« Kapitel B 1 Beschreibung des Oberamts Saulgau Kapitel B 3 »
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2. Allmannsweiler,

ein kath. Pfarrdorf, 2 St. nordöstlich von Saulgau, mit 159 Einw.; C.A. Waldsee, F.A. Ochsenhausen. Die Zehnten bezieht zu 8/9 der Staat, zu 1/9 der Graf von Sternberg; letzterer hat auch grundherrliche Gefälle.

Der Ort liegt zu beiden Seiten eines Wiesenthals, das mitten durch den Ort zieht und von dem Bierstetter Bächlein bewässert ist. Der Name des Orts wird von dem Volke Armerschweiler gesprochen, geschrieben wurde er ehemals auch Albensweiler, und in dem Pfandschaftsrodel von 1313 steht Albenswille, in dem Östr. Habsburgischen Urbar von 1303 sogar Zalbeßwil. Die Kirche, zum h. Kreuz, Urban und Eulogius, ist mit einem ansehnlichen Thurm versehen. Die Pfarrey ist eine s. g. Wechselpfarrey und mit Reichenbach, O.A. Waldsee, unter Einem Pfarrer, der an letzterem Ort seinen Sitz hat, vereinigt. Der Ort hat seine eigene Schule und eine Schildwirthschaft. Im Jahr 1392 verkaufte das Stift Buchau Kirche und Kirchensatz zu „Albensweiler“ an das Kloster Schussenried für 80 lb Heller.| Das Kloster ließ in der Folge die Pfarrey mit Reichenbach durch einen Klostergeistlichen von Schussenried aus versehen, der abwechselnd den einen Sonntag in Reichenbach, den andern in Allmannsweiler Gottesdienst hielt, wie noch jetzt von dem Pfarrer in Reichenbach geschieht.

Allmannsweiler gehörte ehedem zu dem Amte Bierstetten, kam aber, wie bey Bierstetten näher gezeigt ist, i. J. 1746 an Schussenried, und fiel mit diesem i. J. 1803 als Entschädigung dem Grafen von Sternberg zu, wurde aber von Östreich mit Anderem in Beschlag genommen. Am 3. Febr. 1805 schloß Östreich mit Sternberg einen Vertrag ab, wonach Allmannsweiler mit andern sequestrirten Besitzungen an Sternberg zurückgegeben, die Kloster Weissenauischen Güter aber größtentheils an Östreich abgetreten werden sollten. Als die Sternbergischen Besitzungen i. J. 1806 unter die Würtemb. Landeshoheit fielen, wurde der Beschlag um so mehr fortgesetzt, weil jener Vertrag für ungültig erklärt werden wollte, und in Folge der i. J. 1814 mit Sternberg wegen der Epaven zu Stande gekommenen Übereinkunft kam Allmannsweiler, mit Ausnahme einiger Gefälle, förmlich an die Krone.