Beschreibung des Oberamts Mergentheim/Kapitel B 32

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32. Ober-Rimbach,
Gemeinde III. Klasse, mit 348 Einw., worunter 2 Kath. a. Ober-Rimbach, Dorf, mit 176 Einw.; b. Lichtel, mit Landthurm, Pfarrweiler, mit 172 Einw. Die Kath. sind nach Laudenbach eingepfarrt.


Das schöne wohlhabende Dorf liegt am Beginn des Rimbachthales, um die Quelle des Rimbaches, – und besitzt gar stattliche Bauernhäuser, worunter sich eines mit rothangestrichenem Balkenwerk, mit in die Felder gemalten Blumenstöcken und Vögeln, besonders auszeichnet. Das Schulhaus, mit Lehrerwohnung, wurde 1833/34 erbaut; ein Armenhaus besteht. Gutes Trinkwasser liefern hinreichend ein laufender Brunnen, die gefaßte und überwölbte Quelle des Rimbachs und 13 Pumpbrunnen. Vicinalstraßen gehen von hier nach Münster, Rinderfeld, Spielbach und Schwarzenbronn; verschiedene Brückchen führen über die Bäche.

Die Vermögensverhältnisse sind ganz befriedigend, der größte Grundbesitzer hat 90 Morgen Feld und 10 Morgen Wald, der Mittelmann 40–50, die ärmere Klasse 5–10 Morgen Feld. Die Haupterwerbsquellen sind Feldbau und Viehzucht.

In Oberrimbach sind zwei, in Lichtel eine Schildwirthschaft. Bei Lichtel liegen sodann unten im Thal drei Mühlen, die untere, mittlere und obere Mühle, jede mit einem Gerbgang und zwei Mahlgängen.

Der Boden ist mittelfruchtbar und sehr verschieden, das Klima ziemlich rauh; schädliche Frühlingsfröste und kalte Nebel, starke Winde und Gewitter sind häufig; eine Wetterscheide befindet sich beim Landthurm.

Die Landwirthschaft hat sich bedeutend gehoben, Gips, Asche und Kompost wird zur Besserung des Bodens benützt; die Düngerstätten sind in Oberrimbach gut angelegt, viele eiserne Eggen, Futterschneidmaschinen und Dreschmaschinen vorhanden. Von den Getreidefrüchten können in guten Jahren nach außen verkauft werden: 80 Scheffel Roggen, 100 Schffl. Gerste und ebensoviel Dinkel, 50 Schffl. Weizen, 60 Schffl. Haber. Von den Futterkräutern wird Luzerne mit Vorliebe gebaut.

Der Wiesenbau ist nicht sehr ausgedehnt, die Wiesen sind zweimähdig.

| Die Obstzucht ist nicht stark, aber im Zunehmen, Luikenbäume werden am meisten gepflegt.

Die Gemeinde hat 40 Morgen guter Weide, die von den Besitzern des Realgemeinderechts benützt wird; die mit Obstbäumen angepflanzten Allmanden tragen der Gemeinde jährlich 30 M. ein.

Die Rindviehzucht ist ziemlich bedeutend, zwei Simmenthaler Farren sind aufgestellt; Viehmastung und Handel mit Vieh wird lebhaft betrieben. Ein Privatmann läßt im Sommer 300 bis 400, im Winter 2–300 Stück Bastardschafe auf der Markung laufen.

In Oberrimbach stand ein Schloß, das 1381 samt der Burg Lichtel zerstört wurde, und auf den Trümmern desselben wurde ein Bauernhaus erbaut, dessen Besitzer noch jetzt der Hofbauer heißt.

Der abgegangene Weiler Wieset lag zwischen Münster, Streichenthal und Lichtel über dem Landthurm draußen.


Lichtel mit Landthurm. Der Pfarrweiler liegt samt der Kirche und den Trümmern der Burg Lichtel malerisch links auf einem kecken und felsigen Bergvorsprung des oberen Rimbachthales, und gewährt einen prächtigen Blick hinab in das hier geschlossen erscheinende waldige Rimbachthal, in dessen Grunde drei schön gebaute Mühlen am rauschenden Bache stehen; an ihnen sind wieder Sprüche, die der vorbeiziehende Wanderer sich beherzigen mag, angeschrieben:

Ich achte meine Hasser
Gleich wie das Regenwasser,
Das von den Dächern fließt,
Und ob sie mich schon neiden,
So müssen sie doch leiden,
Daß Gott mein Helfer ist.

Alle, die da vorbei gehen, fahren oder reiten,
Denen geb Gott Glück zu allen Zeiten.

Die Kirche, zugleich diejenige für Ober-Rimbach, ist sehr alt, mit dem Thurm im Osten und höchst alterthümlicher steinerner Todtenleuchte an der Südostecke des Schiffes. Über dem Westeingang steht das Jahr ihrer Erneuerung, 1860, im Westgiebel sieht man ein rundes Maßwerk, im Thurm ein kreuzförmiges, beide höchst alt und urthümlich.

| Das Innere enthält eine gothische Madonna mit Kind, in Holz geschnitzt, und eine Spätrenaissancekanzel mit gewundenen Säulen und den vier Evangelisten. Der oben achteckige, in ein spitzes Zeltdach sich endigende Thurm trägt drei Glocken, die größte davon mit der Umschrift: Aus Feur und Flammen bin ich geflossen, durch Nicolaus und Claudi Arnoldt in Dinckelsbühl gegossen w(orden). Anno 1737. Auf der zweiten Glocke steht: bernhart lachaman gos mich 1496. hilf got und maria. Auf der dritten mit einer Art von sich kreuzendem Flechtwerk überspannten Glocke sieht man oben das ABC in altgothischen Majuskeln (um 1280).

Neben der Kirche liegen, von Graben und Wall und wieder einem Graben umgeben, die letzten Trümmer der Burg mit einem verschütteten, etwa 150 Fuß tiefen Zugbrunnen; der zweite (äußere) Graben umschließt auch die Kirche samt dem einst festen mit vielen Denkmälern geschmückten Kirchhof, und zog sich mit samt einem Wall um das ganze Dorf; seine Spuren sind noch nicht ganz verwischt. (Nach einer alten Notiz lag auf dem Friedhof ein alter Grabstein mit dem Wappen derer von Lichtel, einem Hund der ein Hufeisen im Maul hält.) Die Unterhaltung der Kirche ruht auf der Gemeinde.

Zwei schöne Linden zieren den Ort[1], in dem auch das stattliche, 1840 erbaute, auch von der Gemeinde zu unterhaltende Pfarrhaus steht; im Pfarrgarten liegt ein großer achteckiger altgothischer innen hohler Taufstein, verziert mit einem aus offenen Dreiblättern gebildeten Maßwerk. Zwei Armenhäuser bestehen. Dann ist bemerkenswerth das Gasthaus zum Lamm, ein altes Haus mit alterthümlich schönen steinernen Fenstern im Erdgeschoß.

Wandern wir nun hinaus zum Landthurm; da wo der Weg von Lichtel die von Ober-Rimbach her gegen den Landthurm ziehende Straße kreuzt, steht ein großes Steinkreuz, dabei Trümmer eines Bildstocks, der Landthurm selbst, eine Viertelstunde westlich von Lichtel auf der höchsten Erhebung stehend, ist ein starker aus Buckelsteinen erbauter Thurm mit weitem spitzbogigem für ein Fallgitter eingerichtetem Thorweg. Auf einer Tafel, die gegen innen, gegen das Rothenburger Gebiet angebracht ist, steht:

| Renovirt Anno Christi 1681. Landvogt waren: Johann Friederich Bezoldt und Johann Balthasar Staudt, beede Alt Bürgermeistere in Rotenburg. Dabei ihre Wappen. Der Thurm steht am Rothenburger Landgraben (Landhecke) der hier doppelt, nämlich zweimal mit Wall und Graben hingeführt ist. Wasser füllt noch die Gräben, Sumpfgewächs und Dorngestrüpp steigt über die Wälle. Hinter dem Thurm und der Landhecke stehen einige Häuschen und ein steinerner Schöpfbrunnen mit der Jahreszahl 1727. Weit umher reicht der Blick von dieser hohen Stelle aus und eigenthümlich ist der Eindruck, den der einsam stehende starke steinerne Thorthurm mit den verwilderten Resten der alten Landhecke macht, hier vor Zeiten Einlaß gewährend in das große und fruchtbare Gebiet der mächtigen Reichsstadt.

Der Ort Lichtel war bis dahin sehr spärlich mit Trinkwasser versorgt, dem ist jetzt durch eine in neuester Zeit angelegte Wasserleitung mit Hochreservoir (mit einem sog. hydraulischen Widder), deren Druckwerk täglich 100 hl. Wasser liefert, abgeholfen. Der Aufwand betrug etwa 5000 M.

Jede der drei zu Lichtel gehörenden Mühlen unten im Thal hat (von jeher) ihren eigenen laufenden Brunnen. In Lichtel und Ober-Rimbach besteht eine Wette.

Die Geschichte von Ober-Rimbach (zum Namen vergl. Nieder-Rimbach) ist in der Hauptsache die Geschichte von Lichtel. Den Zehnten entrichtete Ober-Rimbach an die St. Wolfgangskapelle in Rothenburg. Es wurden daselbst 41 Dienste geleistet und 9 Wagen gestellt, auch ein Weggeld entrichtet.


Lichtel, alt Lihen- Lichental (vielleicht = Waldthal ahd. leoh, lioh, Nebenform von lôh, Förstemann, Altd. Namenbuch II. 2. A. 998.) ist im 13. Jahrhundert und im ersten Viertel des 14. im Besitz der Herren v. Hohenlohe-Brauneck, unter Würzburgischer Lehensherrlichkeit. Im 14. Jahrhundert nennen sich Hohenlohische Dienstmannen, die zum Theil auch in Rothenburgischen Ämtern stehen, nach der Burg Lichtel. Die Witwe eines Brauneck schenkte 1324 Burg, Dorf und Kirche Lichtel den Deutschherren, welche dafür einen Ordensgeistlichen in der Burg halten müssen; der Orden trat aber 1340 und 1349 das Ganze an Würzburg ab. In dem Krieg der Städter gegen den Bischof von Würzburg und seine adeligen Genossen 1381 hart mitgenommen, wurde die Burg mit allen Rechten | um 2350 Gulden von Würzburg 1399 an die Stadt Rothenburg verkauft, welcher das „Amt Lichtel“ bis zu den großen Veränderungen im Anfang unseres Jahrhunderts verblieben ist. Die Burg, welche in der großen Fehde der Reichsstadt mit dem Burggrafen von Nürnberg von den Rothenburgern selbst ausgebrannt worden war, sollte nach dem Friedensschluß 1408 niedergebrochen und nie wieder aufgebaut werden. Dafür errichtete die Stadt eben damals ihre hart über Lichtel hin ziehende Landwehr. Der zu dieser gehörige Landthurm westlich von Lichtel war zugleich Zollstatt.

Zu der Gemeindemarkung kam 1526 die Hälfte der Markung des schon damals verödeten Weilers Wieset (der Name wohl eher von Wiese, als vom Thier Wisent, Bisonochse) deren andere Hälfte zu den Markungen von Münster, Rinderfeld und Streichenthal geschlagen wurde. Die Geschichte dieses Weilers siehe unten 1373. 1381. 1455. 1509.

Pfarrer in Lichtel: Waltherus de Hallis dictus de Kregelingen † c. 1343 (Mon. bo. 40, 525.) Johs. von Nordhausen 1343. Peter Horn 14 .. (stiftet mit einem Bürger von Rothenburg den hl. Dreikönigs-Altar in der dortigen Kapelle am Milchmarkt). Heinrich Renner, Notarius, 1538, wurde Spital-Oberpfarrer in Rothenburg. Thom. Seemeister 1543. Karl Renner 1558. Melchior Kaltenbrunner 1559. Heinr. Völker 1566. Joh. Eckenberger 1574. Joh. Zierlein 1586. Joh. Kesenbrot 1624. M. Joh. Ge. Hartmann 1636. Joh. Ge. Salfelder 1663. (Hartmann und Salfelder zugleich Pfarrer von Schmerbach und Spielbach.) Joh. Wolfg. Heel 1664. Joh. Ge. Schue 1676. M. Joh. Ge. Roßteuscher 1679. Joh. Fried. Flurer 1687. Joh. Ge. Zierlein (Urenkel des Obigen) 1696. M. Joh. Wendel Seyboth 1723. Jer. Sigm. Metzger 1727. Joh. Lud. Renger 1735. Adam Jer. Seyboth 1749. Joh. Christi. Krauß 1761. Joh. Balth. Stellwag 1785. Bernh. Heinr. Phil. v. Berg 1796. (Ge. Phil. Ernst Moser, Pfarrer in Münster, 1818.) Gust. Friedr. Leipprand 1826. Franz Lud. Weisert 1841. Traug. Seeger 1870. Gust. Weich 1879.


1224. Gottfried v. Hohenlohe übergibt dem Bischof v. Würzburg zur Entschädigung für den Zehnten in Mergentheim, welchen derselbe dem DO. abgetreten, unter Anderem ein Gut in Lihental sammt allen Zubehörden und Rechten, 9 Pfd. weniger 30 Hlr. jährlich tragend. U.B. 3, 157.

| 1235. Konrad v. Hohenlohe, Graf v. Romagna, trägt der Kirche und dem Erzbischof Heinrich v. Köln sein Schloß, quondam Leindal appellatum, zu einem erblichen Lehen auf. U.B. 3, 363.

1311. Dominus Syfridus camerarius (d. i. wohl Hohenlohischer Hofdienstmann) in Lihental. Mon. bo. 38, 489.

1315. Friedrich v. Lienthal, Stadtschreiber zu Rothenburg. Bensen 480. Lebt noch 1355 und vielleicht 1357 s. u. (Im Anniversar des Klosters Heilsbronn: Friderici de Liental quondam notarii in Liental. Stillfried, Heilsbronn 350.)

1316 und 1320. Fritz v. Lihental. W. F. 7, 33.

1318. In dem Streit der Brüder des Andreas v. Hohenlohe-Brauneck mit dessen Witwe Offemia v. Tuvers bleibt der Letzteren die Veste zu Lychental sammt Leuten und Gütern, Kirchsatz und allen Rechten. W. F. 7, 27. Reg. bo. 5, 393.

1322. Herr Fritz v. Lihental, Ritter, Zeuge in einer Hohenlohischen Urkunde. W. F. 1848 II. S. 13.

1322–1345. Berthold v. Lichtel, Hohenlohischer Vasall. W. F. 7, 33.

1324. Der feste Ritter, unser (Hohenlohischer) Diener Herr Fritze v. Lyhental. Wib. 3, 75.

1324. Ofmye v. Tubers, Witwe des sel. Andreas v. Brauneck, schenkt dem DO. in Mergentheim zu einem Seelgeräthe die Burg sammt dem Dorf und Kirchensatz zu Liehental sowie einen Acker zu einem Pflug (1 Tagwerk) und in Rimpach die Herzogen-Hofrait und das Holz „das Geheye“ genannt, unter der Bedingung, daß die Burg von einem Ordensgeistlichen bewohnt und niemals verkauft, für den Fall einer Verpfändung aber an das Hochstift Würzburg gebracht werde. Mon. bo. 39, 244. Bestätigung der Schenkung durch den DO.Hochmeister ebend. 252.

1326. Offemia v. Brauneck übergibt dem DO. die Hölzer zu Heften, den Strick, die Halden und alle zur Burg Liental gehörigen Holzungen gegen Reichung von 25 Pfd. Hlr. jährlich bei ihren Lebzeiten und einen Jahrstag für sich und ihren Gatten nach ihrem Ableben. Ebend. 189.

1327. Ebendieselbe macht Stiftungen in den Spital zu Rothenburg mit dem Beisatz, daß, wenn dieselben binnen eines Jahrs nicht gehörig vollzogen seien, sie ganz an das „Haus Liental“ (d. h. wohl das 1324 – s. o. – eingerichtete kleine Ordenshaus) fallen. Bensen 479.

1340. DO. in Mergentheim schließt mit dem Bischof Otto von Würzburg über den gemeinschaftlichen Besitz der Veste zu Lychenthal nebst Zugehörungen mit Ausnahme des Kirchensatzes der dortigen Pfarrkirche, welcher dem Orden allein verbleibt, einen Vergleich. Mon. bo. 40, 339 ff.

1343. Streit zwischen Hohenlohe und DO. über die Besetzung der Pfarrei. Der Bischof von Würzburg genehmigt die auf Johann v. Nordhausen gefallene Deutschordische Wahl. Mon. bo. 40, 524 ff.

1345. Ernstes sel. Kinder v. Lychental, Hohenlohe-Weikersheimsche Lehensleute. Hoh. Archiv 1, 334.

1345. Elsbeth, Berchtolds v. Lychental, eines Ritters, Hausfrau, hat ein Hohenlohe-Weikersheimsches Lehen zu Röttingen, Ebend.

| 1348. Walther (Wolfhart ? s. unten c. 1370) v. Lychenthal, auch Woltze, Wolz, Voltz genannt, und seine Ehefrau Elsbet verkaufen Zehnten in Weikersheim. W. F. 7, 34.

1349. Deutschorden übergibt dem Hochstift Würzburg die Veste Lichtel sammt Zugehör. Mon. bo. 41, 418.

1349. DO. verkauft an Würzburg das Kirchen-Patronat in Lichtel gegen das in Geldersheim (bayr. BA. Schweinfurt.) Reg. bo. 8, 174.

1350. Lupolt v. Bebenburg (Bemberg, OA. Gerabronn), Domherr zu Würzburg, Friedrich v. Lyhental, Stadtschreiber zu Rothenburg, und dessen Ehefrau, Anna v. Neuenstein, geben die Herrschaft und Veste Lichtel vorbehaltlich ihrer Rechte in Schutz und Gewalt des Bischofs von Würzburg, Ebend. 181. Mon. bo. 41, 421. 425.

1351. Wolf v. Lichtel Edelknecht und seine Ehefrau Elsbeth. W. F. 10, 196.

1353. König Karl IV. erlaubt dem Bischof Albrecht v. Würzburg, aus dem Dorf vor dem Hause Lihental einen Markt zu machen. Mon. bo. 42, 78.

1353. Laut der vom römischen König Karl gemachten Sühne zwischen dem Hochstift Würzburg und der Stadt Rothenburg soll Friedrich v. Lihental, der Schreiber, in Rothenburg nicht mehr wohnen, aber seine Häuser daselbst und anderswo ungefährdet bleiben. Mon. bo.42, 76.

1355. 1360. Friedrich v. Lyhental „Landschreiber des Stifts zu Würzburg.“ Reg. bo. 8, 321. Mon. bo. 42, 279.

1356. Chunzen Ernst v. Liehental hat ein Lehen von Hohenlohe-Hohenlohe. Hoh. Arch. 1, 353.

1357. Fridrich v. Lyehenthall u. A. machen der Stadt Würzburg ein Anlehen gegen Versetzung der gewöhnlichen Steuern und Beten. Mon. bo. 42, 229.

1367. Conz Ernst v. Lichtel und Elsbet seine Hausfrau. Schönh. Cregl. 75.

1367. Wolz v. Lichtel und seine Kinder verkaufen Gilten und Güter in Wildenthierbach an Rothenburger Bürger. OA.beschr. von Gerabronn 236.

c. 1370. Die Lichtentalerin (Wiese) an der Rimpach Hohenlohisches Lehen. Hoh. Arch. 1, 391.

c. 1370. Wolfhart v. Lichtel, Hohenlohe-Hohenlohischer Lehensmann. Hoh. Arch. 1, 384.

1372. Hans v. Lichtel. Hanßelmann 1, 596.

1373. Würzburg verkauft einen Hof in Wieset an die Stadt Rothenburg. Winterbach, Roth. 2, 218.

1373 und 1378. Hans Aurechhofer und Hans Topler v. Rothenburg verkaufen Gilten in Rimbach. Ebend.

1375. Cunrat Ernst v. Lichtel, Edelknecht, Bürge in einer zu Niederstetten ausgestellten Urkunde. W. F. 1864. S. VII.

1375. Friedrich v. Lichtel verkauft mit Einwilligung des Dietrich Lichtel, DO.sbruders, und seiner Schwester Margaret, Ulrichs von Morstein Ehefrau, dem Frauenkloster zu Rothenburg seinen Hof zu Thierbach. Bensen 480.

1381. Im Krieg der Städte gegen den Bischof von Würzburg und andere Herren werden von den Städtern auch Lichtel und Wieset zerstört (hart mitgenommen?). W. F. 1854, S. 92.

| 1382. Gottfried v. Hohenlohe (wohl als Würzburgischer Burgvogt) verpfändet ein Burglehen zu Lichtel samt seinem Hofe zu Rimpach, unter Lichtel gelegen, an Friedrich v. Seinsheim und einen Rothenburger Juden. W. F. 7, 30.

1385. Friedrich v. Seinsheim (bayr. BA. Kitzingen) gelobt, das ihm vom Bischof Gerhard von Würzburg in Amtmanns Weise übergebene Schloß Lichtel getreulich zu bewahren. Mon. bo. 43, 534.

1399. Bischof Gerhard und das Domkapitel zu Würzburg verkaufen an Rothenburg ihre Veste Lichtel nebst dem Burgrecht, wie es vor Zeiten Götzen v. Hohenlohe gewesen ist, nebst dem Halsgericht, Vogtei, Kirchensatz, Mannschaft, Lehensleuten etc. für 2350 fl. Winterbach 2, 208. 192. Bensen 479, wo irrthümlich 1379 steht.

1400 ff. Rothenburger Amtleute stellen Reverse aus. W. F. 7, 32.

1405. Das Landgericht zu Nürnberg setzt den Burggrafen Friedrich in Nutzgewähr aller Güter und Schlösser der Reichsstadt Rothenburg, darunter auch Liehentale. Mon. Zoll. 6, 297.

1405 oder 1406. Stadt Rothenburg verkauft seinen Bürgern Hans Spörlein dem Ältern und dem Jüngern alle Leute, Güter, Gilten etc. zu Lichtel, Rimpach u. a. O. Bens. 479. W. F. 7, 31. Später – bei Bensen 480 steht, offenbar irrthümlich, 1404; Bauer W. F. 7, 31 sagt: 1462 oder 65 – kauft die Stadt diese Besitzungen von Hans Arnsteiner, genannt Spörlein, zu Insingen und seinem Sohn Erhard wieder zurück. Bens. 480. W. F. 7, 31.

1405. 7. 10. 11. 15. 58. 61. 65. 77. Güterkäufe der Stadt Rothenburg in Lichtel. Winterbach 2, 209.

1407 September 2. In der Fehde der Stadt Rothenburg mit dem Burggrafen Friedrich v. Brandenburg-Nürnberg wird ein Waffenstillstand geschlossen, wornach unter Anderem die Schlösser Liehental, Gamesfeld und Equarhofen, „der eins Theils ausgebrannt sind“ (s. u.), vor dem Friedensschluß nicht wieder aufgebaut werden sollen. Mon. Zoll. 6, 416.

1407. September 3. Der Bischof von Würzburg und die Burggrafen v. Nürnberg vertragen sich wegen der in der Rothenburger Fehde eroberten Schlösser: Schloß Lyhental soll thunlichst bald aus des von Weinsberg Händen gebracht und mit seinen Zugehörungen dem Bischof von Würzburg an des Schlosses Habelsheim (bei Rothenburg) Statt überantwortet werden. Ebend. 419. Reg. bo. 11, 419.

1407. Oktober 17. Die Stadt Rothenburg beschwert sich über Verletzung des Waffenstillstandes, unter Anderem, daß der v. Weinsberg noch immer Lichtel innehabe und darin baue. Mon. Z. 6, 429.

1408 Februar 8. Im dem durch König Ruprecht gestifteten Frieden zwischen den Burggrafen v. Nürnberg und der Stadt Rothenburg wird in Betreff des Schlosses Liehental, „das (gleich dem von Gamesfeld) die von Rothenburg selber ausgebrannt haben“, bestimmt, daß es mit den übrigen in die Hände des Königs, des Erzbischofs v. Mainz und des Grafen Eberhard v. Wirtenberg ausgeliefert und dann niedergebrochen, auch von keinem Theile je wieder aufgebaut werde. Ebend. 443. Reg. bo. 12, 4.

1413. Die Rothenburger Landwehr, welche nördlich von Lichtel hinzieht, wird angelegt. Wib. 4, 67.

| 1415. 1458. 1461. 1465. 1477. Die Stadt Rothenburg erwirbt 5 Lehenhöfe in Lichtel. Schönh. Cregl. 74.

1436. Die Stadt Rothenburg besitzt das ganze Amt Lichtel. Ebend.

1455. Hans Spörlein von Rothenburg kauft von dem Grafen Wilhelm v. Kastell die Güter zu Wieset, welche später (s. 1405) mit Lichtel etc. an die Stadt Rothenburg kommen. W. F. 7, 31.

1509? Melchior v. Rosenberg zerstört den Weiler Wieset. W. F. 1850, S. 54.

1525 Mai 3. Die v. Lichtel, Rimbach und Wolkersfelden verlangen von dem Rothenburgischen Waldaufseher, daß er ihnen gelobe, was er fürohin Schadens oder Frevels in Hölzern daselbstum finden werde, ihnen und nicht dem Rothenburger Rath anzuzeigen, sie wollen den Frevel selbst einnehmen etc. Baumann, Quellen z. Gesch. d. Bauernkr. aus Rot. 304. Am 20. oder 21. Juni wird der Ort durch Albrecht v. Adelsheim und Andere vom Adel, denen der Rath von Rothenburg 6 Knechte dazu geliehen, wegen des Bauernaufruhrs mit Schwarzenbronn und andern Orten gebrannt, geplündert und gebrandschatzt. Ebend. 517.

1526 Samstag vor Pfingsten. In der Fehde Adams v. Thüngen gegen die Stadt Rothenburg verbrennen des Ersteren Leute unter Anderem Rimpach mit sammt dem Landthurm daselbst. Baumann, Quell. z. Gesch. d. Bauernkr. a. Rot. 614.

1584. Bei Lichtel auf der Straße wird ein Würzburgischer Metzger ermordet. W. F. 7, 494.

1626 Juli bis Februar 1627 werden von 158 Personen, welche die Gemeinde Lichtel bildeten, 60 durch eine Seuche weggerafft. Schönh. Cregl. 75.

1634 von Jakobi bis Martini sterben in Lichtel 105, in Rimbach 113 Menschen. Ebend.

1817. Die Kirche wird aus freiwilligen Beiträgen renovirt.

1834. Das Schulhaus wird neu erbaut.

1859. Nach längerem Prozessiren schließt die früher zehntberechtigte St. Jakobspflege in Rothenburg mit dem Stiftungsrath Lichtel einen Vergleich ab, vermöge dessen die Stiftungspflege für die Ablösung der Baulast an der Kirche ein Grundstockskapital von 4000 Gulden und zur ungesäumten Reparatur die Summe von 500 Gulden erhielt. Hiemit und mit freiwilligen Beiträgen der Gemeindeglieder konnte die Kirche bis 1862 gründlich renovirt werden.


  1. „Die vor dem Wirthshaus wurde gepflanzt im Jahre 1752 den Samstag vor unserer Kürben“ (Kirchweih).
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