwig bei Zülpich geschlagen und von demselben unterworfen. Der nördliche Theil ihres Landes wurde von den Franken besetzt, der südliche Theil blieb unvermischt und erscheinen die Einwohner des Oberamts Spaichingen besonders der Sprache nach als Nachkommen der Alemannen.
Die Hauptbeschäftigungen der Einwohner sind Ackerbau, Viehzucht und etwas Gewerbe. Die Oberamtsstadt Spaichingen hat einige Industrie; Cigarren-, Pianoforte- und Orgelfabrikation. In Balgheim ist eine Teppichweberei. Die Bierbrauerei wird in Stadt und Land vielfach betrieben. Das Kleingewerbe ist meist mit Landwirthschaft verbunden.
Der nahezu vollendete Bau einer Gewerbehalle zum Zweck des gewerblichen Unterrichts, sowie die Errichtung einer weiblichen Fortbildungsschule zeugen von dem Eifer, die Gewerbe in gedeihlichen Aufschwung zu bringen.
Von den Bewohnern des auf dem Heuberg liegenden Theils des Oberamtsbezirks gehen viele der männlichen Bevölkerung jedes Frühjahr in die Schweiz, nach Elsaß und Frankreich, um dort als Maurer, Gypser und Zimmerleute zu arbeiten, von wo sie, bei Beginn des Winters, mit ihren Ersparnissen zurückkehren. Den Winter über beschäftigen sie sich mit Fabrikation von hölzernen Rechen und Gabeln, welche im Frühjahr in ganzen Wagenladungen in die nähere und weitere Umgegend ihren Absatz finden. Manche weben Zeuglen, Corsetten. Die| weibliche Jugend beschäftigt sich vielfach mit Stricken wollener Jacken, Tambourinstickerei zum Absatz in die Schweiz, Weben von Baumwollzeugen, Manchester und Seidenzeug.Die Bevölkerung des Bezirks ist ein kräftiger, arbeitsamer und abgehärteter Menschenschlag, der von Jugend auf an Arbeiten gewöhnt wird; insbesondere wird auch das weibliche Geschlecht bei den Feldarbeiten sehr in Mitleidenschaft gezogen.
Die Lebensweise ist eine sehr einfache, große Sparsamkeit und Genügsamkeit vorherrschend; die Nahrung besteht meist aus Kartoffeln, Milch, Mehlspeisen, Kraut und Speck. Zum Getränk dient besonders Branntwein und Bier. Das Brod auf dem Lande ist rauh, und wird gewöhnlich aus einer Mischung von Gerste, Erbsen, Bohnen und Wicken bereitet.
In geistiger Beziehung ist die Bevölkerung im allgemeinen aufgeweckt, im Umgang nüchtern und besonnen, auch findet man im Verkehr viel redlichen Sinn.
Die Körperbeschaffenheit der Bewohner des Bezirks wird am Besten aus den Resultaten der Musterung entnommen.
Nach der Zusammenstellung der Ergebnisse der Musterung in den Jahren 1859–64 (Medic. Corr.-Blatt von 1865) waren im Oberamt Spaichingen
tüchtig | 51,817 % |
unterm Meß | 2,448 % |
untüchtig | 45,181 % |
Es hatte im Schwarzwaldkreis nach Balingen mit 54,040 % die 2te Stelle, was Tüchtigkeit zum Kriegsdienst anbelangt, und von den 64 Oberämtern des Landes die 16. Stelle.
Die wenigsten Untüchtigen hatte im Schwarzwaldkreis
- Balingen mit 43,756 % dann
- Spaichingen mit 45,181 %
und nimmt letzteres die 11te Stelle von den 64 Oberämtern ein.
Nach den Württembergischen Jahrbüchern betrug die mittlere Größe der Rekruten vom Jahr 1867 5′ 8″ 6‴ und nahm Spaichingen die 3te Stelle von den 64 Oberämtern ein.
- Im Jahr 1868 waren von 123 Gemusterten tauglich 123. Größe bis 6′ 6″.
- Im Jahr 1869 Gemusterte 75, tauglich 73, mittlere Größe 5′ 8–9″.
- Im Jahr 1870 Gemusterte 109, tauglich 105, mittlere Größe 5′ 8–9″.
Ausmusterungsgründe waren in den Jahren 1859–64
| wesentlich Kropf, vorspringender Kehlkopf, Mißbildung der Wirbelsäule, des Brustkorbs, Hernien und Wasserbruch.In dem Zeitraum vom 1. Juli 1861 bis 31. Dez. 1871 war die Zahl der Einwohner des Oberamtsbezirks jährlich 19.100.
Die Zahl der Gestorbenen betrug jährlich 643 oder 3,37 % der Gesamtbevölkerung:
im 1. Lebensjahr starben | 41,14 %, |
von diesen im 1. Vierteljahr | 70,41 %, |
ärztliche Hilfe wurde nachgesucht bei | 33,96 % der Gestorbenen. |
Über 70 Jahre alt wurden 787 oder 11,66 %, darunter mehrere Personen mit 90 Jahren und darüber. Die Mehrzahl unter diesen ist von den Thalorten, besonders Schörzingen und Dürbheim.
Todtgeboren wurden jährlich durchschnittlich | 11. |
Selbstmordfälle kamen vor | 2. |
In dem oben genannten Zeitraum war
die Zahl der Gebärenden jährlich | 749 = 3,92 % |
die Zahl der Geborenen jährlich | 758 = 3,97 % |
Geborene mehr als Gestorbene | 0,60 % |
Knaben wurden mehr geboren als Mädchen pro Jahr | 13 |
Zwillingsgeburten kamen vor jährlich | 9 |
Drillinge 2 mal. | |
Künstliche Entbindungen durchschnittlich jährlich | 48. |
Was die Gesundheitsverhältnisse anbelangt, so sind in den letzten 22 Jahren im Bezirke wiederholt epidemisch aufgetreten: Scharlachfieber, Masern und der Keuchhusten; die Ruhr nur im Jahr 1854.
Der Typhus tritt sporadisch öfters auf, in einzelnen Gemeinden fast alljährlich, in einzelnen Fällen oder in Hausepidemien sich fortschleppend, z. B. in Dürbheim, dessen in nächster Nähe befindliches Torfmoor vielfach als Ursache betrachtet wird.
Häufig wird der Typhus durch auswärts beschäftigte und krank nach Hause heimkehrende Bewohner eingeschleppt.
Die Form ist meist der Abdominaltyphus, selten der exanthematische.
Der Genickkrampf, welcher in Deutschland vor 10 Jahren vielfach epidemisch beobachtet wurde, trat im Jahr 1866 und 1867 vereinzelt auf, im Jahr 1868 mehrfach.
Gehirnschlaganfälle kommen häufig bei Erwachsenen vor, Gehirnhautentzündungen nicht selten bei Kindern.
| Epilepsie und Chorea sind selten. – Kretinen scheinen nicht vorzukommen.Neuralgieen sind in dieser hochgelegenen rauhen Gegend, besonders auf dem Heuberg, sehr häufig, deßgleichen rheumatische Affectionen, vom einfachen Muskelrheumatismus bis zum heftigsten Gliederweh. Rothläufe sind häufig. Kropf wird selten beobachtet. Acute sowie chronische Erkrankungen der Mandeln und der Halsschleimhaut sind sehr häufig.
Croup wird nicht häufig, Diphteritis meist nur in Begleitung des Scharlachs beobachtet.
Acute Lungenkrankheiten in Form von Katarrhen und Entzündungen treten häufig auf; deßgleichen Brustfellentzündungen. Chronische Lungenaffectionen, Katarrhe, Emphyseme, Lungenschwindsucht sind nicht selten, letztere in einzelnen Familien hereditär. Herzkrankheiten und in ihrem Gefolge Wassersucht sind nicht selten.
Wohl in Folge der schweren und vielfach einförmigen Nahrung liefern die Krankheiten des Verdauungsapparates ein großes Contingent, und es kommen acute und chronische Magen- und Darmkatarrhe, sowie Magengeschwüre sehr häufig in ärztliche Behandlung; auch Magencarcinome sind nicht selten.
Bauchfellentzündungen werden viele beobachtet.
Leberaffectionen sind nicht selten.
Wechselfieber und Milzkrankheiten kommen nur ausnahmsweise vor.
Nierenkrankheiten in Form des morbus Brightii werden öfters beobachtet, besonders bei Kindern im Gefolge des Scharlach.
Harnruhr als Diabetes mellitus und insipidus ist in einzelnen Fällen vorgekommen.
Blasensteine sind in einer langen Reihe von Jahren sehr selten beobachtet worden.
Bandwürmer werden nicht selten angetroffen.
Unter den chronischen Hautkrankheiten ist die Schuppenflechte häufig; Krätze ist selten, deßgleichen Syphilis, Scrophulose verhältnißmäßig nicht häufig.
Die acuten Hautkrankheiten, insbesondere Scharlach und Pocken, waren in den letzten 20 Jahren im Bezirke sehr verbreitet, und forderte der Scharlach unter den Kindern viele Opfer.
Unterleibsbrüche und Vorfälle sind häufig.
Die hohe Kindersterblichkeit von 41 % im ersten Lebensjahr und besonders die große Sterblichkeit im ersten Vierteljahr| ist wohl sehr häufig theils auf unzweckmäßige Ernährung und mangelhafte Zubereitung der Speisen, theils auf Versäumniß der nöthigen Pflege der Kleinen zurückzuführen, indem dieselben besonders im Sommer – und gerade in dieser Jahreszeit ist die Brechruhr häufig und den kleinen Kindern sehr gefährlich – der Obhut anderer Kinder halbe Tage lang anvertraut werden, und insbesondere, weil ärztliche Berathung bei Kindern unter 1 Jahr sehr selten nachgesucht wird.Zumeist fehlt auch das Verständniß der den Wöchnerinnen und Neugeborenen naturgemäß zugehörigen Pflege.
Gesäugt werden in dem Bezirk bei Weitem die meisten Kinder, aber häufig nur kurze Zeit; es ist hiebei gewiß sehr in Anschlag zu bringen, daß die Frauen nicht bloß zu häuslichen, sondern auch zu schweren Feldgeschäften stark herbeigezogen werden, wodurch vielleicht manches Kind den Todeskeim mit auf die Welt bringt.
Die vorherrschenden Charakterzüge der im allgemeinen gutartigen Bezirksbewohner sind Fleiß, Sparsamkeit und kirchlicher Sinn. Die Lebensweise ist einfach in Speise und Trank. Die Speisen meist aus Mehl, Milch, Kartoffeln und Kraut mit geräuchertem Schweinefleisch bereitet; neben ziemlich viel Bier und nur wenig Wein, wird auch Branntwein getrunken.
Von eigenthümlichen Gebräuchen und Volksbelustigungen,[19] die jedoch im allgemeinen selten geworden sind, und sich nur mehr oder weniger noch erhalten haben, nennen wir: den Fackelsonntag (Funkensonntag, Funkenfeuer) d. i. am ersten Sonntag nach dem Aschermittwoch, ziehen die Kinder und nicht selten auch die Jünglinge mit brennenden Fackeln auf die nahe gelegenen Höhen, auf denen sie, wie auf dem Dreifaltigkeitsberg, Plettenberg und Deilingerberg, weithin leuchtende, große Feuer anzünden. In einigen Orten, wie z. B. in Gosheim ziehen die Knaben mit brennenden Fackeln um den Samenösch. Da man von diesem Gebrauch am Funken- oder Fackelsonntag sagt: „dem Samen zünden,“ so scheint sich derselbe auf die bevorstehende Sonnenwende, den Frühlings-Anfang, auf die Wieder-Erweckung der erstorbenen Natur zu beziehen.
| Das früher allgemein übliche Eierlesen wird nur noch in Egesheim und Königsheim veranstaltet; dabei werden Eier etwa 1 m. weit von einander eine gewisse Strecke weit gelegt, die alsdann von einem ledigen Burschen eingesammelt werden müssen, in einem Zeitraum, während in demselben ein anderer Bursche nach einem gewissen Ziel und wieder zurück läuft. Wer zuerst die Aufgabe erfüllt, hat die Wette gewonnen; die Eier werden nachher gemeinschaftlich verzehrt und die Wette vertrunken.In Hofen erbt sich in einer Familie ein uraltes Fähnlein fort. Nach dem weißen Sonntag versammeln sich Abends vor dem Hause des Besitzers alle Schulknaben; einer derselben darf das Fähnlein tragen und ihm folgt die ganze Schuljugend. Es geht nun, unter gemeinsamen Abbeten des Rosenkranzes, die Jugendprocession in den Kornösch und kehrt nach etwa 1/4 Stunde wieder ins Dorf zurück.
Die Fastnachtsbelustigungen haben beinahe ganz aufgehört.
In einigen Gemeinden, z. B. in Frittlingen, besteht noch die alte Sitte des „Bläsens“, d. i. am Tage des Märtyrers Blasius (3. Februar) werden den Leuten nach Beendigung des vormittägigen Gottesdienstes zwei quer über einander gehaltene Wachslichter an den Hals eines jeden Kirchenbesuchers, der sich „bläsen“ lassen will, mit den Worten hingehalten: „durch die Fürbitte des heil. Märtyrers und Bischofs Blasius mögest du von allem Halsübel erlöst und befreit bleiben.“
In Böttingen ist der sog. „Pfingstrock“ im Gebrauch; es wird daselbst am Pfingstmontag von den Jünglingen und Jungfrauen nach dem Gottesdienst ein Umzug durch den ganzen Ort gehalten, erstere zu Pferd, letztere zu Fuß, alle in hochzeitlichen Gewändern mit Sträußen und Bändern geschmückt; zugleich werden dramatische Vorträge im Dialog gehalten.
„Den Klausen stören“, sagt man, wenn von den Eltern am Vorabend des Nikolaustags Spiel- und Eßwaren, Kleider etc. den Kindern auf dem Markte gekauft werden; die Einkäufe legt man alsdann in der Nacht vom 5. auf den 6. Dezember in eine Schüssel, welche Morgens beim Betläuten von den Kindern ausgebeutet werden darf.
An Weihnachten erhalten, wie im ganzen Lande, die Kinder Geschenke von den Eltern und an Ostern gefärbte Eier.
An Taufen wird in der Regel nach der Tauffeierlichkeit von dem Vater des Kindes und von den männlichen Taufpathen ein kleiner Taufschmaus (Taufsuppe) in der Wohnung der| Wöchnerin oder häufiger noch im Wirthshaus gegeben. In einigen Orten, wie z. B. in Frittlingen, gabt (gibt) die Gevatterin der Wöchnerin 2 Laib Brot und eine Maas Wein. Wenn ein Mädchen aus der Taufe nach Hause gebracht wird, läßt man in einigen Orten die Taufpathin mit dem Kinde vor der Thüre warten. Bei Eheverlöbnissen werden an manchen Orten die Anverwandten der Brautleute im Hause der Braut bewirthet. Die Hochzeiten werden meist öffentlich und feierlich gehalten; am Tag der Hochzeit geschieht die Überbringung der Aussteuer in die künftige Wohnung und zugleich die Ausstellung derselben zur Besichtigung für die Frauen. Bevor der Hochzeitszug sich zur Kirche in Bewegung setzt, wird den zum Vorgang Geladenen im Hause der Braut die sogenannte Morgensuppe (Kaffee oder irgend ein Getränk) gereicht. Nur bei Vermöglichen ist dieser sogenannte Vorgang üblich, wobei die ledigen Bursche und Mädchen, oder die bekränzte weibliche Jugend allein, die Hochzeitsleute in die Kirche und nachher in das Wirthshaus begleiten.Den Zug in die Kirche eröffnet die Braut mit dem ersten Brautführer (Gesellen), ihr folgen der Bräutigam mit dem zweiten Brautführer, sodann die Verwandten und Freunde. Nach der Trauung bewegt sich der Zug in das Wirthshaus, wo das Gastmahl stattfindet, zu welchem von den Brautleuten persönlich eingeladen wurde. Den Hochzeitstanz (Vortanz) eröffnet die Braut mit dem ersten Brautführer, dem sie ein Geschenk dafür reicht; um 12 Uhr Nachts hört in einzelnen Orten, wie z. B. in Dürbheim, der Tanz auf. Den letzten Tanz, den sogenannten Brauttanz, tanzen der Bräutigam mit der Braut und der Brautführer mit der Brautjungfer. Den Brautleuten schenkt niemand als die nächsten Anverwandten und solche, denen schon „gobet“ (gegeben) worden ist. Das Schießen bei Hochzeiten, wie bei den Taufen, ist noch allgemein üblich. In den meisten Orten besteht noch die Sitte, daß der durch- oder in den Ort fahrende Brautwagen, auf welchem vornen die Wiege prangt, mittelst einer quer über die Straße gespannten Schnur oder eines Seiles, unter Hersagung eines Spruchs, angehalten und gegen ein Trinkgeld ausgelöst wird. Das Schmücken mit Rosmarin (Symbol der Liebe und ehelichen Fruchtbarkeit) bei Hochzeiten scheint allmählig in Abgang kommen zu wollen. Am Mittwoch werden durchaus keine Hochzeiten gehalten, weil das Volk den Glauben hat, daß sich an diesem Tag Judas erhängt habe.
Die Leichenbegängnisse werden mit Ernst und Würde nach| der kirchlichen Vorschrift gehalten; in der Klage (Leichenzug) gehen die leidtragenden Männer voran, ihnen folgen die übrigen männlichen Personen, an welche sich alsdann die leidtragenden weiblichen Personen nebst den andern anschließen. Die früher allgemein üblichen Leichenschmäuße nach dem Trauergottesdienst sind in neuerer Zeit vollends ganz abgegangen.Das Tanzen hat sehr abgenommen und ist nur noch an Hochzeiten allgemein, während an Kirchweihen seltener, in den meisten Orten gar nicht mehr getanzt wird.
In Spaichingen wird im Monat Mai alle 2–3 Jahre ein Kinderfest auf einem freien, am Walde liegenden Platze abgehalten, wobei sich die Schüler mit Turnen und verschiedenen Jugendspielen unterhalten, und mit Gaben und ausgesetzten Preisen erfreut werden. Die Schuljugend zieht in feierlichem Zuge mit klingender Musik auf den Festplatz, auf dem sich auch die Eltern und überhaupt die Einwohner von Spaichingen einfinden, und bei herbeigeschafften Erfrischungen das Vergnügen der Jugend theilen.
Von den Volksspielen ist das Kegelschieben ziemlich allgemein, dagegen das Kartenspiel seltener als in vielen Gegenden des Landes; das Scheibenschießen ist nur in der Oberamtsstadt üblich.
Am Neujahrsmorgen wird C. M. B. (die Namen der drei Könige) wieder frisch an die Stuben- und Stallthüren geschrieben. Am Lichtmeß werden die Kerzen und an Mariä Himmelfahrt die Kräuterbüschel, in welche man gerne Johanniskraut bindet, geweiht.
Der Aberglaube hat sich unter dem Volke noch nicht ganz verdrängen lassen und immer noch spukt es zur Advent- und Fastenzeit mit Geistern, ebenso glaubt man noch an Hexereien, besonders bei Kühen, wenn sie keine Milch geben, auch bei Stallepidemien.
Grillen und Spinnen im Hause bedeuten Glück; den Eßlöffel fallen lassen bedeutet Unglück; wenn eine Gans auf einem Fuß steht, gibts Regenwetter; wenn „Adehäzen“, d. i. Elstern, um ein Haus fliegen, stirbt bald Jemand darin; wenn Jemand im Haus stirbt, soll man alle beweglichen Gegenstände, namentlich die Bienenstöcke, anders stellen etc.
Die Volkstracht beginnt auch im diesseitigen Bezirk allmählig zu weichen und einem geschmacklosen Gemenge von ländlicher und städtischer Tracht den Platz zu räumen; insbesondere| gilt dies bei der Jugend beiderlei Geschlechts, während nur ältere Leute zuweilen noch der ehrbaren Tracht ihrer Voreltern treu geblieben sind; man trifft bei denselben noch die blauen langen Tuchröcke, kurze schwarze, seltener gelbe Lederhosen, rothe oder schwarzmanchesterne Brusttücher mit blanken Metallknöpfen, weiße Strümpfe, Schnallenschuhe und als Kopfbedeckung den schwarzen Schlapphut oder auch den hohen runden Hut. Die Weiber tragen noch die schwarzen Radhauben, auch Käppchen von Chenille, kurze ärmellose Leibchen mit Schnüren, oder eine Joppe, reich gefältelte Wilflingröcke, die über einen dicht unter der Brust angelegten Bausch getragen werden, kurze Hemdärmel mit verziertem Preis (bei kalter Witterung schwarze Joppen), weiße oder schwarze Strümpfe und sehr weit ausgeschnittene Schuhe; die Schürzen und Halstücher sind häufig von bunten Farben, besonders bei dem weiblichen Geschlecht auf dem Heuberg, das sich überhaupt gern in bunte Farben kleidet. Auch tragen die Heuberger häufig silberne Fingerringe. In einigen Orten findet man bei den Mädchen eine ganz eigenthümliche Kopfzierde, die sogenannte Schappel, eine Art Krone, die auf einem kleinen, den Kopf nicht umschließenden Reif aus einem Drahtgeflecht besteht, das mit Flittergold umwunden und mit allerlei glänzenden, beweglichen Gegenständen, wie farbiges Glas, Metallstückchen etc. besetzt und behängt ist. Die Schappel wird nur bei kirchlichen, Feierlichkeiten, wie bei Taufen, Hochzeiten und kirchlichen Festen, getragen. Die jüngere Generation hat jedoch angefangen, diesen gut kleidenden Kopfschmuck durch künstlich gemachte Blumenkränze zu ersetzen. Die schönste und am reinsten erhaltene Volkstracht trifft man in Aldingen, wo die Tracht der Baar noch in den Bezirk hereingreift; hier tragen die Männer schwarze Schlapphüte, dunkelblaue Tuchröcke mit kurzer Taille und schwarzen Knöpfen, schwarze kurze Lederhosen, scharlachrothe oder schwarzmanchesterne Brusttücher, weiße Strümpfe und Bundschuhe oder lange Stiefel. Die weiblichen Personen tragen eng anliegende, tief in die Stirne gehende schwarze Kappen, von denen breite schwarze Bänder über den Rücken hinabhängen, eng anliegende schwarze, mit seidenen oder wollenen Nesteln geschnürte Mieder, darüber ein weißer Spitzengoller, schwarze Kittel, reich gefältelte, glänzend schwarze Zeugröcke, gegen unten mit schwarzem Tuch, sogenannte Belege, das je nach Vermögen schmäler oder breiter angebracht wird, auch das Mieder ist mit schwarzem Tuch oder schwarzem Seidendamast besetzt. Die Unterröcke sind von rothwollenem Tuch und| die vielgefältelten Schürzen von schwarzglänzendem Baumwollzeug; letztere werden mit den unteren Enden gegen hinten zusammengeknüpft. Die Strümpfe sind von rother Wolle und die Schuhe weit ausgeschnitten. Diese kleidsame Tracht der Baar ist in Aldingen nicht allein bei den Erwachsenen, sondern sogar bei den Kindern ganz allgemein.
[s 1]Die Mundart von Spaichingen[20] gehört der oberen Gruppe des Schwäbischen an, die durch gsîn statt gwëə bezeichnet ist, und die man die alemannisirende nennen könnte, wiefern man unter alemannisch soviel als schweizerisch mit südschwarzwäldisch und elsäßisch versteht. Sie hat die größte Ähnlichkeit mit der von Lauchert (Programm des Rottweiler Gymnasiums von 1855) und in früherer Gestalt von Birlinger („Sprache des Rottweiler Stadtrechts“ in den Sitzungsberichten der K. bayer. Akad. zu München 1865 Bd. II.) beschriebenen Mundart von Rottweil[21]. Vielleicht weist sie etwas mehr zum Alb- und Seeschwäbischen hin, die Rottweiler mehr zum Schwarzwäldischen; jedenfalls aber ist der Einfluß der stark alemannischen Baar in Spaichingen größer, als in Rottweil.
Die wichtigste Folge jener Mittelstellung zwischen schwäbisch und alemannisch ist der allgemeine Vokalreichthum. Wir können in Spaichingen ohne Zwang gegen 40 einfache und Doppelvocale zählen. Denn es sind auf der einen Seite die alten Vocalkürzen, verschiedene alte Diphthonge, sowie das ö und ü erhalten, welche das Gemeinschwäbische so gut als ganz verloren hat, auf der andern die nasalen und die durch Vor- oder Nachschlag des abgestumpften Allgemeinvocals ə (Mittellaut zwischen a und e) entstandenen Diphthonge vorhanden.
a (gabəl) e (esəl) i (birə) o (losə) u (schdubə) â (schârpf) å̂ Mittellaut zwischen a und o (må̂lə, pingere) ê sêr wund î (langwîd) ô (môr Mutterschwein) û (bûr) ä (fädəmle) ä̂ (rä̂sz) ö (bök) ü (übəl) äi (angläid angelegt, angezogen) ae| (klae) ao (frao) ân[22] (ânbausz) ëə oder ëa (gëəl) ên (ênne) eni (zweni) în (mînn) ôn (ônne) ün (ünsərə) äün (schäün) iə (liəcht) oa (Schboachingə) ona (schdona) uo (muodər) au (braud) əu (həus) äü (läüble) əi (holzbəig) əü (əüb) üə (wüədə) əun (gəund.) Dieses wären 37, mit ə 38 Vocale.Gehen wir auf den Ursprung resp. den Erhaltungszustand einiger dieser Laute etwas näher ein.
Mit Recht bezeichnet Lauchert die Erhaltung der alten Vocalkürze als einen wichtigen Vorzug unserer Mundart; sie trägt zur Mannigfaltigkeit, Deutlichkeit und Kraft bei. Übrigens ist sie in einsilbigen Wörtern geschwunden: gîb, aber gimər, gibəm, welche Zusammensetzungen offenbar durch die Liebe zur Vocalkürze (gimər sogar gemeinschwäbisch) befördert werden; hâs, hasə etc. – Alt â ist wie gemeinschwäb. zu å̂ geworden: gå̂bə, zur Hochzeit schenken, kå̂t; vor m zu ôn: sônmə. Das hohe e ist der alte Umlaut von a. Der Widerstand gegen den Umlaut überhaupt, den das Stadtrecht noch stärker zeigt, namentlich auch bei u, ist schwach geworden; ein Rest davon noch in dunkt. Umgekehrt blüət = blutet, brüədər = Bruder. Dagegen ist die Vorliebe für jenes e (mit Anklang an ö, wie das Stadtrecht schreibt,) geblieben, auch wo das Hochdeutsche oder Gemeinschwäbische ë oder ä dafür spricht: eschə (Baum) frezə (abweiden) lêrər, dreschə, sêl. – i, î und u samt ü hat sich, auch vor m und n, noch ordentlich erhalten. Wir hören: mînn find, mein Feind, dinnə, ume, büne, ünsərə (durch Umlaut entstanden) daher wir auch die kurzen Nasale en (enm) und on (onme) nicht unter den hiesigen Vocalen zählen. – Das ursprünglich aus i entstandene tiefe ë ist wie allgemein im Schwäbischen zu ëə geworden. Daß, wie Lauchert sagt, ursprünglich die Liquida hieran schuld ist, wird dadurch bestätigt, daß man lëadər, bëarg, gëal, andererseits aber noch sëgəs (mittelhochd. sëgens) dafür schreiben könnte. – Vəil aus neuhochd. viel hat Rottweil, Spaichingen nicht. – ü noch überall: übəl, ü̂ ebenso: bü̂l Hügel. – û ist nur theilweise noch erhalten: bûr, nå̂bûr, sûr, erweitert in həus; in duszə, draußen, merkwürdigerweise aus mittelhochd. dûze verkürzt, wie nicht minder in pflumə, duməfingər (mit Neigung zur Betonung des Genusworts). Der Umlaut von əu ist əü, reiner| geblieben, als gemeinschwäbisch: həüsər, fləüg, Fliege, əüb (euch) əübə (euer). – Statt mhd. ô und ou und deren Umlaut ö̂ und öü (geschrieben öu) kommt noch das rein alemannische, ja auch gothische áu und dessen Umlaut äü vor in braud, Gauszə, Goßheim, (Gautr, Beiname Odhins in der Edda) grausz, laubə (Gallerie), läüble (Abtritt), schdräübə (streuen, mhd. ströuwen) häü, bäüs, bräüsəmle, schäün, goth. skáuns, indessen sae, klae dem goth. sáivs, kláivs entspricht. Ebendorthin gehören offenbar, schon der vollkommenen Lautgleichheit wegen, die dem mhd. â entsprechenden au in gaubə (neben gå̂bə) aubəd (das Stadtrecht schreibt noch aubent) gaud, laud, schdaud, gəund, heund, ləund, schəund, gəun, həun, ləun, schdəun. Das Gothische hat hier allerdings kein au (sondern ê), aber das Altalemannische muß es gehabt haben. Sonst ist ou zu ao geworden: schaob (Bund Stroh), zwao zwo, frao, vor m zu o verkürzt: bom, dromt. – Mhd. uo hat sich erhalten in muodər = muoter, Mutter, luodər, wuot. Der Umlaut davon ist üə: müədərə, wüədeg. – ö in bök, öfə. – Merkwürdig und vielleicht Spaichingen ganz eigenthümlich ist der aus dem Mhd. erhaltene Umlaut des goth. ái in ei, gesprochen äi. So sagt man Schbäichingə neben Schboachingə, ângläid, dräischd trägst, schläischd schlägst, wobei sich der Umlaut aus dem i oder e der folgenden, theils erhaltenen, theils mit der ersten zusammengezogenen Silbe erklärt. Ohne dieses wird ei wie bair. und oberschwäb. zu oa: zwoa, koab, goazə Pflughandhabe, nasal schdona.Zum Consonantismus, dieser schwachen Seite des Schwäbischen, führen uns die Nasale hinüber. Von diesen hat unsere Mundart jedenfalls 2 eigenthümliche, das reinere ein statt ênə in meindsch, Mensch, mhd. mennisch, zwein, zween, und das ebensolche schon besprochene əun statt əon in həun etc. Ein Eindringen des Nasals, wohl im Zusammenhang mit dem Anlaut, bieten nênd nichts, nând Nacht. Sowohl im Inlaut als im Auslaut ist n bei uns stärker, als gemeinschwäbisch: mînn find, pfund, hoarn. – Was weitere Liquidä betrifft, so geht r gern in l über: kilgə, balbiərər, hoasəl. Im Inlaut fällt es in Spaichingen und Rottweil vor den Zahnlauten d, t, sch, z und vor n nicht aus, wie Lauchert zu stark von allen Schwaben behauptet, vielmehr in Spaichingen scharf: wurscht, würth. Doch dehnt es sonst gerne den Vocal: lêrə, schbêra, schwârz, hoarn, schdoark und bei noch stärkerer Position: schârpf. – m hat sich vor l erhalten: fädəmle. – Von den Lippenlauten | hat sich pf erhalten in pflegl und schârpf. – w verhärtet sich oft zu b: êbig, pfulbə, əübə, mhd. iuwer, nəüb, blaob, səub, schbəibə, beubə. – Die Zungenlaute bieten nichts Besonderes. – Bei den Kehllauten ist die häufige Ausstoßung des g schon mhd. Ebendaher das noch jetzt in Spaichingen (in Rottweil nach L. nicht) gebräuchliche milk, schdoark (mhd. storc). Gleichfalls nur in Spaichingen (nach L.) die Auslassung des ch im Inlaut vor s und t und dafür Dehnung des Vocals: âsəl, flâs, nând, rëad recht, winådə, bîdə beichten, oder vielmehr die aus dem Mhd. gebliebene Aussprache: ahsel, flahs etc. Der Abfall des auslautenden, oder vielmehr die Nochnichtverhärtung des h zu ch, wobei ersteres wohl auch ungeschrieben blieb, ist schon mhd.: dô, nô, dûr = doh, noh, durh. – k wird im Anlaut stark aspirirt gesprochen, wofür auch die Schreibart des Stadtrechts khinder spricht, ähnlich im Auslaut: bekh.
Im übrigen Consonantismus dürfte sich unsere Mundart vom Gemeinschwäbischen nicht wesentlich unterscheiden.
Die Vermögensverhältnisse der Bezirksbewohner gehören mit Ausnahme der unbemittelten Orte Egesheim, Königsheim, Rathshausen und Reichenbach, theils zu den mittelmäßigen, theils zu den guten bis sehr guten. Die vermöglicheren Orte sind: Spaichingen, Aixheim, Aldingen, Balgheim, Böttingen, mit sehr beträchtlichem Stiftungsvermögen, Bubsheim, Mahlstetten, Obernheim und Wehingen (s. auch die Ortsbeschreibungen).
- ↑ Von Finanzrath Kull.
- ↑ Vrgl. Jahrgang 1871 der Württemb. Jahrbücher S. 332.
- ↑ Vgl. Jahrgang 1866 der württemb. Jahrbücher S. 179.
- ↑ In den nachstehenden benachbarten Oberämtern berechnet sich dieses Verhältnis folgendermaßen: Es entfallen von je 100 Eigenthümern beziehungsweise Wirthschaften auf
im Oberamt 30 Morgen (1857) 10 Hektar (1873) - ↑ Vgl. Jahrgang 1874 der württemb. Jahrbücher I. S. 57.
- ↑ Bestehend aus den Oberämtern Oberndorf, Sulz, Freudenstadt, Nagold, Calw und Neuenbürg.
- ↑ Hierunter sind nach der Zählung von 1871 nicht blos unter 14 Jahre alte Personen zu verstehen, sondern auch ältere Söhne und namentlich Töchter, welche dem Haushalt angehören, ohne daß sie als Gehilfen in dem Berufszweig der Eltern thätig wären. Die relativ geringe Zahl der Dienstboten im Oberamt Spaichingen ist auch schon im Jahrgang 1865 der württ. Jahrbücher S. 191 hervorgehoben, wo die Ergebnisse der Auszählung der Bevölkerung von 1864 nach Familienverhältnis und Beruf dargestellt sind. Dagegen ergab sich damals bei Spaichingen sowohl, als bei den weiteren 3 Bezirken am oberen Neckar (vergl. ebendaselbst S. 200–202) auch eine geringe, beziehungsweise mittelmäßige Zahl von Kindern, als welche jedoch damals die Personen unter 14 Jahren in Rechnung genommen worden sind. Dieß ist aus dem anfangs der 1850er Jahre namentlich in diesen Bezirken eingetretenen so großen Rückschlag im natürlichen Volkszuwachs erklärlich (vergl. Jahrgang 1874. I. S. 174 und 175).
- ↑ Vergl. Jahrgang 1874 der württ. Jahrb. I. S. 14.
- ↑ Berichtigung: In der Beschreibung des Oberamts Rottweil Nr. 56 S. 74 Zeile 9 von unten lies anstatt „C. verheirathet unter“ – „C. unverheirathet etc.“
- ↑ S. Jahrgang 1862 der Württ. Jahrbücher S. 133.
- ↑ Vgl. Jahrgang 1826 der Württ. Jahrbücher I. S. 210.
- ↑ S. die Beschreibung der Oberämter Oberndorf und Rottweil S. 61 und 80.
- ↑ Siehe die Beschreibung des Oberamts Rottweil S. 80 u. 81.
- ↑ Siehe die Beschreibung des Oberamts Rottweil S. 80 u. 81.
- ↑ Siehe die Beschreibung des Oberamts Rottweil S. 83.
- ↑ Die Orte welche hievon ins Oberamt Spaichingen gehören sind mit (S) bezeichnet.
- ↑ Vgl. Jahrgang 1874 der württ. Jahrbücher 1874. I. S. 175.
- ↑ Der erste Theil dieses Abschnitts von Oberamtsarzt Dr. Jetter in Spaichingen.
- ↑ Von hier an vom Verfasser Finanzrath Paulus unter Benützung der von Pfarrer Dr. Glatz in Neufra gelieferten Beiträge.
- ↑ Von Pfarrer Hartmann in Hausen ob Verena.
- ↑ Unsere Darstellung schließt sich an diese beiden Abhandlungen an und will damit auch der Rottweiler Mundart einigermaßen gerecht werden, indeß die der Baar mit dem Wortschatz der ganzen Gegend für Tuttlingen aufgespart bleibt.
- ↑ Mit dem kleinen n rechts über dem Vocal bezeichnen wir den Nasalismus.
- ↑ Im Abschnitt Mundart wurde entgegen den Editionsrichtlinien auf eine Auszeichnung der Antiquaschrift der Vorlage mit dicktengleicher Schrift verzichtet und stattdessen die Antiqua, im Interesse der Lesbarkeit, etwas vergrößert dargestellt. In der Vorlage kommen einige sehr spezielle Zeichen vor, deren Darstellbarkeit, insbesondere durch ältere Browser, zweifelhaft ist:
- ä̂ = Zirkumflex über ä.
- å̂ = Zirkumflex über å.
- ö̂ = Zirkumflex über ö.
- ü̂ = Zirkumflex über ü.
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